The Banner Saga - Test

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Kajetan
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von Kajetan »

Oshikai hat geschrieben://hab die englische angefangen und zugegeben, ich bin vllt. nicht der beste, aber auch lange nicht der schlechteste in dieser Sprache - aber ich hab kaum ein Wort verstanden ! ^^
Übung macht den Meister! Ich habe Englisch zwar in der Schule gelernt, GELERNT habe ich es aber erst durch MTV und die Infocom Adventures. Ist alles eine Frage der Motivation :)
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Stalkingwolf
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von Stalkingwolf »

Schulenglisch kann man da in der Tat wirklich vergessen. Zum lesen von Texten reicht es, aber sobald gesprochen wird, wird es schon schwerer.
Und obwohl ich ganz gut englisch kann war z.b Drippy in Ni no Kuni für mich teilweise eine Herausforderung.
Das ist wie wenn jemand etwas Deutsch kann und dann kommt ein tiefster Bayer. Den verstehen wir sogar als Hochdeutsche ja kaum :-)
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Kajetan
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von Kajetan »

Stalkingwolf hat geschrieben:Schulenglisch kann man da in der Tat wirklich vergessen. Zum lesen von Texten reicht es, aber sobald gesprochen wird, wird es schon schwerer.
Und obwohl ich ganz gut englisch kann war z.b Drippy in Ni no Kuni für mich teilweise eine Herausforderung.
Das ist wie wenn jemand etwas Deutsch kann und dann kommt ein tiefster Bayer. Den verstehen wir sogar als Hochdeutsche ja kaum :-)
Ab und an muss ich immer noch die Untertitel bei einem Film oder eine TV-Serie hinzuschalten. Wenn ich zu müde bin zum aufmerksameren Zuhören oder wenn alle einfach nur unverständlichen Slang sprechen, wie z.B. in The Wire. Bei Spielen ist es hingegen pillepalle. Einfaches Englisch und einfache Sätze sogar in text- und dialoglastigeren RPGs. Auch wird in Spielen sehr viel deutlicher gesprochen als in vielen Filmen, weil hier die Stimme das Geschehen tragen muss.
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Some Guy
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von Some Guy »

Culgan hat geschrieben: Taktisch und spielerisch kommt es nichtmal in die Nähe an Spiele wie Fireemblem Awekening, FF Tactics usw, wird aber genauso gut bewertet.

Von anspruchsvoll kann beim Kampf nicht die Rede sein. Die Entscheidungen hingegen werden nur plump in Textboxen angezeigt und entschieden, von Emotionen und Spannung keine Spur.
Da war sicher wieder mal die Rosa Brile aufgesetzt wie bei jedem Indie, wenn ich mir das Fazit durchlese und das versuche auf das Spiel zu übertragen kann ich nur lachen.
Mein Fazit ist da ähnlich, ganz schöner Fehlkauf. Fire Emblem finde ich großartig, aber dieses Spiel wirkt wie eine Kopie davon, die unbedingt ein wenig anders sein wollte, aber einfach alles falsch macht.

Verlust eines lieb gewonnenen Charakters? Die meisten geben eine Hand voll (vielleicht zwei Hände) Sätze von sich. Worum soll ich da trauern?
Schwere moralische Entscheidungen? Jeder Charakter kriegt eine "liebevolle" Textbox für seinen Tod gewidmet - alles andere zeigt sich in einem Minus oder Plus für irgendeine Statistik. Und mehr als eine Statistik wird es auch nie. Ob mein Trupp tagelang verhungert und alle draufgehen ist absolut egal. Gut, zugegeben: Wenn man zu viele Verluste erleidet, ist man öfter gezwungen, zu kämpfen. Das möchte man natürlich nicht, weil die Kämpfe sich total eintönig und langweilig spielen. Clevere Rundentaktik gibt es in Fire Emblem. Hier laufen alle Gegner ohnehin immer auf einen zu und sowas wie ein Waffendreieck gibt es auch nicht, so dass man letztendlich mit seinen Fernkämpfern mit Fallen rummogelt anstatt das Potenzial der ganzen Gruppe zu nutzen. Nahkämpfer dienen nur als Schutzschild und kommen selten wirklich zum Zuge. Um noch eins drauf zu setzen sind auch absolut alle Schlachtfelder identisch: Sie sehen zwar optisch anders aus, sind aber einfach nur Quadrate ohne Besonderheiten. Selten so langweilige Rundenstrategie erlebt wie in diesem Titel.

Ich kann nur von abraten. Der einzige Pluspunkt ist der Zeichenstil. Sieht alles echt total schön aus.

E: Wegen dem Englisch keine Panik - das ist nur ganz am Anfang so. Danach wird sowieso gar nicht mehr gesprochen und damit wird das Englisch auch sofort ganz leicht.
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Usul
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von Usul »

Kajetan hat geschrieben:Ab und an muss ich immer noch die Untertitel bei einem Film oder eine TV-Serie hinzuschalten. Wenn ich zu müde bin zum aufmerksameren Zuhören oder wenn alle einfach nur unverständlichen Slang sprechen, wie z.B. in The Wire. Bei Spielen ist es hingegen pillepalle. Einfaches Englisch und einfache Sätze sogar in text- und dialoglastigeren RPGs. Auch wird in Spielen sehr viel deutlicher gesprochen als in vielen Filmen, weil hier die Stimme das Geschehen tragen muss.
Bei Banner Saga wird eben offensichtlich nicht deutlicher gesprochen. Bzw. nicht in einem verständlichen Englisch. Insofern bin ich recht zuversichtlich, daß auch du Schwierigkeiten hättest bei gesprochenen Stellen komplett ohne Text.
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Creepwalker
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von Creepwalker »

Für Banner Saga braucht man schon sehr gutes Englisch bzw. ein reichen und sehr speziellen Wortschatz an englischen Vokabeln.
Ich chatte regelmäßig mit englischen Leuten über Gott und die Welt und mein Wortschatz is gut, aber was hier teilweise so alles auftaucht.... Da braucht man schon öfters mal ein Wörterbuch...
Da kommt mit Sicherheit auch Herr Kajetan mit MTV-Englisch??, (was auch immer das sein soll / YEA, COOL, WICKED!) nicht ohne großes Fragezeichen in seinem Kopf durch..
Es sind halt einige oder viele, mittelalterliche bzw. alte Ausdrücke dabei, bei denen man selbst im Deutschen, wohl erstmal kurz überlegen müsste.

Da entspann ich bis zum deutschem Release lieber mit @RealRollplay oder zock eins von meinen andern 100 Spielen...
Also ich denke, es lohnt sich zu warten, falls einem die Story wichtig ist und man nicht alle paar Minuten Begriffe googeln will.
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Usul
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von Usul »

Was wären denn Beispiele für solche ungewohnten Wörter? Damit man mal einen Eindruck davon bekommt...
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pcj600
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von pcj600 »

eigentlich nichts weiter als eine ziemlich große enttäuschung!
story ist so lala & weiß vor allem wegen der wirren, unstrukturierten erzählweise, und dem im wahrsten sinne des wortes gesichtslosen steinroboter-feind nicht wirklich mitzureißen. große dramatik kommt auch keine auf wenn die eigene karavane verhungert, da man keine persönliche beziehung zu den clansleuten und kriegern aufbaut.

allenfalls nervtötend ist es, wenn man wegen unfairem spieldesign, welches die niederlage gegen die spielmechanik unausweichlich macht, mitten zwischen zwei orten ohne nahrung dasteht oder man im ort ist und keine nahrung verkauft wird. und wenn, dann meist zu lächerlichem ehre-nahrung verhältnis!


das wär aber alles soweit nicht so schlimm - zunichte macht das spiel meiner meinung nach das miserable kampfsystem.
das ist nu wirklich rundentaktik, die nicht aufgeht. miserable steuerung inklusive..


bin ziemlich enttäuscht von the banner saga, einzig das interessante und grundsätzlich stimmige design (mit ausnahme der dredge!) rettet the banner saga vor dem unteren mittelmaß.


schade, potential wäre riesig gewesen!
Felerlos
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von Felerlos »

Total bescheuertes Spiel.

Einfach frustrierend bis zum geht nicht mehr. Die Auswirkungen der Entscheidungen sind kaum logisch absehbar, somit eher Trial and Error. Ein bisschen wie die unfairen Dungeoncrawler in den Neunzigern, wo bestimmte Felder eine Falle auslösen und deine Gruppe stirbt, ohne das du das irgendwie absehen kannst. Das war damals schon schlechtes Spieldesign und ist zum Glück größtenteils verschwunden. Aber gut, dann hat man den letzten Spielstand geladen und tritt eben nicht mehr auf das Feld.

Bei Banner Saga ist das viel langfristiger und frustrierender ausgelegt. Das läuft nach dem Motto "Ach übrigens, die Person die du in Akt 2 in die Gruppe aufgenommen hast, hat jetzt in Akt 6 so nebenbei einen deiner Hauptchars getötet. Wenn du das nicht willst spiele bitte das ganze Spiel nochmal und nehme ihn nicht mit." Das ist kein Spielspaß, das ist einfach nur bescheuert. Muss ich mir nicht antun.

Ich rate jedem, spart euch das Geld.
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Lebensmittelspekulant
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von Lebensmittelspekulant »

Ich habe das Spiel jetzt mit deutscher Textausgabe gespielt, nachdem ich ja monatelang darauf warten durfte.

Zu erst das, was mir nicht so gut gefallen hat: Es gab viel zu viel Inkonsequenz. Ein Spiel, in dem man dermassen mit moralischen Entscheidungen konfrontiert wird, hätte sowohl spielerisch als auch erzählerisch viel nachhaltiger sein müssen. Die meisten Entscheidungen entfalten sich immer nur unmittelbar, daß mal spontan ein Charakter stirbt, aber ansonsten die Geschichte einfach ihren vorbestimmten Lauf nimmt.
Spoiler
Show
Alette zB war für mich ein sehr einfühlsamer Charakter, die zu Anfang des Spiels über moralische Vergehen gemeckert hat. Ich hatte mich als ihr Vater natürlich bemüht sie nicht zu enttäuschen. Allerdings befürchtete ich am Ende das Spiel nicht mehr zu schaffen, wenn ich keine unmoralischen Entscheidungen mehr treffe, zB das blutige Niederschlagen eines Aufstandes. Alette störte das aber überhaupt nicht mehr, obwohl sie dabei war. Sie nahm es kommentarlos hin und sprach später ihrem Vater noch vollste Bewunderung aus.
Ebenso hätte man Szenario und Geschichte viel stärker miteinander verweben müssen. Warum erfährt zB so wenig über die Vorgeschichte dieser Spielwelt? Die Götter sind doch tot. Da müsste man doch erklären, warum sie tot sind, wie dieses weltverändernde Ereignis, welches nicht einmal allzu lange her zu sein schien, zustande kam und was das für die Lebewesen in dieser Spielwelt letztendlich bedeutet.
Es wird immer wieder gesagt, daß die Sonne stehen geblieben ist. Es gibt keine Nacht mehr. Aber man hat trotzdem so gut wie fast keine erzählerischen Auswirkungen. Wie ergeht es denn den Menschen und Varl mit ewiger Helligkeit? Gibt es da nicht welche, die deswegen durchdrehen? Hat das keine Auswirkung auf Fauna, Flora, Tierwelt?
Bislang sind lediglich die Götter tot und die Sonne ist stehengeblieben, aber der Rest der Welt scheint seinen gewohnten Lauf zu nehmen.

Genauso hätte ich mich gefreut etwas mehr über die einzelnen Charaktere zu erfahren. Gerade zum Ende hin kommen alle Überlebenden irgendwie zusammen, man kann auch in einer Partie miteinander kämpfen, aber man kann nicht einzelne Figuren in einen Dialog miteinander treten lassen. Wann man mit einer Figur reden darf, und wer überhaupt mit wem reden darf, bestimmt immer das Spiel. In der Charakterinteraktion hätte ich mir sehr viel mehr Freiheiten gewünscht. Das ist nicht unbedingt zeitgemäß.

Auch habe nicht kapiert, wozu die Anzahl der Clanmitglieder gut ist. Ich habe immer viele Vorräte eingekauft, damit mir bloss niemand stirbt, aber selbst wenn jemand stirbt, welche Folgen hat das? In der Geschichte des Spiels geht es doch sowieso um viel mehr als ein paar lausige Bauern überleben zu lassen. Also hätte ich die theoretisch auch alle sterben lassen können, mir eine Menge Ärger erspart und mich eher auf die wichtigen Schlachten konzentrieren können.


Nun gut, kommen wir zu den positiven Seiten. Das Kampfsystem ist nicht unbedingt das ausgefeilteste KS, daß ich bisher erleben durfte, aber es erfüllt seinen Zweck. Es ist einigermaßen innovativ und bietet taktische Herausforderungen, die ich in der speziellen Form in einem Videospiel so noch nicht unbedingt erlebt habe. Dadurch, daß man storymäßig immer wieder in unbequeme Kämpfe gesteckt wird, ist man oftmals auch zu langen Überlegungen gezwungen, wie es überhaupt möglich wäre einen Kampf erfolgreich abzuschliessen. Das Kampfsystem ist zwar schlicht und erlaubt hinterher nicht allzu viel Komplexität, aber da das Spiel sowieso eher story- als kampfbasiert ist, stört das auch nicht wirklich. Die Kämpfe sind anspruchsvoll und spannend gewesen.

Das Szenario und die ganze Inszenierung finde ich überaus gelungen. Die ruhige Comicdarstellung ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, weiß aber Atmossphäre zu erzeugen und Stimmung einzufangen. Das ist manchmal mehr wert, als überteuerte, perfekt animierte Zwischensequenzen, die keinen Raum mehr für Fantasie lassen. Und Fantasie braucht man in diesem Spiel eine Menge, denn es gibt viele interessante Dinge zu erleben. Mir gefällt die Welt, wie Varl und Menschen miteinander umgehen, welche Geschichten sie über Kriege oder ihre verstorbenen Götter zu erzählen haben, welche Gegensätze und Gemeinsamkeiten sie haben, mir gefallen die Antagonisten, die nicht einfach nur Böse sind wie bei High Fantasy meist üblich, sondern als lebendige, andersartige Kultur geschildert werden und man teilweise sogar Mitleid mit ihnen haben muss. Mir gefällt, daß Magier dort noch wirklich mysteriös und elitär wirken und nicht an jeder Wegkreuzung jemand auftaucht, der Feuerbälle vom Himmel fallen lassen kann. Mir hat es auch immer wieder gefallen mit der Karawane unterwegs zu sein, in gespannter Erwartung welches Unheil als nächstes meinen Weg kreuzt, immer auf der Flucht vor gewaltigen Wüterarmeen und mit wunderschöner Begleitmusik. An Spannung hat es dem Spiel wirklich nicht gemangelt.

Trotz aller inhaltlicher und handwerklicher Mängel fand ich war "Banner Saga" immer noch ein gutes, faszinierendes Spiel. Der große Wurf ist es wahrlich nicht, aber so schlecht wie einige Vorredner meinten, ist das Spiel nun auch wieder nicht :)
Man könnte vielleicht über den etwas dürftigen Inhalt noch meckern, aber nur wenn man unterschlägt, daß es sich hierbei nicht um einen Vollpreistitel handelt.

Ich fand das Gebotene für den Preis mehr als in Ordnung. Es ist ein frisches, andersartiges Spiel, was sich sehr von anderen Spielen in der letzten Zeit abzuheben weiß. Manches gelingt nicht so gut, anderes dafür umso besser. Ich freue mich jedenfalls auf weitere Episoden (mit deutscher Übersetzung :D), da ich unbedingt wissen möchte, wie die Erzählung weiter geht. Zumindest dieses Gefühl hatte ich in der letzten Zeit nicht mehr bei Videospielen gehabt. :)
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sourcOr
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von sourcOr »

Usul hat geschrieben:
Creepwalker hat geschrieben:Es sind halt einige oder viele, mittelalterliche bzw. alte Ausdrücke dabei, bei denen man selbst im Deutschen, wohl erstmal kurz überlegen müsste.
Was wären denn Beispiele für solche ungewohnten Wörter? Damit man mal einen Eindruck davon bekommt...
Das war jetzt der einzige Grund mir mal das Spiel anzuschauen NACH MONATEN IMMER NOCH, die Neugier war zu groß. Was sehe ich: Weder mittelalterliche noch sonderlich alte Ausdrucksweise, höchstens etwas betagt, damit das alles besser passt.

Ich meine es hatte den netten Nebeneffekt, dass ich ein ziemlich unterhaltsames Spiel gezockt habe, das ich sonst nie angefasst hätte. Kampf- und Versorgungssystem, Gameplay im Allgemeinen war etwas unterentwickelt, aber Setting, Geschichte und die Charaktere haben es mir ziemlich angetan. Das ganze war auch optisch sehr ansprechend vom Stil her. Gut, die Entscheidungen hätten eventuell nachhaltigere Auswirkungen haben können, aber was soll ich als jemand, der nach dem Tod eines Charakters das Save von vor drei Stunden lädt, darüber meckern. Es wurde das Gefühl gestärkt, dass man der Schäfer ist, der auf seine Schäfchen aufpassen muss und das war ausreichend.
Na gut, bis zum Ende hat es die meisten dahingerafft, weil kein Proviant mehr da war. Wenn Diebe dann noch etwas von diesen nicht mehr vorhanden Vorräten gestohlen haben, konnte ich auch höchstens noch mit der Wimper zucken. So nach dem Motto "Ich hab nichts, aber das könnt ihr ruhig haben." Wenn ich die stets die Entscheidung treffen muss, ob ich jetzt mit der Währung Vorräte kaufe oder meine Truppen aufwerte, dann hätte doch klar sein müssen, dass ich eines von beiden eventuell "etwas" schleifen lasse.
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gollum_krumen
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von gollum_krumen »

Felerlos hat geschrieben:Total bescheuertes Spiel.

Einfach frustrierend bis zum geht nicht mehr. Die Auswirkungen der Entscheidungen sind kaum logisch absehbar, somit eher Trial and Error. Ein bisschen wie die unfairen Dungeoncrawler in den Neunzigern, wo bestimmte Felder eine Falle auslösen und deine Gruppe stirbt, ohne das du das irgendwie absehen kannst. Das war damals schon schlechtes Spieldesign und ist zum Glück größtenteils verschwunden. Aber gut, dann hat man den letzten Spielstand geladen und tritt eben nicht mehr auf das Feld.

Bei Banner Saga ist das viel langfristiger und frustrierender ausgelegt. Das läuft nach dem Motto "Ach übrigens, die Person die du in Akt 2 in die Gruppe aufgenommen hast, hat jetzt in Akt 6 so nebenbei einen deiner Hauptchars getötet. Wenn du das nicht willst spiele bitte das ganze Spiel nochmal und nehme ihn nicht mit." Das ist kein Spielspaß, das ist einfach nur bescheuert. Muss ich mir nicht antun.

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Ich glaube, auf die Weise machst du auch gleichzeitig Werbung. Ich persönlich finde solche Szenen frustrierend UND großartig. Es kommt ja nicht aus dem nichts. Bei Aufnahme von neuen Leuten wird man gewarnt, während der ganzen Reise tauchen immer wieder Warnungen und Bedenken auf, ob man dem und dem trauen kann. Klar haut das einen raus, aber dazu ist es nunmal da. Unfair? Kein Schimmer.

Habe es gerade durchgespielt. Fand das Kampfsystem ziemlich brauchbar und fordernd. Ich habe zum Teil auch mal an einem Zug über 10 Minuten gesessen, um die komplette nächste Runde durchzuplanen. Auf die Weise wurde das Skillsystem für mich ebenfalls sehr interessant, da man hier wirklich "mit Herz" skillt: Da man nie so richtig wissen kann, WIE sich die Party ändert, baut man schon allein zu den Leuten eine Bindung auf, die man mit sauer verdientem Ruhm skillt. Ich musste in Dialogen teilweise sehr abwägen, weil eine von mir hochgeskillte Person (= eine, die mein Vertrauen genießt) gegen meine Moral handelt: Geil!

Hatte regelrecht das Gefühl, dass sich auf diese Weise Kampfsystem und Dialog/Moral-System verzahnen. Das geht hier deutlich tiefer als ein Mass Effect (auch gutes Spiel!), wo die moralischen Entscheidungen nur in meiner Fantasie stattfinden, da sie mit dem Gameplay nichts zu tun haben.

Die Inszenierung wirkt ein wenig wie Pappfiguren, ist aber liebevoll gemacht. Spektakulär wird dieses Spiel nur in der eigenen Fantasie, dafür aber sehr inspirierend. Wer dafür Zeit und Geduld mitbringt:

Zugreifen!

Ach und das Setting betreffend: Hier steckt 10x soviel nordische Folklore drin wie in einem Skyrim (was ich ebenfalls sehr gemocht habe). Es steht und fällt eben mit der Inszenierung. Am besten LP der ersten 15 min, wenn es dann taugt, selber spielen.
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Kajetan
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von Kajetan »

gollum_krumen hat geschrieben:Ich glaube, auf die Weise machst du auch gleichzeitig Werbung. Ich persönlich finde solche Szenen frustrierend UND großartig.
Ja, cool! Banner Saga-Diskussionen ausgraben :)

Nein, ernsthaft ... Banner Saga bringt Dir wieder bei mit den beschissenen Konsequenzen schlechter Entscheidungen zu leben und dann doch die Sache irgendwie durchzuziehen. Nicht so, wie Du es gerne gehabt hättest, aber doch so, dass Du irgendwie an einem Ziel ankommst. Halb tot und übelst geschunden und dann auch nicht unbedingt das Ziel, welches Du zuerst angesteuert hast. Weil Du Teil einer Geschichte bist, die unerbittlich voranschreitet.

Das Gegenstück zu all den Beliebigkeits-Rummelplätzen aktueller OpenWord-Spiele, wo man alles tun kann, aber nichts wirklich Konsequenzen hat, weil es nämlich vollkommen scheissegal ist, was Du tust.
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James Dean
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von James Dean »

Ich habe es vorhin durchgespielt. Großartiges Spiel. Bis ich dann plötzlich die Credits sah. Da war ich dann wirklich sauer. Was für ein beknacktes offenes Ende, als wäre den Leuten plötzlich das Geld ausgegangen. Mittendrin wird einfach ein Cut gemacht, schrecklich. Seit Undying habe ich keinen mieseren Cut mehr erlebt, und Undyings Fortsetzung wurde ja schließlich auf Eis gelegt :evil: So ein Mist, jetzt trauere ich um die 5€, die ich dafür ausgegeben habe. Es ist wirklich unfassbar, wie ein Ende alles versauen kann.
SectionOne
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Re: The Banner Saga - Test

Beitrag von SectionOne »

The Banner Saga ist als Trilogie angelegt!
Etwas weniger Realität bitte...
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