Tim Schafer und die Vertrauensfrage
Verfasst: 23.09.2014 12:14
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Doch obwohl ich Kickstarter und Early Access weiter unterstützen werde (...)
So ein Quatsch! Das taugt nur Beispiel für das finanztechnische Versagen von Double Fine! Denn nur weil es immer wieder Firmen gibt, die investierte Gelder nicht gescheit einsetzen können, ist das ein Zeichen für ein Versagen vom Prinzip des Venture Capitals, von Bankenfinanzierung oder anderen Fördermaßnahmen für Firmenneugründungen?Dr. Assborn hat geschrieben:Als eines taugt die Geschichte allemal - als prominentes Beispiel für das Versagen von Early Access.
... in meinen Augen einfach nicht zu. Bei Early Access bezahlt man im Grunde nun mal dafür, an der Entwicklung teilhaben zu dürfen. Das garantiert einem zunächst nichts, außer eben diese Teilhabe.Wo Geld fließt und Erwartungen geschürt werden, da müssen Versprechen gehalten werden, sowohl finanzielle als auch inhaltliche.
Wieso triffst Du eine Unterscheidung zwischen Crowdfunding und Early Access von Valve? Early Access IST Crowdfunding. Der einzige Unterschied besteht nur darin, dass sich auf z.B. Kickstarter viel neue Projekte tummeln, die sich noch in frühen Stadien der Entwicklung befinden, während EA für Projekte gedacht ist, die schon wesentlich weiter fortgeschritten sind, die bereits spielbare Alphas oder bereits vollwertige Betas mit Feature-Freeze haben.Kiviuq hat geschrieben: Das einzig Verwerfliche an alldem ist in meinen Augen die Verpackung. Denn Steam mit der Einbettung von Early Access in das normale Shop-System und auch viele Entwickler, die natürlich zugleich Beta- und Final-Versionen mit in die Early-Access-Bundles schnüren, wecken den Eindruck, dass Early Access im Grunde nur eine Erweiterung des Crowdfundings mit Beta-Zugang ist, quasi die logische Fortführung. Und das schadet letzlich allen, den Entwicklern, die auf solche Ansätze angewiesen sind, den Spielern, die auf so etwas reinfallen, und vor allem denjenigen, die nur ganz normales Crowdfunding ohne Early Access betreiben wollen, und so ebenfalls negativ gezeichnet werden.
Recht unaufschlussreicher Artikel, außerdem seltsames Statement. Selber die Kolummne nicht genau durchlesen aber man soll den eigenen Blog anklicken?humaldo hat geschrieben:Lieber Benjamin, vermutlich bist du kein Backer von Broken Age und hast keinen Zugang zum internen Backer-Bereich des Double Fine Forums. In den zahlreichen Reportage Videos und vielen anderen Threads werden dort die Produktionsumstände und die Produktionskosten aufgelistet. Außerdem findet man jede Menge Infos zum Umstand, warum aus dem 400.000$ Projekt ein 3.300.000$ geworden ist, und was das für die Produktion bedeutet hat. Auch sonst haben die Leute um Tim Schafer schon öfters Infos bezüglich den Produktionskosten von Broken Age auf Twitter oder anderswo veröffentlicht. Wer einen schnellen Überblick haben will, kann gern mal in einen kleinen Artikel reinschauen, den ich neulich gepostet habe: http://projectdev.humepage.at/1569
lg, Christian aka humaldo
Das ist aber auch genau das Problem, es wird eben nicht wie ernsthaftes, hartes Business verkauft, wie das eben bei knallhartem Venture Capitals üblich ist, sondern wie Klicki-Bunti-Luftschloss-Land in dem alles möglich ist, wenn man den Entwicklern nur genug Geld in den Rachen wirft.Kajetan hat geschrieben:So ein Quatsch! Das taugt nur Beispiel für das finanztechnische Versagen von Double Fine! Denn nur weil es immer wieder Firmen gibt, die investierte Gelder nicht gescheit einsetzen können, ist das ein Zeichen für ein Versagen vom Prinzip des Venture Capitals, von Bankenfinanzierung oder anderen Fördermaßnahmen für Firmenneugründungen?Dr. Assborn hat geschrieben:Als eines taugt die Geschichte allemal - als prominentes Beispiel für das Versagen von Early Access.
Ja, ist es in den meisten Fällen. Aber das liegt nur an der Präsentation des angebotenen Pakets. Bei Project Cars war z.B. von Anfang an viel deutlicher, dass man als Unterstützer eher als Tester und Unterstützer der Entwickler gesehen wird. Bei den EA-Titeln auf Steam steht zwar natürlich der Hinweistext drunter, aber ansonsten wirkt das beinahe wie der Kauf eines fertigen Titels. Und das ist in meinen Augen ein Riesenproblem. Dass das von vielen Entwicklern wiederum genau so gewünscht ist, da sie zu dem Zeitpunkt der EA-Veröffentlichung ohnehin nur an der Finanzierung interessiert sind, macht das Ganze nicht besser.Early Access IST Crowdfunding.
Das wirkt nur für Leute, die nicht in der Lage sind FETT und DEUTLICH sichtbare Hinweistexte zu lesen. So wie es auch immer jemanden gibt, der Aktien kauft, wobei ihn der Banker klipp und klar auf die Risiken hingewiesen hat, er sogar unterschreiben musste, dass er über die Risiken informiert wurde ... und sich dann beschwert, dass sich sein "Bausparvertrag" in Luft aufgelöst hat und die Aktien nichts mehr wert sind.Kiviuq hat geschrieben:Bei den EA-Titeln auf Steam steht zwar natürlich der Hinweistext drunter, aber ansonsten wirkt das beinahe wie der Kauf eines fertigen Titels.
Das ist nur ein Problem für Leute, die nicht LESEN und auch nicht VERSTEHEN können. Das ist keine Abzocke, da ist keine Grauzone. Es steht klipp und klar bei jedem Early Access-Titel auf Steam, farblich klar abgesetzt und sehr gut erkennbar: "Das ist kein fertiges Spiel! Wenn Du hier Geld ausgibst, dann tue das auf eigenes Risiko hin!".Und das ist in meinen Augen ein Riesenproblem. Dass das von vielen Entwicklern wiederum genau so gewünscht ist, da sie zu dem Zeitpunkt der EA-Veröffentlichung ohnehin nur an der Finanzierung interessiert sind, macht das Ganze nicht besser.
Tim Schafer KONNTE das. Weil er als Tim Schafer, das kreative Gamedesign-Genie bekannt war. Jetzt höchstwahrscheinlich nicht mehr. Ein kreatives Gamedesign-Genie ist er wahrscheinlich immer noch, aber jetzt wissen genug Leute, dass man bei Double Fine nicht vernünftig mit Geld umgehen kann.Skabus hat geschrieben:Das ist für mich der größte Kritikpunkt. Hier geht es wieder nur um Image und Politik. Ein Typ wie Tim Schaefer brauch nur mit ein paar Geldscheinen wedeln und schon kriegt er 1-3 Mio. für seine Luftschlösser und andere ambitionierte Studios gehen Wasser saufen, obwohl sie oft nicht mal eine Vollfinanzierung wollen, sondern lediglich Geld für die Fertigstellung, Vertrieb, etc.
Das muss Dir nicht peinlich sein. Es ist langfristig GUT, wenn die eine oder andere Illusion verschwindet und durch die Wirklichkeit ersetzt wird. Um so schwerer werden es dadurch schludrige Entwickler und dreiste Abzocker haben. Weil man früher erkennen kann, das hier etwas nicht grün ist.Es ist peinlich aber sehr interessant so langsam auch in diesen Hinsicht desillusioniert zu werden.
Abgesehen davon, dass Broken Age Act 1 ein wunderschönes Märchen mit zauberhaften Graphiken ist ... Psychonauts! Dafür werde ich Schafer für alle Zeiten lieben. Ihn lieben und ihm dennoch keinen weiteren Cent mehr vorab geben.Zudem frage ich mich auch, was Tim Schaefer und DoubleFine letzendlich relevantes für die Spielwelt geschaffen hat.