Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

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casanoffi
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von casanoffi »

Krulemuk hat geschrieben:Man sollte sich erstmal mit den eigentlichen Gründen und Motiven der Tat auseinandersetzen. Warum produziert unsere Gesellschaft so viele Verlierer? Warum hat in der Schule keiner die Zivilcourage gezeigt, gegen das Mobbing eines Schwachen aufzustehen? Warum ist trotz der einjährigen Planung des Täters niemandem etwas aufgefallen?
Laut polizeilichen Aussagen leiden 9 von 10 Amokläufern an schweren Depressionen und sind suizidgefährdet.
Und weil auch diese Menschen, wie alle anderen auch, irgendeinen Schuldigen an ihrem Leid suchen und finden wollen, führt eben eines zum anderen.

Wenn dann diese Person an Schusswaffen gelangt, darf man sich nicht wundern, wenn sowas passiert.

Ob es einen Zusammenhang mit unserer Gesellschaft gibt, würde ich nicht sofort unterschreiben.
Die Krankheit Depression ist ja keine neumodische Erscheinung.
Ich frage mich eher, warum es immer häufiger in einem Amoklauf inkl. Suizid endet.

Dass es trotz langer Planung keinem auffällt, wundert mich allerdings nicht.
Wer kann schon wissen, was selbst ein engster Freund hinter geschlossenen Türen alles planen könnte?
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Erdbeermännchen
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von Erdbeermännchen »

Alleine die Bezeichnung "Ballerpspiel" in diversen Medien, bringt mich schon wieder zum Erbrechen! Jedesmal der gleiche Mist! Einer dreht durch und diese ganzen populistischen Disskussionen werden wieder von völlig Ahnungslosen losgetreten!
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casanoffi
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von casanoffi »

Ich würde sie noch nichtmal als Ahnungslose bezeichnen - eher von Theoretikern.
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Sir Richfield
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von Sir Richfield »

So, bevor ich jetzt meine Füße in die Waschschüssel stecke und dann wieder klar denken kann:

Kann natürlich sein, dass das Problem auch darin liegt, dass Videospiele hier immer noch keine Lobby haben, weil irgendwelche Preise immer schön kuschen, damit die Damen und Herren Subventionierer möglichst nichts merken und der Rest "nur" Mobile und F2P macht. (Oder Simulatoren.) Es gibt natürlich "größere" Firmen und Vertretungen von EA und so, aber so eine Stimme hat das hier nicht.
Dabei, bin ich relativ sicher, würde es reichen, jedem Politiker, der sich in dieser Richtung äußert, mal die Umsatzzahlen und Steuereinnahmen aus dem Markt an den Kopf zu werfen und dann wird Ruhe sein.
Und wenn das nicht klappt, dann die Geheimwaffe: Arbeitsplätze! Wenn Crytek zumachen muss, HILFE! HILFE!!

Klappt doch mit anderen Branchen auch. Deutlich kleinere Buden bekommen eigens ihre Gesetze, weil die ein wenig auf die Tränendrüse drücken!
(Gut, der Schuss ging erwartbar nach hinten los, aber das hat ja noch keinen abgehalten)

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Kensuke Tanabe
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von Kensuke Tanabe »

So jetzt konnte ich es auch lesen.
Sehe ich auch so zum Thema "Killerspiele" wurde alles gesagt.
Bitte Thema schließen! :mrgreen:
Zuletzt gespielt: Paper Mario Sticker Star, ICO und gerade beim zweiten Ende von Nier Automata zugange.

Dauerhatf gespeert wegen Eitelkeiten der Moderation. ;P
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Erdbeermännchen
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von Erdbeermännchen »

casanoffi hat geschrieben:Ich würde sie noch nichtmal als Ahnungslose bezeichnen - eher von Theoretikern.
Eigentlich werden doch solche Diskussionen immer von Leuten los getreten die sonst nichts wichtiges zu sagen haben! Das Schlimme an der Sache ist ja das es genug Leute gibt die auf den Zug aufspringen. Das die Motivation zu dieser schrecklichen Tat ganz andere Gründe hatte, ignoriert man einfach! Das macht mich wütend! Dieses "tja typisch...bei den Spielen ist das ja kein Wunder das er irgendwann auf Menschen schiesst!" macht mich echt sauer!
Wahrscheinlich waren seine Spiele noch die einzigen Gründe warum er nicht schon früher auf reale Menschen geschossen hat!
Diese Stigmatisierung nervt...nicht jeder "Shooterfan" ist ein potenzieller Amokläufer! Genauso wenig wie jeder Moslem ein potenzieller Terrorist ist!
Aber Hauptsache einige Wichtigtuer haben was zu kacken...
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billy coen 80
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von billy coen 80 »

casanoffi hat geschrieben:Ich würde sie noch nichtmal als Ahnungslose bezeichnen - eher von Theoretikern.
Naja, Theoretiker ist meines Erachtens auch wieder zu wohlwollend. Auch ein Theoretiker hat sich, wenn er halbwegs ernst genommen werden will, in der Regel ein gewisses Grundwissen über die Materie, über die er redet, angeeignet.

Unsere Medien haben sich zwar insgesamt deutlich gebessert in den vergangenen zehn Jahren, aber die Erkenntnis, dass Videospiele nicht einfach etwas sind, über das jeder einfach mal so losquatschen kann (ist doch eh nur Spielzeug...) ohne zu recherchieren, ist immer noch nicht in allen journalistischen Köpfen angekommen. Und das ist aus journalistischer Sicht einfach nur unredlich und wird mit der Bezeichnung "Theoretiker" meines Erachtens zu sehr "entschuldigt".

Episch damals geradezu auf ntv: Im Zusammenhang mit dem Massenmord von Breivik wurde da dessen Facebook-Account gezeigt, wo er unter Lieblingsspiele angab: CoD Modern Warfare 2; World of Warcraft. Wie zu erwarten war, versuchte man da auf dem Sender so ein Bissel in Richtung Killerspieldebatte zu gehen und der (noch recht junge) Sprecher erwähnte mit schicksalsschwangerer Stimme, dass der Massenmörder sich in seiner Freizeit unter anderem mit dem Killerspiel World of Warcraft beschäftigt hatte. Da war ich echt froh, dass da nicht gerade eine massive Tischplatte in der Nähe war; meine Stirn hätte sonst wahrscheinlich bleibenden Schaden abbekommen. Da hat man echt eine 50:50 Chance, daneben zu hauen (zumindest wenn man sich null informiert hat, denn hätte man sich nur fünf Minuten mit den genannten Titeln - etwa per Google - beschäftigt, hätte man die Fail-Wahrscheinlichkeit leicht auf Null reduzieren können) und beweist dann eben dabei prompt, dass man halt einfach im Zusammenhang mit diesem Medium gerne einfach nur drauflosschwafelt.

Allerdings sind - Gott lob - die Zeiten wochenlanger Medienkampagnen mitsamt unterirdischer, recherchefreier Skandalberichte auf allen Sendern vorbei. Scheinbar hat man mitgekriegt, dass ein nicht unerheblicher Teil des Publikums inzwischen über Videospiele zumindest so viel Bescheid weiß, dass derlei "journalistischer" Unrat da nicht mehr so kritiklos geschluckt wird. Leider trifft das auf völlig andere Themengebiete nicht zu...
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Sir Richfield
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von Sir Richfield »

Erdbeermännchen hat geschrieben:
casanoffi hat geschrieben:Ich würde sie noch nichtmal als Ahnungslose bezeichnen - eher von Theoretikern.
Eigentlich werden doch solche Diskussionen immer von Leuten los getreten die sonst nichts wichtiges zu sagen haben!
Äh, nein, schlimmer:
Eigentlich werden doch solche Diskussionen immer von Leuten los getreten die sonst wichtiges zu sagen hätten!

Es gibt eine ganze Menge Dinge, die ich mir aus dem Mund unseres Bundesministers für Inneres wünschen würde.
Es kommt aber nur schnelle Bedienung des Zielpublikums der Partei, der der jeweilige Amtsinhaber angehört.
"KILLERSPIELE" können die CDU Wähler erfassen. Die haben zum großen Teil ja auch noch im Kopf, wie schlimm Rock 'n' Roll, die Beatles und dann dieses Heavy Metal waren.
Die nächstjüngeren gehen auf Konzerte von Mick Jagger, bei denen zieht Rockmusik halt nicht.
Aber dieses komische Gedaddel, dass die Kinder da nachts auf ihrem Brotkasten gemacht haben, das haben die bis heute nicht verstanden. Und was man nicht versteht, das ist böse. (Gerade, wenn ein C im Parteinamen steht.)

"Ja, aber Pokemon Go geht oder was?" Wird der geneigte Gamer jetzt sagen wollen.
Natürlich geht das, der o.a. Gamer hat doch sonst nichts besseres zu tun, als diese Software nicht als "Gaming" zu sehen.
Schlimmer noch, er schaut verächtlich herab, grenzt Omma Liese und ihr Peggles aus.

Äh, ich mach den PC mal aus, bis die Tage...

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Jondoan
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von Jondoan »

Gewalt in Videospielen ist was herrliches. Richtig toll finde ich das! In der echten Welt kann und möchte ich vieles davon nicht tun, weil ich weiß, dass das gravierende Auswirkungen auf mich und vor allem andere hat. In GTA ist es aber sowas von egal, ob ich ne Stunde lang Amok laufe, dabei vor allem Jagd auf erfolgreiche aussehnde Weiße mache oder ob ich mit dem Auto über den Pier brettere und in Zeitlupe bewundere, wie die Körper durch die Gegend fliegen. Es ist egal. Egal egal egal egal egal! Wer meint, kranke Psychos wären keine kranken Psychos mehr, wenn man ihnen das Spielzeug wegnimmt,, ist selbst a bissl verrückt.
Haha, now wasn't that a toot'n a holla, haha!
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Pioneer82
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von Pioneer82 »

Dem ist nichts hinzuzufügen :Applaus:
johndoe1197293
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von johndoe1197293 »

Da dachte ich diese kostenlose Form der PR von Seiten der Politiker sei schon längst überholt...
Es ist erbärmlich. Als nächstes wird noch Marilyn Manson rausgekramt...oder war`s Black Sabbath? Oder was ist es heute? Justin Bieber?!
Manche Dinge ändern sich nie....
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Jazzdude
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von Jazzdude »

Krulemuk hat geschrieben:Kein Mensch, auch nicht Thomas de Maiziere, hält Computerspiele mit Gewaltbezug für die Ursache von Amokläufen.
Doch da gibt es viele! Neulich hatten wir in Strafrecht eine Umfrage der Studierenden über Erwartungshaltungen zu Kriminalität und während es bei Männern "nur" 23 % waren, waren immerhin 69 % der Frauen der Meinung, dass ein direkter Zusammenhang zwischen dem Konsum von Spielen und der Entscheidung zum Amoklauf entsteht. Befragt wurden ca. 140 Leute, die eigentlich auf Objektivität getrimmt werden.
Ebenso verteidigte ja auch Pfeiffer bis vor kurzem noch wehemend die Theorie, dass Killerspiele Amokläufer nicht nur inspiereren, sondern erschaffen! Ich hoffe und glaube, dass die britische Langzeitstudie über (negitierte) Kausalzusammenhänge mehr Leute (wie wohl auch Pfeiffer, der mittlerweile etwas professioneller und weniger normativ argumentiert) überzeugt.
Aber der Ausdruck "Kein Mensch", nein da sind wir glaube ich noch weit entfernt.
Jondoan hat geschrieben:Gewalt in Videospielen ist was herrliches. Richtig toll finde ich das! In der echten Welt kann und möchte ich vieles davon nicht tun, weil ich weiß, dass das gravierende Auswirkungen auf mich und vor allem andere hat. In GTA ist es aber sowas von egal, ob ich ne Stunde lang Amok laufe, dabei vor allem Jagd auf erfolgreiche aussehnde Weiße mache oder ob ich mit dem Auto über den Pier brettere und in Zeitlupe bewundere, wie die Körper durch die Gegend fliegen. Es ist egal. Egal egal egal egal egal! Wer meint, kranke Psychos wären keine kranken Psychos mehr, wenn man ihnen das Spielzeug wegnimmt,, ist selbst a bissl verrückt.
Richtig schön geschrieben, besonders der letzte Satz!
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Krulemuk
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von Krulemuk »

Jondoan hat geschrieben:Gewalt in Videospielen ist was herrliches. Richtig toll finde ich das! In der echten Welt kann und möchte ich vieles davon nicht tun, weil ich weiß, dass das gravierende Auswirkungen auf mich und vor allem andere hat. In GTA ist es aber sowas von egal, ob ich ne Stunde lang Amok laufe, dabei vor allem Jagd auf erfolgreiche aussehnde Weiße mache oder ob ich mit dem Auto über den Pier brettere und in Zeitlupe bewundere, wie die Körper durch die Gegend fliegen
Dieser Beitrag ist sehr verstörend. Man kann sich nur wünschen, dass du ihn ironisch meinst, um zu provozieren (Was ich in einem solchen Thread pietätlos finde). Solltest du wirklich aus den von dir dargestellten Gründen Computerspiele konsumieren, empfehle ich dir eine Therapie. Das muss man echt so hart sagen. Das klingt wie "Eigentlich finde ich Amokläufe geil, aber in der Realität kann ich das ja leider nicht ausleben aufgrund der negativen Auswirkungen. Daher genieße ich es im Spiel." Das ist Wasser auf die Mühlen der vielen Kritiker...
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JCD_Bionicman
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von JCD_Bionicman »

CryTharsis hat geschrieben:Da dachte ich diese kostenlose Form der PR von Seiten der Politiker sei schon längst überholt...
Es ist erbärmlich. Als nächstes wird noch Marilyn Manson rausgekramt...oder war`s Black Sabbath? Oder was ist es heute? Justin Bieber?!
Manche Dinge ändern sich nie....
Den Politikern in führenden Positionen ist es doch vollkommen egal, ob ihre Herangehensweise an Probleme sinnvoll oder gar in letzter Konsequenz ertragreich ist, solange es ausreichend kurzfristigen Applaus gibt. Bilanziert wird sowieso frühestens nachdem sie lange nicht mehr im Amt sind, wenn denn überhaupt. Will ich mich politisch profilieren, suche ich mir eben einen Sparringspartner, dem ich ohne große Anstrengung und mit ausreichend Rückenwind die Visage polieren kann. Das sind die vermeintlichen Neckbeards in der Gaming-Szene und das sind auch die blutrünstigen legalen Waffenbesitzer wie Sportschützen und Jäger.
johndoe1197293
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Re: Wir brauchen keine Killerspiel-Diskussion

Beitrag von johndoe1197293 »

JCD_Bionicman hat geschrieben:Den Politikern in führenden Positionen ist es doch vollkommen egal, ob ihre Herangehensweise an Probleme sinnvoll oder gar in letzter Konsequenz ertragreich ist, solange es ausreichend kurzfristigen Applaus gibt.
Ja natürlich. Aber in diesem Kontext? Wer soll denn hier noch applaudieren außer irgendwelchen Elternvereinen?
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