Sir Richfield hat geschrieben:
Nun, genau diese Debatte um genau diesen Punkt wird seit immer geführt.
Nein eben nicht. Es wird immer eine Scheindebatte geführt, wo eben gerade mit den Stammtischparolen gepoltert wird. Das man sich aber wirklich mal ernsthaft damit auseinandersetzt, was und wie weitreichend Gewalt dargestellt und zum großen Teil ausgeführt werden sollte habe ich bisher nicht miterlebt.
Sir Richfield hat geschrieben:
Der nächste Vergleich aus einem anderen Medium wäre 300. Da ist viel rot auf dem Bildschirm, aber nichts davon wirkt auch nur im entferntesten "real".
Das ist aber ein vollkommen anderer Ansatz als Battlefield verfolgt. 300 ist gerade so gemacht, dass die maßlose Übertreibung dafür sorgt, dass man diese Form der Gewalt nicht ernst nehmen kann. Battlefield versucht hingegen ein realistisches Todesszenario zu zeichnen. Gegen so etwas wie No More Heroes sagt auch niemand etwas, was vermutlich eine ähnliche Gewaltdarstellung hat wie 300.
Sir Richfield hat geschrieben:Damit sich der Spieler schneller mit dem Setting identifizieren kann. Man kann eine Menge World Building dadurch sparen.
Dann ist deine Antwort also schlicht Faulheit?
Sir Richfield hat geschrieben:Oh, ich dachte, du wolltest eine richtige Antwort hören und keine Stammtischparolen...
Es ist also keine richtige Antwort, wenn ich etwas als pietätlos bezeichne? Das ist lächerlich. Die Frage, die du wirklich hättest stellen sollen wäre: Was leitest du denn aus der mangelnden Pietät ab? Und da ich mich mal nicht bitten lasse sage ich es dir: Ich leite daraus ab, dass ich diese Spiele nicht spiele. Daraus leite ich aber
nicht ab, dass solche Spiele nicht existieren sollten.
Sir Richfield hat geschrieben:Sorry, nein. Diskussionen, die anfangen mit "ICH empfinde das Thema, das wir zu diskutieren wünschen als zutiefst Pietätlos!", können nicht tief sinnvoll werden.
Wieso können die nicht sinnvoll werden? Ich empfinde auch den KZ-Manager als pietätlos, du etwa nicht? Wenn nicht, gut dann haben wir in der Tat keine Diskussionsgrundlage. Wenn jedoch schon, dann muss ich dich fragen, wo zieht man die Grenze? Und genau
darüber würde ich gerne diskutieren. Klar ist, dass egal was man für eine Grenze zieht, man wird nie jedermans Zustimmung für die Grenze erlangen. Dass Grenzen aber sinnvoll sein können, erscheint mir jedoch offensichtlich.
Sir Richfield hat geschrieben:Aber, und hier besteht der Unterschied zwischen der sinnvollen Diskussion und deinem Ansatz, das wird jedesmal im EINZELFALL geprüft.
Wo habe ich denn behauptet, dass wir am besten alle Spiele über einen Kamm scheren? Oder einzelne Genres? Nur, auch wenn du über Einzefälle reden möchtest, wirst du nicht unhim kommen zu definieren, was noch vertretbar ist und was nicht. Und darüber habe ich bisher eben keine sinnvolle Diskussion gehört. Es wird auf der einen Seite (Medien, Politiker) so getan, als wäre das alles Teufelszeug und von der anderen Seite (Leute wie du) als wäre das alles überhaupt kein Problem und jegliche Diskussion ist unnötig.
Sir Richfield hat geschrieben:Mit der Attitüde, mit der du in die Diskussion gehen willst, wären Filme wie Platoon oder Full Metal Jacket grundsätzlich schon mal falsch, weil sie auf existierenden Konflikten aufbauen.
Wenn du das glaubst, dann hast du mich einfach nicht verstanden. Diese Filme zeigen reale Konflikte, aber sie ergötzen sich nicht an dem Grauen, was in diesen Konflikten vorkommt. Sie lassen einen nicht mit dem Gefühl zurück, dass Krieg Spaß macht oder das man sich am liebsten wünscht eben so ein krasser Soldat zu sein und 100 Menschen umzubringen.
Aber wieder einmal zeigt sich, dass Beispiele in Foren nicht gut funktionieren. Statt den Punkt zu sehen, den ich eigentlich machen will, stürzt du dich auf das vollkommen beliebige Beispiel. Nochmal der Punkt für dich: Wo genau sollte eine Grenze gezogen werden, wenn man historische Tragödien als Vorlage nimmt um ein reines (auf Spaß ausgelegtes) Unterhaltungsprodukt zu machen?