Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung mit "bisher größtem Anschlag in einer Schule"

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FuerstderSchatten
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von FuerstderSchatten »

Scipione hat geschrieben: Ich sehe keine haufenweise Stalker hinter jeder Frau her rennen. Ganz ehrlich, soll das ein Scherz sein, wie könnte man sowas überhaupt übersehen? Weisst du wie lächerlich das aussehen würde?

Und wenn ich zusammen mit meiner Freundin unterwegs bin, dann wagt es erst recht niemand sie anzumachen, das wär ja noch schöner ^^ Dass man sie anschaut, kann ich wohl schwerlich verhindern, genauso wenig wie sie verhindern kann, dass ich von anderen Frauen angeschaut werde. Und wo ist da überhaupt das Problem? Sollen wir alle wie emotionslose Roboter schnurstracks von A nach B laufen ohne einmal nach rechts und nach links zu schauen? Wie weit entfernt lebst du eigentlich von dieser Realität wenn du glaubst, dass Frauen Männer nicht genauso abchecken?

Und wenn das alles so ganz ganz furchtbar und gefährlich wäre, ein regelrechtes Haifischbecken, und sich jede Frau so sehr darüber bewusst wäre, wie könnten Mütter dann eigentlich ihre Töchter alleine rausgehen lassen? Vor allem in aufreizender Kleidung

Frauen, die sich ganz besonders hübsch zurecht machen, auch von sich aus schon sehr hübsch sind und damit irgendwie hervorstechen, provozieren sowieso nicht nur Kommentare von Männern. Nee, andere Frauen reagieren dann auch mit Stutenbissigkeit und Lästerei, fühlen sich bedroht, dass ihnen Aufmerksamkeit weggenommen wird.

Bei Männern ist das in abgeschwächter Form durchaus auch zu beobachten, da ist dann direkt mal einer schwul, wenn er besonders auf sein Äusseres achtet oder sich extravagant kleidet. Es ist vor allem auch deshalb seltener, weil das Repertoire für Männer begrenzt ist, sie sich zb nicht schminken und nicht in super-enge, knappe Kleidung packen.

Was du hier machst hat rein gar nichts mit Empathie zu tun, du schaust nicht mal richtig hin oder hörst richtig zu, es sei denn jemand erzählt dir seine kleine Opfer-Story und selbst da bist du nicht wirklich empathisch, weil du es nicht mal wagst die Motivation zu hinterfragen. Empathie bedeutet nicht ausschliesslich Mitleid zu zeigen, sondern die Fähigkeit und Bereitschaft sich vollends in die andere Person hineinzuversetzen, nicht nur zu verstehen WAS sie fühlt, sondern auch WIESO sie so fühlt, oder wieso sie sagt DASS sie so fühlt und ob das überhaupt stimmen kann.
Keine Ahnung was du für ne Kante bist, aber als ich noch sagen wir mal 19-20 Jahre war und da war ich mit ner Freundin auf ner Party und in der Disco, da habe ich schon so manches mal erlebt, dass trotz der Tatsache, dass ich anwesend war, meine Begleiterin durchaus angemacht wurde. Das ging dann sogar so weit, dass es teils handgreiflich wurde.

Entweder lebst du einfach in generell in einer anderen Welt (die so nicht in der Realität existiert), oder du bist 1,95x1,95. Jedenfalls fehlt dir so oder so jegliches Einfühlungsvermögen.

Meine Schwägerin lässt ihre Tochter nie alleine rumlaufen, meine Nichte ist jetzt fast 18. Letztens habe ich sie von der Disco abgeholt, wo sie immer mit männlichen und weiblichen Freunden ist, und habe sie schon eine Straße weiter rausgelassen. Später ist mir erzählt worden, dass hinter ihr irgend nen Typ hergelaufen ist und ich wurde ganz schön angeraunzt, dass ich sie nicht bis ganz nach Hause gebracht hab.

Es geht nicht darum, dass es ein Problem ist, das jemand eine weibliche Person dezent abcheckt. Das mache ich auch, aber halt nur kurz und im Prinzip ist das auch nicht richtig, jemanden zu einen sexuellen Objekt zu reduzieren. Frauen machen das aber auch aus ganz anderen Gründen, (wenn sie nicht gerade wie auf dem Bild als Gruppe unterwegs sind), was du ja auch als eine Nullnummer in Biologie als abckecken des Aussehens verstehst. Frauen überprüfen indem sie ins Gesicht schauen, ob das gegenüber friedlich ist. Das machen Männer auch und zwar wenn sie andere Männer anschauen.
Lieber trocken feiern, als trocken trinken.

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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Wigggenz hat geschrieben:
SethSteiner hat geschrieben:Reaktionen haben gar keine Aussagekraft darüber ob ein Problem existiert oder nicht.
:!:
Das stimmt zwar grundsätzlich, aber das aggressive Gebaren mancher User entbehrt oft nicht einer gewissen Ironie. Speziell wenn Leute ein (behauptetes oder wahres - an dieser Stelle mal dahingestellt) Sexismusproblem damit entkräften oder verharmlosen wollen, indem sie selber volles Rohr mit sexistischem Schmodder um sich werfen. Der unweigerliche Gedanke als Leser: Brav, Wauzi, wie auf Kommando! Ja ein ganz ganz Feiner bist du...

Für diesen kurzen Moment, bis einem das Lachen im Halse stecken bleibt, kann ich das tatsächlich amüsant finden.

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Wigggenz
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von Wigggenz »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:
Wigggenz hat geschrieben:
SethSteiner hat geschrieben:Reaktionen haben gar keine Aussagekraft darüber ob ein Problem existiert oder nicht.
:!:
Das stimmt zwar grundsätzlich, aber das aggressive Gebaren mancher User entbehrt oft nicht einer gewissen Ironie. Speziell wenn Leute ein (behauptetes oder wahres - an dieser Stelle mal dahingestellt) Sexismusproblem damit entkräften oder verharmlosen wollen, indem sie selber volles Rohr mit sexistischem Schmodder um sich werfen. Der unweigerliche Gedanke als Leser: Brav, Wauzi, wie auf Kommando! Ja ein ganz ganz Feiner bist du...

Für diesen kurzen Moment, bis einem das Lachen im Halse stecken bleibt, kann ich das tatsächlich amüsant finden.
Dass so manch ein Gamer offensichtlich so manch sexistische Einstellungen hat oder im Angepisstsein bewusst mit mit sexistischer Ausdrucksweise kokettiert, heißt nicht, dass die Branche im Allgemeinen ein Problem damit hat. Das bedeutet, dass diese Personen ein Problem damit haben.
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3nfant 7errible
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von 3nfant 7errible »

Nanimonai hat geschrieben:@ Scipione: Ganz offensichtlich bist Du noch nicht mal ansatzweise bereit oder gar im Stande dazu, den von mir geposteten Link vorbehaltlos zu lesen oder auch nur zu "verstehen", worum es geht. Und ja, genau das meine ich mit Empathie: Die Fähigkeit, sich in andere Menschen hinein zu versetzen. Die geht Dir völlig ab. Jedenfalls Deinem Auftreten hier nach zu urteilen. Keine Ahnung, ob das real auch so ist. Macho.
Dude... du hast Empathie angeführt. Auch wenn man es unpräziserweise mit Mitgefühl übersetzen kann, ist es das aber nicht auschliesslich. Wenn du nicht weisst was das bedeutet, oder dir nur wieder die Teile rauspickst, die dir gefallen, dann lass es einfach. Zur Empathie gehört es nunmal auch Motivationen einer Person zu hinterfragen.

Wenn du nur Mitleid willst, dann geh zu einem falschen Freund, einer facebook Bekanntschaft oder poste generell ins Internet. Da bekommst du soviel Mitleid wie du willst.
Wenn du echte Hilfe willst, dann geh zu einem echten Freund oder einem Psychotherapeuten, aber mach dich darauf gefasst, dass die dir dann auch klipp und klar die ungeschönte Wahrheit sagen werden.

FuerstderSchatten hat geschrieben:
Keine Ahnung was du für ne Kante bist, aber als ich noch sagen wir mal 19-20 Jahre war und da war ich mit ner Freundin auf ner Party und in der Disco, da habe ich schon so manches mal erlebt, dass trotz der Tatsache, dass ich anwesend war, meine Begleiterin durchaus angemacht wurde. Das ging dann sogar so weit, dass es teils handgreiflich wurde.

Entweder lebst du einfach in generell in einer anderen Welt (die so nicht in der Realität existiert), oder du bist 1,95x1,95. Jedenfalls fehlt dir so oder so jegliches Einfühlungsvermögen.
naja, knapp 1,90 kommt schon hin. Aber was heisst denn "anwesend"? Einfach unverbindlich in einem grossen dunklen Raum mit 200+ anderen Leuten, wo keiner weiss wer zu wem gehört? Oder Händchen haltend, tief umschlungen? Wenn es letzteres war, dann wollten die nichts von deiner Freundin, sie wollten dich gezielt und eine Schlägerei provozieren.

Es geht nicht darum, dass es ein Problem ist, das jemand eine weibliche Person dezent abcheckt. Das mache ich auch, aber halt nur kurz und im Prinzip ist das auch nicht richtig, jemanden zu einen sexuellen Objekt zu reduzieren. Frauen machen das aber auch aus ganz anderen Gründen, (wenn sie nicht gerade wie auf dem Bild als Gruppe unterwegs sind), was du ja auch als eine Nullnummer in Biologie als abckecken des Aussehens verstehst. Frauen überprüfen indem sie ins Gesicht schauen, ob das gegenüber friedlich ist. Das machen Männer auch und zwar wenn sie andere Männer anschauen.
Sehr schön, innerhalb eines kurzen Abschnitts hast du es geschafft natürliche Ur-Instinkte sowohl zu verneinen und zu verdammen als auch zu zitieren. :)
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Wigggenz hat geschrieben: Dass so manch ein Gamer offensichtlich so manch sexistische Einstellungen hat oder im Angepisstsein bewusst mit mit sexistischer Ausdrucksweise kokettiert, heißt nicht, dass die Branche im Allgemeinen ein Problem damit hat. Das bedeutet, dass diese Personen ein Problem damit haben.
Ja, das Netz verzerrt viel. Da wird ganz viel Schmutz in konzentrierter Form an die gut sichtbare Oberfläche gespült, der sich anderweitig vermutlich etwas gleichmäßiger verteilen würde. Über das krasse Mismatch von Rededrang/Sendungsbewusstsein und geistiger Reife/Selbstreflexion brauchen wir ebenfalls nicht diskutieren. Ich bin daher mit verallgemeinernden Aussagen (à la "DIE Branche/Spielerschaft/etc." hat ein XY-Problem), die sich aus dem tagtäglichen Netzgetummel ableiten, auch etwas vorsichtig.

Auf der anderen Seite gibt es all die Spacken, die z.B. Bei PI-News abhängen, auch in der nicht-virtuellen, "harten" Realität. Die leben tatsächlich. Die gehen auch tatsächlich wählen. Darf man auch nicht vergessen.

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Fiddlejam
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von Fiddlejam »

Wiggenz hat geschrieben:Dass so manch ein Gamer offensichtlich so manch sexistische Einstellungen hat oder im Angepisstsein bewusst mit mit sexistischer Ausdrucksweise kokettiert, heißt nicht, dass die Branche im Allgemeinen ein Problem damit hat. Das bedeutet, dass diese Personen ein Problem damit haben.
Ach, ich liebe es, wenn Leute die eigentliche Aussage entweder nicht verstehen, oder sich willentlich weigern, sie zu verstehen. Und dann mal eben alles re-definieren, damit es in ihre eigene Weltanschauung passt.

So wird dann Feminismus vom Ruf nach Gleichberechtigung zum Ruf nach Matriarchie; der GamerGater der sich über "Korruption" beschwert meint nicht "gekaufte Reviews" sondern "'infiziert' von mir unliebsamen Inhalten"; "Gamers are dead" wird von ein paar Hirnverbrannten als Drohung/Angriff interpretiert, weil sie zu faul waren, den/die Artikel zu lesen; und irgendwo zieht sicherlich auch die virulente Homolobby ihre Kreise.

Gaming HAT ein Sexismus-Problem. Das bedeutet nicht, dass jeder Spieler ein wahnsinniger Sexist ist (was allein schon Unsinn von daher ist, dass nicht jeder Spielende auch "Gamer" ist). Das bedeutet nicht mal, dass die Mehrzahl der "Gamer" das wäre.

Es bedeutet, dass in Diskussionen wie diesen eben immer die Idioten am lautesten und prominentesten sind; und dass die Community als ganze es partout nicht schafft, eben einmal geschlossen gegen die Idioten aufzutreten - teilweise weil sie wie hier zu butthurt ist und gleich wieder rumschreit "nicht alle Spieler", OBWOHL DAS JA SO NIEMALS ZUR DEBATTE STAND.

Und DAS ist denke ich das größte Problem dass immer wieder dazu führt, dass größere Gruppen, obwohl sie selbst nicht durchweg sexistisch sind, eben doch Sexismus unterstützen: Diese dämliche "nicht alle x"-Diskussion. Niemand behauptet, dass alle Spieler Sexisten sind. Niemand behauptet dass alle Männer Vergewaltiger sind. Niemand behauptet dass alle Weißen jeden sonntags das örtliche Asylbewerberheim abfackeln. "Nicht alle x" trägt absolute ÜBERHAUPT NICHTS zur Diskussion bei. Es beschwört lediglich eine herauf, wo keine war, basierend auf einer Anschuldigung, die nie gemacht wurde, um zu einem Schluss zu kommen, der von Beginn an gegeben war - wenn man denn zu einem Schluss kommt, statt seinen gegenüber sinnlos vollzuschnauzen.
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Fiddlejam hat geschrieben:Gaming HAT ein Sexismus-Problem.
Dennoch beschwört das schon auf der Begriffsebene Schubladen herauf, die meist in unsinnigen Grabenkämpfen münden.

Konsequenterweise müsste man sagen, dass es ein nach wie vor tief verwurzeltes - nicht nur bewusst-intentionales, sondern auch unbewusst-strukturelles - Sexismusproblem quer durch alle Ebenen unserer gesamten Gesellschaft gibt, von dem logischerweise auch Gaming betroffen ist. Grundsätzlich hat ja das Hobby kein Problem, sondern die Menschen, die es mehr oder weniger zufällig ausüben, ansonsten aber gar keine Gemeinsamkeiten haben.

Slogans wie "Fußball hat ein Rassismusproblem" verführen ja auch manchmal, sozusagen bequem von außen mit dem Zeigefinger auf diesen geschlossenen Zirkel zeigen zu können, dabei aber gerade den tiefsitzenden gesamtgesellschaftlichen Rassismus gar nicht mehr zu sehen oder wahrhaben zu wollen.

Davon abgesehen stimme ich voll zu.

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Nanimonai
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von Nanimonai »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben: Dennoch beschwört das schon auf der Begriffsebene Schubladen herauf, die meist in unsinnigen Grabenkämpfen münden.
Letztendlich sind es aber genau diese Grabenkämpfe, die einen Krieg gewinnen oder verlieren. Denn es sind die Kämpfe, in denen jeder Einzelne seinen Teil beitragen kann, muss, soll, darf, auf die eine oder andere Weise.
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5Finger
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von 5Finger »

Nanimonai hat geschrieben:
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben: Dennoch beschwört das schon auf der Begriffsebene Schubladen herauf, die meist in unsinnigen Grabenkämpfen münden.
Letztendlich sind es aber genau diese Grabenkämpfe, die einen Krieg gewinnen oder verlieren. Denn es sind die Kämpfe, in denen jeder Einzelne seinen Teil beitragen kann, muss, soll, darf, auf die eine oder andere Weise.
Die Grabenkämpfe sind doch lediglich eine Aneinanderreihung von extremistischen Äußerungen und die Handvoll, die versuchen eine ordentliche Diskussion zu führen, gehen dabei völlig unter.
Am Ende geht es bei dieser Art Diskussion nur darum wer die meisten Schreier hat um den Gegenüber einfach nieder zu brüllen, damit man am Ende, ganz dem echten (Graben)krieg zum Vorbild, nicht schauen muss wer richtig und wer falsch liegt, sondern nur wer übriggeblieben ist.

Es geht kaum noch destruktiver und bescheuerter und worin solche "Siege" dann münden, sieht man in der Geschichte wie auch im sozialen Umfeld immer wieder...
Zuletzt geändert von 5Finger am 31.10.2014 16:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Temeter 
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von Temeter  »

Nanimonai hat geschrieben:
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben: Dennoch beschwört das schon auf der Begriffsebene Schubladen herauf, die meist in unsinnigen Grabenkämpfen münden.
Letztendlich sind es aber genau diese Grabenkämpfe, die einen Krieg gewinnen oder verlieren. Denn es sind die Kämpfe, in denen jeder Einzelne seinen Teil beitragen kann, muss, soll, darf, auf die eine oder andere Weise.
Grabenkämpfe erzeugen genau das festgesetzt und intolerante Denken, aus dem nichts positives rauskommt. Deswegen streiten Leute eher darüber, welcher Fraktion oder welcher Einstellung andere zugehörig sind, und ignoriert komplett, was sie eigentlich zum Thema zu sagen haben.

Guck dir die Gamergate-Geschichte an. Kritik am Journalismus in der Videospielbranche ist etabliert wie sonst nichts. Stattdessen läuft die 'Diskussion' hauptsächlich darüber hinab, ob es nicht doch eigentlich nur ein Deckmantel für Frauenhasser ist. Anstelle einfach die Idioten damit zu entblößen, indem man sie von den Vernünftigen absondiert. Bei diesen Diskussionen ist ein 'nicht alle sind Misogynisten' tatsächlich keine Selbstverständlichkeit mehr, und Radikalisieren tun sich beide Seiten sowieso.

Und man ist schon ziemlich tief angelengt, wenn von außen Trolle hauptsächlich den Takt einer Diskussion anzugeben scheinen, während sich eigentlich vernünftige Menschen verbal die Schädel einhauen.
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Wigggenz
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von Wigggenz »

Fiddlejam ich habe schon in einem anderen Thread auf diese unerträglich herablassende Art hingewiesen und nehme an dass du die daraufhin jetzt bewusst weiter hinaushängen lässt. Fühle dich ruhig als Sieger der Diskussion, oder wie Nanimonai das so schön ausdrückt, des Krieges. Ich werde sicher nicht mehr auf dich eingehen, das macht nicht mehr Sinn als klassische Trolle zu füttern. Ich bin mir dafür zu schade.
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Nanimonai hat geschrieben:
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben: Dennoch beschwört das schon auf der Begriffsebene Schubladen herauf, die meist in unsinnigen Grabenkämpfen münden.
Letztendlich sind es aber genau diese Grabenkämpfe, die einen Krieg gewinnen oder verlieren. Denn es sind die Kämpfe, in denen jeder Einzelne seinen Teil beitragen kann, muss, soll, darf, auf die eine oder andere Weise.
Hui :D Call of Internetforen-Duty :Häschen:

Das ist mir persönlich jetzt ja zu sehr "Clash of Internet-Cultures". Da lacht mich geistig schon der olle Huntington an, nur mit statischen Diskursfronten. Da habe ich's nicht so mit. Aber im Zweifelsfall kämpfe ich natürlich immer für die Guten. :wink:

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Nanimonai
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von Nanimonai »

Temeter  hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben:
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben: Dennoch beschwört das schon auf der Begriffsebene Schubladen herauf, die meist in unsinnigen Grabenkämpfen münden.
Letztendlich sind es aber genau diese Grabenkämpfe, die einen Krieg gewinnen oder verlieren. Denn es sind die Kämpfe, in denen jeder Einzelne seinen Teil beitragen kann, muss, soll, darf, auf die eine oder andere Weise.
Grabenkämpfe erzeugen genau das festgesetzt und intolerante Denken, aus dem nichts positives rauskommt.
Hmm, vielleicht hängen wir uns da dann an Begrifflichkeiten auf, die wir unterschiedlich interpretieren.
In der Geschichte war es doch bei fast allen soziokulturellen Themen das, was ich jetzt als Grabenkampf verstanden habe, was dann letztlich zu einer gravierenden Änderung geführt hat. Seien es nun die Suffragetten, die Gay Liberation Front oder das Civil Rights Movement mit Martin Luther King, die in diesen Themenbereichen erst wirklich etwas bewegt und erreicht haben.
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von Fiddlejam »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Dennoch beschwört das schon auf der Begriffsebene Schubladen herauf, die meist in unsinnigen Grabenkämpfen münden.
Nur sind wir da wieder beim Punkt Anti-Intellektualismus; und auch irgendwie wieder Heuchelei. Auf der einen Seite beschweren sich die Kritiker des Feminismus nämlich immer, dass die bösen Feministen immer überall alles "politisch korrekt" haben wollen und sich viel zu leicht auf den Schwanz getreten fühlen; auf der anderen Seite beschweren sie sich selbst, wenn auf ein "wir haben ein Problem" nicht aberdutzende Zeilen "ABER ES SOLL SICH BITTE KEINER VON DIESER BEHAUPTUNG VERLETZT FÜHLEN SORRY SORRY SORRY ICH BIN MIR SICHER IHR SEID ALLE VOLL NETTE TYPEN" folgen.
Dass es jedwede Diskussion erstickt, so formulieren zu müssen, dürftest du vielleicht selbst gemerkt haben beim Versuch, die eigentliche Intention möglichst unkontrovers dar zu stellen:
Konsequenterweise müsste man sagen, dass es ein nach wie vor tief verwurzeltes - nicht nur bewusst-intentionales, sondern auch unbewusst-strukturelles - Sexismusproblem quer durch alle Ebenen unserer gesamten Gesellschaft gibt, von dem logischerweise auch Gaming betroffen ist. Grundsätzlich hat ja das Hobby kein Problem, sondern die Menschen, die es mehr oder weniger zufällig ausüben, ansonsten aber gar keine Gemeinsamkeiten haben.
Was ja alles schön und wahr und richtig ist, aber man kann halt nicht erwarten, dass sich irgendein belebter Dialog entwickeln kann, wenn jede einzelne auch nur im entferntesten ambivalente Aussage erstmal derart relativiert werden muss, damit auch ja keiner sie versehentlich misinterpretiert.
Was ich dann eben für typischen Anti-Intellektualismus halte, ich bin nicht schuld dafür dass ich mich zu prasslig anstelle und gar nicht versuche, die Aussage zu verstehen; sondern die anderen sind schuld, weil sie alle viel zu viel von ihren Zuhörern erwarten und auf dem hohen Ross ihrer ach so unverständlichen verbalen Ergüsse sitzen.
Temeter hat geschrieben:Guck dir die Gamergate-Geschichte an. Kritik am Journalismus in der Videospielbranche ist etabliert wie sonst nichts. Stattdessen läuft die 'Diskussion' hauptsächlich darüber hinab, ob es nicht doch eigentlich nur ein Deckmantel für Frauenhasser ist. Anstelle einfach die Idioten damit zu entblößen, indem man sie von den Vernünftigen absondiert. Bei diesen Diskussionen ist ein 'nicht alle sind Misogynisten' tatsächlich keine Selbstverständlichkeit mehr, und Radikalisieren tun sich beide Seiten sowieso.
Das ist ja auch der gottverdammte Punkt. Kritik an der Branche gab es vorher schon; nur hat sie damals, WARUM AUCH IMMER (kann man sich wohl denken, höhö) kein Schwein interessiert.
Auch jetzt: Shadow of Mordor mit Review-Deals? Interessiert GamerGater nicht. Irgendein anderer Fall realer, beobachtbarer Korruption? Interessiert GamerGater nicht.
Sehr schön dazu dieses Essay von Daniel Floyd, von Extra Credits, der das ganze in weit neutralerem Ton schafft als ich, aber es läuft aufs selbe hinaus: GamerGate hat in der bisherigen Zeit seines Bestehens absolut NICHTS gegen Journalismus in der GamingBranche getan.
Stattdessen hängt man sich an Behauptungen auf, die seit MONATEN widerlegt sind, webt idiotische Verschwörungstheorien und wehrt sich gegen einen angeblichen "Angriff" der "SJWs" den es überhaupt nicht gäbe, wenn man nicht selbst angefangen hätte.

Mit anderen Worten, auch im Falle von GamerGate trifft zu: Auch wenn ich kein Misogynist/Rassist/Rechter bin, partizipiere ich dennoch in einer "Bewegung" die von eben diesen Leuten getragen, geleitet und repräsentiert wird.
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Wulgaru
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Re: Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung

Beitrag von Wulgaru »

Fiddlejam hat geschrieben: Was ja alles schön und wahr und richtig ist, aber man kann halt nicht erwarten, dass sich irgendein belebter Dialog entwickeln kann, wenn jede einzelne auch nur im entferntesten ambivalente Aussage erstmal derart relativiert werden muss, damit auch ja keiner sie versehentlich misinterpretiert.
Ich könnte schwören das ist etwas worüber sich auch die Leute aufregen die du so sehr zu hassen scheinst...dieses politisch korrekte Gewäsch usw. :wink:
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