Independentspiele: Masse statt Klasse?

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Usul
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von Usul »

Skabus hat geschrieben:Ähm bei Indie-Gaming geht es aber u.A. darum eben genau die Nischen anzusprechen bzw. diese "geringe" Nachfrage trotzdem zu bedienen, eben weil man Games nicht nach dem Prinzip macht: "Was verkauft sich am besten?" sondern weil man bestenfalls eine Vision hat, an die sich kein Major rantraut.
Mal davon abgesehen, daß man gerne darüber streiten kann, um was bei Indie-Gaming geht, gibt es doch durchaus auch abseitige Ideen, die in Indie-Spielen verarbeitet werden. Aber eben auch vieles, was durch das allgemeine Interesse der Spielerschaft quasi hervorgerufen wird. Wenn es z.B. viele Plattform-Puzzle-Spiele gibt, dann hat das doch bestimmt damit AUCH damit zu tun, daß sie so gut bei den Spielern ankommen. Schließlich werden auch Indie-Entwickler nicht nur, aber AUCH ans Geld denken.

Aber, und das ist der springende Punkt bei der Sache: Wer damit ein Problem hat, ignoriert diese Masse halt und schaut sich lediglich die Klasse an. Problem gelöst, alle sind glücklich.
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Sabrehawk
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von Sabrehawk »

man sollte nicht vergessen zu erwähnen das die Herren Redakteure in ihrem Hipster Wahn mächtig dazu beigetragen haben dass der Hype überhaupt erst entstehen konnte und die Welt jetzt geflutet wird mit 100ten grütze Titeln pro Monat. Was hier schon für Wertungen abgegeben wurden nur weil ein Spiel so schön Anti Mainstream und so "anders" ist ...(wobei anders genauso scheisse sein kann) ne...? So Schmutz wie Dear Esther entschuldigung bitte...das ist überhaupt kein Spiel...das hat hier 90% abgeräumt .... L Ä C H E R L I C H.
8-bit Retro RNG Frust Masochisten Scheisse wie FTL ..ebenfalls top Wertungen....
Armin
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von Armin »

Sabrehawk hat geschrieben:man sollte nicht vergessen zu erwähnen das die Herren Redakteure in ihrem Hipster Wahn mächtig dazu beigetragen haben dass der Hype überhaupt erst entstehen konnte und die Welt jetzt geflutet wird mit 100ten grütze Titeln pro Monat. Was hier schon für Wertungen abgegeben wurden nur weil ein Spiel so schön Anti Mainstream und so "anders" ist ...(wobei anders genauso scheisse sein kann) ne...? So Schmutz wie Dear Esther entschuldigung bitte...das ist überhaupt kein Spiel...das hat hier 90% abgeräumt .... L Ä C H E R L I C H.
8-bit Retro RNG Frust Masochisten Scheisse wie FTL ..ebenfalls top Wertungen....
lol...wieso Masochisten, FTL war doch viel zu einfach. Deswegen gibts ja jetzt endlich auch nen Hard mode. Wenn Dir das Spiel zu hoch ist, is das Dein Problem. Ganz abgesehen davon wars megageil, hab wochenlang gezockt. Und was hast Du bloss gegen Hipsterei? Is doch ne super Sache.
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Temeter 
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von Temeter  »

Sabrehawk hat geschrieben:man sollte nicht vergessen zu erwähnen das die Herren Redakteure in ihrem Hipster Wahn mächtig dazu beigetragen haben dass der Hype überhaupt erst entstehen konnte und die Welt jetzt geflutet wird mit 100ten grütze Titeln pro Monat. Was hier schon für Wertungen abgegeben wurden nur weil ein Spiel so schön Anti Mainstream und so "anders" ist ...(wobei anders genauso scheisse sein kann) ne...? So Schmutz wie Dear Esther entschuldigung bitte...das ist überhaupt kein Spiel...das hat hier 90% abgeräumt .... L Ä C H E R L I C H.
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Jemand, der FTL als Scheiße bezeichnet, sollte sich nun wirklich nicht zum Thema Indies äußern. :wink:

Das Ding ist vermutlich das massenkompatibelste Roguelike überhaupt. Obwohl es im Grunde nichtmal ein echtes Roguelike ist, und das Ende man das Ende recht schnell erreichen kann, von der ungewöhnlichen Komplexität des Spiels ganz zu schweigen.

Genau da liegst du falsch. Es gibt sehr viel mehr interessante Spiele im Indiebereich, als prätentiöse Experimente. Und selbst letztere funktionieren machmal sogar. The Cat Lady ist zum Beispiel ein verstörendes Meisterwerk von einem Adventure, genauso wie sich ein Kerbal Space Program von Kindern bis zum Nasa-Techniker verkauft, weil es alleine durch seine Qualität überzeugt.
Ansonsten gibt es im normaleren Bereich erstklassige Aktion-Adventures wie Bastion, eins der besten Horrorspiele überhaupt mit Amnesia, oder einfache Brawler in Form von Shank. Und auch das völlig verpixelte Lone Survivor ist nicht unbedingt tiefgründig, sondern setzt die Silent Hill-Formel einfach gut um.
onaccdesaster
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von onaccdesaster »

@Sabrehawk

Da kann ich bei Deiner Kernaussage nur zustimmen: Da werden Spiele als gut gewertet die für manche nicht gut sind und Spiele-Magazine auch ihren Teil dazu beitragen. Wieso wurde Demons Souls gehypt? Was wäre gewesen wenn ein Tester eines Magazines dieses Spiel mit nur 60-70% getestet hätte oder hier aktuell bei Transistor. Für mich hat das nichts mit Spielen zu tun wenn ich nicht speichern kann oder nur 6 Stunden Spielzeit habe.

FTL und Dear Esther und fast alle Indies gingen an mir vorbei. Meine Nische wurde noch immer nicht bedient und liegt auch daran das die Indies auch nur ihren finanziellen Vorteil daraus ziehen wollen. Wie erwähnt war für mich bis jetzt nur Banished ein guter Titel.

Warum gibt es nicht mehr RTS? Früher wollte fast jeder eins und heute Nische. Warum nichtmal ein neues MechCommander? Ein etwas anderes Anno oder Siedler? Oder eine Mech-Simulation?

Einige haben es hier gut beschrieben das die Indie-Szene leider den gleichen Weg einschlägt wie die Mainstream-Publisher-Szene. Jedes Jahr das gleiche Zinober mit Shooter + Co!

Oder warum wird nicht über Limit Theory berichtet? Ist dieses Spiel schon ausgesiebt worden da Procedural und als Trittbrett-Fahrer von CR und DB erachtet??
Armin
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von Armin »

Tja onacc, die Indie Programmier wollen halt auch Ruhm und Geld und wenn sich fuer solche Spiele kaum einer interessiert, dann gibts halt nur wenige davon. Ich noel auch immer rum, dass es 5 mio puzzle platformer gibt, und kaum Wisims, aber is doch nicht die Schuld der Indie Devs, wenn die meisten Leute diese Platformer so moegen. Aber wenige is halt immer noch mehr als keine.
Kommt mir aber auch ein bisschen vor als wenn Du noch nicht so richtig gesucht hast, sowas wie die Siedler gibts doch ziemlich oft von Indies. Spontan fallen mir Widelands,Towns,Dwarf Fortress,Gnomoria,Game of Dwarves...aeh also das gibts doch ohne Ende.
Mech Simulation bestimmt auch.
Dass Echtzeitstrategie etwas out ist gefaellt mir aber sehr gut, waehrend des Booms hab ich naemlich immer rumgenoelt, dass keiner mehr Rundenstrategie macht. Nu bin ich dran! :mrgreen:
Aber auch da gibts ein paar, Du musst sie nur finden. Das ist halt ein Problem der meisten Indies, kein Marketing Hype. Gamebiz 3, ne ganz gute Wisim, kennt zum Beispiel auch niemand, bin auch nur durch Zufall im FTL Forum drauf hingewiesen worden.

Das mit den Weltraumsims wundert mich auch etwas, die Evochron Serie existiert quasi auch nirgendwo, obwohl sie ziemlich gut ist. Keine Sau interessierts, und aufeinmal sind alle spitz auf die kickstarter. Das hiess es ja sogar oft, dass das Genre seit Freelancer nicht mehr existierte...
onaccdesaster
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von onaccdesaster »

@Armin

Aha und Danke. Ja, stimmt das ich wenig suche doch Runden-Spiele mag ich auch. Spiele leidenschaftlich gerne Heroes of Might and Magic, Panzer Corps und Kings Bounty. Pnazer Tactics HD hätte ich mir direkt geholt doch bin ich kein großer Freund von Steam.

Was ich aber auch mit meinen Beiträgen sagen möchte ist das die Menge und auch Spiele-Magazine nicht schuldlos an dieser Situation sind denn sie haben großen Einfluss über Spiele und berichten auch fast nur über Mainstream. Jeder Furz bei SC oder ED wird berichtet und auch Spiele die du genannt hast wie gnomoria habe ich nichts gehört.
Klar ist das dann meine Schuld wenn ich nicht suche aber die Magazine tragen auch nicht zur Qualität bei. Sind auch nur "Mainstream" und urteilen nach ihrem Empfinden!

Naja, sollte vielleicht mal googeln und Humble-Bundle näher begutachten denn Steam ist nichts für mich. Vielleicht finde ich was interessantes wie Banished oder ein Heroes-Klon.
Armin
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von Armin »

onaccdesaster hat geschrieben: Vielleicht finde ich was interessantes wie Banished oder ein Heroes-Klon.
Na da fuehl ich mich doch wie vom Rotkehlchen gerammt, denn da hab ich das beste Spiel aller Zeiten, von einem Genie nach seinem Traum in vielen Jahren auf eigene Faust entwickelt, unerreicht in Komplexitaet und Features: Eador Genesis. Die Spitze der Fantasy Strategie.



(Warnung:bin der Eador Oberfanboy)
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Mr-Red-M
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von Mr-Red-M »

Manchmal habe ich das Gefühl, das mittlerweile viele ein Spiel erwarten,
das speziell für Sie gemacht wird.
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Kajetan
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von Kajetan »

Mr-Red-M hat geschrieben:Manchmal habe ich das Gefühl, das mittlerweile viele ein Spiel erwarten,
das speziell für Sie gemacht wird.
Und wieso soll ich Geld für ein Spiel ausgeben, das nicht für meinen Geschmack gemacht wurde, das mir nicht gefällt?
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Usul
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von Usul »

Kajetan hat geschrieben:Und wieso soll ich Geld für ein Spiel ausgeben, das nicht für meinen Geschmack gemacht wurde, das mir nicht gefällt?
Ich habe die Kritik so aufgefaßt: "Manchmal habe ich das Gefühl, das mittlerweile viele ein Spiel erwarten, das speziell für Sie gemacht wird. Und wenn sie das nicht bekommen, sind sie persönlich beleidigt."
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Paul Spaten
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von Paul Spaten »

Ouchiewowchie hat geschrieben:Hm, kann mich mit dem Kommentar nicht anfreunden. Klingt für mich nach meckern um zu meckern.
Sorry, aber genauso klingt Dein restlicher Kommentar auch. Kritisieren, um zu kritisieren.
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muecke-the-lietz
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von muecke-the-lietz »

Der Kommentar ist ja auch nur eine subjektive Darlegung, wie Benjamin die Situation gerade empfindet. Gerade 4p müssen sich ja nicht anhören, Indies keinen Platz einzuräumen. Aber das Potenzial, dass in diesem freien und unabhängigen Bereich schlummert, ist einfach riesig, wird aber am Ende doch nur von den wenigsten genutzt. Die meisten Indies gehen ja tatsächlich nicht über die Qualtität von Browser Games hinaus und sind wirklich nur die hundertse Kopie einer Kopie. Da fällt es glaube ich einem Spielemagazin wohl unglaublich schwer, die Streu vom Weizen zu trennen. Und da werden am Ende halt immer die bekanntesten Indie Games bewertet, weil die halt oft qualitativ auch am Besten sind, oder eben eine ganz besondere Erfahrung bieten. Da fallen natürlich viele eigentlich tolle Spiele hinten runter, aber was soll man machen?

Da kann man als Spieler eigentlich nur die Steam Foren durchwühlen und sich Erfahrungsberichte von Gamern durchlesen, sich in Foren Tipps geben lassen. etc.

Aber grundsätzlich halte ich solche Kommentare immer für sinnvoll, weil es oft nicht schlecht ist, rechtzeitig auf eine negative Tendenz hinzuweisen.
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Mr-Red-M
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von Mr-Red-M »

Usul hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben:Und wieso soll ich Geld für ein Spiel ausgeben, das nicht für meinen Geschmack gemacht wurde, das mir nicht gefällt?
Ich habe die Kritik so aufgefaßt: "Manchmal habe ich das Gefühl, das mittlerweile viele ein Spiel erwarten, das speziell für Sie gemacht wird. Und wenn sie das nicht bekommen, sind sie persönlich beleidigt."
Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Mittlerweile hat "jeder" an "jedem" Spiel was zu nörgeln....

Das gefühlte Genörgel unter den Spielern wird immer größer....

Die Hoffnungen und Erwartungen der Individualisten können schon so gut wie nicht mehr erfüllt werden.
Entweder "Da war mehr drin" oder "Potenzial verschenkt"..... Gääähnnn....
Kann's langsam nicht mehr hören.
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Kajetan
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Re: Independentspiele: Masse statt Klasse?

Beitrag von Kajetan »

Mr-Red-M hat geschrieben:Das gefühlte Genörgel unter den Spielern wird immer größer....
Und das ist für Dich schlimm, weil ...?
Die Hoffnungen und Erwartungen der Individualisten können schon so gut wie nicht mehr erfüllt werden. Entweder "Da war mehr drin" oder "Potenzial verschenkt"..... Gääähnnn....
Kann's langsam nicht mehr hören.
Dann hör halt nicht hin und mach Dir das Leben einfacher. Ich finde es gut, wenn die Kunden (denn das sind wir für die Entwickler) deutlicher sagen, was sie haben wollen und was sie nicht haben wollen. Denn so kann ich als Entwickler besser abschätzen, was bei meiner gewählten Zielgruppe ankommt und was ich besser bleiben lassen sollte.
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