Spielen an der Oberfläche

Viel Spaß beim Diskutieren unserer Kolumnen und Kommentare!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
MaxDetroit
Beiträge: 1290
Registriert: 13.05.2007 14:28
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von MaxDetroit »

Kivlov hat geschrieben: 07.06.2018 11:01 So ist das eben heutzutage bei Mainstreamspiele. Denkt doch mal an die Kinder!
Fragen über Fragen, die sich mir da stellen:
Gibt es wirklich Leute denen dieses Gesammel ernsthaft Spass bereitet? Was ist der Spass daran tausend Schränke und Schubladen abzuklappern für Crafting-Kleinkram? Warum wird so etwas in Spiele überhaupt eingebaut? Ist das noch Spielspass oder nur noch Beschäftigungstherapie um den Spielzeit zu strecken?

Ich habe nichts gegen Looten & Leveln, im Gegenteil. Aber Loot sollte schon als Belohnung droppen, wenn ich z.B. Gegner besiege (was bedeutet das ich Spielmechaniken beherrschen und anwenden muss) oder als dicke Truhe nach einem Bossfight. Und ja, auch gut versteckter Loot der Exploration und Erkundung erfordert ist okay für mich. Aber Loot, der ohne Hürde, ohne jegliche intressante Spielmechanik, der nur zum inflationären und endlosen Aufsammeln herumliegt ist für mich einfach langweilig.
Benutzeravatar
Skabus
Beiträge: 1968
Registriert: 22.08.2010 02:30
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Skabus »

Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 11:15 Ich bin genervt von Immersion... ich will keine spaßigen Gameplay-Elemente missen, nur damit "ich besser abtauchen kann"... daher bin ich halt auch froh dass eben nicht jeder diesem Immersions-Wahn verfallen ist!
Welche Spiele sind denn konkret dem "Immersions-Wahn" verfallen? Würde mich interessieren, welche Beispiele du da konkret im Kopf hast.

Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 11:15Story-Games nerven mich...
Dann bist du aber bei storygetriebenen RPGs, um die es hier geht, falsch. Da gibts ne Menge Alternativen. Storylose/Storyarme Spiele gibts wie Sand am Meer.

MfG Ska
Bye Bye 4Players. War ne schöne Zeit! :)
Benutzeravatar
Scorplian
Beiträge: 7819
Registriert: 03.03.2008 00:55
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Scorplian »

MaxDetroit hat geschrieben: 07.06.2018 12:00 Gibt es wirklich Leute denen dieses Gesammel ernsthaft Spass bereitet? Was ist der Spass daran tausend Schränke und Schubladen abzuklappern für Crafting-Kleinkram? Warum wird so etwas in Spiele überhaupt eingebaut? Ist das noch Spielspass oder nur noch Beschäftigungstherapie um den Spielzeit zu strecken?
Geschmäcker sind halt verschieden =P

Ich wundere mich auch über so einiges, was anderen Gamern so gefällt, was mir überhaupt nicht zusagt. Aber so ist das halt ^^'


Skabus hat geschrieben: 07.06.2018 12:09
Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 11:15 Ich bin genervt von Immersion... ich will keine spaßigen Gameplay-Elemente missen, nur damit "ich besser abtauchen kann"... daher bin ich halt auch froh dass eben nicht jeder diesem Immersions-Wahn verfallen ist!
Welche Spiele sind denn konkret dem "Immersions-Wahn" verfallen? Würde mich interessieren, welche Beispiele du da konkret im Kopf hast.
Das war weniger auf direkte Spiele bezogen, sondern auf den Umstand, dass immer nach mehr Immersion geschrieen wird.

Immerhin gibt es hier auf der Seite eine GotY-Award für beste Immersion...
warum gibt es keine für besten Sammelspaß?
Skabus hat geschrieben: 07.06.2018 12:09
Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 11:15Story-Games nerven mich...
Dann bist du aber bei storygetriebenen RPGs, um die es hier geht, falsch. Da gibts ne Menge Alternativen. Storylose/Storyarme Spiele gibts wie Sand am Meer.
Das wurde doch eigentlich nirgends festgelegt O.o
Es wurden ja auch Spiele wie Uncharted, God of War, Bioshock und GTA genannt. Ich würde die jetzt nicht als RPG bezeichnen.

Bzgl Story ansich kommt es halt drauf an auf welcher Seite man steht. Will man viel Story, erscheinen einem die Spiele mittedrin als storyarm. Storylose/arme Singleplayer-Games sind aktuell garnicht mal so häufig (zumindest mal im 3D-Bereich).
Benutzeravatar
Skabus
Beiträge: 1968
Registriert: 22.08.2010 02:30
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Skabus »

Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 12:29 Das war weniger auf direkte Spiele bezogen, sondern auf den Umstand, dass immer nach mehr Immersion geschrieen wird.
Und warum ist das ein "Wahn" wenn es Leute gibt, denen die aktuell verfügbaren Spiele nicht immersiv genug sind...? Ich möchte gerne mehr Spiele wie Gothic, bei denen NPCs auf die Umgebung reagieren bzw. Entwickler ein gewisses Feingefühl an den Tag legen, wenn es um glaubwürdige Kulissen geht. Was ist daran ein "Wahn"?

Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 12:29 Das wurde doch eigentlich nirgends festgelegt O.o
Es wurden ja auch Spiele wie Uncharted, God of War, Bioshock und GTA genannt. Ich würde die jetzt nicht als RPG bezeichnen.
Das waren Beispiele die andere Poster gebracht haben. In Jörgs Kolumne die wir hier kommentieren, geht es um Vampyr, ein storygetriebenes RPG. Außerdem sagtest du ja "Story-Games". Die von dir genannten Spiele sind ebenso Story-Games, wenn auch keine RPGs.


MfG Ska
Bye Bye 4Players. War ne schöne Zeit! :)
Doc Angelo
Beiträge: 5158
Registriert: 09.10.2006 15:52
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Doc Angelo »

Skabus hat geschrieben: 07.06.2018 12:39
Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 12:29 Das war weniger auf direkte Spiele bezogen, sondern auf den Umstand, dass immer nach mehr Immersion geschrieen wird.
Und warum ist das ein "Wahn" wenn es Leute gibt, denen die aktuell verfügbaren Spiele nicht immersiv genug sind...?
Naja, die einen sagen "Sammelwahn" und "Beschäftigungstherapie", was ja schon negativ konnotierte Wörter sind. Die anderen sagen "Story-Gefasel" und "Immersionswahn". Da scheint es zwei Lager bei Spielern zu geben, die noch nicht richtig wissen, das es diese Lager gibt.

Ich hab vor einiger Zeit mit ein paar Kumpels darüber geredet, mal ein eigenes Spiel zu machen, und da hat sich wirklich gezeigt, wie unterschiedlich die Ansichten so sind. Am Ende hab ich festgestellt, das meine Vision von einem Spiel mit deren Vision einfach nicht vereinbar war. Und das, obwohl wir alle gemeinsame Lieblingsspiele hatten - nur halt aus vollkommen unterschiedlichen Gründen.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
Benutzeravatar
Kant ist tot!
Beiträge: 2767
Registriert: 06.12.2011 10:14
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Kant ist tot! »

Raskir hat geschrieben: 07.06.2018 11:54 Hmm, ja das stimmt auch wieder. Will man die Runen und Knochenartefakte haben ist das schon nervig. Punkt für dich :)

Dann ein anderes Beispiel. Bioshock Infinite. Plasmide, Audiologs, Münzen und alles passend integriert. Ohne Backtracking und ohne einen Radar wo etwas ist :)
Ich wollte dich doch nicht davon überzeugen aber danke :lol: . War nur mein Problem mit dem Spiel. Das lief dann immer automatisch darauf hinaus, dass man erstmal dieses Herz rausholt und alles markiert, was es zu holen gibt (oder das nächstgelegene erstmal). Und dann hat sich der Rest drum gedreht, da dann hinzukommen und das mit abzugreifen. Das war so stark im Vordergrund, dass es andere Sachen überlagert hat.

Bei Bioshock kann ich mich weder beim ersten noch beim dritten Teil daran erinnern, dass mich da etwas in dem Sammelkontext genervt hätte, da stimme ich dir zu.
Benutzeravatar
Skabus
Beiträge: 1968
Registriert: 22.08.2010 02:30
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Skabus »

@Doc Angelo: Darum plädiere ich ja auch für Vielfalt und nicht dafür, den "Sammelwütigen" vorzuschreiben, dass sie meine Ansicht annehmen sollen. Das wär auch nicht zielführend. Ich mag nämlich Sammel- und Crafting-Mechaniken durchaus ebenso, wie Story und Immersion.

Doof ist immer nur, wenn nahezu alle Spiele, die in einem bestimmten Zeitabschnitt rauskommen, einer bestimmten Formel unterworfen werden, sodass keine Vielfalt entsteht. Und da muss man dann auch mMn der Einschätzung derer folgen, die das Problem haben und nicht denen, denen es egal ist. Natürlich nimmt man das nur wahr, wenn man das Problem auch selbst hat. Ansonsten hat man ja kein Problem.

Und ich finde der Videospiellandschaft würde es mal wieder gut tun, wenn auch mal Spiele rauskämen die sich mehr an Immersion, Galubwürdigkeit, komplexes NPC-Verhalten, etc. orientiert.

MfG Ska
Zuletzt geändert von Skabus am 07.06.2018 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
Bye Bye 4Players. War ne schöne Zeit! :)
Benutzeravatar
Scorplian
Beiträge: 7819
Registriert: 03.03.2008 00:55
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Scorplian »

Skabus hat geschrieben: 07.06.2018 12:39
Show
Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 12:29 Das war weniger auf direkte Spiele bezogen, sondern auf den Umstand, dass immer nach mehr Immersion geschrieen wird.
Und warum ist das ein "Wahn" wenn es Leute gibt, denen die aktuell verfügbaren Spiele nicht immersiv genug sind...? Ich möchte gerne mehr Spiele wie Gothic, bei denen NPCs auf die Umgebung reagieren bzw. Entwickler ein gewisses Feingefühl an den Tag legen, wenn es um glaubwürdige Kulissen geht. Was ist daran ein "Wahn"?
Das war eine simple Übertreibung...
Immersion ist halt das Thema, über das meistens gemeckert wird. Selbst in Spielen bei denen dies nichtmal beabsichtigt war.

Skabus hat geschrieben: 07.06.2018 12:39
Show
Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 12:29 Das wurde doch eigentlich nirgends festgelegt O.o
Es wurden ja auch Spiele wie Uncharted, God of War, Bioshock und GTA genannt. Ich würde die jetzt nicht als RPG bezeichnen.
Das waren Beispiele die andere Poster gebracht haben. In Jörgs Kolumne die wir hier kommentieren, geht es um Vampyr, ein storygetriebenes RPG. Außerdem sagtest du ja "Story-Games". Die von dir genannten Spiele sind ebenso Story-Games, wenn auch keine RPGs.
Ich hatte meinen Post mit "wenn ich die Kommentare hier lese" angefangen. Wo ist da also das Problem? O.o

Nebenbei scheint mir das eher so, als wenn Vampyr hier als Bsp dient um damit allgemein das Thema zu untermauern.
Das Thema ist doch simpel runtergebrochen:
"Sammelgegenstände sollten glaubhaft und immersiv in das Spiel eingebunden sein"
Und ich sehe das eben nicht so O.o


GTA ist weniger ein reines Story-Game als die anderen 3 und tatsächlich ist dies auch das einzige dieser vier Games welches mir gefällt.
Easy Lee
Beiträge: 5375
Registriert: 06.08.2008 17:03
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Easy Lee »

Nicht der leidenschaftlichste Kommentar von :Vaterschlumpf:, aber dennoch zu 100% wahr :wink:

Als Privatperson kann ich glücklicherweise Abstand halten, wenn ich Sammelkram auf Entfernung schon wittere. Dass man aber gerade bei Spielen frustriert ist, die ein seltenes Setting an solche Oberflächlichkeiten verfüttern, kann ich sehr gut nachvollziehen. Zum Glück gibt mir die Vampir-Thematik nichts.
Benutzeravatar
Kant ist tot!
Beiträge: 2767
Registriert: 06.12.2011 10:14
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Kant ist tot! »

Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 12:55
Skabus hat geschrieben: 07.06.2018 12:39
Show
Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 12:29 Das war weniger auf direkte Spiele bezogen, sondern auf den Umstand, dass immer nach mehr Immersion geschrieen wird.
Und warum ist das ein "Wahn" wenn es Leute gibt, denen die aktuell verfügbaren Spiele nicht immersiv genug sind...? Ich möchte gerne mehr Spiele wie Gothic, bei denen NPCs auf die Umgebung reagieren bzw. Entwickler ein gewisses Feingefühl an den Tag legen, wenn es um glaubwürdige Kulissen geht. Was ist daran ein "Wahn"?
Das war eine simple Übertreibung...
Immersion ist halt das Thema, über das meistens gemeckert wird. Selbst in Spielen bei denen dies nichtmal beabsichtigt war.

Skabus hat geschrieben: 07.06.2018 12:39
Show
Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 12:29 Das wurde doch eigentlich nirgends festgelegt O.o
Es wurden ja auch Spiele wie Uncharted, God of War, Bioshock und GTA genannt. Ich würde die jetzt nicht als RPG bezeichnen.
Das waren Beispiele die andere Poster gebracht haben. In Jörgs Kolumne die wir hier kommentieren, geht es um Vampyr, ein storygetriebenes RPG. Außerdem sagtest du ja "Story-Games". Die von dir genannten Spiele sind ebenso Story-Games, wenn auch keine RPGs.
Ich hatte meinen Post mit "wenn ich die Kommentare hier lese" angefangen. Wo ist da also das Problem? O.o

Nebenbei scheint mir das eher so, als wenn Vampyr hier als Bsp dient um damit allgemein das Thema zu untermauern.
Das Thema ist doch simpel runtergebrochen:
"Sammelgegenstände sollten glaubhaft und immersiv in das Spiel eingebunden sein"
Und ich sehe das eben nicht so O.o


GTA ist weniger ein reines Story-Game als die anderen 3 und tatsächlich ist dies auch das einzige dieser vier Games welches mir gefällt.
GTA ist tatsächlich das erste Beispiel, welches mich deiner Perspektive irgendwie näherbringt. Für mich war nach San Andreas ein Bruch in der Serie drin. Vorher war alles mehr auf Spaß ausgerichtet. Ab Teil 4 lag der Fokus in meiner Wahrnehmung viel mehr auf der Story und es wurde irgendwie ernster. Geht das in die Richtung, die du meinst?
Doc Angelo
Beiträge: 5158
Registriert: 09.10.2006 15:52
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Doc Angelo »

Skabus hat geschrieben: 07.06.2018 12:54 Doof ist immer nur, wenn nahezu alle Spiele, die in einem bestimmten Zeitabschnitt rauskommen, einer bestimmten Formel unterworfen werden, sodass keine Vielfalt entsteht. Und da muss man dann auch mMn der Einschätzung derer folgen, die das Problem haben und nicht denen, denen es egal ist. Natürlich nimmt man das nur wahr, wenn man das Problem auch selbst hat. Ansonsten hat man ja kein Problem.
Ja, das ist wirklich doof. Moderne Mechaniken werden mittlerweile zu oft auf einen Haufen geschmissen. Das komische ist nur, das beide Seiten ihr Problem bei Spielen haben, nur halt von der jeweilig anderen Seite. Von daher wäre es wirklich gut, wenn es statt dem einen Spiel, was beiden halbwegs gefällt, lieber 2 Spiele gibt, die jeweils einer Gruppe noch viel besser gefällt.
Skabus hat geschrieben: 07.06.2018 12:54 Und ich finde der Videospiellandschaft würde es mal wieder gut tun, wenn auch mal Spiele rauskämen die sich mehr an Immersion, Galubwürdigkeit, komplexes NPC-Verhalten, etc. orientiert.
Ich glaube das ist das Problem: Immersion ist momentan so ein Schlagwort, das jeder was davon in sein Spiel würzen will. Auch, wenns mehr oder weniger nur draufgedengelt ist. Vielleicht ist auch "Rogue-Like" ein Beispiel: Jeder benutzt das fürs Marketing, kaum einer weiß, was das eigentlich mal bedeutet hat.

"Immersion" und "Glaubwürdigkeit" sind halt positive Worte, die jeder Entwickler gerne für seine Spiele benutzt. Nur was man darunter versteht, ist schon seeeeeehr Unterschiedlich. Beispiel: Ein Kumpel von mir, der selbst auch mal in der Spiele-Branche gearbeitet hat, spielt am liebsten immersive Spiele. Er hat auch mehrere VR-Sets und wir sind uns einige, das Immersion der große Vorteil von VR sein wird. Allerdings haben wir festgestellt, das wir vollkommen unterschiedliche Ansichten haben, was denn nun Immersion ist: Zum Beispiel ist SotC für ihn ein langweiliges Spiel, "weil da nix passiert". Auch The Last Guardian hat er nach 2 Stunden aufgehört, weil nix passiert. Bei mir ist es das schrille Gegenteil: SotC hat mich derart gepackt wie noch kein Spiel zuvor, und das selbst nach dem Spielen. Ich hab mich sicherlich in Gedanken genau so lang mit dem Spiel beschäftig, wie ich es aktiv gespielt habe. Vom Hören der Musik ganz zu schweigen. So unterschiedlich kanns sein.

Es scheint mir so, als würde uns (den Spielern und der Branche) einfach das Vokabular fehlen, um sowas aufrichtig zu kommunizieren und zu differenzieren.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
Benutzeravatar
Scorplian
Beiträge: 7819
Registriert: 03.03.2008 00:55
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Scorplian »

Kant ist tot! hat geschrieben: 07.06.2018 13:17 GTA ist tatsächlich das erste Beispiel, welches mich deiner Perspektive irgendwie näherbringt. Für mich war nach San Andreas ein Bruch in der Serie drin. Vorher war alles mehr auf Spaß ausgerichtet. Ab Teil 4 lag der Fokus in meiner Wahrnehmung viel mehr auf der Story und es wurde irgendwie ernster. Geht das in die Richtung, die du meinst?
Ja das trifft es sehr gut.
Tatsächlich fand ich GTA4 auch äußert langweilig. Es hatte einfach kaum Dinge für den Spaß nebenbei, die Stadt war fade und was übrig blieb war die Story... und diese Story war auch noch stinklangweilig, für meinen Geschmack.

GTA5 hingegen hatte mit seiner großen, nicht nur auf Stadt fixierten, Welt schon deutlich mehr zu bieten. Das war dann wie GTASA in HD. Zusätzlich hatte ich hier dann sogar mal selternerweise das Glück, dass mir die Story wirklich gut gefallen hat. Wodurch GTA5 nichts negatives für mich aufweist.


Ein anderes gutes Beispiel: (die betrifft sogar ein ganzes Genre)

Generell mag ich Adventure-Games ala Tomb Raider. Das erkunden von Höhlen, suchen nach schätzen, finden von mysteriösen Dingen und das alles gepaart mit Kletter-Gameplay <3
Aber seit Uncharted kann ich mir das Genre nicht mehr antun...


Ich bin halt mit dem Grundgedanken in Spielen aufgachsen, dass Elemente in Spielen keinen Zweck für das Spiel/Story sondern für den Spieler (sprich wie du schon sagst: für den Spaß) haben müssen. Ich hab mir noch irgendeinen Gedanken dran verschwendet warum ich in Crash und Spyro Edelsteine sammele. Ich hab es einfach gemacht weil es mir Spaß macht das Spiel zu komplettieren.
Das selbe hätte ich auch gern im Adventure-Genre, aber naja...
Zuletzt geändert von Scorplian am 07.06.2018 13:37, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Bachstail
Beiträge: 5432
Registriert: 14.10.2016 10:53
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Bachstail »

MaxDetroit hat geschrieben: 07.06.2018 12:00Gibt es wirklich Leute denen dieses Gesammel ernsthaft Spass bereitet?
Ja.
Was ist der Spass daran tausend Schränke und Schubladen abzuklappern für Crafting-Kleinkram?
DARAN ist nichts spaßig, spaßig ist jedoch, aus diesen Materialien dann Waffen und Rüstungen zu bauen, welche meinen Charakter abrunden und somit stärker machen.
Warum wird so etwas in Spiele überhaupt eingebaut?
Weil es Leute gibt, welche daran Spaß haben.
Ist das noch Spielspass oder nur noch Beschäftigungstherapie um den Spielzeit zu strecken?
Das kommt auf den Spieler an, für mich ist das Spaß, für Dich offensichtlich nur eine Beschäftigungstherapie.
Skabus hat geschrieben: 07.06.2018 12:09Dann bist du aber bei storygetriebenen RPGs, um die es hier geht, falsch. Da gibts ne Menge Alternativen. Storylose/Storyarme Spiele gibts wie Sand am Meer.

MfG Ska
Warum bietet man nicht einfach beides an ?

Eine gute Story UND Crafting (Wozu ich Sammelkram jetzt einfach mal dazuzähle) ?

Ich sehe nicht, wieso nicht beides in einem Spiel funktionieren soll.

Übrigens, kleiner Fun Fact, da Du ja von storygetriebenen RPGs schriebst :

Das Genre der RPGs ist mein absolutes Lieblings-Genre, paradoxerweise ist mir die Story an einem Spiel aber so ziemlich das egalste an einem Spiel neben der Grafik, ich bin reiner Gameplay-Spieler, RPGs sind in der Regel aber Spiele, welche sehr Story-lastig sind.

Warum ich RPGs dennoch liebe ?

Weil die meisten RPGs subjektiv den Spagat zwischen guter Story und gutem Gameplay schaffen, wozu ich dann auch Sammelkram und Crafting zähle, daher die Frage, warum man nicht einfach beides anbietet, das kann nämlich ganz wunderbar funktionieren.
Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 11:15Ich bin genervt von Immersion... ich will keine spaßigen Gameplay-Elemente missen, nur damit "ich besser abtauchen kann"... daher bin ich halt auch froh dass eben nicht jeder diesem Immersions-Wahn verfallen ist!
Diesen Standpunkt möchte ich nicht unterschreiben aber ein wenig erweitern oder einen neuen Aspekt hinzufügen, denn ich weiß zum Beispiel bis heute nicht, was Immersion ist (den Begriff kenne ich natürlich aber ich habe es nie am eigenen Leibe erfahren).

Ganz egal, wie sehr ich mich auf ein Spiel habe einlassen können, ich konnte nie immersieren, ich wusste immer, dass ich da ein Spiel spiele und nichts von dem glaubwürdig ist, was ich da spiele.

Immersion ist für jemanden wie mich also ein Fremdwort, ergo würde mich eine fehlende Reaktion auf Diebstahl auch nicht einmal im Ansatz stören.
Benutzeravatar
Scorplian
Beiträge: 7819
Registriert: 03.03.2008 00:55
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Scorplian »

Bachstail hat geschrieben: 07.06.2018 13:36
Scorplian190 hat geschrieben: 07.06.2018 11:15Ich bin genervt von Immersion... ich will keine spaßigen Gameplay-Elemente missen, nur damit "ich besser abtauchen kann"... daher bin ich halt auch froh dass eben nicht jeder diesem Immersions-Wahn verfallen ist!
Diesen Standpunkt möchte ich nicht unterschreiben aber ein wenig erweitern oder einen neuen Aspekt hinzufügen, denn ich weiß zum Beispiel bis heute nicht, was Immersion ist (den Begriff kenne ich natürlich aber ich habe es nie am eigenen Leibe erfahren).

Ganz egal, wie sehr ich mich auf ein Spiel habe einlassen können, ich konnte nie immersieren, ich wusste immer, dass ich da ein Spiel spiele und nichts von dem glaubwürdig ist, was ich da spiele.

Immersion ist für jemanden wie mich also ein Fremdwort, ergo würde mich eine fehlende Reaktion auf Diebstahl auch nicht einmal im Ansatz stören.
Hmm, wenn ich so drüber nachdenke, trifft das auf mich auch zu o.o

Manche Elemente die Zwecks Immersion eingefügt wurden, nerven mich halt sogar. Deshalb bin ich halt so negativ drauf eingestellt. Wenn ich z.B. nicht straight ne Klippe runterrennen darf, weil der Charakter erstmal vor Angst an der Kante balanciert um den Fall zu stoppen und so sein Reaktion auf den Beinahe-Absturz zu zeigen.
Oder wenn eine Figur stolpert, einfach weil... naja, man stolpert halt auch mal O.o (das hat mir in SotC kurz mal richtig den Nerv geraubt).

Bachstail hat geschrieben: 07.06.2018 13:36 Warum bietet man nicht einfach beides an ?
(sofern du das nicht nur auf Story+Crafting beziehst, sonder auch Story+Gameplay)
Das halte ich hingegen für schwierig. Das eine kann das andere halte in manchen Situationen unterdrücken (wie in Bsp obendrüber).
Benutzeravatar
Skabus
Beiträge: 1968
Registriert: 22.08.2010 02:30
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Spielen an der Oberfläche

Beitrag von Skabus »

Doc Angelo hat geschrieben: 07.06.2018 13:19 "Immersion" und "Glaubwürdigkeit" sind halt positive Worte, die jeder Entwickler gerne für seine Spiele benutzt. Nur was man darunter versteht, ist schon seeeeeehr Unterschiedlich. Beispiel: Ein Kumpel von mir, der selbst auch mal in der Spiele-Branche gearbeitet hat, spielt am liebsten immersive Spiele. Er hat auch mehrere VR-Sets und wir sind uns einige, das Immersion der große Vorteil von VR sein wird. Allerdings haben wir festgestellt, das wir vollkommen unterschiedliche Ansichten haben, was denn nun Immersion ist: Zum Beispiel ist SotC für ihn ein langweiliges Spiel, "weil da nix passiert". Auch The Last Guardian hat er nach 2 Stunden aufgehört, weil nix passiert. Bei mir ist es das schrille Gegenteil: SotC hat mich derart gepackt wie noch kein Spiel zuvor, und das selbst nach dem Spielen. Ich hab mich sicherlich in Gedanken genau so lang mit dem Spiel beschäftig, wie ich es aktiv gespielt habe. Vom Hören der Musik ganz zu schweigen. So unterschiedlich kanns sein.

Es scheint mir so, als würde uns (den Spielern und der Branche) einfach das Vokabular fehlen, um sowas aufrichtig zu kommunizieren und zu differenzieren.
Kann dir nur zustimmen. Ich denke aber nicht, dass es wirklich nen Problem ist, zumindest klar zu kommunizieren, was man genau meint. Ich teile aber absolut deine Ansicht, dass die Branche, bzw. der ganze Videospiel-Entwicklungsprozess nicht ausreichend Vokabular und vor allem kommunzierbare Grundlagen hat, damit man klar unterscheiden kann was man meint.

Darum nenne ich ja auch Videospiele, die es mMn richtig gemacht haben. Und für meine Begriffsbildung von Immersion sind für mich 2 Spiele zentral: Gothic und Outcast. Gothic konnte schon Anno 2000 das was viele moderne Spiele nicht schaffen: NPCs reagieren, wenn sie Monster sehen. Sie reagieren wenn man eine Waffe zieht. Sie reagieren wenn man klaut, ihr Haus betritt, wenn man zu einer feindlichen Fraktion gehört. Gothic-NPCs hatten sogar ein virtuelles "Gehör" das ihnen zusätzlich zum reinen "Sehen" zur Verfügung stand. Hinzu kommt, dass man als Spieler aktiv mit der Umwelt interagieren kann. Nicht alles hatte wirklich einen Sinn, aber es war zumindest möglich: Fleischbraten am Feuer, auf die Bank setzen, Sumpfkraut rauchen, etc. Zudem hatte Gothic ein Kampfsystem das die Stärke des Charakters nicht allein über (unimmersive) Werte dargestellt hat. Kampfanimationen hingen davon ab, wie geschickt der Kämpfer im Umgang mit der Waffe sah. Dadurch sah er anfangs aus als wüsste er nicht mal wie man ein Schwert richtig hält und wurde später dann zu einem Schwertkampfmeister. All das sind Dinge, die in heutigen Spiele nur in sehr rudimentären Ansätzen wiederzufinden sind. Aber eben nicht in der Fülle wie bei Gothic.

Und als zweites kommt Outcast dazu: Eine eigene Welt, mit eigener Sprache, einem eigenen Ökosystem, Kultur, etc. Zudem bekommt man keinen Questmarker wenn man einen NPC gesucht hat, sondern der NPC zeigte auf den gesuchten NPC wenn er in der Nähe war oder zeigt in die Richtung, in die der NPC gegangen ist. All das wirkt auf mich immersiv. Weil es bevorzugt Lösungen innerhalb der Spielwelt und keine die unnatürlich und mechanisch sind, wie etwa Questmarker, unimmersive Menüfenster, etc.

Also es lässt sich schon klar sagen, was man meint. Aber du hast vollkommen recht, dass eben nicht jeder das selbe darunter versteht.

MfG Ska
Bye Bye 4Players. War ne schöne Zeit! :)
Antworten