God of War: Video-Epilog

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Raskir
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Re: God of War: Video-Epilog

Beitrag von Raskir »

Hier nochmal ein Zitat von mir aus dem Test Thread. Finde das passt sehr gut hier rein. Auch wenn sonst niemand da ist mit dem ich drüber reden kann :)
Wisst ihr was ich sonst noch toll finde? Eine Sache die ich schade bei Horizon und bei Witcher fand: Bei Dialogen und Gesprächen hat man immer die Kamera auf den gehalten der gerade spricht. Um halt die Mimik und gestik zu zeigen. Hat für mich immer den Fluss gestört. Hier hat man immer die gleiche Kamera, sobald das Spiel startet, bis zu dem Punkt wo ich grade bin. Nicht ein Cut. Und kein Schwenk, wenn jemand was sagt, dann evtl auch mit dem Rücken zu dir oder sonst was. In sachen Mimik und Gestik und Körpersprache ist das Spiel ja top. Aber es wird einem nicht die ganze Zeit vorgesetzt. Es spielt sich alles im Hintergrund ab. Das finde ich richtig richtig toll. Und nochmal: Ich kann mich nicht erinnern auch nur einen einzigen Cut gesehen zu haben. Achtet mal drauf. Das Spiel ist von der Kamera ein absolutes Meisterwerk. Hut ab Santa Monica
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Marosh
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Re: God of War: Video-Epilog

Beitrag von Marosh »

Das Video spricht genau das an, was mir auch so gefallen hat. Gerade die Bootsfahrten waren ein Genuss.
Ganz nüchtern betrachtet waren die Fahrten nichts anderes als Timesink. Das klingt erstmal negativ. Doch die Umsetzung mit den Geschichten machen den Timesink zu einem angenehmen Erlebnis. Ich hatte mich ein paar mal erwischt, wie ich lieber noch ein Weilchen im Boot verweilte und die Geschichte zu Ende hörte.
Geht man doch eher an Land, dann wird die Geschichte später gut an der Stelle weiter erzählt. Und hier war auch ein Detail, dass ich Klasse fand. Mimir stieß gerade zur Gruppe, erzählte seine Geschichte auf dem Boot und die Truppe legte am Ufer an. Mimir wollte die Geschichte natürlich zu Ende erzählen. Kratos pampt ihn an, dass zu Fuß keine Geschichten erzählt werden. Es wird sich jetzt konzentriert! Seit dem unterbricht Mimir die Geschichten mit einem kurzen "Oh, das kann ich ja auch später erzählen..".

Das sind so kleine Details die im Gesamtkonstrukt einen echt umhauen.

Natürlich gab es hier und da kleine Patzer mMn. Ein Part, relativ weit im Spiel, empfand ich nicht als glaubwürdig und tatsächlich als Fremdkörper in der Geschichte. Noch mal Achtung, man sollte wirklich sehr weit im Spiel sein. Fast am Ende.
Show
Kratos hat seinem Sohn erzählt, dass er ein Gott sei. Darauf hin änderte sich der Charakter von Atreus. Bei dem gütigen Jungen, der vor kurzem noch Skrupel hatte jemanden zu töten, zeigte sich langsam ein Götterkomplex (höhö, Wortspiel). Er wurde richtig aufmüpfig gegenüber seinem Vater. Das hat sich ja auch im Gameplay wiedergespiegelt, alsman ihm nur noch schwer Befehle geben konnte. Die Entwicklung ist noch ok, wenn auch etwas zu schnell. Aber die Auflösung dann in Helheim, als Kratos seinen Sohn einmal ordentlich anpammt und Atreus quasi wieder der Alte war, war unglaubwürdig. Klar, Atreus war mit seinen Taten konfrontiert, wenn auch viel zu kurz (eine Kurze Szene? Wirklich?). Da fehlte trotzdem die Verarbeitung von Atreus, die ihm richtig deutlich macht, was aus ihm geworden ist und das seine Mutter ihn sicher nicht so erzogen hat. Das fühlte sich an wie Ping Pong. Es passte irgendwie nicht. Da hätte man mehr machen können und die charakterliche Entwicklung langsamer gestalten müssen.

Wie lange hat die zwei mal 180° Wendung gedauert? 30 Minuten? Eine Stunde, wenn man langsam macht? Nach der Rune für Jötunheim zeigte sich die negative Art. Am Berg angekommen war eigentlich schon der Höhepunkt, indem Atreus ohne Skrupel jemanden tötete und auf dem Berg seinen Vater anschoss. Kurz danach kam schon Helheim.
Das war auch der einzige Punkte der mich, aus der ansonst so hervorragenden erzählerischen Leistung, herausgerissen hatte.
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winkekatze
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Re: God of War: Video-Epilog

Beitrag von winkekatze »

4P|T@xtchef hat geschrieben: 24.04.2018 09:27 Ja, dein Beispiel mit dem kurzen Backbord-Steuerbord-Dialog zeigt auch nochmal, dass es kleine Entwicklungen innerhalb der Dialoge gibt. Solche Details demonstrieren, wie viel Gedanken sich die Storywriter gemacht haben. Und das Beste ist ja die Entwicklung innerhalb der Vater-Sohn-Beziehung, die ich hier aber nicht vorwegnehmen will. Sprich: Sowohl im Kleinen als auch im Großen hat man das Gefühl, Teil einer dynamischen Erzählweise zu sein. Das ist innerhalb der Spielewelt noch etwas Besonderes, weil dort meist fragmentarisch erzählt wird - Dialoge hier, Audiologs da, Tagebuch hier, Zwischensequenz da etc. Zwar hat God of War auch noch diese Struktur, aber die Übergänge sind fließender.

Bei allem Lob: Trotzdem gibt es auch an God of War erzählerisch einiges zu kritisieren. Sowohl was die Ausgangssituation betrifft, manche arg strapazierten Wiederholungen, einige Charaktere als auch Midgard als erzählenden Teil der Welt (da hat man einiges verpasst) und natürlich das Ende betreffend.;)

Dir noch viel Spaß!
Jörg, Du bist für mich der beste, kritischste, glaubwürdigste Videospieljournalist Deutschlands! (Euer gesamtes Team zähle ich auch dazu, aber Du hast irgendwie nochmal einen Sonderstatus)

Ich stimme natürlich auch nicht immer mit Deinen/Euren Ansichten überein, aber was hier auf 4P seit ein paar Monaten für eine Entwicklung stattfindet, mit den neuerlichen, wahnsinnig guten Hintergrund-, Epilog-, Diskussions- etc.etc.- Videos hat ein Niveau, das seinesgleichen sucht. Ich bin eigentlich ein sehr kritischer Geist, der alles versucht aus möglichst vielen verschiedenen Perspektiven wahrzunehmen, und fühle mich daher schon fast ein bisschen beschämt mich hier als absoluten Fanboy outen zu müssen.

Aber das, was Ihr von 4P mittlerweile in der deutschen Videogames-Journalismusbranche geschaffen habt, verdient meinen höchsten Respekt. Ich spreche hier als jemand, der sich seit Anfang der 90er Jahre intensiv mit allen möglichen deutschen Videogames Publikationen auseinandergesetzt hat. Sei es nun ASM, PowerPlay, Joker, Maniac, Videogames, G* oder wie sie alle hießen/heißen...Ihr bietet mittlerweile den mMn besten deutschsprachigen Games-Journalismus den es jemals gab! Also macht bitte so weiter wie in den letzten Monaten! Das ist echt stark!

Ich glaube das einzige was ich noch kritisieren würde, wenn ich nicht ein Abo hätte, wäre die viele, penetrante Werbung, was andere Seiten ein bisschen besser lösen. Aber das Problem habe ich zum Glück nicht mehr, seitdem ich für den Content bezahle...

Trotzdem:
Deine aktuelle Frisur solltest du überdenken, für mich sieht die Undercut-Vollbart Kombination so ein bisschen nach Kollegah-Style aus...einfach weniger die Seiten abrasieren :Häschen:

<3

Edit: Zur Erklärung, ich liege wach im Bett im Krankenhaus und kann nicht schlafen. Besoffen bin ich nicht, ich meine das schon ernst.

Briany
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Re: God of War: Video-Epilog

Beitrag von Briany »

Raskir hat geschrieben: 24.04.2018 11:12 Danke schön. Bezüglich dem Ende, wurde ich ja schon im Test Thread ein wenig Gespoilert. Lies es dir nur kurz durch, möchte wissen, ob die "erzählerischen Fehler" am Ende dies immer noch betrifft:
Show
Ich weiß, dass es am Ende wohl einen Cliffhanger geben soll beim normalen Durchspielen. Soll aber auch ein "richtiges" Ende geben, das imposanter und deutlich umfangreicher ist. Mehr weiß ich nicht. Hast du beide gespielt, oder nur ersteres gesehen? Bzw, bezieht sich deine Aussage auch auf das "richtige" Ende?
Kannst mir auch gerne eine PM schicken, um hier nicht zu viel vorwegzunehmen :)
Ich denke mit dem "richtigen" Ende, ist diese Sache gemeint...(keine Sorge im Spoiler gehe ich nicht ins Detail)
Show
Nach dem Finale, kann man einen Ort besuchen, um noch etwas mehr zu sehen, was man auch tun sollte, aber da kommt man eigendlich von ganz allein drauf.
Es als RICHTIGES Ende zu bezeichnen oder das ganze auf zu plustern, wie es etliche News oder Videos vermuten lassen, ist zu viel des Guten und erweckt den Eindruck als müsse man irgendwas im Spiel anders machen um das zu sehen. Dem ist aber nicht so.
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