4P|T@xtchef hat geschrieben: ↑13.04.2018 09:30
1) Ich kann Neil Gaiman ohnehin empfehlen. Und sein Roman "American Gods" gefällt mir, wie so häufig, deutlich besser als die TV-Serie. Aber die hat auch einige köstliche Szenen.
Ich kann diesbezüglich übrigens wärmstens Gene Wolffes "Wizardknight" empfehlen. Im deutschen ist er eventuell noch antiquarisch in den Ausgaben "Der Ritter" und "Der Zauberer" zu bekommen. GW ist in Deutschland relativ unbekannt, aber einer der renomiertesten Fantasy-Autoren. Dieses Buch hat er um die Jahrtausendwende als Antithese zu Ice and Fire geschrieben. Quasi eine klassische Heldengeschichte. Gerade was die verschiedenen Welten in der germanischen Göttersage angeht, bekommt man da einiges geboten. Für mich bisher eigentlich das beste was ich zu diesem Thema gelesen habe, vor allem weil es weniger mit dem Holzhammer als selbst bei Gaiman erzählt wird.
Alter Sack hat geschrieben: ↑14.04.2018 12:00
Minando hat geschrieben: ↑14.04.2018 09:51
Ende des 18. bis ins 19. Jahrhundert gab es eine regelrechte Nordische-Mythen-Modewelle, aus dieser Zeit stammen wohl auch die meisten deutschen Beiträge zu dem Thema (Statuen, Zechennamen etc.)
Witzig, wie sich das alles (jetzt mit ganz anderen Medien) wiederholt.
Manche Themen kommen wohl nie ganz aus der Mode.
Das hat mit Mode weniger zu tun. Jahrhunderte/Jahrtausende alte Gepflogenheiten verschwinden nicht so mir nichts dir nichts aus der Gesellschaft. Sie verändern sich und passen sich an, sie verschwinden aber nicht so einfach. Sie sind oft so tief in unserem Alltag (unbewusst) verwurzelt das wir es selbst kaum mitkriegen.
Naja, das mit der Mode stimmt halt schon. Im 18. und 19. Jahrhundert haben die Intellektuellen natürlich schon an ihren nationalen Mythen gebaut, seien es nun Franzosen die die Gallier wieder für sich entdeckten, die Briten das keltische und die deutschen eben ihre Germanen ala Hermann, Götterwelt usw.
In der Zeit wurde halt schon das meiste geschrieben was popkulturell rezipiert wird bzw. die Versionen deren Klischees reproduziert werden. Das gilt dann auch für Neuübersetzungen der mittelalterlichen Texte wie zum Beispiel des Nibelungenliedes usw.
Das ist ja auch gerade das spannende an den germanischen Mythen, weil wir heute nicht mehr genau sagen können, wie eigentlich das Christentum da schon reinspielt, bei den ältesten Versionen, die eben schon von Christen aufgeschrieben wurden. Gerade die Figur von Baldur, die ja auch bei Gaiman eine Rolle spielt, ist da so ein Kandidat für.