4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Hier könnt ihr über Trailer, Video-Fazit & Co diskutieren.

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

TheExorzist
Beiträge: 335
Registriert: 08.10.2003 22:11
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von TheExorzist »

Vergesst die Kontroverse... Jörg, was machst du mit den Haaren Mensch????
Wer weiß
Beiträge: 2424
Registriert: 21.01.2008 20:38
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Wer weiß »

Und mal so nebenbei,hab ich gestern erst gelesen,an welcher Mode man denn einen Nazi erkennen würde.
Alles klaaaaar! Lächerlicher geht es gar nicht mehr.
Es gibt Marken wo es eindeutig ist ja!
Aber nur weil bei bestimmten Sachen z.B. Nordic Performance draufsteht,heißt das noch lange nicht,das dieser ein Nazi ist! Egal ob es ein Osteuropäer ist oder nicht,fertig.
Es stand da,ich zitiere:"Ja,dies ist eine Nazi Leggings"
Dann stand in diesem Artikel noch,wie denn xy mit solchen Klamotten nur ins Phantasialand kommen konnte.Ach du scheißeee,nein das geht ja gar nicht...wo sind wir hier bitte? Das ist Propaganda,was in diesem Artikel stand und so was nenn ich hetze.Jetzt wird einen noch gesagt,was man anziehen darf und was nicht.
Und wenn du jemanden mit so einer "Nazi Leggings" ,oder Hose ,oder was auch immer siehst,dann lass ihn nicht in den Zoo.So sieht's nämlich aus und das ist krank!
Jemand der schon einen Thor Hammer um den Hals trägt,wird schon schief angeguckt.
Und deswegen fand ich nicht gut,das Eike sagte:"nein man kann es nicht sagen,wenn man jemanden mit so einem T-Shirt sieht,aber bei nem Osteuropäer eher schon."
Aha,sind wir doch wieder am Anfang angelangt.
Deswegen fand ich Jörg so gut,weil er seine Sachen die er erzählte ,immer gut erklären konnte und er eben geschichtlich auch was drauf hat.
Trotz allem,testet das Spiel ordentlich,aber da habe ich keine Bedenken ,wie ich sehen konnte.
Es bleibt in der heutigen Gesellschaft leider nicht aus,dass alles auf die Goldwaage gelegt wird.
Zuletzt geändert von Wer weiß am 17.01.2018 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Diveti
Beiträge: 32
Registriert: 30.05.2006 15:48
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Diveti »

Weil vielfach geschrieben wurde, dass das Werk alleine steht:
Nein, tut es in meinen Augen nicht. Es ist eben doch immer gemacht von den Menschen, die daran gearbeitet haben.
Daher erwarte ich von einem Tester auch dass er sich mit den Hintergründen der Entwickler vertraut macht. Ebenso mit dem Kontext des Spiels. Das ist genau die Arbeit eines Spielejournalisten. Und das ist auch etwas, was ihn / sie noch für lange Zeit von 99% aller Let's Player abheben wird.

Hier sind immerhin zwei führende Entwickler des Studios durch die Nähe zu einer Nazi-Band, durch grenzwertige Interviews mit Alt-Right-Medien sowie durch Statements in sozialen Medien aufgefallen. Ich glaube auch nicht, dass das ein strukturelles Problem im ganzen Studio ist. Aber wenn doch, würde ich es nicht durch den Spielekauf finanzieren wollen. Gleiches gilt für andere Spiele. Da möchte ich auch wissen, welche Industrien oder politische Zweige potentiell Einfluss genommen haben.

Darüber hinaus möchte ich im Rahmen der Berichterstattung über den Kontext informiert werden. Was ist denn, wenn die Geschichtswissenschaft tatsächlich mittlerweile sagt, dass das mediale Bild über Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe im europäischen Mittelalter einfach schon lange falsch ist? Und wenn das darüber hinaus von einigen Gruppierungen sogar ideologisch gewünscht ist? Dann möchte ich persönlich so etwas nicht unterstützen. Ich erwarte das in der Breite nicht. Aber wissen möchte ich es schon. Auch hier kann man das wieder genauso auf andere Bereiche übertragen.

Kurzum: Ich erwarte von guten Spielejournalisten ganz allgemein, dass sie mir möglichst viel Information zu den Machern der Spiele sowie zum Hintergrund und Kontext der Spiele liefern. Diese Arbeit hebt gute Vertreter dieser Zunft von denen ab, die einfach nur ein bisschen Zocken können und dann Featurelisten zusammenstellen. Und das gilt ganz allgemein für jedes besprochene Spiel.
The right man in the wrong place can make all the difference in the world!
Wer weiß
Beiträge: 2424
Registriert: 21.01.2008 20:38
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Wer weiß »

Diveti hat geschrieben: 17.01.2018 09:09 Weil vielfach geschrieben wurde, dass das Werk alleine steht:
Nein, tut es in meinen Augen nicht. Es ist eben doch immer gemacht von den Menschen, die daran gearbeitet haben.
Daher erwarte ich von einem Tester auch dass er sich mit den Hintergründen der Entwickler vertraut macht. Ebenso mit dem Kontext des Spiels. Das ist genau die Arbeit eines Spielejournalisten. Und das ist auch etwas, was ihn / sie noch für lange Zeit von 99% aller Let's Player abheben wird.

Hier sind immerhin zwei führende Entwickler des Studios durch die Nähe zu einer Nazi-Band, durch grenzwertige Interviews mit Alt-Right-Medien sowie durch Statements in sozialen Medien aufgefallen. Ich glaube auch nicht, dass das ein strukturelles Problem im ganzen Studio ist. Aber wenn doch, würde ich es nicht durch den Spielekauf finanzieren wollen. Gleiches gilt für andere Spiele. Da möchte ich auch wissen, welche Industrien oder politische Zweige potentiell Einfluss genommen haben.

Darüber hinaus möchte ich im Rahmen der Berichterstattung über den Kontext informiert werden. Was ist denn, wenn die Geschichtswissenschaft tatsächlich mittlerweile sagt, dass das mediale Bild über Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe im europäischen Mittelalter einfach schon lange falsch ist? Und wenn das darüber hinaus von einigen Gruppierungen sogar ideologisch gewünscht ist? Dann möchte ich persönlich so etwas nicht unterstützen. Ich erwarte das in der Breite nicht. Aber wissen möchte ich es schon. Auch hier kann man das wieder genauso auf andere Bereiche übertragen.

Kurzum: Ich erwarte von guten Spielejournalisten ganz allgemein, dass sie mir möglichst viel Information zu den Machern der Spiele sowie zum Hintergrund und Kontext der Spiele liefern. Diese Arbeit hebt gute Vertreter dieser Zunft von denen ab, die einfach nur ein bisschen Zocken können und dann Featurelisten zusammenstellen. Und das gilt ganz allgemein für jedes besprochene Spiel.
Du hast es immer noch nicht verstanden,tut mir leid.
Zuletzt geändert von Wer weiß am 17.01.2018 09:23, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe1904612
Beiträge: 1304
Registriert: 09.08.2017 15:07
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von johndoe1904612 »

Genau. Erstmal Gesinnungstest machen bei jedem Entwickler. Gibts Belästigungen, Mobbing, unbezahlte Überstunden, Frauenquote...? Deine Hardware hast du sicherlich selber zusammengelötet? Sonst kann man ja nicht mit guten Wissen spielen.
Benutzeravatar
Alex Roivas
Beiträge: 2037
Registriert: 04.05.2013 14:46
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Alex Roivas »

Usul hat geschrieben: 16.01.2018 19:01 "rechte Scheiße" ist doch nicht automatisch Antisemitismus/Nazikeule. Die CSU ist auch eine Partei, die regelmäßig rechte Scheiße verzapft - aber nicht antisemitisch oder nazistisch. Von daher bitte ich um eine gewisse Differenzierung der Vorwürfe.
Ähm ich würde an deiner Stelle erstmal differenzieren. Die CDU ist links und rechte Scheiße kommt von denen ? Das hätte ich mitbekommen. Was ein einzelner CDU Nerd mal irgendwo gesagt oder getwittert hat zählt nicht dazu.

Kingdom Come wird gekauft. Endlich Mittelalter ohne Fantasy Quatsch. Und völkisches Denken ist ja nun nichts schlimmes, für was schon die Leute diffamiert werden.
Zuletzt geändert von Alex Roivas am 17.01.2018 09:31, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Hans_Wurst80
Beiträge: 1171
Registriert: 10.01.2008 13:36
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Hans_Wurst80 »

Ach ja, das Internet und seine nie enden wollende Hysterie. #metoo, #Aufschrei, #Oscarssowhite, #Blacklivesmatter und und und. Zu wirklich jedem Sch*iß gibt es einen Hashtag. Das Leben vieler Menschen muss erschreckend öde und inhaltsleer sein, wenn sie sich geifernd in jeden Shitstorm stürzen. Ich hätte für sowas zwischen Arbeit, Familie und dem bisschen übrigbleibenden persönlicher Zeit überhaupt keinen Nerv, aber jedem das Seine.

Ich schau mir dann am 13. den Test an. Neutral, wertungsfrei, interessiert am Spiel selbst. Allen anderen viel Spaß beim geifern.
Benutzeravatar
Kobba
Beiträge: 597
Registriert: 01.07.2014 03:34
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Kobba »

Hans_Wurst80 hat geschrieben: 17.01.2018 09:30 aber jedem das Seine.
Oh Oh Oh... (scnr)
blunted downtempo beats, abstract hip-hop, trip-hop, lo-fi and all kinds of intelligent chilled grooves

http://dustedwax.org/
Benutzeravatar
Pixelbrei
Beiträge: 115
Registriert: 12.12.2013 16:23
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Pixelbrei »

Jetzt muss man schon in Gamingforen diese braunen Kindergartenposts lesen. "Aber die Linken...aber die Linken...mimimi..heul..heul..." Meine Fresse.

@Topic
Find es super dass ihr darüber gesprochen habt. Irgendwie scheint sich die Gamingpresse nicht so wirklich an das Thema zu wagen. Dabei wird Daniel Vavra schon seit August 2017 intensiv diskutiert.
Ich denke dass das Problem hier ist, dass da kein großer Publisher dahinter steckt, und Vavra offensichtlich keine PR kann. ;)
GenerischerUsername
Beiträge: 19
Registriert: 09.12.2016 14:51
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von GenerischerUsername »

Ninjustin hat geschrieben: 17.01.2018 08:21(...)Ich warte auch übrigens dann auf den ersten Negativkommentar der ankreidet, dass Frauen in dem Spiel nicht gleichberechtigt dargestellt werden...
Hier, bitte sehr:

https://lepetitcapo.wordpress.com/2018/ ... liverance/
Zitat:
Kingdom Come: Deliverance wird von GamerGate übrigens auch für seine revisionistische Maskulinität gefeiert: „It is definitely a game for men, about men, set in a time where men were men were men and women appreciated them.“ Schließlich kann Mann in die Rolle eines „hero with options for seducing the local girls“ schlüpfen. [21] Und tatsächlich wird es – entgegen einem früheren Ziel der Kickstarter-Kampagne – nicht die Möglichkeit geben, eine*n nicht-männlichen Charakter*in als Hauptfigur in Kingdom Come: Deliverance zu spielen. Schließlich spielt es ja im Mittelalter, der guten alten Zeit, in der Männer noch Männer sein konnten und sie keine*r ihres patriarchalischen savoir-vivre zu schelten wagte.
Nach Meinung einiger solle es also durchaus auch in einem engen geschichtlichen Korsett starke und kämpfende Frauen geben. Egal wie abstrus das auch sein mag.
andymk hat geschrieben: 17.01.2018 08:00 (...)
Danke dafür, schöner Beitrag.
Diveti hat geschrieben: 17.01.2018 09:09 Weil vielfach geschrieben wurde, dass das Werk alleine steht:
Nein, tut es in meinen Augen nicht. Es ist eben doch immer gemacht von den Menschen, die daran gearbeitet haben.
Daher erwarte ich von einem Tester auch dass er sich mit den Hintergründen der Entwickler vertraut macht. Ebenso mit dem Kontext des Spiels. Das ist genau die Arbeit eines Spielejournalisten. Und das ist auch etwas, was ihn / sie noch für lange Zeit von 99% aller Let's Player abheben wird.

Hier sind immerhin zwei führende Entwickler des Studios durch die Nähe zu einer Nazi-Band, durch grenzwertige Interviews mit Alt-Right-Medien sowie durch Statements in sozialen Medien aufgefallen. Ich glaube auch nicht, dass das ein strukturelles Problem im ganzen Studio ist. Aber wenn doch, würde ich es nicht durch den Spielekauf finanzieren wollen. Gleiches gilt für andere Spiele. Da möchte ich auch wissen, welche Industrien oder politische Zweige potentiell Einfluss genommen haben.
Doch, ein Werk wie ein Videospiel kann man für sich alleine stehend betrachten. Denn: Auch wenn ein paar der Entwickler nicht deckungsgleich mit deiner Meinung sind, könnte dir das Spiel trotzdem Spaß machen. So lange sich im Spiel keine Stimmungsmache oder Propaganda wiederfindet, sehe ich dein Problem nicht. Klar wird der Mann dadurch Geld verdienen, aber wenn das Produkt gut ist, hat er das auch, unabhängig von seiner Ideologie, verdient. Schließlich hat er da ja auch Arbeit reingesteckt.
Darüber hinaus möchte ich im Rahmen der Berichterstattung über den Kontext informiert werden. Was ist denn, wenn die Geschichtswissenschaft tatsächlich mittlerweile sagt, dass das mediale Bild über Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe im europäischen Mittelalter einfach schon lange falsch ist? Und wenn das darüber hinaus von einigen Gruppierungen sogar ideologisch gewünscht ist? Dann möchte ich persönlich so etwas nicht unterstützen. Ich erwarte das in der Breite nicht. Aber wissen möchte ich es schon. Auch hier kann man das wieder genauso auf andere Bereiche übertragen.
Du hast die ganze weite Welt des Internets und der ganzen kostenlosen verfügbaren Arbeiten der Universitäten und Mediävisten dazu zur Verfügung. Ich Spoiler dir das einfach mal mit einem Zitat aus meinem vorherigen Post hier: Natürlich ist es so, dass auch im Mittelalter Farbige in Europa waren, alles andere ist einfach unwahrscheinlich. Allerdings kann ich selbst bei People of Color in Medieval European Art History keine Evidenz für einen derart signifikanten schwarzen Anteil an der Bevölkerung in zentraleuropäischen Mittelalter finden, dass ich die Darstellung davon für verpflichtend halte. Eher muss man davon ausgehen, dass eine geschichtlich korrekte Darstellung von schwarzen in dieser Epoche in einem Spiel nicht gerade unproblematisch wäre. Hierzu ist es allerdings schwierig Informationen zu finden. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren, aber nach dem was man so finden kann und wie wenig Schwarze im Zusammenhang mit dem Mittelalter erwähnt werden, kann man davon ausgehen dass Herr Vávra Recht hat mit der Behauptung: Schwarze passen nicht ins Setting.

Ich habe meine halbe, und heute Gott sei Dank sehr langweilige, Nachtschicht mit Recherche dazu zugebracht. Jetzt wo ich zu hause war habe ich kurz in meinen Büchern nachgesehen: Nichts. Es ist einfach so gut wie nichts zu farbigen Personen im betreffenden Zeitraum in Zentraleuropa zu finden. Durch die Nichterwähnung kann man davon ausgehen, dass es extrem wenig farbige Personen in Böhmen gab.
Kurzum: Ich erwarte von guten Spielejournalisten ganz allgemein, dass sie mir möglichst viel Information zu den Machern der Spiele sowie zum Hintergrund und Kontext der Spiele liefern. Diese Arbeit hebt gute Vertreter dieser Zunft von denen ab, die einfach nur ein bisschen Zocken können und dann Featurelisten zusammenstellen. Und das gilt ganz allgemein für jedes besprochene Spiel.
Warum? Spielejournalismus besteht in erster Linie aus dem Schreiben von Kritiken. Klar, hie und da gibt es mal Reportagen und Kolumnen, aber als Investigativjournalismus ist das alles freilich nicht zu bezeichnen. Das heißt nicht das hier keine Recherchearbeit stattfindet, aber du kannst von den Spielekritikern hier keine Arbeit wie vom Spiegel erwarten, bei dem ganze Rechercheteams den Journalisten zuarbeiten. Das hat auch nichts mit gutem oder schlechtem Journalismus zu tun, sondern einfach damit wie die Kosten/Nutzen-Rechnung aussieht.
Benutzeravatar
VikingBK1981
Beiträge: 29
Registriert: 28.11.2005 11:17
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von VikingBK1981 »

Das ist doch mal ein sehr sehr gutes und informierendes Video. Es ist nicht von einer Meinung geprägt und ist für mich das, was ich von Spielepresse erwarte.
Habe in einigen Podcast jetzt was zu dem Thema gehört und es war eher reine Stimmungsmache. Und das ohne genaue Kenntnis von Geschichte oder einer neutralen Sicht.
Bild
Bild
EvilGabriel
Beiträge: 319
Registriert: 01.12.2011 17:18
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von EvilGabriel »

Pixelbrei hat geschrieben: 17.01.2018 09:45 Jetzt muss man schon in Gamingforen diese braunen Kindergartenposts lesen. "Aber die Linken...aber die Linken...mimimi..heul..heul..." Meine Fresse.
Die Heulerei kommt in diesem Fall wohl eher von der anderen Seite.
Oder wer jammert hier über einen Entwickler, der ein Shirt von Burzum trägt?
SKANDALÖS!
Aber halt, ist ja die "richtige" Meinung und kein "brauner Kindergartenpost", also ist das alles schon voll OK so, stimmts? :roll:

Edit: Auch wieder sehr bezeichnend, dass mein vorheriger Post gelöscht wurde, obwohl ich niemanden beleidigt, sondern ganz allgemein das Thema und den Umgang damit kritisiert habe. Danke, Spielepresse.
Benutzeravatar
mr archer
Beiträge: 10329
Registriert: 07.08.2007 10:17
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von mr archer »

EvilGabriel hat geschrieben: 17.01.2018 09:59 Danke, Spielepresse.
SPIELEPRESSE, AUF DIE FRESSE!
Kószdy kozow swoju brodu chwali.
[sorbisch] Jeder Ziegenbock lobt seinen Bart.

Meine Texte und Fotos http://brotlos.weebly.com

Benutzeravatar
mr archer
Beiträge: 10329
Registriert: 07.08.2007 10:17
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von mr archer »

andymk hat geschrieben: 17.01.2018 08:00
Ich persönlich habe eine aus meinem Kenntnis der mediävistischen Quellen resultierende Meinung zu der Frage, wie "politisch korrekt" das Mittelalter aus heutiger Perspektive war. Spoiler: nicht so sehr. Daher bin ich kein Fan von modernen Darstellungen, die sich zB an überproportional starken Frauenfiguren oder dem Anteil nichtweißer Protagonisten aufhängen. - Was ich aber auch nicht brauche, sind osteuropäisch gefärbte Mittelalterzerrbilder, in denen alle Deutschen direkte Vorläufer der SS und sowieso nur auf der Welt sind, um imaginierte slawische Nationalstaaten zu vernichten.

Mein Fazit: Das Mittelalter ist eine für uns sehr fremde Zeit. So fremd, dass man sie kaum "authentisch" in einem Spiel oder Film umsetzen kann. Jede Epoche interpretiert die Vergangenheit neu, formt sie für das eigene Verständnis um. Das ist nichts Neues und wird wohl immer so sein.
Bisher bester Beitrag hier im Thread, danke dafür! Für mich als studierten Bohemisten ist der fett markierte Satz auch recht zentral. Die Hussiten sind in der tschechischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, die stark davon geprägt war, sich auf der Basis der tschechischen Sprache innerhalb Österreich-Ungarns einen modernen Nationalstaat zu erstänkern zu so etwas wie Kronzeugen des "nationalen Befreiungskampfes der Tschechen" bereits im Hochmittelalter verklärt worden (weil sie hundert Jahre vor Luther bereits das Prinzip der Predigt in der Landessprache vertraten). Jörg deutet das in einem Nebensatz auch an. Diese Verklärung hält im Grunde bis heute an. Man kann aber den Nation-Begriff des 19. Jahrhunderts nicht eins zu eins auf das Hochmittelalter umlegen und so tun, als gäbe es da klar durch die Jahrhunderte reichende ungebrochene geistige Linien. Wenn das Spiel in diese Falle tappen sollte, wäre Kritik sicher angebracht.
Die Hussiten sind sowieso interessant. Hier in der Lausitz wo ich wohne, sind sie ja hauptsächlich als brandschatzende und mordende Horde überliefert, quasi als mittelalterlicher IS. Beispielsweise gibt es aus Lauban in der Oberlausitz (heute das polnische Luban) ziemlich unschöne Geschichten vom dortigen Hussitensturm auf die Stadt und der alles andere als zimperlichen Verfahrensweise mit den Nonnen des Laubaner Frauenklosters.
Bin wirklich gespannt, was "Realismus" vor all diesen Hintergründen in dem Spiel wirklich bedeutet.
Kószdy kozow swoju brodu chwali.
[sorbisch] Jeder Ziegenbock lobt seinen Bart.

Meine Texte und Fotos http://brotlos.weebly.com

WulleBulle
Beiträge: 534
Registriert: 23.04.2007 20:40
Persönliche Nachricht:

Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von WulleBulle »

Ihr meint "...Eike und Vader Abraham diskutieren/besprechen..." :Hüpf: :mrgreen: :lol:

Zum Thema:
Es ist so bescheuert, dass selbst im Entertainment die politische Korrektheit immer und überall zum Thema gemacht wird. Die Dinge einfach mal das sein lassen, was sie sind, Spiele zur Unterhaltung, geht wohl gar nicht oder?
Zuletzt geändert von WulleBulle am 17.01.2018 10:47, insgesamt 1-mal geändert.
Gesperrt