4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Hier könnt ihr über Trailer, Video-Fazit & Co diskutieren.

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Nekropolis
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Nekropolis »

Vielleicht ist es tatsächlich so, dass man solche "Kontroversen" gerade in der Black Metal-Szene gerne ignoriert, beschönigt oder was auch immer, aber "wir" haben 2017 auch 500 Jahre Martin Luther mit einem bundesweiten Feiertag bedacht, obwohl der feine Herr durch zutiefst antisemitische Ansichten "geglänzt" hat. Nun kann man natürlich sagen, dass "damals eine andere Zeit war", gleichzeitig muss man aber auch festhalten, dass sich dieses Thema bis heute gehalten und mitnichten gebessert hat. Achtung: Das soll nicht heißen, dass ich es legitim finde! Worauf ich hinaus will, ist ein ganz anderer Punkt: Für viele ist Burzum eine extrem wichtige Band, die in einem Genre, das sie selbst mitbegründet hat, etliche Klassiker platziert hat, die in Sachen Atmosphäre beispielsweise heute noch unerreicht, zeitlos sind. Um mich als Beispiel zu nehmen: Ich bin weltoffen. Und "trotzdem" (das Eine hat für mich überhaupt nichts mit dem Anderen zu tun) geben mir Alben wie "Hvis lyset tar oss" oder "Filosofem" ein unbeschreibliches Gefühl von Ruhe und Ausgeglichenheit, wenn ich mich zuhause vor meine Anlage setze und den Alltag "abschalten" will.

Wenn Eike sagt, dass er das nicht trennen kann, ist das vollkommen okay, das Gebaren variiert einfach von Fall zu Fall. Es ist auch okay, dass er später sagt, dass er es nicht gut finden muss, sich gleichzeitig aber auch nicht jedes Mal aufregen muss, wenn er jemanden im Burzum Shirt sieht. Es kommt kein "aber", keine Sorge. Wie oben bereits angedeutet: Vielleicht ist die Metalszene oder das Subgenre zu "gutherzig", wenn es um "die eigenen Leute" geht, aber irgendwie ist das auch ein Aspekt, den ich daran schätze: es wird nicht umgehend die nächste Hexenjagd angezettelt. Varg Vikernes ist natürlich eine Person mit verachtenswerten Theorien, aber irgendwie ist er im Hier und Jetzt einfach nur ein armseliges Meme, das sich "wunderbar" vermarktet und so im Gespräch bleibt. Vielleicht unterschätze ich das, vielleicht hat er aber allenfalls auf 5-10 Personen Einfluss und die restlichen Zuschauer amüsieren sich einfach nur über ihn - ich weiß es nicht.

Ehrlich gesagt bin ich in dem Thema mit dem Chefentwickler nicht sonderlich versiert, aber grundsätzlich finde ich, dass man nicht alles hochstilisieren muss. Ich verstehe durchaus, dass es Leute gibt, die da schlichtweg ein anderes Empfinden haben und das nicht so leicht abtun können, aber ich bin mir gleichzeitig einfach nicht sicher, ob solche Debatten wie in diesem Fall wirklich zielführend sind, einfach weil ich meine, nachvollziehen zu können, aus welchen nicht-ideologischen Gründen man Burzum großartig finden kann, genauso wie andere Menschen Richard Wagner hören können, ohne sein antisemitisches Geschwätz zu befürworten. Auch Daniel Vavra darf das. Unabhängig von seiner Reaktion, die ich aber einigermaßen nachempfinden kann. Vielleicht mache ich es mir zu leicht, vielleicht auch nicht - da gibt es einfach viele verschiedene Maßstäbe, die jeder selbst wählt bzw. wählen darf. Beim Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und all jene Missstände sollte man nicht in das Muster verfallen, alles zu dramatisieren, was nicht dem eigenen Denken entspricht. Auch wenn es schwer ist, weil diese Plage durch AfD und Co. aktuell mehr denn je aufkeimt, sollten wir uns nicht dazu verleiten lassen, jedes noch so kleine Thema so extrem zu überhöhen, um uns beißen und jeden wild beschuldigen, weil es im Endeffekt nur die falsche Seite stärkt und man in vielen Bereichen auch Diskussionskultur verlernt bzw. einbüßt.

Finde den Austausch in diesem Thread allerdings löblich, um das an der Stelle nochmal ausdrücklich zu betonen. Mein Beitrag bezog sich eher so auf diese öffentliche Debatte, die ich jetzt am Rande mitbekommen habe. Das Video mit Jörg und Eike ist ebenfalls großartig, danke dafür! :)
billy coen 80
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von billy coen 80 »

Plor hat geschrieben: 19.01.2018 12:00
James Dean hat geschrieben: 18.01.2018 13:51
Imperator Palpatine hat geschrieben: 18.01.2018 12:42
Überspitzt ausgedrückt: Würde man Herr der Ringe heute noch mal mit diesem Cast produzieren können oder würden die Gefährten auf Teufel komm raus " bunt " werden weil sie zu " weiss " sind ?
Diese Frage wirst du tatsächlich schon recht bald beantwortet bekommen. Amazon produziert eine LotR-Serie.
Ach bitte... Schaut euch doch mal die Box Office Hits 2017 an. Da stehen mit Star Wars und Wonder Woman zwei Filme oben, die beide online ordentlich mit Mist beworfen wurden, weil sie wie in Fall a) angeblich zu divers wären bzw. in Fall b) feministische Propaganda liefern würden, weil es die Macher doch tatsächlich wagten, eine weibliche Superheldin darzustellen.

Und der Rest...
- Guardians of the Galaxy --> ziemlich männlich dominierter Cast
- Spiderman --> Klassischer männlicher Superheld
- It --> Fast komplett männlicher Cast
- Thor --> Klassischer männlicher Superheld
- Jumanji --> Ziemlich männlich besetzt
- Justice League --> Klassische männliche Superheldengruppe mit einer Frau
- Logan --> Männlicher Superheld
- The Fate of the Furious - Manly Man-Film
- Dunkirk --> Kriegsfilm, folgerichtig auch ziemlich männlich dominiert
- etc... pp...

... Und dann kann man auch gerne nochmal einen Blick auf die Hautfarbe, sexuelle Orientierung der Protagonisten werfen.

Conclusion: >10 Filme mit primär männlichen, weißen, Heteroprotagonisten, an denen sich kein Feminist/Bürgerrechtler gerieben hat. Zwei in der Diversität ein wenig ausbrechende Filme, die vom Mob ganz schön drangsaliert wurden.
Lustig, dass du das erwänst: hier mal am Beispiel von Dunkirk

http://nationalpost.com/entertainment/m ... kes-so-far

Es finden sich unter entsprechenden Suchbegriffen noch viel mehr und teils wesentlich groteskere Artikel, als jene, auf die in dem Artikel oben eingegangen wird. Von dem von dir angemerkten "Mob" auf Twitter unc Co ganz zu schweigen. Nur weil man etwas nicht mitbekommt oder nicht mitbekommen möchte, heißt das nicht, dass es nicht doch existiert... :wink:
Plor hat geschrieben: 19.01.2018 12:59
Jumanji habe ich nicht gesehen und Dunkirk ist ziemlich romantikfrei, aber ansonsten sind zumindest die Protagonisten der einzelnen Filme mehr als überdeutlich in heterosexuellen Romanzen zu sehen (Und ich will mir gar nicht vorstellen, wie du oder andere Frösche reagieren würden, wenn Spiderman, Superman oder Thor plötzlich eine homosexuelle Beziehung geschrieben bekämen)
Wenn man etwas neues aufmacht, wo man derlei Themen implementiert, ist es tatsächlich affig, sich drüber zu echauffieren. Einfach nicht beachten und wenn das mehrere Leute tun, dann scheitert das Produkt und die Macher wissen, dass sie auf ein falsches Pferd gesetzt haben.

Deine Beispiele mit den Superhelden veranschaulichen aber das, was wohl für viele Shitstorms in der Richtung verantwortlich ist. Warum wird denn nicht primär auf was neues gesetzt? Warum in ein teils schon uraltes Franchise was reinhämmern, was dort noch nie erkennbarer Teil der Erzählkonitinuität gewesen ist? Warum auf einmal bestehende Superhelden auf schwul, transsexuell, schwarz oder weiblich umschreiben; von jetzt auf gleich. Warum einen schwarzen oder weiblichen Bond fordern (kein Geck, ist echt ein Thema)? Warum nicht einfach eine neue Agentenfilmreihe mit einem entsprechenden Protagonisten starten?

Es ist schon manchmal so, dass sich das Gefühl aufdrängt, dass dort einfach das bei den Fans der jeweiligen Figur, Reihe oder was auch immer fast vorprogrammierte Drama gesucht wird, um dann wieder nen Aufhänger für vermeintliche Homophobie / Transphobie / Rassismus / Frauenfeindlichkeit zu haben.
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Weeg
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Weeg »

Kurz auf die Frage, warum ich Transen nicht mag:
Ich habe gar nichts gegen diese Menschen als Einzelpersonen, als Charaktere. Es muss furchtbar sein, wenn man das Problem oder Gefühl hat im falschen Körper zu stecken. Es sind nicht die Transen selbst, die mich nerven, es sind jene, die unbedingt und ums verrecken diese Leute publizistisch auf die grosse Bühne hieven und daraus eine Riesenshow machen.

Ich meine, diese Leute sollen ihr Leben leben - aber sie sollen nicht vor die Kamera treten und finden, ich müsse sie anhimmeln und es wäre jetzt der neue heisse Scheiss und voll im Trend. Denn nein, das ist es nicht. Es ist schön, wenn solche Leute die Erfüllung finden dabei, aber sie müssen es mir nicht auf die Nase binden, geschweige denn arrogant tun und meinen, man wäre was Besseres. Das trifft noch viel mehr auf die Fans und Verteidiger zu. Die nerven viel mehr als Transsexuelle es überhaupt je könnten. Es geht nicht wirklich um Transsexuelle, es geht darum, das es mich nervt, wenn die Leute immer so einen Aufstand machen.

Minderheiten sind nicht per se besser oder per se schlechter. Aber heute ist der Trend, Ersteres zu finden und sich daran zu ergötzen mit hoher Moral, allen die diese Minderheiten nicht verehren, zu verfolgen und zu diskreditieren. Das nervt und ich wehre mich dagegen. Die LGBTQX-wieauchimmer hat viel zu viel Lobbyeinfluss. Und wenn wir da von Deutschland sprechen: Es war der Tiefpunkt des Landes neulich, als die Grünen bei euch mit Konfetti rumgefeiert haben wegen der Ehe für Alle (wo hinterher das NetzDG durchgepeitscht wurde, während die besoffen waren vor Euphorie, so simpel war der Trick)

Zu den Minderheiten: Sie heissen nicht ohne Grund "Minderheiten". Keine Ahnung wieviele Prozent der Bevölkerung Transgender sind, ich schätze wesentlich weniger als 1% auf die 80 Mio. Deutschen bezogen. Dürfte in CH nicht anders aussehen. Warum muss man also jemanden ins Rampenlicht zerren, dessen Bevölkerungsanteil irgendwo im Bereich der Promille liegt? Was soll das? Es wird aber so getan, als wär der Bevölkerungsanteil irgendwo bei 20+ %.

Und was Politik angeht, wenn diese niedrigen Anteile über eine stärkere Lobby verfügen als z.B. Arbeitslose und so, dann ist etwas verdammt schief gelaufen. Wie bei den Migranten auch, nur so am Rande, die haben auch eine Lobby durch die Grünen und Co. im Vergleich zu den deutschen Obdachlosen, die keine Lobby haben und die nicht am Bahnhof mit Teddybären empfangen werden. Es ist halt nicht chic und hip genug, Obdachlosen und den eigenen Armen zu helfen, nein, ein Selfie muss schon mit einem Syrischen Flüchtling sein, damit man sich gross wie ein Pfau aufpulstern kann auf Facebook.

Aber eben, wegen den Transen: Sie sind mir einfach suspekt und ich mag sie nicht. Das ist überhaupt nichts persönliches. Jeder mag dieses oder jenes nicht, oder diesen Charakter. Wie etwa... ähm.. mich? Damit muss man leben. Und ich kann das auch.

Da ich gerade rauche, sage ich mal eher unpolitisch noch, das die Verfolgung und Hetze gegen Raucher auch ein gutes Beispiel ist: Man kann es nicht dabei belassen, das Rauchen einzuschränken, nein es muss immer und immer noch extremer werden. Das mit dem Passivrauch ist vorgeschoben um seine eigene Bedürfnisse zu befriedigen. Ich nehme durchaus Rücksicht auf Kinder und ich blase auch keinem meinen Rauch ins Gesicht - aber wenn militante Ex-Raucher (meistens die schlimmsten von allen) sogar das Rauchen in den eigenen vier Wänden und so verbieten wollen, dann geht mir das einfach zu weit. Ich will damit nur sagen, es ist okay bis zu einem gewissen Grad, aber danach geht es ins hysterische und den Verbotsstaat über.

Und sorry, vom Nannystaat und Erziehen per Verbote halte ich mal gar nichts. Ich lobe mir die Freiheit und das jeder tun kann was er will, zumindest solange er nicht die Freiheit des anderen einschränkt. Wo diese Linien verlaufen ist verschieden und muss ggf. auch im Einzelfall betrachtet werden.
Zuletzt geändert von dx1 am 20.01.2018 00:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Usul »

Das ist wirklich nicht mehr zu ertragen, was für einen selbstherrlichen Schwachsinn du hier von dir gibst. Ob es was bringt, dich tatsächlich zu ignorieren? Einen Versuch ists wert...
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dx1
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von dx1 »

Weeg hat geschrieben: 19.01.2018 23:59 […]
Ich bitte um irgend einen Themenbezug. Ein drittes Mal lese ich mir das nicht durch, um danach zu suchen.

Dieser Hinweis gilt für alle Diskutanten hier.
#Konsolenlosmentalität
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Weeg
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Weeg »

Usul hat geschrieben: 20.01.2018 00:04 Das ist wirklich nicht mehr zu ertragen, was für einen selbstherrlichen Schwachsinn du hier von dir gibst. Ob es was bringt, dich tatsächlich zu ignorieren? Einen Versuch ists wert...
Das wir beide nicht klarkommen ist ja wohl logisch. :Blauesauge:
Ich hoffe aber, du hast als Mensch mehr zu bieten, auf dem du deine Identität aufbaust, als dich als Verteidiger von Minderheiten zu profilieren. Schön das du deine Meinung hast, andere Menschen vertreten andere Meinungen.

Und ich bleibe dabei, es geht mir auf die Nerven wenn man völlig sachfremde Dinge ins Rampenlicht zerren muss, die hinten und vorne nicht zum Event passen und sich dann noch beschweren will, obwohl man haargenau weiss, das das den einen oder anderen Mitmenschen provoziert. Wenn man provoziert übrigens, muss man auch mit den Reaktionen dazu leben.

Keine Ahnung übrigens, was so böse war an meinem letzten Posting, im Vergleich zu sonst war das ziemlich nüchtern und sachlich gehalten.

Aber warum eigentlich der ganze Aufschrei, bloss weil einer den anderen nicht mag? Oder die eine Gruppe weniger mag als die andere? Oder, wenn wir beim Gaming sind, brauchen wir auch einen #aufschrei weil der eine Grind mag in Games, der andere hingegen hasst es, wenn er grinden muss? Ist es so schlimm für dich, das jemand nicht deine Meinung teilt?

Apropos Dinge, die da nicht hingehören: Ich bin ein grosser Fan von gewissen Sachen wie etwa Hunden oder Motorrädern. Das heisst aber nicht, das wenn ich auf eine LAN Party gehe, ich unbedingt meine Hunde mitnehmen muss und mit dem Motorrad durch den Eingang krachen muss. Ich besinne mich dort, worum es geht. Nämlich um das Zocken im LAN mit Kumpels. Und nicht um meine Leidenschaften für Tiere und so. Warum kann man das nichtmal trennen?
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von TheGreyXdream »

Weeg hat geschrieben: 19.01.2018 23:59 Kurz auf die Frage, warum ich Transen nicht mag:
Ich habe gar nichts gegen diese Menschen als Einzelpersonen, als Charaktere. Es muss furchtbar sein, wenn man das Problem oder Gefühl hat im falschen Körper zu stecken. Es sind nicht die Transen selbst, die mich nerven, es sind jene, die unbedingt und ums verrecken diese Leute publizistisch auf die grosse Bühne hieven und daraus eine Riesenshow machen.

Ich meine, diese Leute sollen ihr Leben leben - aber sie sollen nicht vor die Kamera treten und finden, ich müsse sie anhimmeln und es wäre jetzt der neue heisse Scheiss und voll im Trend. Denn nein, das ist es nicht. Es ist schön, wenn solche Leute die Erfüllung finden dabei, aber sie müssen es mir nicht auf die Nase binden, geschweige denn arrogant tun und meinen, man wäre was Besseres. Das trifft noch viel mehr auf die Fans und Verteidiger zu. Die nerven viel mehr als Transsexuelle es überhaupt je könnten. Es geht nicht wirklich um Transsexuelle, es geht darum, das es mich nervt, wenn die Leute immer so einen Aufstand machen.

Minderheiten sind nicht per se besser oder per se schlechter. Aber heute ist der Trend, Ersteres zu finden und sich daran zu ergötzen mit hoher Moral, allen die diese Minderheiten nicht verehren, zu verfolgen und zu diskreditieren. Das nervt und ich wehre mich dagegen. Die LGBTQX-wieauchimmer hat viel zu viel Lobbyeinfluss. Und wenn wir da von Deutschland sprechen: Es war der Tiefpunkt des Landes neulich, als die Grünen bei euch mit Konfetti rumgefeiert haben wegen der Ehe für Alle (wo hinterher das NetzDG durchgepeitscht wurde, während die besoffen waren vor Euphorie, so simpel war der Trick)

Zu den Minderheiten: Sie heissen nicht ohne Grund "Minderheiten". Keine Ahnung wieviele Prozent der Bevölkerung Transgender sind, ich schätze wesentlich weniger als 1% auf die 80 Mio. Deutschen bezogen. Dürfte in CH nicht anders aussehen. Warum muss man also jemanden ins Rampenlicht zerren, dessen Bevölkerungsanteil irgendwo im Bereich der Promille liegt? Was soll das? Es wird aber so getan, als wär der Bevölkerungsanteil irgendwo bei 20+ %.

Und was Politik angeht, wenn diese niedrigen Anteile über eine stärkere Lobby verfügen als z.B. Arbeitslose und so, dann ist etwas verdammt schief gelaufen. Wie bei den Migranten auch, nur so am Rande, die haben auch eine Lobby durch die Grünen und Co. im Vergleich zu den deutschen Obdachlosen, die keine Lobby haben und die nicht am Bahnhof mit Teddybären empfangen werden. Es ist halt nicht chic und hip genug, Obdachlosen und den eigenen Armen zu helfen, nein, ein Selfie muss schon mit einem Syrischen Flüchtling sein, damit man sich gross wie ein Pfau aufpulstern kann auf Facebook.

Aber eben, wegen den Transen: Sie sind mir einfach suspekt und ich mag sie nicht. Das ist überhaupt nichts persönliches. Jeder mag dieses oder jenes nicht, oder diesen Charakter. Wie etwa... ähm.. mich? Damit muss man leben. Und ich kann das auch.

Da ich gerade rauche, sage ich mal eher unpolitisch noch, das die Verfolgung und Hetze gegen Raucher auch ein gutes Beispiel ist: Man kann es nicht dabei belassen, das Rauchen einzuschränken, nein es muss immer und immer noch extremer werden. Das mit dem Passivrauch ist vorgeschoben um seine eigene Bedürfnisse zu befriedigen. Ich nehme durchaus Rücksicht auf Kinder und ich blase auch keinem meinen Rauch ins Gesicht - aber wenn militante Ex-Raucher (meistens die schlimmsten von allen) sogar das Rauchen in den eigenen vier Wänden und so verbieten wollen, dann geht mir das einfach zu weit. Ich will damit nur sagen, es ist okay bis zu einem gewissen Grad, aber danach geht es ins hysterische und den Verbotsstaat über.

Und sorry, vom Nannystaat und Erziehen per Verbote halte ich mal gar nichts. Ich lobe mir die Freiheit und das jeder tun kann was er will, zumindest solange er nicht die Freiheit des anderen einschränkt. Wo diese Linien verlaufen ist verschieden und muss ggf. auch im Einzelfall betrachtet werden.
Ganz ehrlich auch wenn ich deine Meinung nicht teile, ich kann sie verstehen. In meinem Bekanntenkreis empfinden einige wie du. Ich entnehme dem ganzen das du sehr wohl bereit bist zu tolerieren nicht aber zu akzeptieren und dies ist dein absolutes recht.
Das genau das oft von der "Gegenseite" durcheinander gebracht wird hat wohl mehrere Gründe für die ich lediglich eigene Thesen entwickelt habe und sie somit nicht näher erörtern möchte da es sich um keinerlei Fakten handelt.
Was du aber ebenfalls zu tolerieren lernen könntest ist das die Welt sich verändert. Video spiele sind nicht mehr das selbe wie noch vor einigen Jahren. Meiner Meinung nach ist das auch gut so wie sie anhand einiger Beispiele zeigen. Vielfalt kann und muß nichts schlechtes sein. Ich selbst habe mass effect: Andromeda nicht gespielt denke aber anhand diverser Kritiken sagen zu können das es eher kein Spiel mit gut geschriebenen Charakteren ist und auch das ist wohl nicht das einzige Problem daran.
Auf was ich hinaus möchte ist das wenn dir zb gone home nicht gefällt so war dieser Spiel auch einfach nichts für dich. Das es Grade anfangs schwer ist sich über spiele in denen für dich unpassenden Themen vorkommen zu informieren und gerade wenn es sich dabei um einen kleinen indie Titel handelt war wohl in deinem Fall so ein klassischer fehlkauf. Deshalb geht die Welt nicht unter aber ich nehme jetzt einfach mal an das gerade das ganze Lob für gone home mit für deinen Unmut sorgte. Das Lob kommt evtl einfach dafür das diese kleine Geschichte etwas neues war in einem noch sehr jungen Medium und nicht zwingend nur für den Inhalt per sé. Mit wenig mitteln eine Story die zwar schlicht erscheinen mag aber mit "Seele" erzählt wird oder besser gesagt mit einer in sich stimmigen Inszenierung. Wie meiner Meinung nach auch zb "the last of us" im triple a Bereich. Das du hier im forum für Unmut sorgst könnte auch schlicht und ergreifend an deiner Wortwahl liegen. Niemand will und kann dir zb. nehmen das Wort "transe" zu verwenden in deinen privaten Gesprächen mit Menschen die dich kennen da diese wissen wie du es meinst aber versuche zu verstehen das es in einem öffentlichen Internetforum für helle Ohren sorgt da man diesen heutzutage als abwertend wahrnimmt. Hier kennt man dich nur anhand deiner Beiträge und schließt demzufolge ein, die Richtung zu erahnen aufgrund solch einer Wortwahl. Du weißt bestimmt worauf ich hinaus will und du kennst bestimmt den Spruch "der Ton macht die Musik"? Dieser ist Grade in öffentlichen Diskussionen mit dir unbekannten menschen aus den verschiedensten Richtung kommenden menschen es wert sich zu erinnern. Meine intension ist es nicht dich zu belehren mehr hoffe ich das wir egal in welchem Alter nie aufhören sollten zu lernen demnach ist es nur ein kleiner Tipp von einer dir unbekannten Person.

Da deutsch nicht meine erste Muttersprache ist, bitte ich darum diverse grammatikalische Fehler meinerseits zu entschuldigen.

Zum Thema: Man merkt das nicht jeder (Chef)Entwickler der wohl keinerlei Schulung hat sich richtig in der Öffentlichkeit darzustellen einen Twitteraccount haben oder gar öffentlich auftreten muss. Da grade das gefährlicher ist den je vielleicht war das aber auch pure Berechnung. Das mag moralisch verwerflich sein aber schlechte PR ist besser als keine PR wie es wohl heißt und billiger ist sie auch. Rein auf die Osteuropäische Mentalität zu setzten scheint mir in dem Fall zu einfach da dies ja nicht sein erstes Spiel ist an dem er arbeitet wenn wohl auch nicht in der Rolle des Chefentwicklers.
Da für mich Realismus nicht automatisch ein gutes Spiel bedeutet werde ich die Tests abwarten um mir ein besseres Bild davon machen zu können ob es etwas für mich ist, Interesse ist jedenfalls vorhanden.
TheGreyXdream
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von TheGreyXdream »

Dråpsnatt hat geschrieben: 19.01.2018 21:39 Vielleicht ist es tatsächlich so, dass man solche "Kontroversen" gerade in der Black Metal-Szene gerne ignoriert, beschönigt oder was auch immer, aber "wir" haben 2017 auch 500 Jahre Martin Luther mit einem bundesweiten Feiertag bedacht, obwohl der feine Herr durch zutiefst antisemitische Ansichten "geglänzt" hat. Nun kann man natürlich sagen, dass "damals eine andere Zeit war", gleichzeitig muss man aber auch festhalten, dass sich dieses Thema bis heute gehalten und mitnichten gebessert hat. Achtung: Das soll nicht heißen, dass ich es legitim finde! Worauf ich hinaus will, ist ein ganz anderer Punkt: Für viele ist Burzum eine extrem wichtige Band, die in einem Genre, das sie selbst mitbegründet hat, etliche Klassiker platziert hat, die in Sachen Atmosphäre beispielsweise heute noch unerreicht, zeitlos sind. Um mich als Beispiel zu nehmen: Ich bin weltoffen. Und "trotzdem" (das Eine hat für mich überhaupt nichts mit dem Anderen zu tun) geben mir Alben wie "Hvis lyset tar oss" oder "Filosofem" ein unbeschreibliches Gefühl von Ruhe und Ausgeglichenheit, wenn ich mich zuhause vor meine Anlage setze und den Alltag "abschalten" will.

Wenn Eike sagt, dass er das nicht trennen kann, ist das vollkommen okay, das Gebaren variiert einfach von Fall zu Fall. Es ist auch okay, dass er später sagt, dass er es nicht gut finden muss, sich gleichzeitig aber auch nicht jedes Mal aufregen muss, wenn er jemanden im Burzum Shirt sieht. Es kommt kein "aber", keine Sorge. Wie oben bereits angedeutet: Vielleicht ist die Metalszene oder das Subgenre zu "gutherzig", wenn es um "die eigenen Leute" geht, aber irgendwie ist das auch ein Aspekt, den ich daran schätze: es wird nicht umgehend die nächste Hexenjagd angezettelt. Varg Vikernes ist natürlich eine Person mit verachtenswerten Theorien, aber irgendwie ist er im Hier und Jetzt einfach nur ein armseliges Meme, das sich "wunderbar" vermarktet und so im Gespräch bleibt. Vielleicht unterschätze ich das, vielleicht hat er aber allenfalls auf 5-10 Personen Einfluss und die restlichen Zuschauer amüsieren sich einfach nur über ihn - ich weiß es nicht.

Ehrlich gesagt bin ich in dem Thema mit dem Chefentwickler nicht sonderlich versiert, aber grundsätzlich finde ich, dass man nicht alles hochstilisieren muss. Ich verstehe durchaus, dass es Leute gibt, die da schlichtweg ein anderes Empfinden haben und das nicht so leicht abtun können, aber ich bin mir gleichzeitig einfach nicht sicher, ob solche Debatten wie in diesem Fall wirklich zielführend sind, einfach weil ich meine, nachvollziehen zu können, aus welchen nicht-ideologischen Gründen man Burzum großartig finden kann, genauso wie andere Menschen Richard Wagner hören können, ohne sein antisemitisches Geschwätz zu befürworten. Auch Daniel Vavra darf das. Unabhängig von seiner Reaktion, die ich aber einigermaßen nachempfinden kann. Vielleicht mache ich es mir zu leicht, vielleicht auch nicht - da gibt es einfach viele verschiedene Maßstäbe, die jeder selbst wählt bzw. wählen darf. Beim Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und all jene Missstände sollte man nicht in das Muster verfallen, alles zu dramatisieren, was nicht dem eigenen Denken entspricht. Auch wenn es schwer ist, weil diese Plage durch AfD und Co. aktuell mehr denn je aufkeimt, sollten wir uns nicht dazu verleiten lassen, jedes noch so kleine Thema so extrem zu überhöhen, um uns beißen und jeden wild beschuldigen, weil es im Endeffekt nur die falsche Seite stärkt und man in vielen Bereichen auch Diskussionskultur verlernt bzw. einbüßt.

Finde den Austausch in diesem Thread allerdings löblich, um das an der Stelle nochmal ausdrücklich zu betonen. Mein Beitrag bezog sich eher so auf diese öffentliche Debatte, die ich jetzt am Rande mitbekommen habe. Das Video mit Jörg und Eike ist ebenfalls großartig, danke dafür! :)
Meiner Meinung ein sehr guter Beitrag zum Thema bezüglich der Tshirt"Skandals" der sich so auch auf Daniel Vávra übertragen lassen kann. Wenn Kunst fernab der möglichen politischen Gedanken der Erschaffer ist so sollte diese auch so betrachtet werden. Dies geht sogar noch über die Kunst hinaus meiner Meinung nach. Das Vermächtnis von "Mutter" Theresa ist besser als sie als Mensch beispielsweise je war. Ob man solche Menschen dann aber heilig sprechen sollte empfinde ich für genauso falsch wie einen Künstler für sein noch nicht mal veröffentlichtes Werk zu "verdammen" ganz besonders wenn es sich nur um Indizien handelt und nicht um beweise wie eben bei Luther oder eben Mutter Theresa.
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von TheGreyXdream »

Usul hat geschrieben: 20.01.2018 00:04 Das ist wirklich nicht mehr zu ertragen, was für einen selbstherrlichen Schwachsinn du hier von dir gibst. Ob es was bringt, dich tatsächlich zu ignorieren? Einen Versuch ists wert...
Darf ich dich etwas fragen ? Warum die Ankündigung des ignorierens? Ihr zwei kommt nicht auf einen gemeinsamen Nenner was so denke ich an euch beiden liegt. Daher die Frage. Wäre es nicht besser sich entweder noch mehr ein Bild von ihm für dich zu machen oder wenn dein persönliches Limit erreicht ist ihn einfach "still" für dich zu ignorieren?
Worin liegt darin der Sinn? Öffentliche Bestrafung einer Meinung zu der dich keiner zwingt sie zu lesen wie auch ihn niemand zwingt, spiele deren Thematik die ihm nicht gefällt zu konsumieren?
Ehrliches Interesse, falls es anders scheint bitte ich dies zu entschuldigen. Ich frage mich nur ob eine ignore function die wohl eigentlich dazu gedacht war menschen die einen wirklich belästigen in dem Fall die Lösung ist wenn ich ehrlich bin, sowie die Löschung von beispielsweise verfassungsfeindlichen oder beleidigenden Beträgen/posts/Kommentaren für mich richtig ist nicht aber wenn es um Meinungen die nicht meinem Weltbild entsprechen da es so nie zu vernünftigen Diskussionen kommen kann.
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Usul »

TheGreyXdream hat geschrieben: 20.01.2018 04:31Darf ich dich etwas fragen ? Warum die Ankündigung des ignorierens? Ihr zwei kommt nicht auf einen gemeinsamen Nenner was so denke ich an euch beiden liegt. Daher die Frage. Wäre es nicht besser sich entweder noch mehr ein Bild von ihm für dich zu machen oder wenn dein persönliches Limit erreicht ist ihn einfach "still" für dich zu ignorieren?
Worin liegt darin der Sinn? Öffentliche Bestrafung einer Meinung zu der dich keiner zwingt sie zu lesen wie auch ihn niemand zwingt, spiele deren Thematik die ihm nicht gefällt zu konsumieren?
Eine berechtigte Frage, finde ich. Ich dachte, ich bin es Weeg irgendwie "schuldig" zu erwähnen, daß ich es nun mit der Ignore-Liste versuche. :) Damit klar ist, warum ich nicht mehr auf Beiträge antworte(n kann), die sich evtl. direkt auf mich beziehen.
Ansonsten gebe ich dir recht und halte solche theatralischen Ignore-Ankündigungen normalerweise auch für nervig.

EDIT:
Ich frage mich nur ob eine ignore function die wohl eigentlich dazu gedacht war menschen die einen wirklich belästigen in dem Fall die Lösung ist wenn ich ehrlich bin, sowie die Löschung von beispielsweise verfassungsfeindlichen oder beleidigenden Beträgen/posts/Kommentaren für mich richtig ist nicht aber wenn es um Meinungen die nicht meinem Weltbild entsprechen da es so nie zu vernünftigen Diskussionen kommen kann.
Ich bin kein Freund der Ignore-Funktion, wenn ich ehrlich sein soll. Ich habe sie auch lange Zeit gar nicht genutzt und erst jetzt wieder mal reaktiviert (mit jetzt 2 Leuten drauf). Aus einem ganz simplen Grund: Um mich davon abzuhalten, reflexhaft auf bestimmte Beiträge zu antworten und damit eine Diskussion nicht nur am Laufen zu halten, sondern auch zu verschärfen - ohne daß es das Geringste bringt. Wobei das wieder nicht ganz richtig ist: Es bringt immer etwas, auf Aussagen zu antworten, die einem falsch vorkommen - damit sie nicht einfach unbeantwortet im Raum stehen. Aber wenn irgendwann eine Grenze erreicht ist, erscheint es mir besser, auf die Bremse zu treten, als einfach stupide weiterzumachen.
Dafür ist die Ignore-Funktion recht hilfreich. Wenn dich jemand tatsächlich (mit Kommentaren) belästigt, wäre eher die Melde-Funktion angebracht, denke ich.
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Plor »

billy coen 80 hat geschrieben: 19.01.2018 22:29

Lustig, dass du das erwänst: hier mal am Beispiel von Dunkirk

http://nationalpost.com/entertainment/m ... kes-so-far

Es finden sich unter entsprechenden Suchbegriffen noch viel mehr und teils wesentlich groteskere Artikel, als jene, auf die in dem Artikel oben eingegangen wird. Von dem von dir angemerkten "Mob" auf Twitter unc Co ganz zu schweigen. Nur weil man etwas nicht mitbekommt oder nicht mitbekommen möchte, heißt das nicht, dass es nicht doch existiert... :wink:
Okay. Dass es bei Dunkirk diese Kritik gab, habe ich tatsächlich mitgekriegt... und das überrascht mich tatsächlich, weil ich solche Dinge sowohl von der einen als auch anderen Seite sonst schon auf dem Schirm habe. Aber primär ging es ja um die Aussage, dass heute keine / kaum noch "undiverse" Filme produziert werden würden/könnten. Und das stimmt einfach nicht, wenn man sich das US Box Office anschaut. Da geht es nunmal primär weiß, männlich, hetero zu.

Deine Beispiele mit den Superhelden veranschaulichen aber das, was wohl für viele Shitstorms in der Richtung verantwortlich ist. Warum wird denn nicht primär auf was neues gesetzt? Warum in ein teils schon uraltes Franchise was reinhämmern, was dort noch nie erkennbarer Teil der Erzählkonitinuität gewesen ist? Warum auf einmal bestehende Superhelden auf schwul, transsexuell, schwarz oder weiblich umschreiben; von jetzt auf gleich. Warum einen schwarzen oder weiblichen Bond fordern (kein Geck, ist echt ein Thema)? Warum nicht einfach eine neue Agentenfilmreihe mit einem entsprechenden Protagonisten starten?

Es ist schon manchmal so, dass sich das Gefühl aufdrängt, dass dort einfach das bei den Fans der jeweiligen Figur, Reihe oder was auch immer fast vorprogrammierte Drama gesucht wird, um dann wieder nen Aufhänger für vermeintliche Homophobie / Transphobie / Rassismus / Frauenfeindlichkeit zu haben.
Hmmm... gerade Superheldenverfilmungen leben doch davon, dass in die Protagonisten ständig was neues reingehämmert wird. Vom spaßigen Sunny Boy Batman Adam West, über den mysteriösen verschwiegenen Gothic Burton Batman bis hin zum stählernen Rächer von Christopher Nolan. Da sehe ich nun ziemlich wenig Erzählkontinuität. Genau das selbe bei Spiderman. Da wird mal komplett auf eines der wichtigsten love Interests der Comicreihe verzichtet (Raimi), Aunt May darf munter im Alter hin- und herspringen, die Fähigkeiten sind mal Gadget, mal körperliche Ergänzung, und Parker ist alles vom Emo-Maquire über den rebellischen Teenie bis zum netten Jungspund. Da ist ziemlich viel Varietät drin. Anderes Beispiel: Wieviel hat der aktuelle Man of Steel mit dem Christopher Reeve Batman aus den 80ern gemein? Hast du mal die Old Man Logan Comics gelesen und mit dem aktuellen Wolverine-Film verglichen? Wie unterschiedlich sind die diversen Bruce Banners, die es seit den 80ern auf Kinoleinwand und TV-Bildschirm gab? Die Mask-Verfilmung aus den 90ern hat kaum was mit den Comics gemein,. Etc. pp...

Selbst innerhalb der Comics wird seit jeher wenig auf Charakter- und Erzählkontinuität gesetzt. Sowohl Marvel als auch DC haben daraus ganze Multiverse-Theorien gesponnen, lange bevor es muslimische Captain Marvels oder schwangere Spider Women gab (beide übrigens mit die erfrischendsten Comics, die ich in den letzten Jahren gelesen habe).

Und wenn du James Bond schon erwähnst: Der eiskalte, rauhe Craig-Bond hat nun wirklich nicht viel mit dem Charmeur Connery gemein, der komödiantische Moore ist wohl kaum mit dem rachsüchtigen Dalton vergleichbar. Da würde ein Gender- oder Raceswap wahrscheinlich weitaus weniger am Charakter ändern, als es vorherige Schauspieler- und Charakterwechsel konnten.

Es wurde schon immer massiv umgeschrieben, uminterpretiert, gerebootet und neu gedacht. Sowohl Charaktere als auch Welten als auch Stimmungen. Und dann soll ausgerechnet ein Geschlechts- oder Sexualitätswechsel so ein großes Problem sein? I doubt so.
Plor
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Plor »

Weeg hat geschrieben: 19.01.2018 23:59
Ich meine, diese Leute sollen ihr Leben leben - aber sie sollen nicht vor die Kamera treten und finden, ich müsse sie anhimmeln und es wäre jetzt der neue heisse Scheiss und voll im Trend.
Sie sollen nicht vor die Kamera treten? Im Sinne von, du würdest es verbieten, wenn du es könntest? Oder im Sinne von, dann sind sie selbst schuld, wenn sie angefeindet werden? Du willst diese Menschen aus der Öffentlichkeit raushalten, verbannen? Oder wie soll ich diesen Beitrag sonst verstehen? Und du hast wirklich die Chupze, dich als liberal zu bezeichnen? Das ist nämlich einfach nur illiberale Gülle. Menschen das Wort verbieten, sie aus dem Diskurs entfernen, sie unsichtbar machen wollen.

Und was Politik angeht, wenn diese niedrigen Anteile über eine stärkere Lobby verfügen als z.B. Arbeitslose und so, dann ist etwas verdammt schief gelaufen. Wie bei den Migranten auch, nur so am Rande, die haben auch eine Lobby durch die Grünen und Co. im Vergleich zu den deutschen Obdachlosen, die keine Lobby haben und die nicht am Bahnhof mit Teddybären empfangen werden. Es ist halt nicht chic und hip genug, Obdachlosen und den eigenen Armen zu helfen, nein, ein Selfie muss schon mit einem Syrischen Flüchtling sein, damit man sich gross wie ein Pfau aufpulstern kann auf Facebook.
Habe jetzt eigentlich keine Lust, auch nur irgendeine Art von Fact-Check mit dir zu machen. Aber weißt du, wie viele Lobbyorganisationen, gemeinnützige Verbände etc. es (Gott sei Dank) für Arbeitslose gibt? Weißt du, wie viele Gelder in diesem Bereich fließen? Dagegen ist die Lobbyarbeit für Transgender und Migranten nichts. Du präsentierst hier ein vages Bauchgefühl als Wahrheit, ein Bauchgefühl, das nichts mit der Realität gemein hat. Glaubst du das wirklich, was du schreibst? Glaubst du wirklich, dass Transsexuelle/Transgender über eine stärkere Lobby verfügen als Arbeitslose? Echt jetzt? Wirklich?
Aber eben, wegen den Transen: Sie sind mir einfach suspekt und ich mag sie nicht. Das ist überhaupt nichts persönliches. Jeder mag dieses oder jenes nicht, oder diesen Charakter. Wie etwa... ähm.. mich? Damit muss man leben. Und ich kann das auch.
Wenn du jemanden nicht magst, ist das schon ziemlich persönlich, was sonst? Wenn du eine ganze Personengruppe nicht magst aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, etc. pp... dann ist das einfach nur dumme Pauschalisierung.

Btw... Keine Ahnung, ob ich dich in RL mögen würde. Echt nicht. Wie soll ich deinen gesamten Charakter anhand von ein paar Sätzen im Forum beurteilen. Aber sorry, hier kommst du gerade einfach nur extrem selbstgerecht, selbstverliebt, illiberal, uninformiert und ideologisch borniert rüber.
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Ich finde eure Haltung im Video vernünftig begründet, obwohl ich noch nie Fan einer strikt werkimmanenten Betrachtungsweise war (dass das Werk im Mittelpunkt stehen sollte, ist auch mir klar). Dennoch wäre zu überlegen, ob wir Spiele mittlerweile überhaupt noch als „abgeschlossenes Produkt“, sondern nicht längst stärker als vernetzten Prozess betrachten und bewerten müssten. Crowdfunding, sehr frühe Einbindung von Fan-Feedback und Lobbyinteressen, eine immer enger werdende Spiel-Marketing-Verflechtung, Episodisierungen und Content-Langzeitversorgung geben jedenfalls Hinweise, dass es schwieriger wird, Spiele immer nur zu einem Zeitpunkt X und im luftleeren Raum zu betrachten.

Wenn ein Entwicklerchef also bspw. offen rechte Positionen vertritt (was als Privatperson sein gutes Recht ist), diese Positionen aber über Plattformen wie Twitter oder Breitbart in willentlicher Weise (und sei es auch nur im „dolus eventualis“) mit dem öffentlich zelebrierten Marketing seines Spieles verknüpft, dann bin ich mir nicht mehr so sicher, inwieweit man sich da als ernsthaftes journalistisches Magazin noch auf die Werkimmanenz zurückziehen kann (in dem Sinne, dass man es unerwähnt lässt und ausblendet, ich rede hier nicht von Abwertungen!). Das wirkt dann schnell mal bequem und ist immer dann besonders brenzlig, wenn die sich äußernden Personen, wie im Social-Media-Wirrarr nicht unüblich, gleichzeitig als privat und „dienstlich“ auftreten. Ein anderer Punkt ist das Käuferinteresse. Nehmen wir den Extremfall, dass ein einzelner, offen rechtsradikaler Indie-Entwickler ein sagenhaftes Spiel herausbringt, was tatsächlich vollkommen frei von rechtsradikalen Weltbildern bleibt. In der Journalismusbranche ist der Background wohlbekannt, dem Käufer nicht zwingend. Ist es hier nicht eine eigentlich zu selbstverliebte Überhöhung des Kunstwerk-Begriffs und des ganz im Moment aufgehenden Kritikers, dies „dem Werk zuliebe“ auszublenden und möglicherweise noch zu fördern, dass hier jemand Geld erhält, den der Käufer bei Kenntnis nie und nimmer unterstützt hätte? Es bleibt zumindest die Frage im Raum, ob man sich hier nicht auf eine zu selbstgenügsame Idealisierung des Kunstkritiker-Berufs zurückzieht.

Das sind nur ein paar lose Überlegungen, die jetzt nicht eure Haltung im Fall von KC:D kritisieren sollen (die wie gesagt nachvollziehbar ist), die aber vielleicht Zweifel aufkommen lassen, ob die ausschließliche Hinwendung zum geschlossenen Werk in der heutigen Zeit als Journalist und somit wichtiger Mittler zwischen Spiel und Spieler immer so schlüssig durchzuhalten ist.

Hier mal, sicher streitbar, als Kontrast zum Video:

https://www.derstandard.de/story/200007 ... hintertuer

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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von billy coen 80 »

@ plor

Schon ein wenig relativistisch, die Herangehensweise. Im Prinzip vergleichst du Äpfel mit Birnen. Stimmungen ändern sich im echten Leben auch. Auch Charaktere von Menschen wandeln sich in teils nicht unerheblichem Maße im Verlauf ihres Lebens infolge z. B. von Erlebnissen oder langwierigen Einflüssen aus der Umwelt. Somit ist es durchaus legitim, Figuren in gewissen Grenzen neu zu interpretieren. Was im Übrigen auch nie heißt, dass das dann immer angenommen wird. Gerade in Fankreisen ist die Frage, welcher Bruce Wayne oder welcher James Bond der beste war gerade zu eine Glaubenssache.

Aber: niemand ändert mal eben sein Geschlecht oder seine Hautfarbe. Wird daran rumgebastelt, dann wird das wesentlich schwerwiegender wahrgenommen. Wenn Bruce Wayne auf einmal ein Schwarzer oder James Bond ne Frau sein soll, dann ist das in dem Moment einfach nicht mehr dieselbe Figur. Es ist ein völlig anderer "Mensch".

Aber wenn das alles doch so unproblematisch ist, dann bin ich mal gespannt auf die Reaktionen (vor allen Dingen derselben Leute, die nach diesen ganzen unsinnigen Änderungen plärren), würde mal Netflix die Serie "Shaft" rebooten mit Chaning Tatum in der Titelrolle. SPOILER: Der Shitstorm und die White-Washing-Vorwürfe wären episch.

Du hast dabei aber, wenn auch nicht sehr geschickt, um die eigentliche Kernfrage herumlarviert: Warum nicht einfach was neues, eigenes erschaffen, wenn man gerne nen schwarzen Superhelden oder weiblichen Agenten (obwohl es eh beides gibt) haben möchte? Warum immer die Wahl der geringstmöglichen Erfindungshöhe? Warum immer dieses sich fett-bräsig-faule Reingehocke in Nester, die einem viele andere zuvor durch deren Arbeit gemacht haben? Es wäre doch ne Win-Win-Situation. Man bekommt, was man will und macht nicht anderen etwas kaputt, was sie lieben.

Aber dann gäbe es ja nicht so schön viel Drama, nicht wahr?

Wobei sich mir sowieso immer die Frage stellt, warum sich Leute selbst derart über ihre Hautfarbe / ihr Geschlecht / ihre Sexualität definieren, dass es ihnen offenbar so große Mühe macht, sich mit Helden zu identifizieren, die nicht dieselben biologischen Merkmale aufweisen? Denn davon mal ab, sind die Gemeinsamkeiten der Figuren mit anderen Lesern / Zuschauern auch nicht größer. Kaum einer verfügt über derlei Fähigkeiten und wird diese jemals erlangen. Warum also immer diese Fixiertheit auf diese Merkmale? Und trotzdem sind die Sexisten oder Rassisten natürlich immer die anderen?!
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Re: 4Players-Talk: Die Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance

Beitrag von TheDinoMan »

@Dråpsnatt: Das war ein sehr guter und interessanter Beitrag!
Aber sollte anstelle der Frage, ob wir als Konsumenten die Ideologie des Künstlers von seinem Werk trennen und genießen können, die Frage nicht viel eher lauten, ob der Künstler seine Ideologie von seinem Werk trennen kann?

Und da tendiere ich eher zu einem nein. Vor allem ein Musiker, der in gewisser Weise sein Herzblut in die Schaffung von Rhythmen, Texten, etc. steckt, kann glaube ich nicht, seine Persönlichkeit von seiner Musik trennen.
Ob das auch bei Videospielen gilt, ist von der Frage abhängig, ob diese als Kunst gewertet können. Oder ob zumindest der Teil des Spiels, um den sich die fragliche Person kümmert, genügend Raum zur Betätigung künstlerischer Freiheit lässt.
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