Tim Schafer und die Vertrauensfrage

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4P|BOT2
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Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von 4P|BOT2 »

...

Hier geht es zur Kolumne: Tim Schafer und die Vertrauensfrage
Easy Lee
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Easy Lee »

Heutzutage meint eben jeder er könne Business ohne Business-Leute machen.

Ich bin selbst kein Freund von Verkäufern, Schlipsträgern, Bilanzenverstehern ... ihr wisst was ich meine. Aber richtig eingesetzt - nämlich in zweiter Instanz auf den Vertriebswegen, statt in der Projektleitung - werden solche Leute benötigt. Dazu braucht man aber auch ein Geschäftsmodell, das eben nicht "on-the-fly" abgewickelt wird.

Als eines taugt die Geschichte allemal - als prominentes Beispiel für das Versagen von Early Access.
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MrLetiso
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von MrLetiso »

Doch obwohl ich Kickstarter und Early Access weiter unterstützen werde (...)
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USERNAME_1648515
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von USERNAME_1648515 »

Aus den genannten Gründen überwiegen für mich persönlich auch die Contro Argumente (also gegen Kickstarter und Early Access). Ich warte lieber n bisschen länger und kriege dann wirklich ein vollständiges Spiel (und wenn ich wie bei TWD auf ne "Game Of The Year" Edition warten muss).

Einige Spiele haben zwar meine Neugierde geweckt, aber bislang konnte mich noch keins dazu bringen Geld auszugeben.
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Kajetan
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Kajetan »

Dr. Assborn hat geschrieben:Als eines taugt die Geschichte allemal - als prominentes Beispiel für das Versagen von Early Access.
So ein Quatsch! Das taugt nur Beispiel für das finanztechnische Versagen von Double Fine! Denn nur weil es immer wieder Firmen gibt, die investierte Gelder nicht gescheit einsetzen können, ist das ein Zeichen für ein Versagen vom Prinzip des Venture Capitals, von Bankenfinanzierung oder anderen Fördermaßnahmen für Firmenneugründungen?
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Diveti
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Diveti »

Der Kommentar wäre in Ordnung, wenn es nur um allgemeines Crowdfunding ginge.

Aber bezüglich Early Access trifft dies ...
Wo Geld fließt und Erwartungen geschürt werden, da müssen Versprechen gehalten werden, sowohl finanzielle als auch inhaltliche.
... in meinen Augen einfach nicht zu. Bei Early Access bezahlt man im Grunde nun mal dafür, an der Entwicklung teilhaben zu dürfen. Das garantiert einem zunächst nichts, außer eben diese Teilhabe.
Das einzig Verwerfliche an alldem ist in meinen Augen die Verpackung. Denn Steam mit der Einbettung von Early Access in das normale Shop-System und auch viele Entwickler, die natürlich zugleich Beta- und Final-Versionen mit in die Early-Access-Bundles schnüren, wecken den Eindruck, dass Early Access im Grunde nur eine Erweiterung des Crowdfundings mit Beta-Zugang ist, quasi die logische Fortführung. Und das schadet letzlich allen, den Entwicklern, die auf solche Ansätze angewiesen sind, den Spielern, die auf so etwas reinfallen, und vor allem denjenigen, die nur ganz normales Crowdfunding ohne Early Access betreiben wollen, und so ebenfalls negativ gezeichnet werden.
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humaldo
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von humaldo »

Lieber Benjamin, vermutlich bist du kein Backer von Broken Age und hast keinen Zugang zum internen Backer-Bereich des Double Fine Forums. In den zahlreichen Reportage Videos und vielen anderen Threads werden dort die Produktionsumstände und die Produktionskosten aufgelistet. Außerdem findet man jede Menge Infos zum Umstand, warum aus dem 400.000$ Projekt ein 3.300.000$ geworden ist, und was das für die Produktion bedeutet hat. Auch sonst haben die Leute um Tim Schafer schon öfters Infos bezüglich den Produktionskosten von Broken Age auf Twitter oder anderswo veröffentlicht. Wer einen schnellen Überblick haben will, kann gern mal in einen kleinen Artikel reinschauen, den ich neulich gepostet habe: http://projectdev.humepage.at/1569
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Kajetan
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Kajetan »

Kiviuq hat geschrieben: Das einzig Verwerfliche an alldem ist in meinen Augen die Verpackung. Denn Steam mit der Einbettung von Early Access in das normale Shop-System und auch viele Entwickler, die natürlich zugleich Beta- und Final-Versionen mit in die Early-Access-Bundles schnüren, wecken den Eindruck, dass Early Access im Grunde nur eine Erweiterung des Crowdfundings mit Beta-Zugang ist, quasi die logische Fortführung. Und das schadet letzlich allen, den Entwicklern, die auf solche Ansätze angewiesen sind, den Spielern, die auf so etwas reinfallen, und vor allem denjenigen, die nur ganz normales Crowdfunding ohne Early Access betreiben wollen, und so ebenfalls negativ gezeichnet werden.
Wieso triffst Du eine Unterscheidung zwischen Crowdfunding und Early Access von Valve? Early Access IST Crowdfunding. Der einzige Unterschied besteht nur darin, dass sich auf z.B. Kickstarter viel neue Projekte tummeln, die sich noch in frühen Stadien der Entwicklung befinden, während EA für Projekte gedacht ist, die schon wesentlich weiter fortgeschritten sind, die bereits spielbare Alphas oder bereits vollwertige Betas mit Feature-Freeze haben.
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Kirghiz
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Kirghiz »

humaldo hat geschrieben:Lieber Benjamin, vermutlich bist du kein Backer von Broken Age und hast keinen Zugang zum internen Backer-Bereich des Double Fine Forums. In den zahlreichen Reportage Videos und vielen anderen Threads werden dort die Produktionsumstände und die Produktionskosten aufgelistet. Außerdem findet man jede Menge Infos zum Umstand, warum aus dem 400.000$ Projekt ein 3.300.000$ geworden ist, und was das für die Produktion bedeutet hat. Auch sonst haben die Leute um Tim Schafer schon öfters Infos bezüglich den Produktionskosten von Broken Age auf Twitter oder anderswo veröffentlicht. Wer einen schnellen Überblick haben will, kann gern mal in einen kleinen Artikel reinschauen, den ich neulich gepostet habe: http://projectdev.humepage.at/1569
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Recht unaufschlussreicher Artikel, außerdem seltsames Statement. Selber die Kolummne nicht genau durchlesen aber man soll den eigenen Blog anklicken?
Es ist den meisten schon klar wo die Kohle hinging (zumindest bei denen die einen Job haben und grundlegende Mathematik beherrschen). Der Kern der Kritik ist dass er ursprünglich mit 400k kalkuliert hatte und dann nicht mal 3Mio. ausreichen.
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Skabus
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Skabus »

Kajetan hat geschrieben:
Dr. Assborn hat geschrieben:Als eines taugt die Geschichte allemal - als prominentes Beispiel für das Versagen von Early Access.
So ein Quatsch! Das taugt nur Beispiel für das finanztechnische Versagen von Double Fine! Denn nur weil es immer wieder Firmen gibt, die investierte Gelder nicht gescheit einsetzen können, ist das ein Zeichen für ein Versagen vom Prinzip des Venture Capitals, von Bankenfinanzierung oder anderen Fördermaßnahmen für Firmenneugründungen?
Das ist aber auch genau das Problem, es wird eben nicht wie ernsthaftes, hartes Business verkauft, wie das eben bei knallhartem Venture Capitals üblich ist, sondern wie Klicki-Bunti-Luftschloss-Land in dem alles möglich ist, wenn man den Entwicklern nur genug Geld in den Rachen wirft.

Ich will keine Missverständnisse aufkommen lassen: Ich bin ein großer Befürworter von Early Access und Kickstarter/Crowdfunding, aber das Problem ist eben wie du sagst, dass es die Menschen sind, die solche Sachen in den Sand setzen, eben weil sie wie Tim Schaefer nicht mit Geld umgehen können, keinen Plan haben wie sie mit ihrem Buget haushalten sollen und dann dazu neigen Luftschlösser zu bauen.

Gerade bei DoubleFine kapier ichs net. Die haben Broke Age auf Kickstarter finanziert bekommen. 3,3 Mio. Dann schaffen sie es nicht daraus ein vernünftiges, vollständiges Spiel zu entwickeln, mit einem Buget mit den die Entwickler von Metro 2033 wahrscheinlich mind. 3 Teile UND ein OpenWorld-RPG im Metro-Universum entwickelt hätten, dann hat DF die Frechheit keine 12 Monate später Massive Chalice auf Kickstarter zu präsentieren und auch hier nochmal 1,2 Mio. abzustauben. Dann beginnen sie aus einer Laune heraus DF-9 zu entwickeln, wärend sie bereits Costume Quest 2 in der Mache haben. HALLO?

Und kleine Entwickler die bloß popelige 50.000 Euro haben wollen, die müssen 3 Kickstarter-Anläufe nehmen, weil sie ihr Spiel nicht finanziert kriegen, das schon fast fertig ist?

Das ist für mich der größte Kritikpunkt. Hier geht es wieder nur um Image und Politik. Ein Typ wie Tim Schaefer brauch nur mit ein paar Geldscheinen wedeln und schon kriegt er 1-3 Mio. für seine Luftschlösser und andere ambitionierte Studios gehen Wasser saufen, obwohl sie oft nicht mal eine Vollfinanzierung wollen, sondern lediglich Geld für die Fertigstellung, Vertrieb, etc.

DoubeFine ist für mich unten durch. Zum Glück hab ich wieder Broken Age noch Df-9, noch Massive Chalice unterstützt. Diese Dreistigkeit und diese fehlende betriebswirtschaftliche Kompetenz die DoubleFine zeigt macht für mich einfach einen absolut unseriösen Eindruck. Tim Schaefer mag kreativ sein und Monkey Island liebe ich auch wiederhin, als einer meiner Top10-Spiele, aber wer ein eigenes Studio leitet muss auch in der Lage sein ernsthaftes Business zu betreiben. Und wenn er das nicht selbst kann oder will, dann sollte er von dem Buget sich wenigstens einen fähigen Projektmanager leisten können, der dafür sorgt, dass Ressourcen, Personal und Finanzen optimal ausgenutzt werden.

Es ist peinlich aber sehr interessant so langsam auch in diesen Hinsicht desillusioniert zu werden. Die Publisher sind sicher keine Unschuldslämmer aber wenn ich mir vorstelle, dass Leute wie Tim Schaefer so in einem Publisher-Verhältnis entwickelt hat, dann brauch man sich nicht darüber zu wundern, dass der Publisher irgendwo seine Interessen schützen will. Denn die Spielebranche ist kein Auffangbecken für Leute, die glauben, sie könnten das Geld anderer verbraten, nichts substanzielles liefern und am Ende auch noch frech nach "noch mehr Geld" fragen. Irgendwo ist die Grenze dann auch mal erreicht...

Zudem frage ich mich auch, was Tim Schaefer und DoubleFine letzendlich relevantes für die Spielwelt geschaffen hat. Aktuell haut Daedalic Entertainment ein tolles Adventure nach dem anderen raus, dass 100-mal mehr LucasArts-Charme versprüht als dieser künstlerische und finanzielle Unfall den Tim Schaefer "Broken Age" nennt. Zudem das Spiel auch keinerlei Innovation aufweist, wärend Daedalic mit ihrem neuen Krimi-Adventure-Projekt sogar endlich auch einen Fortschritt im Genre zeigt, die alten, ausgetretenen Pfade zu verlassen und neue Ideen in das angestaubte Adventure-Genre zu bringen.

Wärend Tim Schaefer nicht einen Funken Orginalität und Innovationsgeist bewiesen hat, man ihm das Geld aber trotzdem vorne und hinten reinsteckt. Ich versteh es nicht...

Fazit: Für mich bleibt Early Access und Kickstarter weiterhin eine gute Sache, ohne die es viele aktuelle Spieleprojekt vllt. gar nicht gegeben hätte, oder zumindest nicht in der Form. DoubleFine wird für mich aber nun gleichbedeutend sein mit "Finger weg" und "lieber dreimal schauen, als nur einmal". Das Vertrauen in Tim Schaefer und DoubleFine habe ich erstmal auf unbestimmte Zeit verloren.

@Benjamin: Schöner Beitrag. Kann deinen Gedankengängen nur zustimmen :)

MfG Ska
Bye Bye 4Players. War ne schöne Zeit! :)
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Diveti
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Diveti »

Early Access IST Crowdfunding.
Ja, ist es in den meisten Fällen. Aber das liegt nur an der Präsentation des angebotenen Pakets. Bei Project Cars war z.B. von Anfang an viel deutlicher, dass man als Unterstützer eher als Tester und Unterstützer der Entwickler gesehen wird. Bei den EA-Titeln auf Steam steht zwar natürlich der Hinweistext drunter, aber ansonsten wirkt das beinahe wie der Kauf eines fertigen Titels. Und das ist in meinen Augen ein Riesenproblem. Dass das von vielen Entwicklern wiederum genau so gewünscht ist, da sie zu dem Zeitpunkt der EA-Veröffentlichung ohnehin nur an der Finanzierung interessiert sind, macht das Ganze nicht besser.
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Kajetan
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Kajetan »

Kiviuq hat geschrieben:Bei den EA-Titeln auf Steam steht zwar natürlich der Hinweistext drunter, aber ansonsten wirkt das beinahe wie der Kauf eines fertigen Titels.
Das wirkt nur für Leute, die nicht in der Lage sind FETT und DEUTLICH sichtbare Hinweistexte zu lesen. So wie es auch immer jemanden gibt, der Aktien kauft, wobei ihn der Banker klipp und klar auf die Risiken hingewiesen hat, er sogar unterschreiben musste, dass er über die Risiken informiert wurde ... und sich dann beschwert, dass sich sein "Bausparvertrag" in Luft aufgelöst hat und die Aktien nichts mehr wert sind.
Und das ist in meinen Augen ein Riesenproblem. Dass das von vielen Entwicklern wiederum genau so gewünscht ist, da sie zu dem Zeitpunkt der EA-Veröffentlichung ohnehin nur an der Finanzierung interessiert sind, macht das Ganze nicht besser.
Das ist nur ein Problem für Leute, die nicht LESEN und auch nicht VERSTEHEN können. Das ist keine Abzocke, da ist keine Grauzone. Es steht klipp und klar bei jedem Early Access-Titel auf Steam, farblich klar abgesetzt und sehr gut erkennbar: "Das ist kein fertiges Spiel! Wenn Du hier Geld ausgibst, dann tue das auf eigenes Risiko hin!".

Weisst Du, ich bin ja immer sofort dabei, wenn es darum geht irgendwelche Dummbatzen vor sich selbst zu schützen, wenn man versucht sie abzuziehen und über den Tisch zu ziehen. Doch hier? Eigenverantwortung ist kein Problem!
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Satus
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Satus »

Kickstarter? Early Access ? Tim Schaefer? :lol:

Ohne mich ;)
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Kajetan
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Kajetan »

Skabus hat geschrieben:Das ist für mich der größte Kritikpunkt. Hier geht es wieder nur um Image und Politik. Ein Typ wie Tim Schaefer brauch nur mit ein paar Geldscheinen wedeln und schon kriegt er 1-3 Mio. für seine Luftschlösser und andere ambitionierte Studios gehen Wasser saufen, obwohl sie oft nicht mal eine Vollfinanzierung wollen, sondern lediglich Geld für die Fertigstellung, Vertrieb, etc.
Tim Schafer KONNTE das. Weil er als Tim Schafer, das kreative Gamedesign-Genie bekannt war. Jetzt höchstwahrscheinlich nicht mehr. Ein kreatives Gamedesign-Genie ist er wahrscheinlich immer noch, aber jetzt wissen genug Leute, dass man bei Double Fine nicht vernünftig mit Geld umgehen kann.

Das ist halt die andere Seite des Videospielgeschäftes. Wo man nur schöne, tolle Spiele sieht und phöse, phöse Publisher, die verhindern, dass es schöne, tolle Spiele gibt. Dass es auch unfähige Entwickler gibt, die einem Geldgeber anstatt pünktlich ein fertiges Spiel zu liefern, nur graue Haare und schlaflose Nächte bereiten ... diese Seite kennen nur wenige Spieler.
Es ist peinlich aber sehr interessant so langsam auch in diesen Hinsicht desillusioniert zu werden.
Das muss Dir nicht peinlich sein. Es ist langfristig GUT, wenn die eine oder andere Illusion verschwindet und durch die Wirklichkeit ersetzt wird. Um so schwerer werden es dadurch schludrige Entwickler und dreiste Abzocker haben. Weil man früher erkennen kann, das hier etwas nicht grün ist.
Zudem frage ich mich auch, was Tim Schaefer und DoubleFine letzendlich relevantes für die Spielwelt geschaffen hat.
Abgesehen davon, dass Broken Age Act 1 ein wunderschönes Märchen mit zauberhaften Graphiken ist ... Psychonauts! Dafür werde ich Schafer für alle Zeiten lieben. Ihn lieben und ihm dennoch keinen weiteren Cent mehr vorab geben.
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Diveti
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage

Beitrag von Diveti »

Dass das rechtlich abgedeckt ist, ist klar. Selbst von der Begriffsdefinition ist das je nach Definierendem abgedeckt, wie unsere unterschiedliche Sichtweise zeigt :D . Das Problem ist aber, dass jedes EA-Scheitern auf Crowdfunding im Allgemeinen abgewälzt werden wird. Und eine Alpha sagt bei kleineren Indie-Entwicklern, wo es oft gar keine richtigen Meilensteine gibt, über Stabilität oder die Wahrscheinlichkeit einer Veröffentlichtung nur wenig aus. Und umgekehrt haben vermutlich ca. 0,1% aller Early-Access-User tatsächlich vor, an der Entwicklung teilzunehmen. Solange die Erwartungen und Beweggründe auf beiden Seiten derart unterschiedlich sind, ist für mich an dem Modell etwas faul.
Außerdem wirst du bei Bankprodukten ja heute immerhin dazu gezwungen, in x-facher Ausführung zu dokumentieren, dass du alles verstanden hast. Brauchen wir also Beratungsprotokolle für Early-Access-Spiele? :D
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