Tim Schafer und die Vertrauensfrage
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage
Ich denke wir werden in der Zukunft noch mehr negatives von irgendwelchen " Tim Schafer's " hören. Der Markt ist mittlerweile übersättigt und die meisten Spiele die heute noch 30-40€ Kosten, sind in nur paar Monate für 10er oder weniger zuhaben. Ich kann mich nicht mehr erinnern wann ich das letzte Mal mehr als 10€ für ein Spiel ausgegeben haben. Wenn was rauskommt was mich interessiert, wird es zu Kenntnis genommen, auf meine Wunschliste gesetzt und auf das nächst Sale gewartet.
- Simulacrum
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage
Das Problem ist die Sichtweise mancher Menschen auf das "Schlachtvieh Endverbraucher". Allerdings lässt der auch wirklich viel mit sich machen, bis sich - im Kleinen - Widerstand zeigt.
Teils hat man dem Endverbraucher Spiele kostenlos angeboten und Inhalte nur vernünftig spielbar gemacht, wenn man dann doch tief in die Brieftasche gegriffen hat. (Und wurde wohlhabend.)
Dann hat man unfertige Spiele zum Vollpreis verkauft und diese via DLC nach und nach vervollständigt. Der Endverbraucher kaufte, einfach weil. (Und wieder brachte es "gutes" Geld.)
Jetzt hat man das auf die Spitze getrieben. Man erzählt dem Endverbraucher, dass er voraussichtlich ein tolles Spiel bekommt. Er muss nur dafür bezahlen - bevor auch nur eine Codezeile geschrieben worden ist. Und was macht Endverbraucher? Er zahlt.
Einem Tim Schafer könnte es fast egal sein, ob sein Spiel nun großartigen Erfolg hat oder nicht. Er zahlt sich einfach ein fürstliches Geschäftsführergehalt und wenn das Spiel ein Erfolg wird, kommt noch etwas on top. Wenn nicht, tja, macht er halt was Neues. Gut, ob Tim Schafer zu dieser Kategorie Mensch gehört, ist hier höchst spekulativ. Mir tun vor allem die Mitarbeiter leid, die mit Passion an so einem Game arbeiten und dann eventuell den Job verlieren und, selbstredend, die Endverbraucher, die Vertrauen und Geld verbrannt haben. So krasse Fehlkalkulationen kann es eigentlich nur geben, weil genug Menschen bereit sind, in eine bloße Idee Geld zu investieren - was ja durchaus auch Perlen hervorgebracht hat, man denke nur z.B. an "Divinity - Original Sin".
Teils hat man dem Endverbraucher Spiele kostenlos angeboten und Inhalte nur vernünftig spielbar gemacht, wenn man dann doch tief in die Brieftasche gegriffen hat. (Und wurde wohlhabend.)
Dann hat man unfertige Spiele zum Vollpreis verkauft und diese via DLC nach und nach vervollständigt. Der Endverbraucher kaufte, einfach weil. (Und wieder brachte es "gutes" Geld.)
Jetzt hat man das auf die Spitze getrieben. Man erzählt dem Endverbraucher, dass er voraussichtlich ein tolles Spiel bekommt. Er muss nur dafür bezahlen - bevor auch nur eine Codezeile geschrieben worden ist. Und was macht Endverbraucher? Er zahlt.
Einem Tim Schafer könnte es fast egal sein, ob sein Spiel nun großartigen Erfolg hat oder nicht. Er zahlt sich einfach ein fürstliches Geschäftsführergehalt und wenn das Spiel ein Erfolg wird, kommt noch etwas on top. Wenn nicht, tja, macht er halt was Neues. Gut, ob Tim Schafer zu dieser Kategorie Mensch gehört, ist hier höchst spekulativ. Mir tun vor allem die Mitarbeiter leid, die mit Passion an so einem Game arbeiten und dann eventuell den Job verlieren und, selbstredend, die Endverbraucher, die Vertrauen und Geld verbrannt haben. So krasse Fehlkalkulationen kann es eigentlich nur geben, weil genug Menschen bereit sind, in eine bloße Idee Geld zu investieren - was ja durchaus auch Perlen hervorgebracht hat, man denke nur z.B. an "Divinity - Original Sin".
Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage
Die Einstellung teile ich. Early Access bringt dem Studio das Geld früher, als ein fertiger Release. Gleichzeitig trage ich als Konsument mehr Risiko. Aus diesem Grund bin ich froh, dass ich DF-9 in irgendeiner sonderaktion geholt habe. Das was ich bekomme geht für den Betrag klar, auch wenn mehr versprochen wurde. Die Regel wird Early Access bei mir aber definitiv nichtDr. Noob hat geschrieben: Für mich ist das jeweils eine Frage des Preises bzw. des Rabatts, den ich kriege. Wenn mich ein Spiel interessiert, dann schlage ich vielleicht zu, aber nur bei mind. 40% Rabatt.
Kickstarter sehe ich davon aber getrennt. Hier geht es ja erstmal darum, sein Interesse zu bekunden. Das Geld ist ja auch erst "weg" wenn das Projekt zustande kommt. Das hat schon erstaunlich oft gut funktioniert. Hier sieht man aber an Broken Age, dass es auch bei bekannten Köpfen trotzdem Probleme geben kann. Dadurch wird Kickstarter nicht schlecht, aber man sollte soetwas aber eben bei seinen Investitionen bedenken.
goodbye
Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage
Tja, Entwickler sind auch nur Menschen, wer hätte das für möglich gehalten.
Wegen Double Fines finanziellen Klogriffen gleich den Abgesang auf Crowdfunding zu starten halte ich aber dennoch für übertrieben. Dafür gibt es inzwischen dann doch zu viele positive Gegenbeispiele.
Viel interessanter fände ich eigentlich mal eine Diskussion über das Triple-AAA Äquivalent zu Crowdfunding und Early Access: Preordern.
Auch hier legt man im Vorfeld Geld hin, in dem Vertrauen, dass der Anbieter schon das liefern wird, was er verspricht. Auch hier gibts regelmäßig Enttäuschungen. Der Unterschied ist nur der, dass weder Publisher noch Entwickler das Preordergeld wirklich für die Fertigstellung des Spiels brauchen und es dem Konsumenten außer ein paar hingeworfenen DLC-Häppchen gar keinen Vorteil bringt. Dazu gibt es null Transparenz über die Verwendung des Geldes oder den Entwicklungsprozess, im Gegenteil, wir erinnern uns an gebrochene Versprechen und gefälschte Trailer.
Das ist aber alles wieder schnell vergessen und beim nächsten Hype wird wieder fleißig vorbestellt...
Wegen Double Fines finanziellen Klogriffen gleich den Abgesang auf Crowdfunding zu starten halte ich aber dennoch für übertrieben. Dafür gibt es inzwischen dann doch zu viele positive Gegenbeispiele.
Viel interessanter fände ich eigentlich mal eine Diskussion über das Triple-AAA Äquivalent zu Crowdfunding und Early Access: Preordern.
Auch hier legt man im Vorfeld Geld hin, in dem Vertrauen, dass der Anbieter schon das liefern wird, was er verspricht. Auch hier gibts regelmäßig Enttäuschungen. Der Unterschied ist nur der, dass weder Publisher noch Entwickler das Preordergeld wirklich für die Fertigstellung des Spiels brauchen und es dem Konsumenten außer ein paar hingeworfenen DLC-Häppchen gar keinen Vorteil bringt. Dazu gibt es null Transparenz über die Verwendung des Geldes oder den Entwicklungsprozess, im Gegenteil, wir erinnern uns an gebrochene Versprechen und gefälschte Trailer.
Das ist aber alles wieder schnell vergessen und beim nächsten Hype wird wieder fleißig vorbestellt...
Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage
Versteh ich auch nicht. Abgesang auf Double Fine waer angebracht.Nimi hat geschrieben: Wegen Double Fines finanziellen Klogriffen gleich den Abgesang auf Crowdfunding zu starten halte ich aber dennoch für übertrieben.
Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage
Man vergleiche die ersten Nachrichten von vor einem Jahr:
http://indie-fund.com/2013/11/spacebase ... two-weeks/
Wobei ich verstehen kann, dass es Weihnachtsmänner gibt, die man nicht einfach aufgibt. Es ist doch der Weihnachtsmann! Und mag er auch durchs aufgebrochene Fenster gekommen sein und mag er auch den Fernseher und den Baum mitgenommen haben.... er kann halt einfach nicht mit Geschenken umgehen.... und er hat selbst so erklärt, dann muss es wahr sein, denn warum sollte der Weihnachtsmann lügen?
http://indie-fund.com/2013/11/spacebase ... two-weeks/
Wobei ich verstehen kann, dass es Weihnachtsmänner gibt, die man nicht einfach aufgibt. Es ist doch der Weihnachtsmann! Und mag er auch durchs aufgebrochene Fenster gekommen sein und mag er auch den Fernseher und den Baum mitgenommen haben.... er kann halt einfach nicht mit Geschenken umgehen.... und er hat selbst so erklärt, dann muss es wahr sein, denn warum sollte der Weihnachtsmann lügen?
Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage
Selbst das wäre übertrieben. Alleine das Grim Fandango-Remake wird wieder genug Geld in die Kassen spülen, um sich für ein, zwei kommende Projekte von Crowdfunding fernzuhalten.Armin hat geschrieben:Versteh ich auch nicht. Abgesang auf Double Fine waer angebracht.Nimi hat geschrieben: Wegen Double Fines finanziellen Klogriffen gleich den Abgesang auf Crowdfunding zu starten halte ich aber dennoch für übertrieben.
https://seniorgamer.blog/
Senior Gamer - Deutschlands führendes Gamer-Blog für alte Säcke!
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage
Was aber wenig gutes über den kreativen Stand der Firma aussagt. Grim Fandango 2 wäre etwas interessantes, aber ein Remake mit besserer Grafik und Komfortfunktionen moderner Spiele ist sicherlich aller Ehren wert, aber kreativ?Kajetan hat geschrieben:Selbst das wäre übertrieben. Alleine das Grim Fandango-Remake wird wieder genug Geld in die Kassen spülen, um sich für ein, zwei kommende Projekte von Crowdfunding fernzuhalten.Armin hat geschrieben:Versteh ich auch nicht. Abgesang auf Double Fine waer angebracht.Nimi hat geschrieben: Wegen Double Fines finanziellen Klogriffen gleich den Abgesang auf Crowdfunding zu starten halte ich aber dennoch für übertrieben.
So gerne ich den ersten Teil von Broken Age auch mochte, habe ich in den letzten Jahren nicht den Eindruck das Double Fine wirklich noch ne Vision hat und das bedeutet das sie nachdem Backlash von Early Acess und Kickstarter sehr gut aufpassen müssen und leider wohl solche Sicherheitsprojekte wie GF machen müssen. In dem Falle finde ich es okay, denn das Spiel wurde noch nie angefasst, aber was kommt danach?
- USERNAME_1588196
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Re: Tim Schafer und die Vertrauensfrage
Allein die hervorragende 16-teilige Videodokumentation ist mir die $15 allemal wert (plus nochmal soviele "Sidequests", in denen man erfährt, wie die einzelnen Entwickler aufgewachsen sind und wie sie in die Spieleindustrie und zu Double FIne gekommen sind).
http://www.doublefine.com/dfa
http://www.doublefine.com/dfa
The recording industry is like a kid screaming for candy.
The problem is that the kid has diabetes...
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