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Re: Spielkultur: Philosophie und Spiel: Protagoras

Verfasst: 22.10.2019 17:53
von VaniKa
CutOff hat geschrieben: 22.10.2019 16:20Nur weil der Mensch etwas nicht messen oder erklären kann, heißt es nicht, dass "etwas" nicht existiert. [...] Ich glaube auch, dass die Welt und das Universum sehr viel mehr zu bieten haben, als wir glauben.
Tja, ich weiß es schlichtweg nicht. Ich schließe es nicht kategorisch aus und es würde unser Leben sicherlich bereichern. Dennoch benötige ich mehr als bloße Behauptungen. Derweil suche ich die "Magie" eher im Geist der Menschen, vor allem meinem eigenen. Das Gehirn ist einfach ein total tolles Ding und gerade die Tatsache, dass es nicht so simpel und vorhersehbar wie ein Computer ist, macht es so großartig, denn es bietet stets Potenzial für Überraschungen und zauberhafte Gefühle. Auseinandersetzungen mit Spiritualität oder auch Dinge wie Kartenlegen sehe ich vor allem als eine bestimmte Art der Beschäftigung mit dem eigenen Geist. Und vielleicht ist das sogar eine Art, über uns selbst zu reflektieren, die unserem Gehirn am ehesten entspricht, weil wir es die meiste Zeit unserer Existenz auf diesem Planeten nie anders gemacht haben. Daher können wir uns auch so schwer davon lösen. In Spielen können wir uns diesem Prinzip dann komplett hingeben, da es keine realen Konsequenzen hat. Uns lacht niemand dafür aus und niemand kann uns dadurch ausnutzen oder schaden. Das ist wohl einer der Gründe, warum wir so gerne spielen oder Filme und Bücher konsumieren. Es ist der Wunsch nach mehr als augenscheinlich ist.

Re: Spielkultur: Philosophie und Spiel: Protagoras

Verfasst: 22.10.2019 20:00
von C64Delta
VaniKa hat geschrieben: 22.10.2019 17:53 Das ist wohl einer der Gründe, warum wir so gerne spielen oder Filme und Bücher konsumieren. Es ist der Wunsch nach mehr als augenscheinlich ist.
Es ist doch viel banaler: es ist der Wunsch nach Emotion. Der Mensch ist geradezu süchtig danach.
Die Wissenschaft streitet zwar herum, doch hier ein paar Beispiele:
Liebe, Hass, Freude, Wut, Ekel, Furcht, Verachtung, Traurigkeit, Erstaunen, Vertrauen.

Der Grund, warum wir in Computerspielen so viel Gewalt sehen ist einfach der, weil Hass, Furcht, Wut viel leichter darzustellen sind, als z.B. starke Liebe.

Sex, Erotik, nackte Brüste besser abbildbar, als Vertrauen.

Starke Emotionen bleiben hängen und erzeugen Interesse.
Einige davon sind schwer zu vermitteln und finden deshalb im Kino, Tv, Spielen, Nachrichten selten Verwendung.

Re: Spielkultur: Philosophie und Spiel: Protagoras

Verfasst: 24.10.2019 08:09
von Patrizier1971
Bussiebaer hat geschrieben: 21.10.2019 13:20
4P|T@xtchef hat geschrieben: 21.10.2019 12:52Aber seid versichert: Das bringt so wenig Views, dass wir es eigentlich wieder einstellen müssten.
Mich haben diese Art von Videos dazu gebracht, ein PUR-Abo abzuschließen und den Betrag beim kürzlichen Verlängern zu erhöhen. Von daher hoffe ich sehr daß diese Art von Videos (ob nun Philosophie, germanische Mythologie, Ninjas, Wilder Westen...) auch weiterhin erscheinen, und freue mich daß du dir diesen Luxus gönnst. :D
Bitte unbedingt fortsetzen! Auch ich habe durch die etwas anderen und hintergründigen Videos ein PUR-Abo abgeschlossen und kürzlich verlängert. Diese Qualität findet sich auf anderen Seiten nicht. Auch die Kommentare der Leserschaft geben mir das Gefühl, dass ich hier gut aufgehoben bin...

Re: Spielkultur: Philosophie und Spiel: Protagoras

Verfasst: 24.10.2019 15:46
von bohni
TaLLa hat geschrieben: 20.10.2019 19:40 Religion ist eine Möglichkeit für Ordnung gewesen, wenn man sich die Bibel anschaut geht es nur um Moral und Gesetze zum Miteinander.
Nein, da geht es auch sehr oft um ein Gegeneinander, nämlich gegen die Anderen (Andersgläubigen etc.)
Du solltest das Buch wirklich mal (ganz) lesen.
Vor allem im dunklen Mittelalter wo es reines Chaos gab und zig Krankheiten, die Aufgrund fehlender Regeln das Volk dahinrafften, war Religion eine absolutistische Möglichkeit hier mal alles aufzuräumen und dabei auch keine nutzlose Blockade-Politik zu haben, denn unter Gottes Gnaden gab es keine Widerworte.
Wobei einiges von dem Chaos (Kreuzzüge, auch gegen andere Christen z.B.) gerade auch von den Kirchen ausgingen.
Auch wurde jegliches ausserchristliches Wissen verboten bzw. vernichtet.
Das Mittelalter war nicht trotz sondern vor allem wegen den Kirchen "dunkel".

Ansonsten bestätigst du ja was ich schrieb, ein Gott als Erklärung ist sehr bequem, da man nicht widersprechen darf.
Mit Naturwissenschaften hat das alles nichts zu tun, sondern mit Politik und Sozialwissenschaft.
Anfänglich war das alles eins. Die Welterklärungen war ein Ding der Religionen, die Religion war ein Ding der Mächtigen. Erst als die Religionsführer an Macht verloren, kam es zu Alternativen und die Wissenschaft konnte sich von der Religion emanzipieren.
In den alten Religionen war neues Wissen allerdings auch nicht gleich ein Widerspruch zur "heiligen Schrift" ... anders als bei den heutigen.
Dass man auch diese kontrollieren wollte, gehört eben zum typisch menschlichen der Überinterpretation Aufgrund von Machtgier. "Nein die Bibel, Koran, Thora soll keine Grundlage für einen Gesellschaftsvertrag sein wie eine Verfassung, sie muss ein Machtinstrument sein".
Sie sind Machtinstrumente, das ist deutlich in der Geschichte erkennbar. Gerade Diktaturen scheinen mit Religionen in der Regel eng verknüpft zu sein. Man denke nur an Franko, Pavelic etc.
Von daher hat alles was mit Unterdrückung und Machtgier zu tun hat eben nichts mit Religion zu tun, diese sagt im Grunde nämlich nur: Benehmt euch und habt euch lieb, schränkt in eurer Freiheit die Freiheit anderer nicht ein. Nicht mehr und nicht weniger.
Das ist blödsinn, lange nicht alle Religionen sind gleich. Und da wo eine Religion, z.B. das Christentum das im Neuen Testament sagt, sind in der Regel die Glaubenmittglieder gemeint und nicht alle Menschen.
Gerade die aktuellen Religionen sind extrem aggressiv und die Begründung dafür finden sich auch leicht in deren "heiligen Schriften". Da wird z.B. homosexuelle Menschen das Recht zu Leben abgesprochen. Ungläubige sind eh zu töten etc. Da findest du problemlos passende Texte in der Bibel (AT aber auch im NT), im Koran etc.
Die ganze Unterdrückung und sich selbst als andere sehen ist nicht besser als bei Hitler, Stalin, Franco und Konsorten. Tief menschlich, was jeder weiß der sich mit Gruppendynamiken auskennt, aber völlig ab von der Grundidee.
Hitler sah sich, zeigte sich alls christlicher Messias - das ist die bekannt?

Lies die Bibel ... und wenn du alles gelesen hast, dann behaupte das gleiche ohne rot zu werden.

Re: Spielkultur: Philosophie und Spiel: Protagoras

Verfasst: 24.10.2019 15:49
von bohni
CutOff hat geschrieben: 22.10.2019 16:20 ... obwohl wir noch nicht mal wissen wie die Ägypter ihre Pyramiden erbaut haben. Die Theorie mit den Heer an Sklaven ist absoluter bullshit, aber weil wir nichts plausibleres finden, betrachten wir diese Theorie als bewiesen.
Das mit den Sklaven ist nicht der aktuelle Stand der Forschung.

Nur weil wir ggf. nicht alles erklären können, bedeutet das noch nicht, dass die Märchen aus der Bronzezeit ein gültigere Erklärung sind - denn Religion erklärt nichts.

Re: Spielkultur: Philosophie und Spiel: Protagoras

Verfasst: 25.10.2019 19:14
von Darth Broda
Wobei einiges von dem Chaos (Kreuzzüge, auch gegen andere Christen z.B.) gerade auch von den Kirchen ausgingen.
Auch wurde jegliches ausserchristliches Wissen verboten bzw. vernichtet.
Das Mittelalter war nicht trotz sondern vor allem wegen den Kirchen "dunkel".
Wie konnte dann die Renaissance entstehen, wenn jegliches ausserchristliches Wissen verboten bzw. vernichtet wurde? Wie kam das Wissen der Griechen und Araber nach Europa, wenn es sofort vernichtet wurde? Ich hoffe du weisst auch, dass der Begründer der Urknalltheorie ein Priester war.
Das Mittelalter nennt man dunkel, da vor allem das Frühmittelalter im Gegensatz zur Antike weniger gut dokumentiert war.
Hitler sah sich, zeigte sich alls christlicher Messias - das ist die bekannt?
Zitierung bitte, Hitler hat das Christentum gehasst und durch die Nazis sind Millionen aus den Kirchen ausgetreten. Ausserdem wurden z.B. katholische Priester zu Tausenden verfolgt.