Wigggenz hat geschrieben:Es ist nur so: hört jemand "Drogen" wird sofort ein Schalter umgelegt, und eine von Grund auf ablehnende Haltung wird aktiviert. Und erlaubte Stoffe werden gar nicht davon erfasst, die meisten Menschen schließen diese nicht einmal mit ein, wenn über Drogen gesprochen wird. Wie soll man ein dem Leitgedanken des mündigen Bürgers angemessenes Recht, dass den Umgang mit Rauschmitteln regelt -nämlich vergleichbar gefährliche Substanzen vergleichbar stark zu sanktionieren-, hinbekommen, wenn man nicht in der Lage ist, jedes Mittel nur für sich ohne den kulturellen Hintergrund zu bewerten?
Ehrlich gesagt war das überhaupt nicht meine Reaktion. Und du hast meinen Beitrag, soweit ich das sehe, genau deswegen missinterpretiert, weil du mir gleich diese Denkweise unterstellt hast - geläufig nennt man das ein Vorurteil. Es ist gelinde gesagt ziemlich unfreundlich, jemanden bei Beginn einer Diskussion gleich mal emotional bedingte Unzurechnungsfähigkeit wegen dem Thema zu unterstellen, nur weil dir anscheinend meine Antwort nicht gefällt.
Und nunmal zu der kulturellen Rechtfertigung. Ein Mensch kann prinzipiell nichts außerhalb des kulturellen Kontext sehen, sonst hätte er gar keinen Leitfaden und könnte von Anfang an keine Entscheidungen treffen. Würden wir solche Substanzen völlig logisch und vernünftig - btw. so weit wir diese Konzepte verstehen können - einschätzen würden, dann hätten wir wohl alle freien Drogen verboten, weil sie gemeinhin mehr Schaden anrichten als beheben - Medikamente mal ausgenommen.
Da wir aber nicht vernünftig sind, akzeptieren und genießen wir Zeugs wie Alkohol, was auch erstmal kein ernsthaftes Problem ist. Allerdings heißt das nicht, das es gut wäre. Bei Nikotin sind meiner Erfahrung nach selbst viele Raucher (interessanterweise auch jugendliche und junge Erwachsene) im Grund negativ zu dem Zeug eingestellt, und raten von Zigaretten ab. Was auch lange genug gedauert hat.
Normalerweise ist Alkohol mehr ein angenehmes Laster. Allerdings macht es keinen Sinn, deswegen der Gesellschaft noch ein weiteres Problem hinzuzufügen. Wenn du also mit der Erlaubnis von Alkohol argumentieren willst, dass man Cannabis erlauben sollte, musst du erstmal dessen Vorteil belegen.
Ansonsten müsste die Argumentation nicht, Cannabis sollte wegen der Stellung von Alkohol erlaubt werden, sondern Alkohol sollte wegen Cannabis ebenfalls verboten sein.