Tim Schafer und die Vertrauensfrage

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4P|Benjamin
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von 4P|Benjamin »

humaldo hat geschrieben:Lieber Benjamin, vermutlich bist du kein Backer von Broken Age und hast keinen Zugang zum internen Backer-Bereich des Double Fine Forums.
Doch, klar. :) Von Anfang an. Dass Schafer sein Konzept quasi von 300.000 auf 3 Mio. ändert, geht ja in Ordnung. Dass er auf so "unvorhersehbare" Kosten erst während der Entwicklung stößt und somit diese "Halbveröffentlichung" notwendig wurde, ist aber aber schlechte wirtschaftliche Planung.
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Kajetan
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Kajetan »

Kiviuq hat geschrieben:Das Problem ist aber, dass jedes EA-Scheitern auf Crowdfunding im Allgemeinen abgewälzt werden wird.
Sicher, aber schau Dir mal an, wer das tut. Leute, die das Prinzip nicht verstanden haben. Die kann man aufklären und informieren. Und Leute, die einfach nur provozieren wollen. Die kann man ignorieren.
Außerdem wirst du bei Bankprodukten ja heute immerhin dazu gezwungen, in x-facher Ausführung zu dokumentieren, dass du alles verstanden hast. Brauchen wir also Beratungsprotokolle für Early-Access-Spiele? :D
Hmm, das ist keine schlechte Idee :)

Hast Du die neue Steam-Oberfläche gesehen? Da hat man jetzt sog. "Kuratoren", wo Leute mit einer gewissen Bekanntheit sich für bestimmte EA-Projekte aussprechen und sie empfehlen. Das ist natürlich immer noch keine Garantie (die es nie geben wird), aber es kann helfen die Spreu vom Weizen zu trennen. Das System ist nicht perfekt, aber es kann vielleicht ein weiterer Schritt sein, um der Unmassen an schlechten Spielen und Projekten Herr zu werden, ohne mit einem Vorab-Filter vielleicht vielversprechende Projekte gleich abzuwürgen.
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Ares101
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Ares101 »

Also ich finde den weg besser den Kingdom Come: Deliverence gegangen ist.

Hiernochmal der Kickstartertrailer von Anfang des Jahres: https://www.youtube.com/watch?v=nyfmd9ZMyIw

Da merkt man erstmal das sie das schon lange planen und sich eben auch um publisher und private investoren bemüht haben. Das Gerüst und die hälfte des Spieles stand zu dem Zeitpunkt ben schon und das hat mich auch überzeugt das dort eben relativ wenig falsch laufen kann. Einfach mal anschauen dann merkt man den Unterschied. Was er nach dem Trailerpart sagt hat mich einfach überzeugt.
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muecke-the-lietz
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von muecke-the-lietz »

was für eine tolle sache kickstarter sein kann, hat ja gerade eben erst wasteland 2 gezeigt. das mag zwar noch nicht perfekt sein, bietet aber für fans des genres schon jetzt mehr, als viele titel der letzten jahre.

enttäuschend ist für viele wohl, dass gerade so ein studio wie double fine unter der leitung von tim schafer nicht in der lage ist, mit dem geld richtig hauszuhalten. da haben viele wohl auch auf die jahrelange erfahrung gehofft.

ich bin und bleibe auch weiterhin sehr skeptisch, was diese form von finanzierung im allgemeinen betrifft. sie ist für mich nämlich eher ein symptom einer kränkelnden branche, in der die vorstellungen der gamer und der investoren immer weiter auseinander zu gehen scheinen. dass die gamer nun selber zu investoren werden, um die spiele zu bekommen, die sie sich wünschen, führt natürlich auch zu ganz neuen problemen.
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mindfaQ
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von mindfaQ »

Er hats halt nicht drauf. Immerhin kann er bei einem PS4 Remake wie jetzt bei Grim Fandango nicht so viel falsch machen (einen wirklichen Mehrwert wird es wohl aber nicht schaffen, soweit ich das bis jetzt Gesehen habe)
DotA > all
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Brakiri
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Brakiri »

Kickstarter finde ich klasse. Darüber habe ich trotz des kurzen Bestehens jetzt schon mehrere Projekte gebacked und war bisher nicht von den Produkten enttäuscht.

Wenn Early Access bedeutet, dass das Spiel auf jeden Fall fertig gemacht wird und ich an der Entwicklung teilhaben darf, dann ist das für die Leute die das so möchten, sicher eine schöne Sache. Bei Double Fine und Space Base DF9 war es allerdings eben nicht so. Da hat Tim den Sinn dieses Konzeptes nicht verstanden und ist damit auch prompt baden gegangen.

Er hat nämlich gesagt: Wir basteln was und ihr dürft teilhaben. Hat allerdings versäumt zu sagen: Das natürlich nur, solange die EA-Verkäufe die weitere Entwicklung von Spacebase decken. Und das ist in meinen Augen unlauter und geht gegen das Konzept des EA.

Das Tim weder vernünftig planen, noch mit Geld umgehen kann, müsste jetzt auch der begriffstutzigste Fan begriffen haben.

DF sollte man ohne tiefgreifende Veränderungen im Projektmanagement und der Budgetplanung/-überwachung kein Geld im Voraus mehr anvertrauen.
Zuletzt geändert von Brakiri am 23.09.2014 16:28, insgesamt 1-mal geändert.
Warum Trump gewonnen hat:
https://www.youtube.com/watch?v=vSS4GCA__As

Die Wahrheit macht frech
Stop the planet, i wanna get out...

Wenn man sich streitet, einfach Kekse essen. Schmeckt gut und man hört nichts mehr.
Haehnchen81
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Haehnchen81 »

kcikstarter, early access, green light...

sorry wenns harsch klingt, aber wer da geld bezahlt, ist selber schuld...

man bezahlt dort geld an etwaige entwickler die VERSPRECHUNGEN verkaufen, nichts weiter...

es gibt keinerlei garantien, es müssen keine deadlines eingehalten werden, und wofür das geld letzten endes WIRKLICH ausgegeben wird weiß man ebenso wenig, und muss der jeweilige entwickler auch nicht zu 100% offen legen, womit so ein system direkt ad absurdum geführt wird...

am ende bezahlt man dann also geld für etwas wo man weder weiß ob es fertig wird, geschweige denn WANN. von der qualität ganz zu schweigen...

man kauft hier sprichwörtlich die katze im sack, doch bei diesen system kann man sich nichtmal sicher sein das überhaupt ne aktze im sack drin ist.

wer zuviel geld hat und hoffnung hat das da mal sein wunschprojekt zusammen geschustert wird, bitte soll er sein geld ausgeben...

genauso gut kann man aber auch den ablasshandel bei der kirche weder einführen, die chance dort am ende des lebens durch den ablass handel tatsächlin gen himmel zu fahren ist in etwa genauso groß wie die tatsache hier geld in ein wirklich gutes projekt zu stecken das sich an seine versprechungen hält...

das beispiel aus dieser kolumne ist ja nur eins von vielen, und nichtmal das krasseste...

da wird verpsorchen für 400.000 das spiel fertig zu machen, und am ende reichen NICHTMAL 3 mio!!!! wenn da skeine komplett verarsche ist, was dann?

das problem hierbei ist, das leider diese verarsche auch bei AAA titeln immer mehr einzug erhält...

man kauft hier spiele, die vermeidlich fertig sind, dies aber eben nicht sind und spielt dann ein jahr lang die beta in der hoffnung das modder, oder der jeweilige entwickler anständige patches liefern...

nun könnte man sagen das man bei echten AAA titeln ja imemrhin test lesen kann bevor man geld ausgibt...

da halte ich nun dagegen das viele test auch auf 4 players schlichtweg glatte märchenstunden sind...

nehme da immer gerne das beispiel Skyrim.

hochgelobt, allen ortes...

spielt doch mal skyrim in der release version ohne mods und patches... dann will ich nochmal lobeshymnen hören... steuerung, mist. UI? mist. Quests? sehr viele gehen gar nicht, sind verbuggt, oder man tötet während einer anderen questreihe NPCs die aber für die jeweilige neue quest vllt von nöten waren... ect pp... gibs auch zahlreich... craftsystem? buggy, händlersystem? einmal verkaufen, nie wieder verkaufen. all sowas wird nur durch patches und mods behoben, und das sind noch nichtmal die schlimmsten fehler...

wie man so einem spiel als release version ne wertung jenseits der 70 geben kann ist völlig rätselhaft... unfertige spiele werden nicht etwa abgestraft, nein sondenr ob ihres potenzials auch noch gelobt ^^ das nenne ich mal paradox.

und nur ums mal klar zustellen, ich bin großer großer bethesda und auch skyrim fan, aber ich weiß auch worauf ich mich da einlasse und das nahezu alle bethesda spiele nur mit den guten und zahlreichen mods und patches der community richtig geile spiele sind. sei es fallout 3 (das quasi überall rekord wertungen bekam) skyrim, oblivion, oder oder oder... alle haben sie eines gemeinsam, in der der roh release fassung mit fehlern überhäuft, und ein riesen instabiles ärgernis zum spielen...

mit mods und patches die besten spiele ihrer zunft.

und genau deshalb kaufe ich mir spiele dieser art nur wenn etwas zeit vergangen ist, und eben genug patches udn mods da sind die mir garantieren das dieses spiel nun nahezu "fertig" ist...

bei kickstarter und co, bezahlt ihr also geld, für etwas das defenitiv nicht fertig ist, wo nicht feststeht wann es fertig ist, und wo man auch nicht weiß wie es wird wenn es fertig ist... und dann beschwert ihr euch ernsthaft enttäuscht zu werden?`liebe leute, ihr seid doch selber schuld...

investoren die ihr geld investierne in solchne projekte wollen SICHERHEITEN als gegenleistung... oder zumindest eine gewinnbeteiligung... aber weder das eine, noch das andere erhält man hier. sondern man muss sich auf das wort der entwickler verlassen... Hut ab vor leuten die tatsächlich noch soviel vertrauen in die menschen haben. ich habs mit sicherheit nicht. und finde es schon ziemlich naiv da geld für auszugeben...

die idee ansich entwickler mit geld zu unterstützen damit ein geliebtes projekt fertig wird, ist ja ganz ok und auch ne feine sache... aber DAS WIE ist hier der knackpunkt...

hier wirft man sein geld auf gut glück in einen brunnen, und hofft aufs beste.... nene das kanns nicht sein.
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Creepwalker
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Creepwalker »

Ja es ist erstaunlich wieviele Leute, allein auf Versprechungen und bunten Bildchen/Filmchen (die jeder Depp erstellen mit bissel Mühe erstellen kann) hin, anderen meist wildfremden Menschen Geld hinterherwerfen.
Ok es sind sicher viele Idealisten und Leute dabei, die sich sowas finanziell auch locker leisten können.
Aber was ist mit dem Rest? Ja der ist wohl einfach zu dumm und hat Pech gehabt oder wie?

Eine ähnlich beschissene Entwicklung gibs ja auf Twitch und Youtube, wo "Ahnungslosen" das Geld quasi aus der Tasche heraus "gespendet" wird.
Verpackt und angepriesen als milde Gabe für die meist sehr gut situierten Entertainer.
Diese ganze Entwicklung ist äußerst fragwürdig und auch nicht viel schlechter/besser als zBsp. die DLC und Microtransaktionpolitik verschiedener Majors...
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AIex
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von AIex »

Schaefer ist mittlerweile so glaubwürdig wie Molyneux, nur dass letzterer mit seinen leeren Versprechungen richtig Kohle macht.
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Usul
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Usul »

Ich fasse den Kommentar mal für alle jene zusammen, die nicht so gerne lesen:

http://www.youtube.com/watch?v=VnT7pT6zCcA
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Dunnkare
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Dunnkare »

Tim Schafer Spiele waren und sind super, sein Studio produziert inhaltlich und spielerisch grandiose Titel. Aber auf den zweiten Akt von Broken Age muss man noch immer warten - 300 Tausend für ein Spiel zu veranschlagen und dann 3 Millionen für das halbe ausgeben, das ist grobe Fahrlässigkeit und grenzt an Vertragsbruch. Wieso da die Leute trotzdem weiter in seine Projekte investieren ist mir schleierhaft. Für mich steht jedenfalls fest: Ich liebe ihre Spiele, aber Double Fine bekommt von mir keinen Cent mehr im Voraus!
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Brakiri
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Brakiri »

Usul hat geschrieben:Ich fasse den Kommentar mal für alle jene zusammen, die nicht so gerne lesen:

http://www.youtube.com/watch?v=VnT7pT6zCcA
Ouch..lustig aber nicht ganz fair.
Den Leuten wurde meines Wissens nicht gesagt, dass das Game nur dann fertiggestellt wird, wenn die EA-Einnahmen ausreichen.
Das ist normalerweise nicht Sinn des Konzeptes "Early Access".
Warum Trump gewonnen hat:
https://www.youtube.com/watch?v=vSS4GCA__As

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Wenn man sich streitet, einfach Kekse essen. Schmeckt gut und man hört nichts mehr.
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Usul
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Usul »

Brakiri hat geschrieben:Ouch..lustig aber nicht ganz fair.
Den Leuten wurde meines Wissens nicht gesagt, dass das Game nur dann fertiggestellt wird, wenn die EA-Einnahmen ausreichen.
Das ist normalerweise nicht Sinn des Konzeptes "Early Access".
Hast ja Recht... aber warum soll man eine große Sache daraus machen? Schafer kann halt nicht kalkulieren. Fertig. :Häschen:
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Creepwalker
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Creepwalker »

Vielleicht weil early access und kickstarter dazu verleiten nicht anständig kalkulieren zu müssen?
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Temeter 
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Temeter  »

Brakiri hat geschrieben:Den Leuten wurde meines Wissens nicht gesagt, dass das Game nur dann fertiggestellt wird, wenn die EA-Einnahmen ausreichen.
Das ist normalerweise nicht Sinn des Konzeptes "Early Access".
Natürlich ist es das, oder verstehe ich dich hier falsch? EA soll Spiele finanzieren, denen es ansonsten an Kapital mangeln würde. Die wenigsten EA-Spiele sind vollständig genug, als dass deren Zustand den Kauf rechtfertigen könnte.
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