Sorry, aber du bietest hier doch gar keine Diskussionsgrundlage. Du scheinst ja eindeutig eine klare Vorstellung zu haben, wie eine Geschichte erzählt werden soll, bzw. es soll sich am besten an deine Vorstellungen anpassen.Cadenadelreino hat geschrieben: ↑02.07.2020 19:38Rein erzählerisch ist es meiner Meinung schon okay eine Geschichte mit einer Tragödie zu beginnen und den Charakter dann zu entwickeln und ihn das bewältigen lassen etc pp. Aber das war ja absolut alles für die Katz. Warum...Also was ist das scheiß Problem in einer Welt in der gerade eh alles den Bach runter geht ein Spiel zu machen in dem es in einer traurigen Welt ein Happy-End gibt? Ich mein...alleine das Potenzial weg zu werfen Millionen von Menschen am Abspann mit Gänsehaut und Tränen und einem guten Gefühl zu haben...Stattdessen gibt es Wut und Hass. Sinnlos einfach.
Ne nicht zweierlei Maß. Es wurde entschieden, dass man Ellie opfert. Hätten die nicht so entschieden hätte Joel ja nicht getötet. Also die eine Seite hat sich bewusst falsch entschieden währen Joel nur auf eine falsche Entscheidung reagiert hat.
Und warum wurde so entschieden? Weil ein Menschenleben weniger wert ist als mehrere aus deren Sicht.
Es geht auch gar nicht drum DASS Joel stirbt sondern WIE. Es gibt mehrere Geschichten in denen ein Hauptcharakter stirbt und man dennoch ein gutes Gefühl hat am Ende, weil die Art und Weise des Todes dem Charakter gerecht wurde.
Es gibt unendlich viele Beispiele in Filmen, Büchern oder ähnlichem, wo ein geliebter Hauptprotagonist eben nicht auf diesen Hollywood-typischen Heldentot sterben muss.
Das jüngste Beispiel in unserem Zeitgeist wäre Game of Thrones. Da werden mehrere vielschichtige, komplexe und exzellente Charaktere gnadenlos und "unehrenhaft" umgebracht. Ich sage nur "Red Wedding" oder Ned Stark.
Lies dir mal ein paar griechische Tragödien durch, welche übrigens als Basis für einen Großteil der westlichen Erzählweise gelten, aber in den letzten Jahrzenten einfach abgeändert wurde, um die monetären Ausgaben des Publikums mit einem "guten Gefühl" zu verlassen.
Du rechtfertigst Joels Entscheidung im ersten Teil, da du seine Motivation nachvollziehen kannst, nennst aber im gleichen Atemzug die "menschliche Ethik", was sich absolut widersprecht. In dieser Welt gibt es kaum Ethik, Moral oder ähnliches.
Vor allem wird im Laufe der Geschichte, insbesondere nach Ellies Kampf mit David mehrmals angedeutet, dass Ellie kein Problem damit hat ihr Leben für die Chance auf etwas besseres zu opfern. In ihren Worten aus Teil 1: "This can't be for nothing" oder "I've been waiting for my turn"! Und dessen ist sich Joel eindeutig bewusst, was in seinem Gespräch mit Marlene im Krankenzimmer sogar direkt angesprochen wird.
Im zweiten Teil wird dir nun einfach mal die andere Seite der Medaille gezeigt, also die Seite der Fireflies und es gefällt dir nicht. Keiner von beiden Seiten trifft unbedingt die "richtige Entscheidung". Das ist nicht der Punkt dieser Geschichte. Beide sehen sich in ihrer Sichtweise gerechtfertig und beide bekommen die Konsequenzen ihrer Entscheidungen gnadenlos zu spüren.
Seit wann muss die Art und Weise, WIE jemand stimmt irgendjemandem gerecht werden?! Glaubst du, dass die meisten Menschen so sterben wie sie es sich wünschen? Sarah ist sicherlich nicht so gestorben, dass man sagen kann: Okay, das ist ihrem Charakter aber gerecht geworden. Ebenso wenig Reilly, Sam, Jessie, Henry usw.