Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

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Kajetan
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von Kajetan »

Erdbeermännchen hat geschrieben:Beide Spiele haben auch sehr zum Nachdenken angeregt ABER das ist ja nicht das was die meisten Konsumenten suchen wenn sie sich ein Battlefield/CoD kaufen. Da erwartet man Action, Spielmechanik usw.
Richtig. Man darf von DICE nicht erwarten, was DICE gar nicht liefern darf und soll.
Und ja...ich denke auch das Spiele in erster Linie digitale Konsumware sind. Und solange sich solche Spiele wie geschniten Brot verkaufen, wird sich da wohl auch nichts dran ändern...
Das sagt ja auch niemand was gegen. Aber Spiele haben wiederholt gezeigt, dass sie MEHR sein können als nur oberflächliches, harmloses, niemandem weh tuendes Freizeitvergnügen. Nur sollte man nach solchen Spielen eben nicht im Angebot der Majors suchen (oder es gar von Majors verlangen), weil es da natürlich nur darum geht mit hohen Umsätzen die Anleger glücklich zu machen.
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Der Zeuge Gameovahs
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von Der Zeuge Gameovahs »

Kajetan hat geschrieben:
Erdbeermännchen hat geschrieben:Beide Spiele haben auch sehr zum Nachdenken angeregt ABER das ist ja nicht das was die meisten Konsumenten suchen wenn sie sich ein Battlefield/CoD kaufen. Da erwartet man Action, Spielmechanik usw.
Richtig. Man darf von DICE nicht erwarten, was DICE gar nicht liefern darf und soll.
Und ja...ich denke auch das Spiele in erster Linie digitale Konsumware sind. Und solange sich solche Spiele wie geschniten Brot verkaufen, wird sich da wohl auch nichts dran ändern...
Das sagt ja auch niemand was gegen. Aber Spiele haben wiederholt gezeigt, dass sie MEHR sein können als nur oberflächliches, harmloses, niemandem weh tuendes Freizeitvergnügen. Nur sollte man nach solchen Spielen eben nicht im Angebot der Majors suchen (oder es gar von Majors verlangen), weil es da natürlich nur darum geht mit hohen Umsätzen die Anleger glücklich zu machen.
Stimmt, es verlangt ja auch niemand vom nächsten Transformers, dass er das kontroverse Thema der künstlichen Intelligenz und wie es unsere Gesellschaft beeinflusst irgendwie erörtert.

Trotzdem gibt es Roboterfilme die das machen, nhur eben keine 200 Mio. Produktionen
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WayneofGames
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von WayneofGames »

Da könnte man genauso erwarten dass sich das nächste FIFA mit Dopingskandalen befasst.
Wir haben nicht genügend Holz!
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Erdbeermännchen
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von Erdbeermännchen »

WayneofGames hat geschrieben:Da könnte man genauso erwarten dass sich das nächste FIFA mit Dopingskandalen befasst.
Oder Wettbetrug und Schmiergeldaffären!
Hohle Gefäße geben mehr Klang als gefüllte!
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sourcOr
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von sourcOr »

Der Zeuge Gameovahs hat geschrieben:Stimmt, es verlangt ja auch niemand vom nächsten Transformers, dass er das kontroverse Thema der künstlichen Intelligenz und wie es unsere Gesellschaft beeinflusst irgendwie erörtert.

Trotzdem gibt es Roboterfilme die das machen, nhur eben keine 200 Mio. Produktionen
Roboter sind ja auch genauso verwerflich wie Krieg. Sag das in 100 Jahren nochmal, wenn der Roboter bei dir den Haushalt schmeißt und der Nachbar seinen geheiratet hat, vllt passt der Vergleich dann eher :Blauesauge:
maho76
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von maho76 »

So lange die Spieleserver von Amerika bis Australien voll sind und nicht irgendwelche fanatische Kaderschmieden, ist die Gesellschaft ein zivilisatorisches Stück weiter als 1914.
das mit dem zivilisatorisch ein stück weiter muss man mit der Begründung dann aber verneinen, denn dann wird der menschliche trieb zur "Dominanz durch gewalt" nur durch eine übersprungshandlung (Sport) in einen "harmloseren Zeitvertreib" verlagert. Echte zivilisatorische Entwicklung wäre es diesen (ur)trieb wirklich abzustellen. nicht dass das momentan kein schritt in die richtige Richtung ist. ;)
Roboter sind ja auch genauso verwerflich wie Krieg. Sag das in 100 Jahren nochmal, wenn der Roboter bei dir den Haushalt schmeißt und der Nachbar seinen geheiratet hat, vllt passt der Vergleich dann eher :Blauesauge:
wenn du dir anschaust wie die welt (-kapitalwirtschaft) durch irgendwelche semi-intelligenten Algorithmen durch die mangel gedreht werden und durch deren (unmenschliche) Entscheidungen abermillionen menschen ausgebeutet werden, hungern und sterben... wenn man mal ausser acht lässt dass sie als pseudowaffen für genannten menschlichen dominanztrieb weniger über viele dienen ... jap, sind sie schon heute. nicht wie kreig, aber ungefähr wie atombomben. :P
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NomDeGuerre
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von NomDeGuerre »

Doch, sollte die These zutreffen, dann ist es ein Fortschritt. Die Schritte können sogar weit keiner wirken. Die Haager Landkriegsordnung, beispielsweise, lässt Krieg nicht erstrebenswert werden, aber im Gegensatz zum unregulierten Krieg, stellt Sie einen Fortschritt dar. Mehr Entwicklung geht kaum, zumindest nicht aus Sicht der dadurch Überlebenden.
Wenn das abstellen der Triebe die Referenz ist, dann hat die Menschheit sich genau gar nicht entwickelt.

Ich hätte übrigens gerne einen Roboter, der für mich arbeiten geht. Ich würde ihn Robbi nennen, ölen und wie ein Familienmitglied behandeln. ;)
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citizenz
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von citizenz »

Ich finde, dass dieser Kommentar das ganze Dilemma, in dem grade 4Player, steckt deutlich aufzeigt.

Wenn man sich als intelligenter Redakteur den ganzen Tag mit der dieser Materie beschäftigt, besteht sicher die Gefahr, dass man von den Games mehr erwartet als sie eigentlich sein wollen und auch sein können.

Ich bin seit mehr als 15 Jahren leidenschaftlicher (Feierabend-)Spieler und kann heute aus zeitlichen Gründen vielleicht 3 Stunden pro Woche meinem Hobby nachgehen. Ich will keine übermäßige Innovation und keine riesen Story. Ich kann solchen Geschichten gar nicht folgen, da es vorkommen kann, dass ich auch mal zwei Wochen überhaupt nicht spielen kann. Games wie Fallout 4 kann ich höchstens mal im Urlaub spielen.

Dann bin ich froh über einen Titel wie Doom - loslegen, ballern, Spaß haben. Genauso ist auch Battlefield ein Spiel für mich. Hier zu kritisieren, dass es historischen Ballast trägt, der von DICE nicht aufgearbeitet werden kann, verursacht bei mir nur einen Reflex: Gott sei Dank!

Ich möchte in solchen Geschichten keine Gesellschaftskritik, keine political correctness. Auch den erhobenen Zeigefinger, der mir sagt "Krieg ist böse" benötige ich ebenso wenig.

Die anderen Medien versuchen einen ja auch schon seit längerer Zeit zu erziehen - kein "Heute Journal" mehr, ohne dass einem Klaus Kleber die Nachrichten erklärt und einem gleichzeitig mitteilt, wie man diese zu interpretieren hat. Kein Tatort mehr ohne den erhobenen Zeigefinger der Gesellschaftskritik. Games sind halt noch nicht mal Tatort - sie sind "GZSZ" und "Berlin Tag und Nacht". Das liegt daran, dass die Mehrzahl der Spieler mein "Schicksal" teilt und Games nur als schöne Nebensache ansehen, da sie keine Spiele-Redakteure sind und 10h am Tag andere Aufgaben haben. Wer in Doom eine fehlende Story bemängelt, der sucht vermutlich auch in einer Komödie die Actionszenen.

Da Games mittlerweile einen Massenmarkt bedienen, werden sie auch immer mehr für diesen entwickelt. Die schlechte Nachricht: der Massenmarkt besteht aus Leuten wie mir.
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Jörg Luibl
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von Jörg Luibl »

@citizenz: Das ist keine schlechte Nachricht, denn ohne den Massenmarkt würde es auch keine Nischen geben. Und das mit dem Erziehen sehe ich genauso.;)

Es muss weiter Spiele geben, die einfach auf alle Erwartungen von außen pfeifen und lediglich ihrer Vision von Spaß folgen wollen - egal in welchem Schauplatz, egal mit welchen Mitteln. Ob das letztlich gute oder schlechte Unterhaltung wird, steht ja auf einem ganz anderen Blatt. Meist kommt Trash heraus, wenn es nur um Polarisierung geht, manchmal ein Manhunt. Sprich: Auch ein Syrian Wars muss genauso entwickelt werden dürfen wie ein GTA, selbst wenn es irgendwas propagiert. Ich will Spielen also nicht per se die Existenzberechtigung absprechen, schon gar nicht aufgrund meiner privaten Weltanschauung. Man darf nicht vergessen, dass Spiele ihrem Wesen nach angenehm anarchistisch sein können. Leider zeigen sie das so selten, weil sich Ecken und Kanten nicht so gut verkaufen.
citizenz
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von citizenz »

@Jörg
danke für die Antwort. Ich bin mit dir absolut einer Meinung, dass es diese Nischen-Spiele geben muss. Ganz klar. Ich spreche denen auch nicht ihre Existenzberechtigung ab - im Gegenteil. Es ist toll, wenn es solche Perlen noch gibt. Ich wollte nur mal die Seite eines Noob-Gelegenheitsspielers ;) darstellen, der sich freut, wenn sich die Sinnlos-Innovationen am Massenmarkt in Grenzen halten.

So denke ich halt, dass man bei einer Serie wie Battlefield überhaupt nicht diese Gedanken führen muss, die du in deinem Kommentar vorab kritisierst. Mit diesem Setting wird lediglich eine andere Tapete im Hintergrund angepinnt - alles andere wird wie immer sein. Und ich sage halt, dass das für mich auch völlig ok ist!

Ich habe das Gefühl, dass bei euch die Forderung und Erwartung nach Innovation in den Testbewertungen zu dominant ist. Es wird häufig mehr darüber geschrieben was ein Spiel hätte sein können und weniger darüber, was es tatsächlich ist. Jüngstes Beispiel hierfür ist Doom. Ich hadere jetzt nicht mit dem Doom Test ;) ist alles ok - nur zur Verdeutlichung was ich meine.
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Jörg Luibl
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von Jörg Luibl »

Jup, kann ich nachvollziehen. Diese Diskrepanz zwischen dem Berufskritiker und dem Privatspieler lässt sich nur selten auflösen - und die ist ja noch extremer unter Zockern selbst; da gab es in den letzten Jahren eine gefühlte Radikalisierung. Obwohl ich manchmal denke, dass das wirklich nur digital stattfindet und keine reale Mentalität abbildet. Quatscht man unter Spielern, lösen sich Extreme nämlich schnell wieder auf.

Trotzdem gibt es natürlich Unterschiede. Wir müssen einfach mehr fordern und erwarten, weil wir mehr spielen und vergleichen. Was nicht heißt, dass unseres Tests immer den Kern treffen. Wir sind damit allerdings sehr nah am Leser, tief drin in der spielmechanischen Mikroebene mit all ihren Details, die die meisten interessieren. Ab und zu gelingt es uns sowohl das Spielgefühl abzubilden als auch einen Kontext herzustellen.

Auf einer Metaebene müsste man sich viel weiter von Kleinkram als auch vom normalen Spieler mit seiner Lust auf etwas Abwechslung distanzieren und nur noch die besondere Wirkung für die Kritik heranziehen. Da würde es in der Tester-Leser-Beziehung vermutlich richtig frostig werden. Aber dafür haben wir selbst zu viel Spaß an gut gemachter Ballerei oder 11-vs-11. auf grünem Rasen.;)
citizenz
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von citizenz »

Ja, das sehe ich auch so - es kommt wohl der Quadratur des Kreises gleich mit einem Test allen gerecht werden zu wollen - den erfahrenen Spielern, den Neulingen, den Gelegenheitsspielern, und den Hardcorespielern. Dann ist wohl auch das größte Problem, dass da am Ende eine Zahl unter dem Test stehen muss. Habe da auch mal deine Kolumne dazu gelesen - fand ich sehr interessant. Auch dass du so ehrlich warst und ausgedrückt hast, dass diese Art von Bewertung eine wirtschaftliche Notwendigkeit für euer Magazin ist.

Dann beginnt an dieser Stelle auch das typische Schubladen-Denken - schlechtere Wertung als erwartet - Schublatte "nicht gekauft" geöffnet - rein damit. Ein Game das eine vergleichsweise schlechtere Wertung bekommt, da es vielleicht nicht besser ist als seine Vorgängerausgabe ist, hätte mir - da ich den Vorgänger vielleicht nicht kenne - trotzdem eine spannende Zeit beschert.

Unterschiedliche Erfahrungen / Erwartungen / Vorkenntnisse / etc. sind tatsächlich durch eine Testwertung nicht zu kanalisieren.

Ja, die Shitstorm-Mentalität der "Generation Facebook" ist leider ein Fakt mit dem man heute leben muss - sehe es aber wie du, dass die Meinungen im Real-Life da häufig ganz andere sind.
Schön finde ich, dass ihr immer noch Spaß an der Sache habt, obwohl ihr ja vermutlich 2/3 des Tages nur Müll spielen müsst, den die Mehrheit der Spieler nie zu sehen bekommt ;)
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Veldrin
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von Veldrin »

NomDeGuerre hat geschrieben:Ich hätte übrigens gerne einen Roboter, der für mich arbeiten geht. Ich würde ihn Robbi nennen, ölen
:lach:
NomDeGuerre hat geschrieben:und wie ein Familienmitglied behandeln. ;)
:angst:

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NomDeGuerre
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von NomDeGuerre »

Der soll lieber froh sein, dass er nicht meine Katze ist!
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Veldrin
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Re: Kommentar: Feuer frei und Spaß dabei - auch im Ersten Weltkrieg?

Beitrag von Veldrin »

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