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Jörg Luibl
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Beitrag von Jörg Luibl »

Reno_Raines hat geschrieben:Kennt jemand noch "Severance - Blade of Darkness"?
Hat damals 92% von mir bekommen. :wink: Wenn ich mich recht erinnere, hab ich richtig gejubelt:

Blut, Leder und Schweiß! Severance ist einfach das beste Nahkampf-Game, das es zur Zeit auf dem Markt gibt, ein fantastisches Action-Epos ohne Konkurrenz. Jeder Charakter spielt sich anders, jeder Gegner verlangt eine andere Taktik und die gewöhnungsbedürftige Steuerung funktioniert mit der Zeit absolut flüssig.

@eehmeh: Zum ungewöhnlichen Gebrauch von fucking - sorry, aber das musste raus. Außerdem werde ich von Paul "Holy Fuck" Kautz seit Jahren schlecht beeinflusst. Gut übrigens, dass er gerade Urlaub hat... :P

@Kajetan: Zum Heiratsantrag: Ich bin standesamtlich anderweitig vergeben.
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Setschmo
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Beitrag von Setschmo »

Das Problem heutzutage ist dass alle zuviel erwarten und immer enttäuscht werden. Das liegt einfach nur daran, dass Spiele nur noch ohne Herz und Seele programmiert werden .. Geld regiert die Welt!

Fliessbandarbeit statt Individelles Design und Mut auf Neues einzugehen sind grosse Probleme der Spielebranche .. wenn sich keiner beschwert wird es weiterhin den Bach untergehen ..
Lesen gefährdet die Dummheit
unknown_18
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Beitrag von unknown_18 »

Reno_Raines hat geschrieben:Man stelle sich vor, die Kampfszenen aus dem Film 300 so in einem Spiel vorzufinden, packend, perfekt animiert, Brutal. Ich mein wir kämpfen hier mit Schwerten, Äxten...lasst uns das im Spiel auch nachvollziehen. Wenn im echten leben einer mit voller wucht mit dem schwert getroffen wird bleibt der halt meistens nicht in einem Stück, dass möchte ich im Spiel auch so erleben. Alle sprechen von Realismus, aber keiner setzt das wirklich mal um.
Wäh, also so einen Mist brauch ich echt nicht in einem Rollenspiel... ich will kein Realismus in dieser Form, da verzichte ich absolut freiwillig drauf.

Was ich will sind sehr sehr sehr gute Stories, die einen von Anfang an packen und bis zum Abspann nicht mehr los lassen. So wie seinerzeit FF7. Ich will eine Story, die nicht ständig vorhersehbar ist und mich als Spieler ständig mit guten Wendungen überrascht.

Ich will Charaktere, an die man sich als Spieler binden kann und nicht irgendwelche seelenlose Charaktere, die einem als Spieler absolut nicht interessieren und völlig kalt lassen, wenn mal einer stirbt. Selbst nach dem 5. mal durchspielen musste ich beim Tod von Aerith in FF7 zum Taschentuch greifen. Wieso passiert mir das bei heutigen Spielen nicht mehr? Bestimmt nicht weil mich das inzwischen kalt lässt.

Ja, es nervt tierisch, wie die Entwickler sich auf immer besser technisch umgesetzte Spiele konzentrieren, dabei aber fast jedesmal das wichtigste stark vernachlässigen: die Seele des Spiels.

Das alles ist mit ein Grund wieso ich japano RPGs vorziehe, mal abgesehen von FF, was inzwischen auch mehr technisch umhauen will als per Story. Zelda TP (ja, ich weiß, kein RPG - bevor hier wieder Einer meckert ;) ) zeigt jedenfalls sehr gut, dass auch eine gute solide Technik ausreicht um für tolle Spielstunden zu sorgen.

Ich denke das Hauptproblem ist wohl, dass die Spieleindustrie immer noch zu sehr auf die Hauptzielgruppe Kinder und Jugendliche fixiert sind, denn bei denen kann man noch mit toller Technik allein begeistern. Vielleicht sollten die Spieleindustrie erkennen, dass sich die Zielgruppe längst verändert hat und viele davon in einem Alter sind, wo gute Technik allein nicht mehr ausreicht. Aber ich befürchte solange es genug dumme Kinder und Jugendliche geben, die solche Technikblender kaufen, wird sich da nichts ändern... :evil:
stevep74
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Danke Jörg

Beitrag von stevep74 »

Danke Jörg,wie immer auf n Punkt.
Man könnte auch sagen, die Kolumne ist medium gebraten und aldente gekocht,danke für das Festmahl.
Und ich hoffe sie lernen endlich mal das nicht jeder Grafikdesigner..ect,auch gleichzeitig n guter Geschichtenerzähler ist.

Gruss Steve

ps:und verdammt nochmal baut wenigstens die Egoansicht ala Oblivion ein^^
Natanji
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Beitrag von Natanji »

Genau so sieht es aus. Und nicht nur bei Rollenspielen: es gibt bisher KEIN EINZIGES verdammtes Scifi-Game, das auch nur annährend an die atmosphärische Dichte des alten, klassischen C64-"Elite" heranreicht. Das Problem gibt es überall und nicht nur am PC oder so...

Warum macht niemand mehr sowas wie in Baldur's Gate 2, wo man Liebesbeziehungen mit den Gruppenmitgliedern aufbauen konnte? Das war für mich der absolute HÖHEPUNKT der Rollenspielentwicklung! Es geht uns nicht um mehr Items, es geht uns um mehr Möglichkeit! Der unerfüllte Wunsch eines jeden Rollenspielers ist es doch, irgendwann eine Handlugnsvielfalt wie in Pen&Paper-Rollenspielen zu haben. Ja, an Pen&Paper muss man sich mal bitte wieder orientieren, und damit meine ich NICHT nur das verdammte KAMPFSYSTEM, sondern die HANDLUNGSVIELFALT!
johndoe-freename-870173
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Beitrag von johndoe-freename-870173 »

um ehrlich zu sein verstehe ich euer problem nicht. es gibt solche und solche spiele; die einen sind gut und genrekönige, und dann gibt es eben diese die mitziehen und "mediocre" sind.

beispiel, der könig wäre derzeit wohl oblivion, die mitzügler spiele wie two worlds. das gilt dann, bis eine neue genrebombe rauskommt (quasi die nächste generation) und zum genrekönig ernannt wird.

daran könnt ihr mit kolumnen auch nichts ändern.
unknown_18
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Beitrag von unknown_18 »

Setschmo hat geschrieben:Das Problem heutzutage ist dass alle zuviel erwarten und immer enttäuscht werden. Das liegt einfach nur daran, dass Spiele nur noch ohne Herz und Seele programmiert werden .. Geld regiert die Welt!

Fliessbandarbeit statt Individelles Design und Mut auf Neues einzugehen sind grosse Probleme der Spielebranche .. wenn sich keiner beschwert wird es weiterhin den Bach untergehen ..
Jo, so siehts aus, vielleicht ist es auch ein Problem das sich auf das Sprichtwort "viele Köche verderben den Brei" zurück führen lässt. Schließlich sind heutzutage deutlich mehr Leute mit der Entwicklung eines Spiels beschäftigt. Früher wurde auch ein Spiel einfach mal so entwickelt, wie sich das eine einzelne Person vorgestellt hat, heutzutage wird das wohl alles in einer Gruppe besprochen, besonders hinsichtlich Massenmarkt... wenn irgendwas nicht Massenmarkt tauglich ist und somit womöglich Gewinn flöten geht, wird es halt einfach gestrichen.

Wobei ja eigentlich nicht mal unbedingt das Problem darin liegt, dass es kaum neues gibt. Von mir aus kann ein Spiel technisch absolut nichts neues bieten, solange es eine 1A Story und Charaktere hat und eine Welt, in die man gut abtauchen kann, kann ich damit aber sowas von perfekt leben.
unknown_18
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Beitrag von unknown_18 »

ehhmeh hat geschrieben:beispiel, der könig wäre derzeit wohl oblivion, die mitzügler spiele wie two worlds. das gilt dann, bis eine neue genrebombe rauskommt (quasi die nächste generation) und zum genrekönig ernannt wird.
Und warum ist das so? Ganz einfach: die Publisher sehen, dass da ein Spiel besonders erfolgreich war und sich sehr gut verkauft hat, also springt man auf den Zug auf und versucht an dem Erfolg mit zu verdienen, anstatt sich selbst was einfallen zu lassen, was sich gut verkauft.

Das Problem sind eh die Publisher, die sehen nur ihr Geld, alles andere ist Nebensache und unwichtig, daher pfeifen sie auch drauf, wenn das Spiel nicht wirklich fertig ist und veröffentlichen es trotzdem. Gibt ja genug Dumme die es dann auch genau so kaufen.
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Kajetan
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Beitrag von Kajetan »

Hotohori hat geschrieben: Jo, so siehts aus, vielleicht ist es auch ein Problem das sich auf das Sprichtwort "viele Köche verderben den Brei" zurück führen lässt. Schließlich sind heutzutage deutlich mehr Leute mit der Entwicklung eines Spiels beschäftigt. Früher wurde auch ein Spiel einfach mal so entwickelt, wie sich das eine einzelne Person vorgestellt hat, heutzutage wird das wohl alles in einer Gruppe besprochen, besonders hinsichtlich Massenmarkt... wenn irgendwas nicht Massenmarkt tauglich ist und somit womöglich Gewinn flöten geht, wird es halt einfach gestrichen.
Das ist auch der Grund, warum einem im Laufe der Zeit immer mehr Spiele so langweilig vorkommen ... es wird nicht mehr die träumende Ader in uns angesprochen, wir werden nicht mehr zum Selbstdenken animiert. Wir bekommen nur eine perfekt auf Hochglanz polierte, ohne Ecken und Kanten versehene, Kuschelweich-ohneRisiko-Packung vorgesetzt, weil die Publisher das Millionenbudget natürlich wieder hereinholen möchten.

Man kann es sich natürlich leicht machen und die Schuld der Industrie und ihrem einzigen Streben nach Gewinn in die Schuhe schieben.

Man könnte auch in sich gehen und sich fragen, was man im Laufe der Zeit durch das eigene Kaufverhalten (Boaahhh, sieht das geil aus! Boaaah, ich brauch ne neue Hardware!) SELBER zu diesem jetzigen Zustand beigetragen hat.
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TNT.sf
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Beitrag von TNT.sf »

endlich wieder eine nette kolumne, der ich wohl so ziemlich zustimmen kann. aber was bringt schon all das gejammer, es wird sich ja doch nichts ändern. mit epik macht man nunmal kein geld.

in der heutigen spielewelt geht es nunmal um tolle grafik, riesige welten und viel action. wenn ottonormal spieler sich ein game kauft schaut er sich vorher screenshots an oder bombast trailer, und diese dinger können nur überzeugen, wenn sie auch dementsprechend aussehen. ich möchte mal einen screenshot sehen, der mir zeigt, daß das spiel eine epische story hat.
genauso möchte ich für shadow of the colossus einen überzeugenden trailer sehen, der nicht aus einem action geladenen zusammenschnitt der kämpfe besteht.

epische rollenspiele gibt es wirklich kaum noch, selbst das letzte final fantasy war in der hinsicht eine herbe enttäuschung.
wenn ich was episches will schmeiss ich mein super nintendo an :)
johndoe-freename-870173
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Beitrag von johndoe-freename-870173 »

Hotohori hat geschrieben:
ehhmeh hat geschrieben:beispiel, der könig wäre derzeit wohl oblivion, die mitzügler spiele wie two worlds. das gilt dann, bis eine neue genrebombe rauskommt (quasi die nächste generation) und zum genrekönig ernannt wird.
Und warum ist das so? Ganz einfach: die Publisher sehen, dass da ein Spiel besonders erfolgreich war und sich sehr gut verkauft hat, also springt man auf den Zug auf und versucht an dem Erfolg mit zu verdienen, anstatt sich selbst was einfallen zu lassen, was sich gut verkauft.

Das Problem sind eh die Publisher, die sehen nur ihr Geld, alles andere ist Nebensache und unwichtig, daher pfeifen sie auch drauf, wenn das Spiel nicht wirklich fertig ist und veröffentlichen es trotzdem. Gibt ja genug Dumme die es dann auch genau so kaufen.
exakt, das ist eben der lauf der dinge. sich dagegen zu wehren ist quasi zwecklos. einfach nicht kaufen ist das sinnvollste.

prinzipiell ist es ja nicht schlecht ein gutes konzept aufzugreifen, beispielsweise oblivion kopieren aber alles negative verbessern - das hatte two worlds vor.
das problem entsteht dann, wenn es einige dinge leider schlechter löst als das "original".

das fängt bei der charaktererstellung an...oh man, was haben die sich nur dabei gedacht, solche fratzen da reinzusetzen und sie nicht mal ordentlich veränderbar zu machen. und genau das macht ein RPG aus - man muss sich mit dem chara in wenigstens weitestem sinne identifizieren können.
neverwinter nights 2 hat das ganz gut gelöst mit ein paar fertig vorgegebenen charakteren/gesichtern. oblivion dank mods ist auch gut gelaufen. aber two worlds wirkt fremd.
Opa-unke
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Beitrag von Opa-unke »

Man hätte eben nicht die "Freiheit" im Spiel erfinden sollen. Denn damit wurde Story beliebig, die Charaktere flach, die K.I. wird problematisch und die Bugwahrscheinlichkeit hoch.

Alle guten Rollenspiele sind zumindest instanziert, d.h. die Orte bieten gewisse Freiheiten, sind aber durch die Handlung verknüpft. Spiele wie Oblivion, Gothic, Silverfall und Two Worlds sind technisch gar nicht vernünftig machbar, man kann da keine Story einbinden, und der Rest folgt daraus. Stalker ist ja auch daran gescheitert.

Dabei ist Freiheit nicht einfacher zu produzieren als Story, wie man sieht, aber man braucht dafür weniger Ideen, es ist eher durch immer gleiche Arbeit herstellbar und damit für die Massenproduktion geeignet.

Offensichtlich glauben Spieleentwickler wie alle anderen Wirtschaftsbereiche, dass man weniger Kreative braucht, sondern mehr Arbeitsquantum, das dann Kreativität von alleine ausschwitzt. Ein Irrtum des modernen Kapitalismus.
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Jörg Luibl
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Beitrag von Jörg Luibl »

@Kajetan: Jep, und wir sind als Presse nicht selten die Hack&Scheiß-Priester, die den ganzen Pseudorollenspielkram auch noch beweihräuchern. Weil da ja der Sammeltrieb ist, weil es ja so viele Monster gibt, weil es ja irgendwie immer weiter geht...

...wir sind auch verantwortlich, weil wir das, was uns als Rollenspiel verkauft wird, noch viel zu oft feiern.

Aber den großen schwarzen Peter schiebe ich auf die kreative Seite der Hersteller. Nicht nur, weil es sich gut anfühlt, sondern weil die sich einfach zu wenig Gedanken um die Grundelemente guter Dramaturgie machen. Der kreative menschliche Geist, der alleine erzählerische Tiefe schaffen kann, ist einfach weniger wert als die Leistung der Engine.

Wie teuer ist eine Unreal-Lizenz? Und wieviel investiert man in das Personal, das die Spannung garantieren soll? Am Ende erzählt der Programmierer die Story in der Mittagspause. Oder einer, der schon mal ein Taschenbuch in der Hand hatte.

Bei dieser günstigen Personalpolitik kann am Ende nichts Wertvolles rauskommen.
unknown_18
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Beitrag von unknown_18 »

Kajetan hat geschrieben:Man könnte auch in sich gehen und sich fragen, was man im Laufe der Zeit durch das eigene Kaufverhalten (Boaahhh, sieht das geil aus! Boaaah, ich brauch ne neue Hardware!) SELBER zu diesem jetzigen Zustand beigetragen hat.
Die Käufer hab ich schon in meinem erste Post hier erwähnt, daher hatte ich die da außen vor gelassen. ;)

Schuld sind im Grunde beide, die Spieleindustrie, die es sich zu einfach macht und die jungen Spieler, die sich zu viel gefallen lassen bzw. die alles am ersten Tag haben müssen (zu denen ich leider auch gehöre, weswegen ich jetzt auch mehr Konsole spiele, am PC regen mich die Bugs zu sehr auf).
Renegade02
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Beitrag von Renegade02 »

Wie wahr, wie wahr....
kein Wunder, dass ich aktuelle Spiele nur mal anspiele
und die in die Ecke werfe... das letzte PC-Spiel, was ich durchgespielt
habe, war FEAR und davor Jedi Knight 2....
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