Kajetan hat geschrieben:boobybobby hat geschrieben:Aber interessant, dass der Großteil der Zustimmer hier in den Comments nach eigenen Angaben 40+ Jahre alt ist. Vielleicht ist der Zusammenhang ja einfacher als man denken mag.
Ist er auch
Irgendwann stellt man fest ... wer tatsächlich Freunde (!) hat, ist ein reicher Mensch.
Zuerst wollte ich dem Kommentar vehement widersprechen. Ich bin auch Enddreißiger, hab Familie, Job, mehr Hobbies als Zeit und den ganzen sonstigen Kram den man als angehender alter Mensch so hat. Aber Kajetans Einwand hat mir immerhin eine Perspektive aufgezeigt die ich nicht bedacht habe.
Ich bin eigentlich zu 90 % meiner Spielzeit kompetitiv unterwegs. Singleplayer ist bei mir eher die große Ausnahme. Zum einem schätze ich es sehr, wahres Teamplay zu erleben und das geht meiner Meinung nach am besten gegen Gegner aus Fleisch und Blut. Zum Anderen muss ich auch sagen, dass sich in meinen Augen der Singleplayer in den letzten Jahrzehnten (ja, tatsächlich) nicht sehr gut entwickelt hat.
Ich kann leider nicht mal genau benennen woran das liegt. Spiele wie Ultima VII / Underworld können mich heute noch mehrere Stunden am Stück fesseln. Bei Games wie Uncharted oder auch Final Fantasy (was ich früher geliebt habe und der Grund war neben dem PC auch wieder Konsolen zu kaufen) können mich einfach nicht mehr begeistern. Und das obwohl sie top produziert sind und eigentlich vom Singleplayer-Erlebnis her ein Ultima VII zig mal überflügeln müssten.
Auch das vielgerühmte Souls kann mich nicht auf Dauer fesseln. Ich habe damals mit Demon Souls angefangen und fand es super. Irgendwie hat mich das Spiel in Nostalgie Stimmung versetzt, weil es mich an meine ersten Gaming Erfahrungen erinnerte (Fortress of Fear, Game Boy). Aber irgendwie fehlte mir die Onlinekomponente, also die direkte. Dark Souls liegt hier schon seit Jahren ungespielt herum und mit Demons Souls habe ich nach ca. 20 Std Spielzeit wieder aufgehört.
Der Punkt Freunde ist allerdings sehr interessant. Ich kann mich zu den Glücklichen schätzen, die noch wahre Freunde haben. Darunter sind sogar 2,5 Gamer (einer zählt nur halb, weil nur gelegentlich
) Aber, und ich denke, das ist auch eine typische Entwicklung des Alters, wir können uns nur sehr selten mal auf ein Spiel einigen.
Ich habe bei mir festgestellt, dass ich mit steigendem Alter auch immer weniger kompromissbereit bin. Man hat eben seine Gewohnheiten, Vorlieben oder was auch immer. Ich habe den Eindruck, dass das nicht nur bei mir so ist, sondern erlebe das auch bei meinen Freunden. Wir treffen uns nach wie vor regelmäßig, feiern, fahren gemeinsam in den Urlaub, aber das gemeinsame Zocken kommt nur noch seltenst zustande.
Auch erlebe ich, dass es mir schwer fällt in neuen Spielen Anschluss zu anderen Spielern zu finden. Sofern meine Frau sich nicht mal erbarmt mal ein MMoRPG oder Moba mit mir zu zocken, bin ich in den meisten Onlinegames relativ allein unterwegs. Dabei habe ich null Probleme auf Menschen zu zugehen. Ich nutze gerne und oft TS. Aber irgendwie fällt es mir schwerer Eigenarten anderer Menschen (und auf den TS-Servern dieser Welt trifft man auf teils sehr befremdliche Eigenarten) im Privaten zu tolerieren.
Auf den ganzen Socialmedia-Kram kann ich im Übrigen auch verzichten. Auch typisch für uns alte Nerdsäcke. Gleichaltrige und ältere Menschen, die nicht mit einem Computer aufgewachsen sind (und ihn intensiv genutzt haben) scheinen da weniger ablehnend zu sein.
Das Thema ist recht interessant wie ich finde. Dabei bin auf andere Widrigkeiten wie zum Beispiel nervende Cheater in Onlinespielen noch gar nicht eingegangen.
Ich bleibe trotz der offensichtlichen Schwierigkeiten allerdings bei meinem Online-Schwerpunkt. Ich kann nun allerdings den Standpunkt "Ein Hoch auf die Kampagne" besser verstehen