Watch_Dogs: Ubisoft bedauert Journalistengeschenke

[muecke-the-lietz]

@Usul

Dein Problem liegt leider darin, dass du dich selber noch nie mit der Materie beschäftigt hast. Du haust hier deine Meinung raus und was nach deinem Verständnis ok ist, und was nicht.

Das zählt aber leider nicht.

Außerdem schmeißt du hier auch sehr viel durcheinander. Essen, Reisen, Kullis, Partys, ect. Da gibt es aber in jeder Branche bestimmte Richtlinien.

Essen mit Informationsgehalt sind ok, aber private Begleitung mitbringen nicht. Reisen sind in den meisten Fällen zu vermeiden und Saufgelage gehen schon mal gar nicht. Es gibt festliche Veranstaltungen, die aber auch als Promotion und Informationsveranstaltungen kenntlich gemacht sind.

Auch bei Geschenken ist das so eine Sache. Es gibt da einfach gewisse Grenzen. Oftmals liegt die Grenze bei 35 € und alles was drüber ist, ist nicht ok, sogar strafbar und kann zu fristloser Kündigung führen. Natürlich ist das so eine schwammige Grenze und wenn die Flasche Whiskey mal 50€ gekostet hat, wird auch keiner schreiend durch die Gegend laufen. Aber das sollte nicht zur Normalität werden.

Und das ist einfach der Punkt, den viele hier nicht verstehen. Ein Elektronikartikel mit nem Wert irgendwo zwischen 200 € und 300 € ist nicht im Entferntesten ok, und wird in anderen Branchen, wie z.B. der Tourismus Branche extrem sensibel geahndet. Gerade da, wo man mit verschiedenen Anbietern zusammen arbeitet und Angebote verschiedener Anbieter im Geschäft vertreibt, versteht man da ganz schnell keinen Spaß mehr. Viele müssen da Kurse und Workshops besuchen, die sich mit genau diesem Thema beschäftigen.

Und diese Sensibilität gilt immer, wenn unabhängige Instutionen wie Geschäfte oder Journalisten mit der Industrie in Kontakt kommen. Das war vor 10 - 20 Jahren sicherlich noch anders, aber heute versteht man da keinen Spaß mehr.

Tassen, Kullis, T-Shirts - das alles ist unbedenklicher Crap, weil es ja am Ende reine Promotion Ware ist. Tablets, Essen mit Familie, Reisen mit Übernachtung etc. sind nicht ok, weil sie das übliche Maß geschäftlicher Kommunikation überschreiten.

Und bevor du jetzt hier wieder lospolterst, oder auch Adventure Fan. Fragt mal in eurem Bekanntenkreis rum. Irgendjemanden kennt man immer, der häufiger was mit solchen Aktionen zu tun hat. Der in unregelmäßigen Abständen irgendwo von Firmen zum Abendessen, oder Sommerfest muss, mal ne rabattierte Reise mitmacht (die er aber zum Teil selber bezahlen muss), größere Werbeveranstaltungen mit Abendessen, Bühnenveranstaltungenetc.

Die werden euch genau das erzählen. Seit einigen Jahren ist diese Sache unglaublich sensibel, da muss man richtig aufpassen. Gerade Leute, die schon länger im Geschäft sind und das noch von früher kennen, müssen sich heute zum Teil ganz schön umstellen.

[adventureFAN]

Ich arbeite in der Medizin-Branche für Stoma-Hilfsmittel und dort gibt es Regelmäßig solche Reisen in bestimmte Städte zu bestimmten Verantstaltungen inkl. Essen und Hotel, welche WEITAUS teurer sind als son popliger Nexus. Egal ob Musical, Vergnügungsparks, Fußballspiele... sowas wird quasi monatlich auch unter der gesamten Belegschaft verlost. Alles gesponsert von den jeweiligen Herstellern.


Und ich kann dir zu 99,9% versichern, das unsere examinierten Außendienstler nicht nach Hersteller wählen, sondern nach optimalster Versorgung für den Kunden.

Meine Meinung ist und bleibt, dass es einfach nur einige Menschen viel zu eng sehen und nur drüber meckern müssen, weil es gerade Thema ist und sie ja nicht davon betroffen sind.
Ganz schlimm ist es, wenn sich welche als Moralaposteln aufspielen wollen. Da bekomme ich Plaque.
An die eigene Nase packen sage ich da nur oder seid ihr alle der heilige Samariter?

[SethSteiner]

Wir sind größtenteils wohl eher Verbraucher, wir werden nicht bezahlt um Einschätzungen abzugeben und jede Beeinflußung unsererseits ist dementsprechen vollkommen in Ordnnug, solange sie nicht mit Lügen einhergeht. Ich als Verbraucher sehe es daher nun Mal besonders eng, wenn jemand, dessen Job es ist unabhängig zu berichten, nicht mehr unabhängig ist, weil er sich Zucker in den Arsch blasen lässt.

[adventureFAN]

Dann lies halt keine Tests mehr wenn es dich so aufregt.
Wie wir festgestellt haben, macht auch 4P das Spielchen mit und ich gönne es ihnen.

Ich bin der Ansicht, das man trotz solcher Geschenke unabhängig beurteilen kann.
Man geht keinen Vertrag mit den Publishern ein.

[Lord Hesketh-Fortescue]

Meine Meinung ist und bleibt, dass es einfach nur einige Menschen viel zu eng sehen und nur drüber meckern müssen, weil es gerade Thema ist und sie ja nicht davon betroffen sind.
Ganz schlimm ist es, wenn sich welche als Moralaposteln aufspielen wollen. Da bekomme ich Plaque.
An die eigene Nase packen sage ich da nur oder seid ihr alle der heilige Samariter?

Weißt du was? Du hast recht. Mein Fehler. Wie konnte ich nur. Der Neid frisst mich förmlich auf und macht mich zum grantelnden Spaßverderber. "Och ma jönne könne" ist für mich ein Fremdwort.

Redakteure sollten Geschenke annehmen, scheißegal, ob es ein Kuli, ein Tablet oder ein 84''LED-Flatscreen ist. Einsacken, was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Ich mein: Haben oder nicht haben? Na? Hm? Das alleine beeinflusst ja noch nicht. Sie sollten sich auch nicht nur Presseevents, sondern auch den Flug, Hotelkosten, das volle Wellness-Paket und die Bunga-Bunga-Babes bezahlen lassen. Das beeinflusst schließlich, für sich genommen, genauso wenig. Echte Journalisten stehen da drüber. Die Veranstalter wissen das und veranstalten den ganzen Zinnober aus ihrem zutiefst altruistischen Wohltätigkeits-Trieb heraus. Und unsereiner ist dann so herzlos, daran auch noch rumzumäkeln. Pfui! Also wirklich! Shame on us.

Wie gesagt, jede Klientel bekommt den Journalismus, den sie verdient. Und bei den auf überfüllten Messen wie irre nach allem, was entfernt nach Goodiebag aussieht, kreischenden und rempelnden Spielern hat man doch auch das gute Gefühl: Es passt! Mehr Seriosität zu verlangen wäre doch glatt Perlen vor die Säue und zieht einen nur doof runter. Also alles paletti. Danke. Weitermachen.

[SethSteiner]

Dann lies halt keine Tests mehr wenn es dich so aufregt.
Wie wir festgestellt haben, macht auch 4P das Spielchen mit und ich gönne es ihnen.

Ich bin der Ansicht, das man trotz solcher Geschenke unabhängig beurteilen kann.
Man geht keinen Vertrag mit den Publishern ein.

Ich lese auch kaum noch Tests mehr, da die Fachpresse der Videospielindustrie eben hochgradig unseriös ist. Du bist vielleicht der Ansicht, dass man trotz solcher Geschenke unabhängig beurteilen kann, ich bezweifle das. Manipulation hat nun Mal nichts mit Verträgen zutun, Bestechungen und Absprachen werden auch oftmals ohne Verträge durchgeführt. Werbung und Beeinflussung dürfte wohl zu den mit am intensivsten untersuchten Themengebieten sein, ich schätze den jeweiligen Leuten in den Marketingabteilungen und höheren Etagen sind die Mittel und Wege um zu bekommen, was man will bzw. die Chance zu erhöhen bekannt. Aber vielleicht bilde ich mir das auch alles ein und der Mensch ist weder beeinflußbar, geschweige denn bestechlich und daher sind all die Unternehmungen und Ausgaben dieser Firmen eigentlich reine Geldverschwendung. Rutgars Hinweis auf die positiv manipulierten Autotests lässt mich aber erheblich daran zweifeln.

[adventureFAN]

Zynismus am Arsch, sowas kann man sich echt sparen.

Wenn ihr die Welt verbessern wollt, solltet ihr selbst anpacken. Etwas tun und nicht nur am System rummeckern.
Wenn ihr meint alle Journalisten sind unseriös weil sie solche Werbegeschenke annehmen, dann werdet selbst Journalist und spuckt den Publishern ins Gesicht wenn sie euch eine Reise zur E3 spendieren wollen. Schreibt eure eigenen Tests und verkündet die frohe Botschaft, das ihr verdammt nochmal der seriöseste Journalist auf Gottes Erden seid.

Und was wäre dann das Ende vom Lied?
Ihr schreibt genauso subjektive Tests wie alle anderen Journalisten auch.

Denn jeder Journalist ist ein Mensch und jeder Mensch wächst anders auf, macht andere Erfahrung, liebt andere Dinge, hasst andere Dinge und ALL DAS hat Einfluss auf einen Test. Diese Geschenke machen höchstens einen ganz kleinen Teil von den ganzen Einflüssen aus, die sowiso schon auf den Journalisten einprasseln.

Als eigenständiger und denkender Leser bleibt einem nichts anderes übrig als einfach mehrere Eindrücke zu lesen und dann selbst ein Fazit zu ziehen ob einem das Spiel zusagen könnte. Wenn man unsicher ist, kauft man es halt einfach später, wenn der Preis verkraftbar ist falls es eine Niete sein sollte.

Denn man sollte auch immernoch ein wenig auf dem Teppich bleiben, auch wenn es mein Lieblings-Hobby ist: ES SIND NUR SPIELE DIE BEWERTET WERDEN. Keine Menschenschicksale. (überspitzt ausgedrückt)

Oder gut, im weitesten Sinne doch. Könnten ja einige Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren wenn ihre Spiele verissen werden.

[SethSteiner]

"Macht es doch besser", "ihr seid auch nicht anders", "ist doch nicht schlimm", "bildet eure eigene Meinung", "Kinder in Afrika". Sowas kann man sich auch sparen.

[Usul]

Dein Problem liegt leider darin, dass du dich selber noch nie mit der Materie beschäftigt hast. Du haust hier deine Meinung raus und was nach deinem Verständnis ok ist, und was nicht.

Interessant, was du alles über mich weißt.

Aber nochmal, damit du es kapierst und dir nicht haltlose Vorwürfe mir gegenüber aus den Fingern saugen mußt:
- Wenn jemand behauptet, daß seriöse Journalisten NICHTS annehmen, dann ist das reine Phantasterei. Darum ging es in meinen letzten Beiträgen. WAS genau sie annehmen und wie sehr sie sich davon beeinflussen lassen... eine ganz andere Frage.
- Was den Nexus von Ubisoft angeht: Kann man natürlich kritisch sehen, dagegen habe ich nichts einzuwenden. Aber auch hier sollte man nicht so tun, als ob ALLE, die das Ding annehmen, dann auch total vorteilhafte Dinge schreiben.

Wie auch anderer Stelle wehre ich mich hier vor allem gegen deplatzierte Verallgemeinerungen, die einfach niemandem weiterhelfen.

Und dazu muß ich mich nicht mit der Materie beschäftigt haben. Ganz davon abgesehen, daß es erstaunlich ist, wie du wissen kannst, womit ich mich beschäftigt habe und womit nicht...

[Usul]

Irgendwo wirst sicher auch du deine Grenze ziehen, ab wann sich die Bepuderung und Becircung der Veranstalter mit der unabhängigen journalistischen Tätigkeit beißt.

Natürlich. Und deswegen gehe ich auch nicht her und rede in Schwarz-Weiß-Begriffen, wie du es - im Windschatten von Kajetan - anfänglich auch getan hattest. Die spätere Relativierung ist dann natürlich wieder nachvollziehbar und damit bestens.

[adventureFAN]

"Macht es doch besser", "ihr seid auch nicht anders", "ist doch nicht schlimm", "bildet eure eigene Meinung", "Kinder in Afrika". Sowas kann man sich auch sparen.

1. "Mach es doch besser".
Das Beispiel diente nur als Wegbereiter für das, was darauf folgte: Nämlich das jeder Spieletest subjektiv sein wird, egal ob Geschenk oder nicht. Die Details warum ich da so sehe, habe ich oben geschrieben.

2. "ihr seid auch nicht anders"
Dieser angeprangerte Punkt widerspricht sich mit dem 1. Punkt.
Die Kernaussage war: Selbst der seriöseste Journalist schreibt auch nur einen subjektiven Test aus seiner Sicht.

3. "ist doch nicht schlimm"
Nicht so schlimm wie hier im Forum darauf regiert wird, das stimmt.

4. "bildet eure eigene Meinung"
Diese Aussage kann ich mir sparen? lol
Zumal ich das gar net so geschrieben/gemeint habe (wie bei allen anderen deiner Punkte hier auch)
Ich meinte nicht, dass man keine Tests mehr lesen sollte. Man sollte einfach nur mehrere Eindrücke lesen wenn man sich nach einem Test noch unsicher ist. Wenn ne Demo da ist, dann kann man die ja auch noch testen.
Sich nur auf ein Urteil von einer Person zu verlassen ist Allgemein keine gute Idee.

5. "Kinder in Afrika"
Du hast jetzt nochmal ein Beispiel überspitzt, welches ich selbst schon wissentlich überspitzt habe. Bravo!
Ersätz von mir aus "Menschenschicksale" mit "eine Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen".
Ich habe auch mit dem Beispiel nicht den Beruf als Spielejournalist unter dem Scheffel gestellt, denn deren Tests helfen uns beim Kauf eines Spiels. Allerdings sind ja die Konequenzen bei einem Fehlkauf nunmal wirklich weitaus geringer. Und wenn man sich wirklich gut informiert hat, wäre ein Fehlkauf eh ausgeschlossen.

Aber erkläre mir doch nochmal genau warum ich mir meinen Post hätte sparen können?

Mir kommts nämlich gerade so vor, als nimmst du diese typische Fötus-Aberwehrhaltung eines Anhängers der "Diskussionskultur" in Foren ein. Schön alles aus dem Kontext/Zusammenhang reissen und einzeln angreifen. Schon zu oft gesehen.
Das der Begriff "Totschlagargument" noch nicht gefallen ist, wundert mich alllerdings schon ein bisschen.

[Lord Hesketh-Fortescue]

Irgendwo wirst sicher auch du deine Grenze ziehen, ab wann sich die Bepuderung und Becircung der Veranstalter mit der unabhängigen journalistischen Tätigkeit beißt.

Natürlich. Und deswegen gehe ich auch nicht her und rede in Schwarz-Weiß-Begriffen, wie du es - im Windschatten von Kajetan - anfänglich auch getan hattest. Die spätere Relativierung ist dann natürlich wieder nachvollziehbar und damit bestens.

Das war natürlich ein journalistisches Ideal, was ich bei deinem Harley-Beispiel als Maßstab genommen habe. Allerdings eines, dass immer noch den Status eines weithin konsensualen Berufs- und Verhaltenskodexes genießt, so gesehen ist das hier nicht Wolkenkuckucksheim. Ich halte es auch nicht für verkehrt, sich bei der Beurteilung solcher Fragen an diesem grundsätzlichen Ideal zu orientieren (nämlich der weitestmöglichen (!) Unabhängigkeit der Journalisten), als reflexartig sein Licht unter den Scheffel einer vermeintlichen Normalität zu stellen, in der sich bestimmte Formen der Kungelei als Einfach-Dazugehörig naturalisiert haben und kaum mehr hinterfragt werden können. Betriebsblinde Akzeptanz verhindert hier kritische Distanz.

Das bedeutet für mich aber keineswegs, bei einem geschenkten Kugelschreiber oder einem kostenlosen Buffet gleich in Schnappatmung mit Bluthochdruck zu verfallen. So gesehen orientiere ich mich zwar an einem Ideal, bin aber, (glaube und hoffe ich :wink: ) deswegen noch kein realitätsverweigernder Idealist.

[Kajetan]

Ich arbeite in der Medizin-Branche für Stoma-Hilfsmittel und dort gibt es Regelmäßig solche Reisen in bestimmte Städte zu bestimmten Verantstaltungen inkl. Essen und Hotel, welche WEITAUS teurer sind als son popliger Nexus. Egal ob Musical, Vergnügungsparks, Fußballspiele... sowas wird quasi monatlich auch unter der gesamten Belegschaft verlost. Alles gesponsert von den jeweiligen Herstellern.

Ich weiß. Die Pharmaindustrie tut alles, um sich Gefälligkeiten zu sichern. Und dass Du hier nicht einmal ansatzweise die Gefahr siehst, schleichend in die Sphären von Korruption und Bestechung abzuwandern ... DAS ist ein Punkt, gerade bei medizinischen Gütern, wo ich sogar bei einem Kugelschreiber einen dicken Hals bekäme. Ich möchte Medizin, die mir hilft, wenn ich krank bin und nicht Medizin, die letztendlich nur dem Hersteller nützt, wo ich als Patient nur eine untergeordnete Rolle im jährlichen Geschäftsbericht spiele.

Ich kenne persönlich jemanden, der ist jahrelang als Pharmareferent in Arztpraxen & Kliniken vorstellig geworden. Irgendwann war der Verkaufsdruck so hoch, dass diese "Geschenke" und "Aufmerksamkeiten" meilenweit die Grenze zur Bestechung überschritten haben. Diese Person hat dann irgendwann aufgehört. Nicht, weil sie den Moralischen bekommen hat, sondern weil sie auf Grund des immer höher angesetzten Verkaufsdrucks krank geworden ist. DAS ist die Realität im Pharmawesen. Ein gemeinsames Geklüngel zwischen Arzneiherstellern, Kliniken und Ärzten, bei dem es nur auf möglichst hohe Verkaufszahlen ankommt. Auf dem Rücken der Patienten.

Und genau das widert mich an. Zutiefst.

[muecke-the-lietz]

Ich arbeite in der Medizin-Branche für Stoma-Hilfsmittel und dort gibt es Regelmäßig solche Reisen in bestimmte Städte zu bestimmten Verantstaltungen inkl. Essen und Hotel, welche WEITAUS teurer sind als son popliger Nexus. Egal ob Musical, Vergnügungsparks, Fußballspiele... sowas wird quasi monatlich auch unter der gesamten Belegschaft verlost. Alles gesponsert von den jeweiligen Herstellern.

Ich weiß. Die Pharmaindustrie tut alles, um sich Gefälligkeiten zu sichern. Und dass Du hier nicht einmal ansatzweise die Gefahr siehst, schleichend in die Sphären von Korruption und Bestechung abzuwandern ... DAS ist ein Punkt, gerade bei medizinischen Gütern, wo ich sogar bei einem Kugelschreiber einen dicken Hals bekäme. Ich möchte Medizin, die mir hilft, wenn ich krank bin und nicht Medizin, die letztendlich nur dem Hersteller nützt, wo ich als Patient nur eine untergeordnete Rolle im jährlichen Geschäftsbericht spiele.

Ich kenne persönlich jemanden, der ist jahrelang als Pharmareferent in Arztpraxen & Kliniken vorstellig geworden. Irgendwann war der Verkaufsdruck so hoch, dass diese "Geschenke" und "Aufmerksamkeiten" meilenweit die Grenze zur Bestechung überschritten haben. Diese Person hat dann irgendwann aufgehört. Nicht, weil sie den Moralischen bekommen hat, sondern weil sie auf Grund des immer höher angesetzten Verkaufsdrucks krank geworden ist. DAS ist die Realität im Pharmawesen. Ein gemeinsames Geklüngel zwischen Arzneiherstellern, Kliniken und Ärzten, bei dem es nur auf möglichst hohe Verkaufszahlen ankommt. Auf dem Rücken der Patienten.

Und genau das widert mich an. Zutiefst.

Danke.

Aber vor allem: Diese Praxis der Pharmaindustrie steht doch seit Jahren in der Kritik. Ich meine, da hat sich unser adventure fan ja quasi ins eigene Bein geschossen.

Wegen solcher unseriöser Praxen, fragt man bei Ärzten nach, ob es auch andere Medikamente gibt. Wegen sowas nimmt man in der Apotheke halt nicht das "ähnliche" Medikament, weil das eigentlich verschriebene "grad nicht auf Lager" ist und bestellt werden müsste. Genau das ist doch die Folge davon.

Und gerade deswegen sind andere Branchen so sensibel geworden. Weil das alles Wettbewerbsverzerrung ist und rechtlich alles andere als einwandfrei.

Zum Thema "Macht es besser": Ja, tue ich, sowie meine ganze Firma. Ich habe Workshops besuchen müssen, Seminare und habe immer noch diese Flyer mit den wichtigsten Punkten bei mir liegen. Nicht, weil ich so ein moralischer Mensch bin, sondern weil es Branchen gibt, wo darauf geachtet wird. Deswegen reagiere ich hier auch so allergisch.

Wir haben einige alte Mitarbeiter, die da öfter mal erwähnt haben, wie das früher ablief. Und das war ungefähr die gleiche Geschichte, die du, also adventure fan, hier gerade erzählt hast. Aber das ist eigentlich kein Standart mehr und gerade in so empfindlichen Branche, wie der Pharmabranche, gehört sowas eigentlich verboten.

[adventureFAN]

Sagt mal, könnt ihr nicht lesen?
Wir wählen immernoch nach optimalster Versorgung für unsere Kunden aus UND es ist keine Medizin, sondern Stoma-Hilfsmittel.

Wir versenden immer mehrere Proben von verschieden Herstellern an unsere Kunden.

Lesen hilft.

Diese Vorwürfe könnt ihr euch in die Haare schmieren.

Aber das wird in Foren ja immer gern gemacht: Alles was unwichtig für einen ist wird einfach ausgeblendet.
Echt eklig.