Kolumne: Der eisblaue Rettungsknopf

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Brakiri
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Re: Kolumne: Der eisblaue Rettungsknopf

Beitrag von Brakiri »

Die Frage ist doch, was "NexGen" bedeutet.
Grafisches non plus ultra kann damit kaum gemeint sein, denn ein leicht überdurchschnittlicher PC überholt locker die neuen Konsolen.

Innovationen im Spieldesign und Gameplay, davon muss man mich erst überzeugen obwohl Watchdogs ja schon vorsichtiger Schritte in Richtung neuer Ideen gemacht hat.

Ich denke das wirkliche "NexGen" wird über die Wahrnehmung passieren. Stärkere Immersion durch Oculus und Co, funktionierende Steuerung durch ein wesentlich besseres System als Kinect. Vielleicht sogar irgendwann Steuerung durch Hirnströme/Gedanken.

Alles zusammen würde eine "neue" Art Spiele ergeben, wo ich als Sportmuffel gerne in Bewegung käme.
Damals gab es für diesen Amiga 4000-Cyberspacekram mit Anzug einen Dungeoncrawler wo man aus Egosicht mit Schwert und Schild Gegner bekämpfen musste..alles direkt gesteuert.

Wenn sowas endlich funktionieren würde (für daheim)..DAS wäre was.

Nur eine Sache die mir dabei nicht einleuchtet:
Warum muss man dazu eine Konsole haben?

Auf dem PC lässt sich dies ebenfalls "problemlos" umsetzen.
"NexGen" ist also mehr eine Entwicklung und hat eher wenig mit der Hardwareplattform zu tun.
Daher würde ich weniger auf die Konsolen stieren als mehr auf das, was drumherum passiert, eben Oculus, neue Steuerungssysteme mit Kameras die ebenfalls in der Mache sind, etc.

DA muss sich was tun..bessere Hardware und einen Tuck bessere Grafik reicht für NexGen hingegen nicht.
Warum Trump gewonnen hat:
https://www.youtube.com/watch?v=vSS4GCA__As

Die Wahrheit macht frech
Stop the planet, i wanna get out...

Wenn man sich streitet, einfach Kekse essen. Schmeckt gut und man hört nichts mehr.
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Sun7dance
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Re: Kolumne: Der eisblaue Rettungsknopf

Beitrag von Sun7dance »

Tja, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. In mir sprudelt es gerade so richtig und ich muss echt aufpassen, alles in ein einigermaßen gutes deutsch zu packen.

Ich war damals versucht, eine PS4 vorzubestellen, konnte aber nach langer Diskussion mit mir selber verzichten, Got sei dank!
Ich dachte mir, erst wenn wirklich gute Titel draußen sind, lohnt sich das Ding und höchstwahrscheinlich ist es dann auch noch billiger. Eigentlich eine ganz einfache Theorie, jedes Kind könnte so denken.
Allerdings kommt es immer anders:

Die großen Soft- und Hardwarehersteller spielen mit der Psyche der Spielergemeinde. Kaum einer kann widerstehen, wenn er erst einmal in postive Euphorie versetzt wurde.

Also versprechen wir alles, was nur geht! Wir haben ja schließlich stets mitgelesen, wenn die Spielergemeinde in diversen Foren ihre Wünsche äusserte. Gehandelt haben wir natürlich nie! Zu teuer! Zu schwer! Zu zeitintensiv! Der Chef will stabile Umsätze und zwar gefälligst auch auf die Zukunft betrachtet. Sind die Produkte erstmal verkauft, haben wir gewonnen, Punkt aus Ende! Es gibt nämlich immer noch kein Rückgaberecht für Videospiele, wenn diese qualitativ eher mies sind. Das alles wissen wir als Hersteller natürlich ganz genau! Ätscheeebäääätsche ihr Spieler!
Aber wie machen wir qualitativ miese Spiele der Spielergemeinde schmackhaft? Hypes, Präsentationen, TV Werbung und und und...überall versprechen wir den Spielerinnen und Spielern die Sonne auf Erden! Manchmal lassen wir Trailers grafisch sogar besser aussehen, als das tatsächliche Produkt. Alles Absicht!
Letzendlich sind unsere Produkte aber lediglich Fertigprodukte, die aus einem alten Paket oder Konstrukt heraus lediglich mit der Zeit eeeetwas aufpoliert werden.
Was bringt uns ein solch vorgefertigtes Konstrukt? Ganz klar, erstmal Planungssicherheit! Das bedeutet stabile und regelmäßige Umsätze. Eigentlich hätte ich persönlich hier und da eine coole Idee für eine Fortsetzung gehabt. Ich bot mein Konzept auch dem Chef an, aber der lehnte ab! Zu unsicher! Lieber alles im alten "bewährten" Konstrukt belassen und nur das nötigste aufpolieren, ohne den Zeitplan zu gefährden.
Der Mainstream liebt uns ja auch, warum also etwas ändern?
Ok, bissl neugierig bin ich ja auch: Kauft der Spieler aus Langeweile Durchschnittsbrei oder findet er diese Spiele tatsächlich gut? Diese ewig gleichen Spiele mit den immer gleichen Herausforderungen, abseits einer 0815 Story, die noch 0815er inzeniert wird! Kann man das wirklich gut finden?
Habe das mal den Chef gefragt. Der meinte bloß, warum den Kopf zerbrechen, die Spieler kaufen doch!? Warum ist uns völlig egal, solange der Rubel rollt.
Dann brannte mir die Frage auf der Zunge, ob wir denn endlich mal ein "richtiges" Next Generation Projekt entwerfen würden. Chef meinte nur, solange noch so viele PS3 und 360 Spieler da draußen sind, kriegen die NextGen Spieler lediglich aufpolierte Grundstrukturen. Ob wir denen also nur etwas vorgaukeln würden, fragte ich den Chef dann?
Die Antwort war ein kurzes: "Natürlich!"
Easy Lee
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Re: Kolumne: Der eisblaue Rettungsknopf

Beitrag von Easy Lee »

Tja, so ist das wenn der erwachsene Verstand anderen erwachsenen Menschen dabei zusieht, wie sie Produkte entwerfen, die unser infantiles Ich ansprechen sollen. Wobei der Antrieb der Menschen etwas zu verwirklichen früher tatsächlich nicht so stumpf ökonomisch war wie heutzutage. Die Wohlhabenden sind gierig, die Armen abhängig und alle dazwischen haben die Hände voll den Status Quo zu sichern. Selbst die Kids haben einen vollen Terminkalender. Da passt wenig Inspiration und Muse dazwischen. Weder auf Seiten der Macher, noch auf derer der Konsumenten.
Lestat27
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Re: Kolumne: Der eisblaue Rettungsknopf

Beitrag von Lestat27 »

Tja war wohl abzusehen das das einige Zeit dauern wird bis die richtigen Granaten einschlagen, war ja bei der PS3 anfangs auch nicht anders. Aber spätestens mit Destiny Anfang September gehts los, dann gibt sich noch ein neues Dragon Age, Far Cry, Assassins Creed usw. die Ehre. Im letzten Quartal des Jahres wohl für jeden irgendwas dabei sein. Mir wär es auch lieber gewesen wenn die Spiele übers Jahr verteilt erschienen wären aber gut Ding braucht wohl Weile.
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TheSoulcollector
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Re: Kolumne: Der eisblaue Rettungsknopf

Beitrag von TheSoulcollector »

Es ist schon traurig, wenn sich die Industrie jahrelang beschwert über die schwache Hardware und man so ja gar keine neuen Spiele machen könne. Aber wenn die neue Hardware da ist, fällt ihnen auch nichts neues ein außer Grafikupdates...

Dabei gibt es so viele Szenarien und Genres die man noch miteinander verknüpfen könnte. Kingdom Come macht es vor, wie man etwas neues schaffen kann. Ob es tatsächlich so gut wird muss man halt abwarten aber immerhin ein Impuls. Insgesamt sind historische Settings noch relativ selten bei Spielen (mal abgesehen von WW2 in Shootern und AC). Der amerikanische Bürgerkrieg oder die französische Revolution wären mMn tolle Szenarien, die noch recht unverbraucht sind. Ein Rollenspiel während der franz. Rev. wäre wirklich ein Thema das mich interessiert.

Auch bei den Genres sind noch nicht alle Grenzen ausgeschöpft. Erst vor kurzen haben es Dark Souls und Dragons Dogma geschafft eine Symbiose aus West-RPG und Japano-RPG zu bilden. Ein ziemlich neues Genre. Auch gute Ansätze aus älteren Spielen wurden nicht übernommen. Einige haben hier Freedom Fighters genannt. Ein Spiel, das durchaus einen (geistigen) Nachfolger verdient hätte. Vielleicht kommt da ja was mit "The Division" in der Richtung.
Auch wird beim Multiplayer immer mehr geschlampt. Entweder gibt es Coop oder MMO. Dazwischen findet man eigentlich kaum noch was. Spiele mit einem Multiplayer für 4-10 Perosnen fehlen mir irgendwie. Und wenn es sie gibt, sind es doch wieder nur Shooter.
Dabei hat DayZ doch ein paar Ansätze geliefert. Da konnte man entweder mit Fremden zusammenarbeiten oder sie überfallen und ihre Ressourcen nehmen. Warum wird sowas nicht mal weiterentwickelt. Ein Spiel bei dem z.B. 8 Spieler teilnehmen und jeder einen persönlichen Auftrag erhält. Und dann gibt es halt Punkte für die Erfüllung von Primaär- und Sekundärzielen. Außerdem Punkte für Helfen/Sabotieren der anderen Spieler. Und da niemand weiß, welchen Auftrag die anderen haben ergeben sich automatisch immer wieder neue Situationen je nach Spieler. Sowas kann man praktisch auf so ziemlich jedes Genre übertragen. Shooter, Strategie, Jump and Runs, RPG usw.

Gerade beim Rollenspiel fehlt seit Jahtzehnten Innovation. Ein Skyrim von 2011 spielt sich fasr genauso wie ein Might and Magic 6 von 1998. Bei J-RPGs ist es nicht anders. Die immer gleichen Mechaniken nur mal besser und mal schlechter umgesetzt. Warum nicht mal ein RPG ganz ohne Skill- und Erfahrungspukte? Neue Fertigkeiten erlernt man dann direkt als Questbelohnung vom einem NPC oder so...

Lestat27 hat geschrieben:Tja war wohl abzusehen das das einige Zeit dauern wird bis die richtigen Granaten einschlagen, war ja bei der PS3 anfangs auch nicht anders. Aber spätestens mit Destiny Anfang September gehts los, dann gibt sich noch ein neues Dragon Age, Far Cry, Assassins Creed usw. die Ehre. Im letzten Quartal des Jahres wohl für jeden irgendwas dabei sein. Mir wär es auch lieber gewesen wenn die Spiele übers Jahr verteilt erschienen wären aber gut Ding braucht wohl Weile.
Bis auf Destiniy sind das aber auch nur neu aufgewärmte Spiele im xten Aufguss. Echte Innovation fehlt einfach. Und vieles davon wird auch für die alte Generation erscheinen. Früher gab es das zwar auch, aber da hatte man auf den neuen Konsolen meistens die Abwärtskompatibilität und somit war der Übergang nicht so nervig.

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Randall Flagg78
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Re: Kolumne: Der eisblaue Rettungsknopf

Beitrag von Randall Flagg78 »

Das sind genau die Gründe, warum ich immer noch eine XBox 360 habe und sich daran auch erstmal nichts ändern wird.
Ich hab mir sonst jede neue Konsole sofort zu Release gekauft. Als die PS2 raus kam, bin ich sogar nach Berlin gefahren und hab mich im Sony Center zu den Verrückten gesellt.
Aber bei dieser Gen kam irgendwie nichts bei mir an, schon im Vorfeld nicht. Also sehe ich keinen Grund so viel Geld zu bezahlen, für ein bisschen bessere Grafik und ansonsten gleichen Spielekonzepten. Auch ich auf die Next Gen umziehen, aber erst dann wenn es Titel gibt, die mich entsprechend reizen. Ich tippe so auf die Mitte/Ende nächsten Jahres (wenn überhaupt). Bis dahin dürften die Geräte auch billiger geworden sein, was ein weiterer Vorteil.
Die Zeit vertreibe ich mir mit dem Nachholen einiger verpasster Titel und derzeit Dark Souls 2. Nun bin ich auch endlich mal dazu gekommen, Killer is dead nachzuholen. Klar, der Titel hat seine Macken, aber er hat noch etwas anderes, was mir derzeit bei der Next Gen abgeht. Er hat Seele!
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