FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

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Satus
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von Satus »

Das vermutlich letzte Aufflackern der Begeisterung war das gewonnene Pokalfinale meiner Frankfurter gegen die übermächtigen Bayern. Sobald man als kleiner Verein nur ein wenig erfolgreich ist, kommen die Größeren und kaufen alles weg. Ob nun Kovac oder Wolf. Wenn man sich anschaut wieviel Kohle in der CL mittlerweile an die besten Klubs ausgeschüttet wird, muss man kein Mathegenie sein um zu sehen wohin der Hase läuft. Im Endeffekt sollte man die Münchner mit den anderen großen Vereinen in eine Europaliga packen. Ich brauche die Lederhosenträger jedenfalls nicht in der Bundesliga.
Man muss sich nur die lächerliche Meisterschaftsfeier von denen anschauen und im Vergleich dazu die Feier in Frankfurt am Römer. Da waren die Frankfurter um Welten überlegen und das war "nur" der DFB Pokal.

Mein Sky Abo ist gekündigt. Dazn habe ich nur wegen der EL noch, bis die SGE ausscheidet (und zum Glück genug Email Adressen für diverse Probemonate ;-) ). Wenn ich Fussball schauen will gehe ich zu unserem Dorfverein, das ist noch halbwegs ehrlicher Fussball. Ich kann nur hoffen, dass es bald zu einem Kollaps kommt und mit etwas Glück ist Fussball irgendwann wieder der Sport, der er einmal für mich war.

Ähnlich verhält es sich mit dem virtuellen Fussball. Immerzu der gleiche Brei. EA schafft es nicht die Klasse eines PES auf den Rasen zu zaubern und Konami kopiert irgendwelche Modi und diese noch dazu recht schlecht. Wenn ich schon keine Lizenzen habe, dann muss ich kreativer sein ausserhalb des Platzes.

Vielen Dank für den tollen Videobeitrag! Großes Lob ! Macht weiter so
Ritahr
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von Ritahr »

Ein dazu passender Kommentar zur allgemeinen Lage des Profifußballs wurde kürzlich bei ntv veröffentlicht. Der bläst in ein ähnliches Horn wie dieser Video-Epilog und erhält ebenso meine Zustimmung.

Gehört jetzt den Arschlöchern
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Kant ist tot!
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von Kant ist tot! »

Usul hat geschrieben: 27.09.2018 21:05
Raskir hat geschrieben: 27.09.2018 18:21Der fade Beigeschmack kam dann aber auch recht schnell, als sie bei ihrer Rückkehr in Kroatien mit sehr sehr rechtspopulistischen Sängern auf der Bühne gefeiert haben (ein leider berühmter Sänger in Kroatien, der positive Lieder über Konzentrationslager besingt, wurde eigens von dem Team eingeladen, aber ka von wem genau), das tut dann weh.
Dem Vernehmen nach war es u.a. Luka Modric, der dafür gesorgt hat, daß der Typ dabei war. Siehe z.B. HIER (wo auch noch mehr über den neuen Weltfußballer steht, inkl. Steuervergehen) oder HIER.


Was die allgemeine Kritik am Fußball angeht, so teile ich sie nicht. Daß z.B. über so viel Geld gejammert wird: Wen interessiert das? Ob ein Fußballer 22 Mio. oder 222 Mio. kostet, ist doch eigentlich egal - beide Summen sind für "normale" Menschen märchenhaft. Es sollte nicht so schwer sein, die heutzutage herrschenden Millionenbeträge einfach im Kontext der Geldmassen zu sehen, die nun einmal im Fußball vorhanden sind - durch irgendwelche reichen Scheichs oder durch irrsinnige Vermarktungserlöse usw. Daß die Ablösen und Gehälter damit steigen, ist klar... Aber letztlich steigen sie für alle, denn das Geld bleibt ja im Fußball. Sei es durch höhere Transfersummen, sei es durch Investitionen in die Infrastruktur oder wie auch immer. Es ändert nichts am Fußball selbst... und auch nicht an der Regel, daß man nicht mit Geld alleine Titel gewinnen oder erfolgreich spielen kann.

Unabhängig davon: Noch ist niemand gezwungen, Fußball zu schauen. Man kann sich auch für andere Dinge interessieren. Bevor man also so viel Frust aufbaut, um die "Schnauze voll" zu haben, sollte man sich meines Erachtens woanders umschauen.
"Schnauze voll" haben an sich finde ich jetzt nicht schlimm. Ein Bewusstsein um die Probleme kann ja auch Katalysator für Veränderungen sein. Schlimm finde ich aber wie sich dieses "Schnauze voll" mitunter äußert. Wenn dann zb. Hopp wegen Kapitalismusgedöhns ins Fadenkreuz gerät, von Fans eines Aktienklubs an den Pranger gestellt. Oder wenn mal wieder sinnlos randaliert wird usw. usf. Aber in der Hinsicht sind viele Fußballfans einfach strunzdumm (nicht auf die Allgemeinheit der Fans bezogen). Deppen gibt's überall aber beim Fußball fällt es irgendwie besonders auf. Kann einfach an der Präsenz des Sports an sich liegen aber manchmal habe ich auch das Gefühl, dass sich da einfach Grenzen verschoben haben, was okay ist und was nicht.

Zu der Geldgeschichte an sich: Ich finde es schon falsch, dass normale Leute ausgequetscht werden, nur um noch mehr Geld in ein Produkt zu pumpen, welches dadurch noch nicht mal besser wird. Es wird halt richtig sinnlos reingepumpt, weil alle gegenseitig aufrüsten. Ich finde es auch falsch dann so zu tun, als würde das keinem weh tun. Auch die Oligarchen und Scheichs die da unterwegs sind, haben das Geld irgendwo rausgequetscht, was sie dort jetzt verpulvern. Aber klar, wer es mit sich machen lässt, also der Verbraucher, der ist dann auch wiederum selbst schuld. Das macht doch aber die ganze Geschichte nicht besser, nur trauriger.
flopsy
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von flopsy »

Ich selbst spiele zwar kein Fifa, aber ich habe mich immer darüber gewundert, dass so viele Leute dieses Spiel jedes Jahr wie besessen immer wieder zum vollen Preis kaufen, obwohl sich kaum was geändert hat, so dass die Entwickler machen können, was sie wollen. Eigentlich wollte ich aber nur sagen, dass eure Videos zu Spielen echt toll sind ... dieses hier auch wieder :)
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Usul
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von Usul »

Erdbeermännchen hat geschrieben: 28.09.2018 05:46Ich finde schon das Geld und die steigenden Summen das Geschäft verändern. Die Schere zwischen „armen“ und den „reichen“ Vereinen wird dadurch nämlich immer größer! Kleinen Vereinen wie z.B. Freiburg wird es immer unmöglicher gute Spieler zu halten bzw. zu verpflichten.
Nur war das bei Freiburg z.B. IMMER schon so. Das Budget war vor knapp 30 Jahren extrem niedrig und ist es heute immer noch. Und sie haben seit 1991 immer wieder auf einem ähnlichen Niveau abgeschnitten - und auch in der "Neuzeit" gute Erfolge gefeiert (5. und 7. Platz).
Mittlerweile kosten ja durchschnittliche Spieler schon mehrere Mio. Die „Gier“ der Spieler und ihrer Berater wird immer größer so das es mittlerweile zum Geschäft gehört Verträge zu brechen, mit fast allen Mitteln, nur um woanders mehr Geld zu verdienen. Der sportliche Erfolg steht doch bei solchen Wechseln kaum noch im Vordergrund.
Wo genau gehört es denn zum Geschäft, Verträge (mit fast allen Mitteln) zu brechen? Von wie viele "streikenden" Spielern hast du denn in den letzten Jahren gelesen? 5? 10? Von wie vielen Tausend Spielern insgesamt in Europa?

Ich glaube, hier wird einfach mehr wahrgenommen, als letztlich geschieht. Und daraus entsteht dann noch mehr Unzufriedenheit. Wodurch wieder alles negativer wahrgenommen wird. Was einen noch unzufriedener macht. Ein Teufelskreis sozusagen.
Dann die Vermarktung der Spiele...wenn man als Fußballfan die Spiele seines Vereins in der BL, dem Pokal und der CL verfolgen möchte, braucht man mittlerweile mehrere Abos.
Ja, das stimmt. Früher brauchte man "nur" Sky (mit zwei Paketen), heute mehrere Abos. Dafür bekommen die Vereine dann auch mehr Geld - das ist der einzige Punkt, an dem ich die Kritik wirklich nachvollziehen kann. Allerdings sehe ich auch die Zwickmühle, in denen die Vereine stecken. In England fließt das Geld in Strömen - eben wegen der Vermarktung. Ich verstehe, daß die Vereine auch ihren Teil von diesem lukrativen Kuchen abbekommen wollen. Aber ich verstehe auch, daß die Zuschauer keine Lust auf drei Abos und 10 verschiedene Anstoßzeiten haben.
Wie gesagt: Das ist der eine Punkt, der sich meines Erachtens wirklich stark geändert hat. Und - falls ich zuvor Sky-Kunde gewesen wäre und alles live verfolgt hätte - das wäre für mich z.B. der Punkt, an dem ich dann endgültig sagen würde: "OK, dann halt ohne mich."
Und warum darf man denn nicht „die Schnauze voll“ haben? Fußball ist für mich fast mein ganzes Leben ein Hobby und eine Leidenschaft. Und anstatt mich änder deren Entwicklung aufzuregen, soll ich mir was anderes suchen nur weil ich mit den aktuellen Entwicklungen nicht konform gehe?
Du darfst alles. Aber wem nützt es, wenn die Leute wütend werden? Meinst du, die Vereine scheren sich einen Dreck darum, ob nun alte Fans ins Stadion gehen und TV-Abos abschließen oder ob es neue Fans sind?
Nein, das tun sie meines Erachtens nicht - u.a. weil sie aufgrund der finanziellen Entwicklung keine große Wahl haben. Also bleibt nur die Wut und der Zorn derjenigen übrig, die - ganz wie in der Politik - eine Entfremdung verspüren. Was ihre Unzufriedenheit weiter schürt. Am Ende schaden sie sich damit selbst, weil sie zu immermeckernden Unruhestiftern werden.
Und deswegen wäre mein Ratschlag in diesen Fällen: Sucht euch was anderes, statt euch auf etwas zu konzentrieren, was ganz eindeutig nicht mehr dem entspricht, was ihr euch darunter vorstellt - und das auch nicht mehr werden wird.
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Usul
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von Usul »

Kant ist tot! hat geschrieben: 28.09.2018 10:35"Schnauze voll" haben an sich finde ich jetzt nicht schlimm. Ein Bewusstsein um die Probleme kann ja auch Katalysator für Veränderungen sein. Schlimm finde ich aber wie sich dieses "Schnauze voll" mitunter äußert.
So sehe ich das auch. Unzufriedenheit an sich ist ja OK - ich bin ja auch nicht mehr zufrieden und habe meine Bayern-Leidenschaft bis auf weiteres eingestellt. Aber ich gehe halt nicht auf die Barrikaden und lege mir dabei ein Magengeschwür zu. :)
Zu der Geldgeschichte an sich: Ich finde es schon falsch, dass normale Leute ausgequetscht werden, nur um noch mehr Geld in ein Produkt zu pumpen, welches dadurch noch nicht mal besser wird. Es wird halt richtig sinnlos reingepumpt, weil alle gegenseitig aufrüsten. Ich finde es auch falsch dann so zu tun, als würde das keinem weh tun. Auch die Oligarchen und Scheichs die da unterwegs sind, haben das Geld irgendwo rausgequetscht, was sie dort jetzt verpulvern. Aber klar, wer es mit sich machen lässt, also der Verbraucher, der ist dann auch wiederum selbst schuld. Das macht doch aber die ganze Geschichte nicht besser, nur trauriger.
Es stimmt natürlich, daß das Geld, das da hineinfließt, irgendwoher kommen muß. Bei der Vermarktung kommt das Geld von den Zuschauern - und wenn die das zahlen, nützt es mir eben nichts, wenn ich mich über Gebühr darüber aufrege. Es geht mir um die Relation... und darum, wie sehr sich manche in die Sache hineinsteigern. Kritisieren ist dabei ja nicht das Problem, sondern das unsachliche Poltern - eben wie du das im obigen Zitat auch ausgedrückt hast.

Was die Scheichs und Oligarchen angeht: Ich vermute einfach (ohne es freilich zweifelsfrei zu wissen), daß sie das Geld - wenn sie es nicht in den Fußball steckten - für irgendwas anderes verschwenden würden. Es ist nicht so, daß so ein Oligarch oder Scheich zuerst den Gedanken hat "Hmmnm... ich könnte mir doch mal einen Fußballclub kaufen" und dann erst das Geld scheffelt. Sondern er hat das Geld und pumpt es dann eben in dieses oder jenes hinein.

Traurig? Sicher. Aber auch da: Warum sich übermäßig stark mit etwas beschäftigen, was einem derart viele negative Emotionen verschafft - ohne die realistische Aussicht auf Besserung?
TomBG
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von TomBG »

Ich spiel kein Fifa, aber mein Sohn. Ihm, wie auch all seinen Freunden, ist die Bewertung von 4P völlig egal. Sie kaufen das Spiel (oder bekommen es vom Papa), sie kaufen Packs weil sie nun einmal mit ihrem Taschengeld machen können was sie wollen ;-) … und EA wäre aus Unternehmersicht schön blöd, würden sie das funktionierende Modell wegen dem einen oder anderen Test (den von den Kids eh keiner liest), ändern.

BTW: Für mich ist genau dieser Test und das Video-Statement aber der Grund, warum ich Tests von 4P schon lange nicht mehr ernst nehme. Ein Spiel in einer neuen Version um rund 10 Punkte abzuwerten, obwohl es sich zur Vorgängerversion! qualitativ nicht verschlechtert hat, mag nur für 4P logisch sein. Ich spreche jetzt auch gar nicht gegen den Kritikpunkt, dass Fifa mal wieder ein Update zum Vollpreis ist, ja, ist so und jeder Käufer muss für sich selbst entscheiden, ob es ihm wert ist. Aber diese Bewertung ist "mal wieder" ein persönliches Statement eines Testers, wo ich mich frag ob gewisser Frust am Fußball (zum sehr großen Teil durchaus gerechtfertigt), die Bewertung solcher Spiele sinnvoll macht.
Konsolen: XBox One, XBox, XBox360, PS3 und WII

Dank an 4P für das kommentarlose entfernen kritischer und nicht zum Thema passender Anmerkungen aus Beiträgen im Forum.
Ritahr
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von Ritahr »

Usul hat geschrieben: 28.09.2018 11:45
Erdbeermännchen hat geschrieben: 28.09.2018 05:46Ich finde schon das Geld und die steigenden Summen das Geschäft verändern. Die Schere zwischen „armen“ und den „reichen“ Vereinen wird dadurch nämlich immer größer! Kleinen Vereinen wie z.B. Freiburg wird es immer unmöglicher gute Spieler zu halten bzw. zu verpflichten.
Nur war das bei Freiburg z.B. IMMER schon so. Das Budget war vor knapp 30 Jahren extrem niedrig und ist es heute immer noch. Und sie haben seit 1991 immer wieder auf einem ähnlichen Niveau abgeschnitten - und auch in der "Neuzeit" gute Erfolge gefeiert (5. und 7. Platz).
Wieso seit 1991? Was ist denn da passiert? Aber gut, bleiben wir in dem Zeitrahmen.

In dem Jahr war Lautern Meister und im Folgejahr war es Stuttgart (die älteren Frankfurter werden sich erinnern).

Jetzt mal losgelöst von den Namen der Mannschaften wäre es heutzutage völlig undenkbar, dass solch ein Verein, mit einem für Bundesligaverhältnisse mittelmäßigen Etat, die Meisterschaft holt.

Natürlich hat das auch etwas damit zu tun, dass die finanzielle Schere zu den Bayern wesentlich weiter aufgegangen ist.
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L'amore finisce mai
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von L'amore finisce mai »

Hui, verfolge 4P zwar kaum noch, weil mich Videospiele mittlerweile so wenig interessieren wie Fußball abseits vom Bolzplatz, aber das war wirklich ein schönes Video. Bei mir findet man bis FIFA 15 fast jedes FIFA oder PES im Spieleregal. Ich habe mich jährlich auf die Fortsetzung gefreut, wenngleich es schon damals oftmals nur Updates gegenüber dem Vorjahr waren.
Fortuna spielt seit Jahren wieder in der ersten Liga. Irgendetwas in mir freut sich ein kleines bisschen, aber ich habe doch kein Interesse, dem Stadion einen Besuch zu abstatten. Die letzten EMs und WMs habe ich kaum verfolgt und bald wird endlich wieder eine EM in Deutschland stattfinden. Juckt mich nur irgendwie nicht mehr.

Ja, der Fußball hat schleichend seine Faszination verloren. So lange ich aber ab und zu genug Spieler finde, um auf dem nächsten Bolzplatz etwas Spaß zu haben, soll es mir egal sein. :D
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Spiritflare82
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von Spiritflare82 »

laduke123 hat geschrieben: 27.09.2018 18:21 Das hört sich für mich einfach nach totaler Übersättigung an.
das hört sich für mich eher nach der puren Wahrheit an .-)
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von c452h »

Warum hab ich mich vom Fussball distanziert:

- die totale Kommerzialisierung: mehr Wettbewerbe, mehr Mannschaften, mehr TV, um auch noch den letzten Cent herauszupressen
- die Schere zwischen den Großen und den Kleinen wird immer größer -> nur ein elitärer Kreis spielt um Titel
- es werden mittlerweile Unsummen ins System gepumpt, obwohl die Leistungen nicht zwingend besser geworden sind
- die Selbstdarstellung der Spieler nervt mich; ist zwar dem Zeitalter geschuldet, muss ich trotzdem nicht haben

Ich bin eher nur noch ein Beobachter am Rand und Emotionen verspüre ich schon ewig nicht mehr. Das muss auch am Alter liegen. Da sieht man Dinge auch mal kritischer und himmelt auch nicht mehr irgendwelche Sportler als Götzen an. :lol:
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C64Delta
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von C64Delta »

Spiritflare82 hat geschrieben: 28.09.2018 12:59
laduke123 hat geschrieben: 27.09.2018 18:21 Das hört sich für mich einfach nach totaler Übersättigung an.
das hört sich für mich eher nach der puren Wahrheit an .-)
"Wahrheit" ist immer nur ein Blickwinkel. Man kann den Blickwinkel des Herrn Luibl sehr gut verstehen, ohne Frage. Aber es gibt halt auch andere. Und die guten Verkaufszahlen des Titels bestätigen das ja. Wenn ich jetzt 14 wäre und gerade meine erste Konsole zum Geburtstag bekommen hätte und FIFA 19 mein erstes Fußballspiel, wäre es dann angemessen, mir dieses Spiel als "befriedigend" eher nicht zu empfehlen? Wohl kaum. Ich hasse sowie dieses ganze "Zahn der Zeit" - Argument bei Kritiken aller Art.
Nur weil ich im letzten Jahr an 200 Tagen Schnitzel gegessen hab und das Zeug jetzt nicht mehr sehen kann, heißt das noch lange nicht, dass Schnitzel jetzt ein schlechtes Essen ist.
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von Cheraa »

Ritahr hat geschrieben: 28.09.2018 12:49 Natürlich hat das auch etwas damit zu tun, dass die finanzielle Schere zu den Bayern wesentlich weiter aufgegangen ist.
Wobei das nun wirklich nicht die Schuld des FC Bayern ist. Die Bundesliga ist nicht langweilig, weil die Bayern existieren, sondern weil es die anderen ehemals großen Vereine wie BvB, Schalke, Bayer04 wirtschaftlich total verkackt haben. Hier muss man einfach den Hut vor einem Rummenigge und Höneß ziehen die eine nahezu perfekte Arbeit in den vergangenen 15 Jahren abgeliefert haben.

Natürlich befindet sich der Fußball aktuell in Europa in einem Dilemma. So wie der FC Bayern die Bundesliga dominiert, so werden auch in den nächsten Jahren spanische Clubs weiterhin die Champions League dominieren.
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Kant ist tot!
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von Kant ist tot! »

c452h hat geschrieben: 28.09.2018 13:37 Warum hab ich mich vom Fussball distanziert:

- die totale Kommerzialisierung: mehr Wettbewerbe, mehr Mannschaften, mehr TV, um auch noch den letzten Cent herauszupressen
- die Schere zwischen den Großen und den Kleinen wird immer größer -> nur ein elitärer Kreis spielt um Titel
- es werden mittlerweile Unsummen ins System gepumpt, obwohl die Leistungen nicht zwingend besser geworden sind
- die Selbstdarstellung der Spieler nervt mich; ist zwar dem Zeitalter geschuldet, muss ich trotzdem nicht haben

Ich bin eher nur noch ein Beobachter am Rand und Emotionen verspüre ich schon ewig nicht mehr. Das muss auch am Alter liegen. Da sieht man Dinge auch mal kritischer und himmelt auch nicht mehr irgendwelche Sportler als Götzen an. :lol:
Auf die Selbstdarstellung will ich kurz eingehen. In einem gewissen Maße mag das ja sogar unterhaltsam sein. Aber es ist so gleichförmig geworden. Die Art der Selbstdarstellung kommt sozusagen immer aus der gleichen Ecke. Also, um es mal runterzubrechen, dieses reicher, cooler Schönling Klische und irgendwelches Twitter Gedöhns dazu mit Bildchen vom Frauchen usw. Das heißt die Selbstdarstellung an sich würde mich gar nicht so dramatisch stören, wenn sozusagen nicht immer das gleiche dargestellt würde. Die Leute freuen sich doch auch, wenn dann mal wer aneckt oder auffällt. Oder auch mal tatsächlich eine Meinung zu irgendwas hat. Aber da schauen halt auch die Vereine mit drüber, dass so etwas kein Thema ist. Charity geht noch, weil es unverfänglich ist und im Prinzip keiner was dagegen haben kann aber darüber hinaus?
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Usul
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Re: FIFA 19: Video-Epilog: Reale und digitale Fußballernüchterung

Beitrag von Usul »

Cheraa hat geschrieben: 28.09.2018 14:14Wobei das nun wirklich nicht die Schuld des FC Bayern ist. Die Bundesliga ist nicht langweilig, weil die Bayern existieren, sondern weil es die anderen ehemals großen Vereine wie BvB, Schalke, Bayer04 wirtschaftlich total verkackt haben. Hier muss man einfach den Hut vor einem Rummenigge und Höneß ziehen die eine nahezu perfekte Arbeit in den vergangenen 15 Jahren abgeliefert haben.
Da alle Argumente, die auf solch eine Tatsache geantwortet werden, bekannt sind (und sicher noch kommen werden), möchte ich am Beispiel von Dortmund erläutern, was schief läuft:

Unentschieden gegen: Augsburg, Freiburg, Wolfsburg, Hertha, Bremen, Freiburg
Verloren gegen: Bremen, Mainz, Hannover, Stuttgart

Da sind die die Spiele gegen Bayern, Schalke, Leipzig, Leverkusen usw. nicht drin. Also nur gegen vermeintlich schwächere Gegner, gegen die Punkteverluste einfach nicht drin sind für eine Spitzenmannschaft. Kann natürlich dennoch hier und da passieren - aber was genau hat die finanzielle Übermacht der Bayern - ganz zu schweigen davon, daß Dortmund auch nicht gerade arm ist - damit zu tun, daß der BVB in der letzten Saison z.B. das vorhandene Potenzial nicht auf den Platz gebracht hat? Ist es die Schuld der Bayern, daß der BVB Tuchel gefeuert hat? Ist es die Schuld, daß der BVB gegen deutlich schwächere Gegner verliert? Auch ohne Hummels und Lewandowski sollte Dortmund gegen Hannover z.B. nicht verlieren oder gegen Bremen auch mal gewinnen.

Mit anderen Worten: Die Konkurrenz läßt einfach zu viele Punkte liegen - und am Ende stehen die seit mehreren Jahren erschreckend konstanten Bayern mit einem riesigen Punktabstand vorne. Da will mir doch bitte niemand ernsthaft weismachen, daß hier das Geld das Problem ist - von dem wie gesagt Dortmund etwa oder Leipzig auch nicht gerade wenig haben.
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