Die Kritik & der Fan

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mr archer
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Beitrag von mr archer »

Gentaro hat geschrieben:

Mach die Augen auf, statt mal auf Kritik einzugehen wird hier einfach ne alte Kolumne auf der Hauptseite recycled.
Ach komm, jetzt tu doch nicht so. Wenn hier anstelle dieses alten Beitrags von 2004 was Aktuelles aus Anlass der "Dead Island"-Rezi stünde - dann wärst Du doch mit Sicherheit einer von denen, die sofort schreiben würden:

"Mensch, Luibl, ihr seid sowas von peinlich! War ja klar, dass nach diesem komplett bekloppten Test eine der üblichen Rechtfertigungskolummnen kommt. Euch kann man doch echt nicht mehr ernst nehmen ..."

Wenn sich das Publikum steretoyp verhält - warum dann neue Texte verfassen, wenn doch in den alten schon alles gesagt wurde.
Kószdy kozow swoju brodu chwali.
[sorbisch] Jeder Ziegenbock lobt seinen Bart.

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USERNAME_64332
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Beitrag von USERNAME_64332 »

mr archer hat geschrieben:
Gentaro hat geschrieben:

Mach die Augen auf, statt mal auf Kritik einzugehen wird hier einfach ne alte Kolumne auf der Hauptseite recycled.
Ach komm, jetzt tu doch nicht so. Wenn hier anstelle dieses alten Beitrags von 2004 was Aktuelles aus Anlass der "Dead Island"-Rezi stünde - dann wärst Du doch mit Sicherheit einer von denen, die sofort schreiben würden:

"Mensch, Luibl, ihr seid sowas von peinlich! War ja klar, dass nach diesem komplett bekloppten Test eine der üblichen Rechtfertigungskolummnen kommt. Euch kann man doch echt nicht mehr ernst nehmen ..."


geh ich jetzt nicht nochmal drauf ein, hab hier alles gesagt: http://forum.4pforen.4players.de/viewto ... t=#3074570

Wenn sich jemand hier mal "rechtfertigen" würde, hätte man hier ein paar probleme weniger.

Wenn sich das Publikum steretoyp verhält - warum dann neue Texte verfassen, wenn doch in den alten schon alles gesagt wurde.
gh0
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Beitrag von gh0 »

Kritiker sind was schönes, wenn sie das Produkt auch vollständig ausprobiert haben, was bei manchen Spielen im Moment 1000%ig nicht passiert ist, weil a) zu wenig Redakteure und b) weil FIFA und PES rauskommen.

Das ist schlichtweg ungenügend und das darf man gerne kritisieren - warum dann nicht einfach später testen, oder besser noch: gar nicht?
Auch wenns Jörg egal ist: So verliert ihr Leser. Ich halte mich seit nem guten halben Jahr mehr auf gameswelt auf, weil die wesentlich differenzierter bewerten und von mittelmäßigen Spielen auch mal das positive erwähnen, im Gegensatz zu euch.
Und mit sowas bekommt man sicherlich keine zahlende Klientel, sondern eher noch mehr Leute, die Adblocker sehr gerne einsetzen.
Was willstn mitm Messer? Gibts Kuchen oder sowas?
Dragondeal
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Beitrag von Dragondeal »

Tja, generell sind auch Redakteure von Spiele-Magazinen nur Menschen. Da darf man schon mal zweifeln, ob sie in erster Linie von dem Wunsch nach"besseren, spannenderen und vollkommeneren Spielen" beseelt sind oder ob es ihnen dann doch eher um einen vollen Kühlschrank geht.

Ersteres erreicht man, indem man gezielt den Finger in die Wunde legt, für letzteres reicht es in der modernen, multimedialen Welt oftmals schon, mit dem ein oder anderen verbalen Rundumschlag im Gespräch zu bleiben.

Von daher darf der Spieleredakteur, will er glaubwürdig sein und bleiben, das Maß und seine Klientel nicht aus den Augen verlieren, d.h. er muß in besonderem Maße auch kritikfähig bleiben. Zudem hat dieser besondere Berufszweig ein Problem, denn nirgendwo wird so richtig klar, was er denn nun ist - Kritiker oder Tester - und oftmals scheint es, als wüßte er es selber nicht genau.

Natürlich ist am Ende jede Besprechung subjektiv, aber der Kritiker ist freier in dem, was er da zum besten gibt. Er kann sich gezielt die negativen Punkte herausgreifen und den Rest getrost ignorieren. Der Tester muß das Gesamte im Auge haben, das Gute wie das Schlechte und kann nicht einfach mit groben Worten nur auf das Schlechte einhacken. Er muß sich zumindest um Objektivität bemühen und dieses Bemühen auch sprachlich zum Ausdruck bringen.

Genau an diesem Punkt hakt es manchmal bei 4players (und natürlich auch vielen anderen Magazinen). Solange sie ihre Besprechungen als Test kategorisieren und am Ende eine prozentuale Wertung verteilen, müssen sich die Redakteure damit abfinden, dass sie im Auge des Betrachters eben mehr Tester als Kritiker sind und - ob von Fanboys oder dem aufgeklärten Leser - nun selber Kritik auf sie einprasselt.

Da hilft auch keine rechtfertigende Kolumne, denn auch die ist nicht mehr als eine persönliche Meinungsäußerung. Und wenn sich der Redakteur dann sogar als Kritiker und nicht als Tester präsentiert, dann kommt die Kolumne wie ein Bummerang auf ihn zurück, denn letztendlich ist ein Kritiker nichts anderes als ein (Anti-)Fanboy, der sich im Recht fühlt und vergleichsweise gut mit Worten umgehen kann und damit sein Geld verdient. Von daher hätte man sich diese Kolumne auch gut sparen können, denn inhaltlich sagt sie nicht viel mehr aus als "Ich bin der Meinung, die richtig Meinung zu haben."
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alixnonitengu
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Beitrag von alixnonitengu »

Also jetzt muss ich wirklich mal meine Kritik an dieser Kritik der Kritik über die Kritik äußern...

Ne, eigentlich nicht. Wollte nur diesen Satz loswerden :D

Also ich seh das so. Wenn einem eine Kritik nicht gefällt, weil sie mit den eigenen Vorstellungen nicht zusammenpasst, sucht man sich am besten einen Kritiker, der die eigenen Vorlieben teilt. So bekommt man auch auf den eigenen Geschmack passendere Kritiken serviert.
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dicktracy
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Beitrag von dicktracy »

Mmhh, für die Kolumne gebe ich 82%. So, jetzt bitte beleidigen.

Ich glaube die meißten Fanboys gibt es nicht bei Fifa, MW oder GoW, sondern bei Jörg Luibl.

Gerade die ersten Kommentare sind exemplarisch und bezogen auf die Kolumne pure Ironie.
kremsi
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Beitrag von kremsi »

Oh den Tests eine Wertung zu geben gefällt mir...
Das Wort FANBOY finde ich dagegen einfach nur lächerlich
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Scorcher24_
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Beitrag von Scorcher24_ »

kremsi hat geschrieben:Oh den Tests eine Wertung zu geben gefällt mir...
Das Wort FANBOY finde ich dagegen einfach nur lächerlich
Halte ich für ne schlechte Idee. Da wird nämlich nicht nach Inhalt des Tests gevotet, sondern ob die Zahl am Ende der persönlichen Vorstellung entspricht. Da glotzen nämlich die meisten nur drauf, ohne dass der Test gelesen wird. Und diese Unterscheidung traue ich den meisten Leuten hier nicht zu.
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Xris
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Beitrag von Xris »

Ja die Wertung scheint sich bei vielen Spielern auf ihr Spielvergnügen auszuwirken. Bzw. habe ich den Verdacht sich einige über ihre Spiele definieren und sich dementsprechend gegängelt, beleidigt fühlen. Und wenn dann in so einem Test nicht mindestens 87% stehen...

Eigl. sollte vorranig der Test als solches wichtig sein. Für mich sind die Teile lediglich eine Beschreibung vom Spiel.
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DaddelZeit
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Beitrag von DaddelZeit »

Jörg tut sich damit irgendwie keinen Gefallen. Klar kann man in der Rubrik "Im Blickpunkt" gerne mal eine alte Kolumne hervorgeholen, da einiges immer aktuell bleiben wird.
Dennoch: Man merkt schon, dass die Reaktionen mittlerweile andere sind, als damals. Die ersten Seiten aus 2004 waren noch Lobbekundungen ohne Ende - in den neueren Kommentaren mangelt es daran eher. Das würde mir persönlich als Tester etwas zu denken geben, wenn nicht gar die Kommentare zu den Tests an sich schon.

Ich war lange Zeit ein Fan von Jörgs Tests, von seiner trotzigen Haltung gegen "gekaufte" Wertungen und seinen Kolumnen. Aber irgendwie hat sich das geändert. Und das hat auch nichts mit einer einzigen Wertung zu tun, sondern mehr mit der Durchschnittsqualität. Gerade im Bereich des westlichen Rollenspiels werden auf einmal Maßstäbe angesetzt, die in keinem Vergleich zu den anderen Genres stehen.
Das sieht man dann auch in den Tests. Es wird sich selten über das gefreut, was dargeboten wird. Man liest nurnoch "man hätte noch...", "man sollte", "im Vergleich zu..." - es ist oft nurnoch ein ziemliches Genörgel, sodass es wirkt, als hätte sich der Ruf des Überkritikers ihn entweder dazu getrieben, seine Grenzen immer weiter auszudehnen oder als würde nichtmehr genug Spaß am Spiel selbst dahinterstecken.

Letzteres hoffe ich allerdings nicht, weil es sie noch gibt, die guten Jörg-Tests. Ab und an liest man sie noch, die Perlen des Spielejournalismus, nur leider viel zu selten.
Da hilft es auch nichts, sich immer wieder rauszureden das 4players halt scharf bewertet, subjektiv ist und was nicht alles. Es reicht ab und zu in die Foren zu blicken, wenn zu einem Spiel wirklich kaum jemand schreibt, dass er die Wertung nachvollziehen kann. Wenn ganz deutlich wird, dass die Verhältnismäßigkeit zwischen Testern, Genres oder sogar den Spielen innerhalb des Genres und des Testers einem nurnoch ein Stirnrunzeln hervorlockt.
4Players ist für mich schon lang nicht mehr das Maß der Dinge. Es ist noch mein Hauptspielemagazin, aber ich schau da lieber auch auf den "Durchschnittsdünnpfiff" von Metacritics und schau mir dort an, welche mir namhaften Seiten noch Tests in welchem Bereich haben oder was bei Amazon für Rezensionen geschrieben sind (Rezensionen die Inhaltlich und stilistisch Müll sind fallen dabei weg).

Ich wünschte, ich könnte 4players und insbesondere Jörg mal wieder mehr Vertrauen entgegenbringen, was die Wertungen angeht, denn 4P ist immernoch das Magazin, dass ich am meisten lese.
Schaut mal auf meinem Let's Play-Kanal vorbei
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Kumbao
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Beitrag von Kumbao »

Das Problem ist weniger der Text, den Jörg da geschrieben hat, sondern die abschließende Bewertung. Da liegt ganz klar das Problem von moderner Kritik. Alles muss benotet werden. Früher war eine Kritik noch lediglich ein Text, der vielleicht am Ende mit einem kleinen Fazit abgeschlossen wurde. Ansonsten musste der Leser selbst rausfinden, ob der Autor das besprochene Thema gut oder schlecht fand.

Benotungen geben den Eindruck, dass es objektive Kriterien bei Rezensionen gäbe. Das ist aber Unsinn. Selbst solche Eckdaten wie Grafikengine oder Sounddesign sind letztenendes eben auch nur subjektiv zu betrachten. Wenn mir die schönste Grafikengine Kopfschmerzen bereitet, so finde ich die scheiße. Ganz gleich ob jeder andere die super findet.

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als die Cinema noch keine Benotungen hatte. Da gab es dann wirklich lange und interessante Rezensionen zu den Filmen. Mittlerweile bestehen die Artikel da aber nur noch aus Bildern, zwei oder drei Sätzen und einer Benotung. Liebe Leser, vergesst bitte die Benotung und konzentriert euch mehr auf den Text.

Das Problem beim Dead Island war nicht Jörgs Text. Ich kann seine Kritikpunkte gut nachvollziehen und bin fest davon überzeugt, dass er alles was er geschrieben hat, nach bestem Wissen und Gewissen getan hat. Allerdings ist die Benotung grober Unfug, denn bei einer Benotung sollte es ja so viel Objektivität geben, wie nur möglich. Und hier hat man den Eindruck von einem schlecht gelaunten Deutschlehrer, der seinen Freiraum nutzt, um einem ungeliebten Schüler eine miese Note reinzudrücken. Hier hätte Jörg durchaus auch mit in Betracht nehmen müssen, dass es auch eine große Menge an Spielern geben wird, denen dieses Spiel sehr gut gefällt. Da ich aber ohnehin der Meinung bin, dass Objektivtät und Kunstkritik nicht im geringsten miteinander vereinbar sind, schmeißt doch bitte die hirnlosen Benotungen wieder raus. Dann kann der Jörg auch wieder nach Herzenslust rumheulen.
Malachi80
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Beitrag von Malachi80 »

Ich sehe den Text als eigentliches Problem: denn er ist ein einziges Draufgehaue mit der Kernaussage "wer das noch gut findet, ist einfach nur saudämlich!". Sogar die Pluspunkte bzw. Aspekte, die anderen Spielern gefallen könnten, werden noch nach unten gezogen mit Sätzen wie "nur
Lediglich Freunde des Blutrausches dürften auf ihre Kosten kommen: wer genug Zombies killt, sieht auf Knopfdruck Rot und metzelt für kurze Zeit alles nieder.
Also quasi nur die Spieler etwas oberhalb vom Tier können das toll finden.

Obwohl dem Koop-Modus zugestanden wird, dass er Spaß macht, wird sich an Kleinigkeiten, die sich in nahezu allen Spielen finden lassen, ausgelassen (Script-Trigger).

Überhaupt gibts natürlich die Jörg'schen Todsünden, a la:
- "Im Rollenspiel ist es möglich in fremde Häuser einzudringen und dort alles unter den Augen der Bewohner zu rauben" --> 10% weniger
- "Wachen meckern nicht, wenn man mit gezogener Waffe in geschützen Bereich eindringt" --> 5% weniger
- oder eben hier: "Tür der Baracke beim Intro bleibt trotz Zombieapokalypse zu lange offen" --> 5% weniger

Noch ein Wort zum Schluß: ich glaube auch, dass das Spiel hier kein Spitzentitel ist und nein, ich habe es auch weder gespielt noch hege ich eine Kaufabsicht, aber wenn der Test in so einem Ton verfasst ist und mit einer auffallend niedrigen Wertung gekrönt wird, ist es kein Wunder wenn die Leser sich aufregen.
Dass dann wie hier noch Kolumnen angehängt werden, die eigentlich alle das gleiche sagen, nur der Egoschmeichelei des Testers dienen und darüber hinaus mit pseudointellektuellem Blabla gefüllt sind, zeigt auch noch einen persönlichen, ganz schlechten Stil mit der Kritik an der Kritik umzugehen, indem man die Leser als ungebildeten Pöbel abtut, der nicht zur Objektivität fähig sei.

Dabei sollte man sich manchmal eher selbst an die Nase fassen.
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LP 90
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Beitrag von LP 90 »

das hier immer die alten kolummnen für die paar skandal-tests hoch gezogen müssen....
spricht sehr für das dicke fell von jörg.....nicht
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Rabidgames
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Beitrag von Rabidgames »

Was bedeutet eigentlich Kritk?
Was bedeutet es, wenn jemand sich mit einem Thema kritisch auseinandersetzt?

Und soll Kritik nicht auch objekitv sein, wenn sie den Anspruch hat, Kritik zu sein und nicht lediglich eine Meinungsäußerung?
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Jörg Luibl
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Beitrag von Jörg Luibl »

Kritik bedeutet Kompromisslosigkeit.

Die Spielepresse (und wir gehören dazu) ist noch viel zu harmlos und betreibt manchmal eher Subgenre-Artenschutz als konsequente Einschätzung.

Man darf vor allem keine Rücksicht auf weiche Massenargumente wie "Aber wir haben doch alle Spaß" oder "Es gibt Leute, die da durchaus Spaß dran..." nehmen.

Wir haben noch viel zu tun.
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