Chibiterasu hat geschrieben:Ich habe eher den Verdacht, man will hier immer öfter abwechslungsarme und mittelmäßige Spiele ein wenig verschleiern und langlebiger machen. Der Belohnungseffekt der Trophäen und der Blick auf den Spielzeitcounter übertönen dann im Kopf das eigentlich langweilige Gameplay.
Da bei Reviews die Tester denke ich zum Abspann hetzen (müssen- wenn überhaupt soweit durchgespielt wird) als jeden kleinen Winkel des Spiels zu erforschen bringt die künstliche Spielzeiterweiterung den Publishern eher nichts in der Hinsicht. Es wird kaum ein Spiel besser bewertet wenn das eigentliche Spielen von dem Belohnungssystem eig. unberührt bleibt. Mission accomplished, ta-ta!, und dgl. gab's ja seit langem am Levelende, und das ist ja eig. der Großteil aller Achievements. Tester hatten aber afaik nie gelobt das sie für 20 Kills mit Waffe xy mittendrin eine Meldung bekamen, hingegen waren ein paar schon durch sowas aus der Immersion gestossen. Bei Fear3 wurde das afair kritisiert. Horror/Grusel und dann unpassende ka-ching Pop-ups.
Und bei manchen Achievements, eben gerade diese endlos zähen 2 Zillionen Kills im MP oder Suchaufgaben wo man die Level mit Röntgenaugen duchsuchen müsste, bringen ja wohl auch kaum eine Kehrtwende bei Meinungen von Spielern für die Mundpropaganda.
Eig. war's scheiße, aber als ich dann 100 Stunden quasi Pixelhunting betrieb um Kettchen, Plüschtiere und sonstigen Quark zu finden, ja das war toll. Die 50€ gebe ich klar nochmal für den Nachfolger aus und ihr alle solltet das Spiel unbedingt auch kaufen.
Glaub ich eher weniger.
Zeitintensive Achievements die die Spielermeinung imo heben können sind welche wo man höhere Schwierigkeitsgrade bezwingen muss, die man mitunter ohne dieses GS-Zuckerl ev. nie angehen würde.
Genauso Perfektionsläufe. Bei Limbo nur 5mal sterben ist mir zuviel, aber 20 Level lang nicht sterben in Meat Boy. Tolle Herausforderung. Noch auf die Spitze getrieben in den Steamachievements wo selbiges in den späteren Leveln verlangt wird. Ähnliches gibt's auch in LBP.
Im Prinzip könnte man einiges ja so oder so nach eigenem Gutdünken ebenso spielen. Ich spiel nun einfach nur mit Messerkills in CoD zB. Wäre ja möglich sich die Aufgabe selber zu stellen. Kann man sich selber auf die Schulter klopfen wenn man es so durchspielt. (beim mile high club level von Cod4 hab ich dazu ja ein video gesehen. es überhaupt zu schaffen langte mir schon, andere messerten sich wohl durch)
Das machen Leute die sich in Open World Sachen nicht verloren fühlen wohl mitunter auch. Aber orientierungslose Geister wie ich bevorzugen klar gesteckte Ziele.
Wäre ich Publisher wäre ich kein Freund von Achievements. Der Käufer soll möglichst schnell fertig sein um wieder Zeit und Lust für den nächsten Spielekauf zu haben. So spielt er oft doppelt oder überhaupt ein vielfaches länger da er ja den höheren Schwierigkeitsgrad auch noch schaffen will, den General Rang im MP erklimmen will, er 100 verstreute Bruchstücke von irgendwas finden will oder die eig. optionalen schwereren Versionen der Level knacken will.
Es ist tlw. billig zu produzierender Zusatzcontent weil man ja tlw. nur spezielle Siegbedingungen ähnlich MP-Matches festlegen muss, aber das es grässliches Gameplay kaschieren kann bezweifle ich.