Entwickler sprechen über das Frauenbild in Spielen und den Druck erfolgreich sein zu müssen

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Kumbao
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Re: Entwickler sprechen

Beitrag von Kumbao »

Abe81 hat geschrieben:Das ist dann m.E. eher dein persönlicher Geschmack. Ich bezog mich auf deine Aussage, Duke Nukem habe ein gutes Script.
Was soll es denn auch sonst sein?

Duke Nukem war als Parodie seinerzeit schon in Ordnung. Jedenfalls solider als bspw. eben besagtes Ghosts, welches nur als unfreiwillige Parodie noch ein paar Punkte gutmachen koennte.
Abe81 hat geschrieben:Starship-Troopers hat ja, im Gegensatz zu z.B. Duke-Nukem, eine doppelte Ebene. Vor dem Hintergrund einer Alien-Geschichte wird 'Kritik' an Interventionspolitik geübt. Zudem glaube ich, dass Starship-Troopers auch deswegen so gut funktioniert (i.S. von Publikumswirksam in allen Schichten), weil er nicht überzeichnet genug ist.
Die beiden haben ja auch grundunterschiedliche Intentionen, Zielgruppenorientierungen und werden ueber zwei komplett unterschiedliche Medien erzaehlt.
Abe81
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Re: Entwickler sprechen

Beitrag von Abe81 »

Kumbao hat geschrieben:
Abe81 hat geschrieben:Das ist dann m.E. eher dein persönlicher Geschmack. Ich bezog mich auf deine Aussage, Duke Nukem habe ein gutes Script.
Was soll es denn auch sonst sein?
Es besteht doch ein Unterschied, ob du eine Vorliebe für Alien-Invasionsgeschichte XY hast, oder ob eine Geschichte allgemein komplex erzählt wird, unabhängig davon, ob sie deinem Faible entspricht. Es wurde angemerkt, dass die stereotype Darstellung von Geschlechtern in Spielen damit zusammenhängt, dass die Geschichte schlechthin stereotyp ist und deswegen eben auch die Geschlechterrollen. D.h. in deiner Antwort darauf wolltest du doch darauf abheben, dass sich Duke Nukem davon unterscheidet ("gutes Script")... oder dein Einwand war sinnlos.

Ich habe ja nur widersprochen, weil ich finde, Duke Nukem hat kein gutes Skript und eine Erklärung dafür angeboten, warum nicht trotz sondern wegen des Sexismus so gut ankommt, auch bei den seichten Anti-Sexisten (wegen der 'Parodie', die es einem erlaubt, das trotzdem geil zu finden, auch wen man sonst gegen sowas ist, tritt es nicht als Parodie, sondern originär auf).
Kumbao hat geschrieben:
Abe81 hat geschrieben:Starship-Troopers hat ja, im Gegensatz zu z.B. Duke-Nukem, eine doppelte Ebene. Vor dem Hintergrund einer Alien-Geschichte wird 'Kritik' an Interventionspolitik geübt. Zudem glaube ich, dass Starship-Troopers auch deswegen so gut funktioniert (i.S. von Publikumswirksam in allen Schichten), weil er nicht überzeichnet genug ist.
Die beiden haben ja auch grundunterschiedliche Intentionen, Zielgruppenorientierungen und werden ueber zwei komplett unterschiedliche Medien erzaehlt.
Du hast Starshiptroopers als Beispiel angebracht und damit implizit gesetzt, man könne das intermedial vergleichen. Ich bin ja nur darauf eingegangen. Dann darfst du mich nicht dafür schelten, dass ich das auch mache. Ich finde auch, man kann das vergleichen: Die Intentionen sind die gleichen (unterhalten und darüber vermittelt verkaufen), Zielgruppe ist die gleiche (der gesamtideelle Computerspielfuzzi entspricht auch dem gesamtideellen Sci-Fi-Action-Alien-Film-Gucker: Eher jung und mänlich, um nur die zwei herausragenden Eigenschaften zu nennen) usw. usf.
Easy Lee
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Re: Entwickler sprechen über das Frauenbild in Spielen und d

Beitrag von Easy Lee »

Kürzen wir das doch einfach ab - hier - Feministen-Spiel:

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Alle glücklich? Dann können wir das Thema für 2015 ja mal wieder zu den Akten legen.
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Kajetan
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Re: Entwickler sprechen über das Frauenbild in Spielen und d

Beitrag von Kajetan »

8BitLegend hat geschrieben:Alle glücklich? Dann können wir das Thema für 2015 ja mal wieder zu den Akten legen.
Niemand hier fordert Feministen-Spiele. Aber gut, Begriffstutzigkeit, gepaart mit mangelnder Emphatie waren schon immer Merkmale eines Chauvinisten :)
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Nekator
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Re: Entwickler sprechen über das Frauenbild in Spielen und d

Beitrag von Nekator »

"weißen, heterosexuellen Mannes mit braunen Haaren".

Ohgott Ohgott.. hätt er noch blonde Haare wärs ja ganz Nazi 8O
Heutzutage würden sich Aufgebrachte schnell zu einer lautstarken Gruppe formieren. Solche Gruppen dürften allerdings nicht die Entwicklung der Spielewelt hin zu mehr Vielfalt beeinträchtigen.
Tjoar.. ganz meine Rede.. man soll sich von den paar Femmies nicht dauernd dreinreden lassen...
auch wenns die Tuss natürlich anders gemeint hat.
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Sir Richfield
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Re: Entwickler sprechen über das Frauenbild in Spielen und d

Beitrag von Sir Richfield »

Nekator hat geschrieben:"weißen, heterosexuellen Mannes mit braunen Haaren".
Ohgott Ohgott.. hätt er noch blonde Haare wärs ja ganz Nazi 8O
UUUUH, Vorsicht!

Blond, blauäugig, minimalpigenmtiert: Nazi
Weiß, Hetero, Braunhaarig: B. J. Blaskowicz
GiGANTIscher Unterschied!

Ausnahme: Ein gewisser Herr Nukem. Weil es halt Ausnahmen braucht!

Aber guck dir doch mal die Helden, bzw. Default Shepards der Spiele an.

Ich bin ja der Meinung, dass das eher daran liegt, dass hete, weiß, und brünett so das 08/15 der Umgebung der jeweiligen Entwickler ist und damit Standard, damit sich möglichst viele Leute damit "identifizieren" können.

Ich bin aber auch der Meinung, dass man davon mal runterkommen könnte.
Entweder muss der Spieler mit einem Charakter klarkommen, dem ihm/ihr das Narrativ vorsetzt und dann dürfen die von mir aus auch dunklere Haut, weiße Harre und lila Augen haben. (Sonstige Beschreibungen bitte nur, wenn sie für die Story des Spiels wichtig sind.)
Oder es gibt halt einen Charaktereditor.

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Knarfe1000
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Re: Entwickler sprechen über das Frauenbild in Spielen und d

Beitrag von Knarfe1000 »

8BitLegend hat geschrieben:Kürzen wir das doch einfach ab - hier - Feministen-Spiel:

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Alle glücklich? Dann können wir das Thema für 2015 ja mal wieder zu den Akten legen.
Warum guckt Alice so gelangweilt?

Wo ist der erhobene Zeigefinger?
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Sir Richfield
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Re: Entwickler sprechen über das Frauenbild in Spielen und d

Beitrag von Sir Richfield »

Knarfe1000 hat geschrieben:Warum guckt Alice so gelangweilt?
Wo ist der erhobene Zeigefinger?
Das sieht eher traurig aus, so wie nach Post vom Finanzamt...

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3nfant 7errible
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Re: Entwickler sprechen über das Frauenbild in Spielen und d

Beitrag von 3nfant 7errible »

Sir Richfield hat geschrieben:
Nekator hat geschrieben:"weißen, heterosexuellen Mannes mit braunen Haaren".
Ohgott Ohgott.. hätt er noch blonde Haare wärs ja ganz Nazi 8O
UUUUH, Vorsicht!

Blond, blauäugig, minimalpigenmtiert: Nazi
Weiß, Hetero, Braunhaarig: B. J. Blaskowicz
GiGANTIscher Unterschied!

Ausnahme: Ein gewisser Herr Nukem. Weil es halt Ausnahmen braucht!

Aber guck dir doch mal die Helden, bzw. Default Shepards der Spiele an.

Ich bin ja der Meinung, dass das eher daran liegt, dass hete, weiß, und brünett so das 08/15 der Umgebung der jeweiligen Entwickler ist und damit Standard, damit sich möglichst viele Leute damit "identifizieren" können.

Ich bin aber auch der Meinung, dass man davon mal runterkommen könnte.
Entweder muss der Spieler mit einem Charakter klarkommen, dem ihm/ihr das Narrativ vorsetzt und dann dürfen die von mir aus auch dunklere Haut, weiße Harre und lila Augen haben. (Sonstige Beschreibungen bitte nur, wenn sie für die Story des Spiels wichtig sind.)
Oder es gibt halt einen Charaktereditor.
Ich habe noch nie verstanden was das Geschlecht, Aussehen, Sexualität mit der Qualität einer Geschichte oder der Tiefe des jeweiligen Charakters zu tun hat. :Kratz:
Die 2 Dinge sind total unabhängig voneinander. Auch ne schwarze Lesbe mit pinken Haaren kann oberflächlich und langweilig geschrieben sein.


glatzköpfiger, weisser, heterosexueller Mann...
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lamest character ever
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StandAloneComplex
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Re: Entwickler sprechen über das Frauenbild in Spielen und d

Beitrag von StandAloneComplex »

Scipione hat geschrieben:

glatzköpfiger, weisser, heterosexueller Mann...
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lamest character ever
Glatze, weiß, hetero? Das ist 47 oder? :wink:
maho76
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Re: Entwickler sprechen

Beitrag von maho76 »

bei dem blick & char gruselt´s mich immer, vor allem wenn man ganz gerne "malcom mittendrin" geschaut hat, brrrrr. aber ja, für die ausgangssituation der rolle eigentlich ein klischeebeladener Charakter (wie zu serienbeginn fast immer), aber eben gut (tief) geschrieben.
ziemlich gutes (männliches) Beispiel für meine These von weiter oben, dass es bei der ganzen Diskussion nicht um Geschlechterrollen sondern qualitatives schreiben geht, so wie überhaupt die meisten neuen BBC-Serien im vergleich zu Fernsehserien aus den 80/90ern, im Prinzip gleiche Themen, aber eben heute einfach konsistenter und nicht mehr so trashig/soapig (zumindest vordergründig, am ende ist selbst SOA oder GOT eine Soap, was immer mal wieder durchflimmert wenn das Drehbuch einer folge nicht ganz so knackig ist). bleibt halt nur zu hoffen dass bei games irgendwann der gleiche Gesinnungswandel stattfindet wie bei den prime-Serien, wobei das nat. nicht heisst dass guter trash ab und an nicht auch gut tut, dann aber bitte deutlich und vor allem BEABSICHTIGT (sharknado anyone?^^).
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Kumbao
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Re: Entwickler sprechen

Beitrag von Kumbao »

Abe81 hat geschrieben:
Kumbao hat geschrieben:
Abe81 hat geschrieben:Das ist dann m.E. eher dein persönlicher Geschmack. Ich bezog mich auf deine Aussage, Duke Nukem habe ein gutes Script.
Was soll es denn auch sonst sein?
Es besteht doch ein Unterschied, ob du eine Vorliebe für Alien-Invasionsgeschichte XY hast, oder ob eine Geschichte allgemein komplex erzählt wird, unabhängig davon, ob sie deinem Faible entspricht. Es wurde angemerkt, dass die stereotype Darstellung von Geschlechtern in Spielen damit zusammenhängt, dass die Geschichte schlechthin stereotyp ist und deswegen eben auch die Geschlechterrollen. D.h. in deiner Antwort darauf wolltest du doch darauf abheben, dass sich Duke Nukem davon unterscheidet ("gutes Script")... oder dein Einwand war sinnlos.

Ich habe ja nur widersprochen, weil ich finde, Duke Nukem hat kein gutes Skript und eine Erklärung dafür angeboten, warum nicht trotz sondern wegen des Sexismus so gut ankommt, auch bei den seichten Anti-Sexisten (wegen der 'Parodie', die es einem erlaubt, das trotzdem geil zu finden, auch wen man sonst gegen sowas ist, tritt es nicht als Parodie, sondern originär auf).
Kumbao hat geschrieben:
Abe81 hat geschrieben:Starship-Troopers hat ja, im Gegensatz zu z.B. Duke-Nukem, eine doppelte Ebene. Vor dem Hintergrund einer Alien-Geschichte wird 'Kritik' an Interventionspolitik geübt. Zudem glaube ich, dass Starship-Troopers auch deswegen so gut funktioniert (i.S. von Publikumswirksam in allen Schichten), weil er nicht überzeichnet genug ist.
Die beiden haben ja auch grundunterschiedliche Intentionen, Zielgruppenorientierungen und werden ueber zwei komplett unterschiedliche Medien erzaehlt.
Du hast Starshiptroopers als Beispiel angebracht und damit implizit gesetzt, man könne das intermedial vergleichen. Ich bin ja nur darauf eingegangen. Dann darfst du mich nicht dafür schelten, dass ich das auch mache. Ich finde auch, man kann das vergleichen: Die Intentionen sind die gleichen (unterhalten und darüber vermittelt verkaufen), Zielgruppe ist die gleiche (der gesamtideelle Computerspielfuzzi entspricht auch dem gesamtideellen Sci-Fi-Action-Alien-Film-Gucker: Eher jung und mänlich, um nur die zwei herausragenden Eigenschaften zu nennen) usw. usf.
Ohne das jetzt gross aufwaermen zu wollen, aber ich glaube wir haben munter aneinander vorbei geredet.

@maho76:
Uuuuuh, Sharknado fand ich ja schlimm. Der war so schlecht, dass er wieder schlecht war. Ausserdem kann auch unbeabsichtigter Trash wahnsinnig geil sein. Siehe besagte American Fighter Reihe (vor allem Teil 4 mit den Smartie-Ninjas) oder der grossartige The Room.
CritsJumper
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Re: Entwickler sprechen über das Frauenbild in Spielen und d

Beitrag von CritsJumper »

Danke für den interessanten Link Sir Richfield! Tomb Raider 2013 hat mir richtig gut gefallen. Ich schätze Frau Pratchett sehr.

Generell finde ich es ja gut das es angesprochen wird aber mir ist das immer mit zu viel Shitstorm verbunden. Ich wünschte man könnte darüber eine tolerante Diskussion führen mit Respekt auf allen seiten. Des weiteren sollte man ENDLICH mal davon fern bleiben das Entwickler für etwas verantwortlich sind was die Spieler draus machen.

Die Forderung höherwertige Kunstwerke in Form von Spielen zu schaffen ist ja ein guter Ansatz, aber man muss aufhören Dinge anzuklagen weil keine Alternative geboten wird. Niemand beschwert sich z.B. über das Medium Buch und die bescheuerten Frauenfeindlichen Bücher von Frauen wie Feuchtgebiete oder Shades of Gray ... ;) Das selbe sollte auch mit einer Gewissen Toleranz bei Videospielen gelten. Kurz wir brauchen keine Akademische Diskussion über Medien die sich an ein seltsames Publikum richten.
"Ich gewinne aber lieber den Informationskrieg als einen Moralwettstreit." Tara Mcgowan
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SethSteiner
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Re: Entwickler sprechen über das Frauenbild in Spielen und d

Beitrag von SethSteiner »

Warum ist Feuchtgebiete frauenfeindlich? Wie auch immer, ich habe nichts gegen akademische Diskussionen über unseres Medium, vor allem nicht wenn die Spielergemeinschaft sich auf dem Niveau der RTL-Zuschauer bewegt. Ein bisschen Reflektion tut nicht weh.

@Scipione
Stimmt, die kann auch schlecht geschrieben sein, ist aber wohl unwahrscheinlicher. Wenn ein Charakter 0815 ist, ist es wohl nicht mehr verwunderlich, wenn der Rest genauso 0815 ist. Wenn ein Charakter hingegen sich bereits äußerlich vom Standard wegbewegt und sei es nur, weil er eine Frau ist, kann man annehmen dass man sich beim Rest ebenso vom Standard entfernt. Ein Hauptcharakter ist doch der Dreh- und Angelpunkt, man ist er oder sieht ihn das ganze Spiel über, er trägt die Geschichte aber wenn man dort schon keine Mühe investiert, wie soll das erst beim Rest funktioniert?
katzenjoghurt
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Re: Entwickler sprechen über das Frauenbild in Spielen und d

Beitrag von katzenjoghurt »

Sir Richfield hat geschrieben:
katzenjoghurt hat geschrieben:Ich schrieb nur Designer. Ist sie auch.
Narrative Designer. ;)
Nein, sie ist Autorin (und Synchronsprecherin). Sie schreibt Geschichten.
Sie entwirft und entwickelt keine Spiele.
Weshalb deine Aufforderung, sie soll doch gefälligst ihr eigenes Spiel machen, irgendwie am Ziel vorbei geht.
Zumal sie wohl eher Auftragsschreiberin ist.

Davon abgesehen, die Dame wird die Scheibenwelt erben. Wenn sie der Meinung wäre, sie müsse der Welt unbedingt ein Spiel komplett nach ihren Vorstellungen "schenken", dann würde sie das tun.

Ich weiß allerdings nicht, warum man jetzt dermaßen rumpoltern muss, nur weil jemand aus der Branche mal mit dem Finger auf ein paar der Probleme der Branche zeigt?
Google mal Narrative Designer. ;)

Warum ich rumpoltere?
Weil ihre Ansicht sehr naiv ist.
Ein guter Narrative Designer ist sich des Mediums "Game", der verfügbaren Resourcen
und des finanziellen Risikos, das jemand tragen muss, bewusst.
Er schreibt die Story so, dass sie zum Spiel passt. So, dass man sie erzählen kann, ohne
einen Großteil des Budgets für die Umsetzung der eigenen Vision einzufordern.

Guter Designer: "Was steht (potentiell) zur Verfügung? Was kann ich damit machen? Was
braucht ihr von mir?"
Schlechter Designer: "Ich brauche..."

All zu oft läuft's so, dass irgendeiner in seinem Kämmerlein sich seinen Traum zusammen-
zimmert... voll die komplexe Story, jeder Charakter mit 'nem halben Buch an Background...
...und dann wird realisiert, dass nur Fragmente davon sinnvoll in einem Spiel und mit den
vorhandenen Resourcen verwendbar sind. (Hui? 2 Stunden Cutscenes...?! Du kriegst 20min!)

Heraus kommt dann der Murks, den wir alle hassen und bei dem wir uns in die alten Zeiten
des Mediums zurückwünschen: Eine löchrig-unnachvollziehbare dünne Story vom Star-Autoren.


Bis heute zieh ich jedoch den Hut vor Crystal Dynamics und Amy Hennig, Jane Jensen für GK1
und Ragnar Tornquist. Die haben's verstanden, Geschichten in Spielen zu erzählen.
(Sind leider nur wiederum nicht die besten Game Designer)
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