Die Kultur der Kritik

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Behelith
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Beitrag von Behelith »

@André und Thomas: Ich sehe in euren Posts sehr gute Argumente muss aber hinzufügen, dass ihr die Aussage von Jörg missinterpretiert.

Dass einzige was der Feuilliton "Der kritische Herbst" bewirken will, ist Aufklärung der Leser. Besonders den jüngeren kommen diese Einblicke auf die Schattenseiten dieser Branche zugute, er möchte aber auch gleichzeitig zum Nachdenken (über die ein oder andere Bewertung) anregen. Ferner erwähnt er extra das es viele unterschwellige Beeinflussungen auf den Redakteur einwirken (das obligatorische Bierchen mit dem PR-Mann), bei dem wahrscheinlich die meisten Redakteure erfahren und proffessionell genug sind sich nicht beeinflussen zu lassen, aber auch genug die es nicht sind und die Publisher nutzen das schamlos aus, bauen sogar darauf. Viel wichtiger finde ich auch dass mehr Transparenz über die Vorgänge(auch die Schattenseiten) zwischen Publisher und der Redaktion. Umso mehr verwundert es mich erst jetzt auf solche Artikel zu stoßen.

@Jörg: Wieder ein wirklich guter Beitrag zum Thema Spielkultur. Behalte deinen Stil bei, denn du triffst mit diesem Thema einen Nerf bei dem sich Leser wünschten, es schon viel früher Thematisiert zu wissen. Weiter so :-)


Besten Gruß



Behelith
johndoe-freename-69457
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Beitrag von johndoe-freename-69457 »

80% Grafikwertung? Schlimm. Ist leider weitverbreitet so. Person X spielt Oblivion, Person Y Gothic 2. Durch billige Magazine kommt Person X auch an Gothic 2. Der installiert es sich. Als antwortet wieso er es nichtmal eine halbe Stunde anprobiert hat kommt: "Ich kann doch nicht von der Grafik von Oblivivon auf Gothic 2 umsteigen, wie soll das gehen."

Naja, jedem das seine...

Imo kann eine gute Grafik ein Spielgeschehen positiv beeinflussen, Far Cry ist unter anderem durch den perfekten Karibik Flair so super, klar spielt die Grafik eine Rolle. Aber sind Spiele wie GTA Vice City (finde ich von Szenario besser als San Andreas), Gothic 2 oder das ursprungs CS nicht trotzdem perfekt und vielen Grafikblender um legen überlegen? Muss die Seele des Spiels nicht das Spielgeschehen an sich sein und nicht irgendwelche optischen Effekte? Das die Grafik und der Sound (bei F.E.A.R stimmt schon beides und erzeugt so ein perfektes Feeling) dazu zählt ist logisch, doch mMn hat doch praktisch jedes Aktuelle Spiel, wenn man mal von wenigen Ausnahmen absieht eine wirklich akzeptable Grafik. Klar gibt es da noch Unterschiede, aber jedes sieht doch mittlerweile recht anspruchsvoll aus. Kein Vergleich mehr mit anderen Jahren. Aber ein Spiel kann doch über andere Dinge wie Spielspaß an sich, Innovationen, Abwechslung oder was es auch ist ein Topspiel sein, ohne Hammer Grafik. CS 1.6, WOW, usw spielen immer noch sehr viele, trotz keiner zetigemäßen Grafik (CS) oder nur durchschnittlicher (WOW) Grafik.

Zum Artikel: Der erste kritische Herbst Artikel mit dem ich fast komplett einverstanden bin, ihr macht euch 4players :)
Help
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Beitrag von Help »

Daumen hoch und weiter so! :)
johndoe-freename-101567
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Beitrag von johndoe-freename-101567 »

Thomas Richter hat geschrieben:Grüße!

Ich hätte nicht gedacht, dass ich mir mal die Zeit nehme, einen derartigen Artikel zu kommentieren. Obwohl schon seit rund 11 Jahren in der Branche als Redakteur tätig (Tronic-Verlag, BriStein, Axel Springer Verlag, Gameplex, GBase, GamesDynamite), bin ich erst während meines Gothic-3-Tests erstmalig auf Sie aufmerksam geworden, Herr Luibl. Ihre Vorstellung des Spiels hatte nämlich genau den Punkt getroffen. Dafür nachträglich ein Lob, denn Ihrem Test hatte ich in meiner Version kaum noch etwas hinzuzufügen. "Endlich jemand, der in die gleiche Kerbe schlägt", dachte ich mir. Die darauf folgenden Reaktionen dürfte sich ein jedes Online-Magazin nur wünschen. Sind wir nicht alle ziemlich klickbedürftig, um überstehen zu können?

Es gibt weitaus weniger Wege zu vielen Lesern, als Leser selbst, das macht unseren Job so schwierig. ;-) Jedenfalls: Die Reaktionen bekamen Ihnen anscheinend nicht sonderlich gut. Ich kann Ihr Klagen über "bestochene" Redakteure ja nachvollziehen. Das ist etwas, worüber ich mich schon seit Jahren aufrege - weshalb mir Presseparties und Ausflüge immer zuwider waren. Denn selbst da fängt schon ganz unterschwellig die Verführung zur besseren Bewertung an. Und selbst wenn grinsende PR-Tussis die Redaktionen aufsuchten, um dort (an der Seite ihrer angeflogenen Spieleentwickler) ihre Spiele zu präsentieren, überkam mich ein unerträgliches Gefühl von Langeweile und Abneigung. Jedes Mal. Denn mir war klar: Die Sache hat einen Zweck. Aber der Minirock funktioniert bei mir nicht. Ich sehe gut aus, war selten Single. Mich plagten also nicht die unerfüllten Bedürfnisse anderer Gamejunkies. Und vom Spiel bilde ich mir schließlich selbst ein Urteil, wenn ich es teste. Wozu dann die affige Vorführung? Okay, es gab manches Mal Pressegeschenke. T-Shirts immer und immer wieder. Und zwar derartig hässliche T-Shirts, dass man sie immer im Schrank verstaute, mit dem Bewusstsein, irgendwann ja mal wieder Malerarbeiten durchführen zu müssen. Praktisch.

Wie dem auch sei. Ihre Ausführungen halte ich für derartig übertrieben, pathetisch und schädlich polarisierend, dass ab der Hälfte des Artikels Schluss mit dem Interesse war. Anderen Magazinen, die sich in Ihre Ausführungen einklinken, vorzuwerfen, "profilierungssüchtig" zu sein, grenzt fast schon an eine Frechheit. Einen Lone Soldier brauchen wir hier nicht. Banner tragen Sie bitte besser im Capture-the-Flag-Modus eines Spiels Ihrer Wahl vor sich her. Da schwingt schon fast ein wenig Größenwahn mit, zumindest etwas Geltungsbedürfnis.

Dass es Absprachen gibt, ruhig auch mal Tests etwas ausführlicher gehalten sind, wenn es Testmuster im Vorfeld gibt, halte ich in diesem Business für völlig normal. Nicht gut, aber vertretbar. Das grenzt Spielemagazine auch nicht von angeseheneren Vertretern der Presse ab. Auf die Bewertung sollte dies selbstverständlich keinen Einfluss haben. Leider Gottes nehmen es aber gerade die Magazine mit dem Pressekodex nicht sonderlich ernst (etliche Publikationen des Springer Verlags jetzt mal ausgeschlossen), die ums Überleben kämpfen, oder völlig neu sind. Gerade von den neuen Internetportalen vegetieren mittlerweile im Internet VIEL ZU VIELE vor sich hin! Schüler, die einfach gerne bemustert werden möchten, eine schäbige Plattform mit noch schäbigeren Texten aufbauen (muss sein: www.mega-gaming.net) und seriöse Portale in Ihren Arbeiten stören. Für PR-Manager muss es mittlerweile eine ungeheure Qual sein, gut von schlecht bei der Bemusterung unterscheiden zu müssen. Es sollte demnach auch Ihnen klar sein, derartige Bettel-Magazine nicht sonderlich ernst nehmen zu dürfen. Ziehen Sie aber bloß nicht die gesamte Branche in den Dreck!

Um auch mal etwas Positives aufzuführen: aus meiner Zeit als Redakteur für die Computer BILD Spiele weiß ich, dass es auch anders laufen kann. Dort werden keine Vorabversionen oder Betas getestet (was SEHR gut ist!), dort werden Spiele out-of-the-box getestet (so, wie sie der Kunde im Laden kauft - was ebenfalls gerade Ihnen sehr gefallen dürfte - und nur bei Patch-Notbedarf abgewertet) und die Anzeigenabteilung regelt völlig getrennt von der Redaktion ihre Angelegenheiten. Schön, oder? Mag man gar nicht glauben. Aber so ist es. Und warum ist das so? Weil es sich ein Verlag wie Axel Springer bei den Auflagen erlauben kann, so zu handeln. Dort stehen die Publisher Schlange, und nicht anders herum. Weil eine Bewertung in der CBS deutliche Auswirkungen auf den Massenmarkt hat. Am Ende könnte hier eine Diskussion darüber entstehen, auch eine moralische, was besser ist: der Tante-Emma-Laden umme Ecke, oder der Wal-Mart eine Straße weiter. Sinnlos also.

Das Thema könnte unendlich ausgeweitet werden. Es führt aber zu nichts. Ich sag abschließend einfach mal "pfui!" zu Ihrem Artikel und widme mich jetzt wieder einem Spieltest, der mir Spaß macht. Denn darum sollte es ja hauptsächlich gehen, und nicht um Schwarzmalerei. Irgendwo stimme ich mit Ihrer Argumentation überein, aber längst nicht in allen Punkten. Sie neigen schließlich dazu, die Dinge nun zu übertreiben. Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass Ihr Gothic-3-Test großartig ist?

Lieber Gruß,
Thomas Richter, GBase/GamesDynamite (ach du scheiße - Profilierungssucht!)
Stimmt, was wären wir nur ohne den Axel-Springer-Verlag? Gott bewahre, keine Bild-Zeitung! Ohne diese würde es mit unserem Land sicher Berg ab gehen.....

Das einzige was mir bei ihrem Beitrag entgegenkommt ist unterschwellige Propaganda für einen Saftladen. Mehr aber auch nicht :roll:
johndoe-freename-101567
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Beitrag von johndoe-freename-101567 »

Vorab, sorry für den Doppelpost. Irgendwie kann ich meinen Beitrag nicht mehr editieren. Habe allerdings zum Beitrag von Herr Thomas Richter noch etwas zu sagen:

Ich finde es amüsant, dass sie in Ihrem Beitrag indirekt einen Verlag loben bzw. herrausheben. Wenn man das so liest, könnte man meinen das Magazin CBS wäre das einzig ehrliche und vertrauenswürdige das man lesen kann.

Wie gesagt, in Ihrem Beitrag fallen mir nur unseriöse Halbwahrheiten und unterschwellige Propaganda auf.

Sie werfen Jörg vor er würde anderen Magazinen "profilierungssucht" vorwerfen. Dabei machen Sie indirekt, ob gewollt oder nicht, Werbung für "ihr" Magazin.

Ist das etwa besser?

Ich finde diese Kolummne gut gelungen und ich hoffe Jörg macht trotz dem ganzen Gegenwind weiter. Bewegen wird er auf Dauer nämlich sicher etwas!

Zum Magazin CBS sei noch zu sagen, dass ich es zu den Anfangszeiten gelesen haben. Eventuell hat sich ja was geändert aber zumindest damals kam es mir so vor als würden die Redakteure ihr Handwerk einfach nicht verstehen.

Ich habe es schnell sein lassen, da mir in der CBS damals einfach zu viel "Bild-Flair" drinne war.

Die Tests waren lächerlich und nicht aufs wesentliche bezogen. Man merkte ziemlich schnell dass es wohl absolutes Neuland für die Verantwortlichen war.

Sollte ihr Magazin heute noch so Testen und Schreiben wie damals, oder wie man es auch ab und an in der BAMS lesen kann, dann gute Nacht.

Aber nunja, dass soll hier jetzt nicht das Thema sein.

mfg
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Brotkruemel
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Beitrag von Brotkruemel »

So nach den zwei Statements unserer professionellen Redakteure von GBase bzw. GamePro bin ich doch nochmal geneigt, dem etwas entgegenzusetzen.

@Thomas Richter:

Nicht jedem liegt Jörgs zynische Anspielungen und Übertreibungen. Und scheinbar kann auch nicht jeder damit umgehen. Denn eigentlich sollte die Thematik einem Redakteur aus der Spielepresse doch sehr wohl ansprechen und ich persönlich kann nicht ganz nachvollziehen, warum für Sie ab der Hälfte des Artikels Schluss mit Ihrem Interesse war. Geht Sie das Thema ganz sicher nichts an? Was haben Sie gegen eine überspitzte Darstellung der Problematik? Die Anzahl der Leser, die es NICHT für nötig halten, dass endlich mal jemand aus Ihren Kreisen den ersten Schritt und auf die momentane Situation aufmerksam macht hält sich arg in Grenzen. Die Leser und Spieler sind froh, dass endlich mal jemand das ausspricht, was mittlerweile so viele denken. Es wird keinem Magazin unterstellt profilierungssüchtig zu sein, es wird vielmehr ein Umstand in den Raum gestellt, der auf die Missstände hinweist. Sie schreiben, dass Sie (und Sie nehmen sich den Anspruch, für die gesamte Branche zu sprechen) keinen Lone Soldier brauchen. Er müsste kein Lone Soldier sein, würde er von mehr Kollegen wie Ihnen unterstützt werden. Einer muss den Anfang machen und die breite Zustimmung gibt ihm Recht, diesen Schritt getan zu haben.
Ich verstehe insbesondere nicht, warum Sie sich so vehement gegen das Engagement des 4Players-Chefredakteurs stellen, wo Sie doch in Ihrem Kommentar schreiben, dass Sie...

...nicht in allen Punkten, aber irgendwo mit seiner Argumentation übereinstimmen...
...zugeben, dass die Magazine den Pressekodex nicht Ernst nehmen...
...Presseparties nicht gut heißen, da Sie einen bestechlichen Charakter haben und Absprachen vereinbart werden.

Es freut mich wirklich, dass Sie so ein harter und widerstandsfähiger Spielejournalist sind, nichtsdestotrotz finde ich es wagemutig davon auszugehen, dass sämtliche Kollegen ebenso dem Bestechungswahn der Publisher widerstehen können. Das mag sein, muss es aber nicht. Und darin liegt die Krux: Die Möglichkeit der Bestechung wird also bewusst ausgenutzt.

Ich möchte noch etwas zu Ihrer Kritik gegenüber den zu vielen Onlineportalen sagen. Wer sich im gleichen Becken wie alle Anderen befindet und aus diesem herausstechen und abgrenzen will, sollte dies am Besten mit Qualität tun. Ein seriöses Onlineportal, dass "Angst" vor "schäbigen Plattformen" hat, das von Schülern geleitet wird und sich durch diese in ihrer Arbeit gestört fühlt? Ich bitte Sie, wie lächerlich ist das denn?! Mit der Aussage haben Sie ihre Plattform automatisch disqualifiziert.

Es ist zudem keineswegs der Fall, dass hier versucht wird, die gesamte Branche in den Dreck zu ziehen, wie viele ständig versuchen klar zumachen. Bei dieser "Kampagne" soll keiner (von beiden Seiten) in den Dreck gezogen und verunglimpft werden, deshalb werden auch keine Namen veröffentlicht, was ich sehr gut finde. Es geht darum, der Branche den Spiegel vorzuhalten und die Leser über die Hintergründe aufzuklären. Und da Sie selbst schon Missstände bestätigt haben, war das auch gut so. Es soll eine sachliche Diskussion angeregt werden wodurch als letzte logische Konsequenz verschiedene Lösungsansätze herausgearbeitet werden sollten. Ansonsten versickert und erstickt die Spielebranche in ihrer eigenen Lethargie und die Dummen sind letztendlich diejenigen, die aus dem riesigen Pool der großen und kleinen Magazine keine seriösen Angebote mehr herauslesen können, da man hinter jedem Blatt Beeinflussungen vermuten könnte. Und jene sind es eben, die Geld für die Spiele löhnen sollen/wollen.
Noch ein paar Sätze zu Ihren Anschuldigungen, Jörg würde Schwarzmalen, dazu neigen zu übertreiben und im Text würde Größenwahn mitschwingen. Vielleicht wäre es bei der Aufarbeitung von Jörgs Text ganz gut gewesen, zwischen einem (wie Sie schreiben) "Artikel" und einer Kolumne zu unterscheiden. In letzterer sind oben genannte Stilmittel recht häufig anzutreffen, und trotzdem ist es beileibe nicht so, dass Jörg mit seiner Meinung auf weiter Flur alleine steht. Außerdem bleibt bei kategorischer Nichtbeachtung von Übertreibungen am Ende dennoch ein wahrer Kern übrig, finden Sie nicht?!

Im Übrigen: Wo stünde die Menschheit heute, wenn sie jegliche Diskussion nicht weitergeführt hätte, von denen Leute behaupteten, dass sie zu nichts führe und unendlich weitergeführt werden könnte? Diese Diskussion ist überfällig und wichtig und deshalb finde ich es nicht gut, dass Sie versuchen diese im Keim zu ersticken.

PS: Ihre widerlichen Axel Springer-Schleimereien hätten Sie uns wirklich ersparen können und dem gut informierten Gamer die ComputerBild Spiele als ernsthaftes Magazin verkaufen zu wollen halte ich zumindest für sehr mutig! :)


@Andre Horn:

Ich stimme Ihrer Aussage nicht zu, dass es gerade die Onlinemagazine sind, die um ihre Glaubwürdigkeit zu kämpfen haben. Sind es doch gerade sie, die erst dadurch so groß geworden sind, da sie ihre Unabhängigkeit von Anfang an als Basis hatten. Wie auch einst die Printmedien (und bei vielen auch sicherlich noch heute!). Aber gerade dadurch, dass die Printmedien von ihren Lesern Geld verlangen, stehen Sie in einer besonderen Verantwortung ihren Lesern gegenüber. Und in letzter Zeit zeigte sich einfach ein Trend ab, dass genau diese Glaubwürdigkeit und Objektivität durch vergangene Tests immer mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Da meine Vorredner Sie davon schon in Kenntnis gesetzt haben, was davon zu halten ist einen Kommentar abzugeben, wenn man den Text nur in Auszügen gelesen hat, erspare ich mir eine weitere Standpauke.
Im Übrigen wäre es kein sonderlich großer Aufwand gewesen sich fünf bis zehn Minuten Zeit zu nehmen. Die Romane die ich lese, sind bedeutend länger. Aber jedem das Seine. ;)
Ich finde es da schon viel bedauerlicher, dass Sie ohne Klagen und Zagen den Druck, der auf allen Seiten lastet einfach so hinnehmen. Macht doch nichts, das muss man aushalten, wir leben schließlich in einer Ellbogengesellschaft, Survival of the fittest. Wenn Sie damit glücklich sind, bitte. Aber jemanden dafür in Frage zu stellen, der zumindest mal daran anknöpfen will diese Sichtweise etwas zu entspannen, finde ich sehr schade.
Es ist schön, dass Sie sich ihren Lesern verpflichtet fühlen. Es ist schön, dass Sie noch keine Wertung "verkauft" haben. Und es ist schön, dass Sie lieber durch Inhalte sprechen. Aber auch für Sie gilt: Es wird keineswegs BLIND die GESAMTE Branche an den Pranger gestellt. Aber es gibt überall schwarze Schafe, wie auch die 4Players-Redaktion schon erlebt hat. Schön wäre es gewesen, wenn Sie von ähnlichen Erlebnissen berichtet hätten um weitere Beispiele konkret aufzuführen. Auch ist es ziemlich kurzsichtig zu behaupten, hier würde man sich als weißen Ritter hinstellen und auf alle Anderen mit dem Finger zu zeigen. Hätten Sie sich informiert, wüssten Sie, dass die 4Players-Redaktion explizit auf Missstände in den eigenen Reihen in der Vergangenheit hingewiesen hat. Auch hier wurden Fehler gemacht. Aber manche lernen aus Fehlern und manche ignorieren sie um dennoch Profit daraus zu schlagen. Aber irgendeiner verliert immer. Und das sollte NICHT der Kunde, also der Leser von Magazinen wie dem Ihrigen sein! Von daher hoffe ich, dass Sie ihre "reine" Weste beibehalten können. Auch wenn ich bei Ihrem Beitrag wie meine Vorredner das Gefühl nicht loswerde, dass hier ein Kleinkind spricht, das sich gerade eine Ohrfeige eingefangen hat. Dafür dass Sie ein Printmedium repräsentieren fände ich ein etwas angepassteres Niveau schon angebracht. Denn eigentlich sitzen sie alle ja im selben Boot.
Ich würde es außerdem begrüßen, wenn Sie sich die Mühe machen würden, hier konkret auf die Sachlage einzugehen, anstatt ein Posting im hauseigenen Forum zu schreiben, dass dann sechs Stunden später hier eins zu eins im Forum erscheint und unter diesem Gesichtspunkt eher wie eine Rechtfertigung vor den eigenen Lesern erscheint. Ich hoffe wirklich das dem nicht so ist!

@all:


Wie arm muss es um die deutsche Spielepresse bestellt sein, wenn wir hier zwei solche Statements lesen müssen? Man kann nur hoffen, dass es auch noch anders denkende Redakteure gibt, ansonsten fürchte ich, dass Jörgs kleiner Aufruf am Widerstand des Großteils der Branche verpufft. Hoffen wir das Beste!

Grüße,

Brotkruemel
andreasg
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Beitrag von andreasg »

Thomas Richter hat nicht völlig Unrecht, wenn er sich über "Schüler, die einfach gerne bemustert werden möchten, eine schäbige Plattform mit noch schäbigeren Texten aufbauen" beschwert.

Von einem Redakteur erwarte ich Erfahrung und zwar jahrelange Erfahrung. Die Meinung von jemanden für den alles neu und bunt ist interessiert mich nicht die Bohne.

Aber wer garantiert mir denn, dass die Printmags Leute einstellen, die über diese einschlägige Erfahrung verfügen?
S-Markt
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Beitrag von S-Markt »

@joe2 (alias Andre Horn)
Es muß wohl sowas wie einen Basherbaukasten für abgebrochene Germanistikstudenten geben, anders ist das, was Sie geschrieben haben kaum erklärbar. Einen Großteil der Ausführungen könnte man unverändert genauso auf Literaturkritiker oder Filmverrisse anwenden. Schlimm dabei ist nur, daß einer der wenigen Lichtblitze der Kreativität, nämlich das "BlaBla" am Anfang Ihrer Ausführungen sich sehr gut auf Ihr Posting anwenden läßt.

Aber gehen wir mal einen Moment davon aus, daß das, was Sie geschrieben haben richtig ist, daß Jörg Luibl sich auf den Schlips getreten fühlt und sein Ego füttern möchte, dann bleibt am Ende immer noch eine Wertung von 85% von Ihrem Magazin, der Gamepro, für Driv3r
http://www.gamepro.de/index.cfm?pid=26&pk=2668
Eine Wertung, die sich objektiv nicht erklären läßt!
johndoe-freename-98202
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Beitrag von johndoe-freename-98202 »

S-Markt hat geschrieben:@joe2 (alias Andre Horn)
Es muß wohl sowas wie einen Basherbaukasten für abgebrochene Germanistikstudenten geben, anders ist das, was Sie geschrieben haben kaum erklärbar. Einen Großteil der Ausführungen könnte man unverändert genauso auf Literaturkritiker oder Filmverrisse anwenden. Schlimm dabei ist nur, daß einer der wenigen Lichtblitze der Kreativität, nämlich das "BlaBla" am Anfang Ihrer Ausführungen sich sehr gut auf Ihr Posting anwenden läßt.

Aber gehen wir mal einen Moment davon aus, daß das, was Sie geschrieben haben richtig ist, daß Jörg Luibl sich auf den Schlips getreten fühlt und sein Ego füttern möchte, dann bleibt am Ende immer noch eine Wertung von 85% von Ihrem Magazin, der Gamepro, für Driv3r
http://www.gamepro.de/index.cfm?pid=26&pk=2668
Eine Wertung, die sich objektiv nicht erklären läßt!
Also erstmal heiße ich nicht André Horn und bin auch kein Redakteur, sondern Soldat. Soviel dazu. Die Ausführungen von Herrn Horn waren ein Zitat.

Zweitens. Das Grundkonzept „kritischer Herbst“ ist doch vollkommen vertretbar und scheint mir eigentlich längst überfällig. Es ist gut, dass 4players diesen ersten Schritt gemacht hat. Aber sie hätten ihn nicht allein machen dürfen. Ein par „alte Hasen“ mit im Boot zu haben, hätte bestimmt nicht geschadet. Andere, vor allem sehr kleine, Plattformen haben die Situation der Spielebranche schon früher erkannt. Es geht darum, dass 4players sich über alle anderen hinwegsetzt und die restlichen objektiven Magazine nun im Regen stehen.

Nur wird dieser egoistische Alleingang nicht viel bewirken können. Die Redaktion hätte sich mit mehreren Magazinen zusammenschließen sollen. Anfragen solcher Art gibt es bereits. Vor allem fehlen professionelle Redakteuren mit jahrelanger Berufserfahrung, die gute Kontakte zu „Publishern“ haben.
andreasg
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Beitrag von andreasg »

Stimmt lieber S - Markt, aber jeder hat schon mal Reviewwertungen gemacht, die sich objektiv nicht erklären lassen.

Nimm doch mal die recht kritischen Online Veteranen Gamespot:
PRO:
World Racing 2 Wertung 41 %. - Gerechtfertigt.
CONTRA:
Für Oblivion (xbox360) 96 %. Und natürlich kein Wort übers Level Scaling. - Unfassbar.

Deshalb sollten sich Online und Printmags an die eigene Nase fassen. Keiner sollte auf andere mit dem Finger zeigen.
Das sollte Jörgs Kolumne (hoffe ich zumindest) bezwecken.
johndoe-freename-98202
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Beitrag von johndoe-freename-98202 »

Das Ziel dieser Kolumne ist es, bessere und objektive Wertungen für Spiele zu erhalten. Darin stimmen wird alle überein, oder?

Doch meiner Meinung nach, kann das nur gemeinsam und nicht im Alleingang geschehen. Welchen Erfolg würde es geben, wenn diese Kampagne auf große Printmagazine ausgedehnt wird? Der Bekanntheitsgrad von 4players hält sich leider in Grenzen. Kluge Spielerköpfe erreicht dieses Portal sowieso. Das kann man aus den Einträgen in diesen Foren erkennen. Es gilt jedoch auch die restlichen Spieler zu informieren.
S-Markt
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Beitrag von S-Markt »

andreasg hat geschrieben:Stimmt lieber S - Markt, aber jeder hat schon mal Reviewwertungen gemacht, die sich objektiv nicht erklären lassen.

Nimm doch mal die recht kritischen Online Veteranen Gamespot:
PRO:
World Racing 2 Wertung 41 %. - Gerechtfertigt.
CONTRA:
Für Oblivion (xbox360) 96 %. Und natürlich kein Wort übers Level Scaling. - Unfassbar.

Deshalb sollten sich Online und Printmags an die eigene Nase fassen. Keiner sollte auf andere mit dem Finger zeigen.
Das sollte Jörgs Kolumne (hoffe ich zumindest) bezwecken.
Warum sollte keiner mit dem Finger auf andere zeigen? Wenn niemand Staub aufwirbelt, reicht er uns irgendwann bis über die Nase und dann kann niemand mehr atmen. Besser jetzt kommen ein paar ins Husten.

Das jeder mal nen schlechten Test abliefert, dagegen ist nichts zu sagen.
Wovon Jörg geschrieben hat, hat ja nichts mit mal nen schlechten Test abliefern zu tun. Es geht darum mich als Käufer mit schöngeredeten schlechten Spielen um mein ehrlich verdientes Geld zu bringen. Es geht darum, Kunden mit großangelegten Kampagnen viel Geld für schlechte und unfertige Spiele abzuknöpfen. Wo ist da bitte der Unterschied zu Gammelfleischverkäufern und Autohändlern, die Tachos zurückdrehen?
Im Endeffekt geht es nur um Betrug. Das 4p das aufgreift zählt für mich.
Von anderen Seiten habe ich zu diesem Thema kaum was gelesen und meine Lesezeichenleiste für Konsolenspiele ist mehr als 25 Einträge groß.
Also all die Seiten, die jetzt aus den Löcher gekrochen kommen und rumjammern, "wir haben ja schon viel früher..." haben das, wenn, am Leser vorbei getan.

Mal davon abgesehen sind mir die Egos der ganzen Redakteure einschließlich denen von 4p völlig egal.
S-Markt
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Beitrag von S-Markt »

joe2 hat geschrieben:Das Ziel dieser Kolumne ist es, bessere und objektive Wertungen für Spiele zu erhalten. Darin stimmen wird alle überein, oder?

Doch meiner Meinung nach, kann das nur gemeinsam und nicht im Alleingang geschehen. Welchen Erfolg würde es geben, wenn diese Kampagne auf große Printmagazine ausgedehnt wird? Der Bekanntheitsgrad von 4players hält sich leider in Grenzen. Kluge Spielerköpfe erreicht dieses Portal sowieso. Das kann man aus den Einträgen in diesen Foren erkennen. Es gilt jedoch auch die restlichen Spieler zu informieren.
Sorry, aber Du glaubst doch nicht, daß Computerbild Spiele oder Bravo Screenfun sich selbst schaden?
S-Markt
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Beitrag von S-Markt »

joe2 hat geschrieben:
S-Markt hat geschrieben:@joe2 (alias Andre Horn)
Es muß wohl sowas wie einen Basherbaukasten für abgebrochene Germanistikstudenten geben, anders ist das, was Sie geschrieben haben kaum erklärbar. Einen Großteil der Ausführungen könnte man unverändert genauso auf Literaturkritiker oder Filmverrisse anwenden. Schlimm dabei ist nur, daß einer der wenigen Lichtblitze der Kreativität, nämlich das "BlaBla" am Anfang Ihrer Ausführungen sich sehr gut auf Ihr Posting anwenden läßt.

Aber gehen wir mal einen Moment davon aus, daß das, was Sie geschrieben haben richtig ist, daß Jörg Luibl sich auf den Schlips getreten fühlt und sein Ego füttern möchte, dann bleibt am Ende immer noch eine Wertung von 85% von Ihrem Magazin, der Gamepro, für Driv3r
http://www.gamepro.de/index.cfm?pid=26&pk=2668
Eine Wertung, die sich objektiv nicht erklären läßt!
Also erstmal heiße ich nicht André Horn und bin auch kein Redakteur, sondern Soldat. Soviel dazu. Die Ausführungen von Herrn Horn waren ein Zitat.

Zweitens. Das Grundkonzept „kritischer Herbst“ ist doch vollkommen vertretbar und scheint mir eigentlich längst überfällig. Es ist gut, dass 4players diesen ersten Schritt gemacht hat. Aber sie hätten ihn nicht allein machen dürfen. Ein par „alte Hasen“ mit im Boot zu haben, hätte bestimmt nicht geschadet. Andere, vor allem sehr kleine, Plattformen haben die Situation der Spielebranche schon früher erkannt. Es geht darum, dass 4players sich über alle anderen hinwegsetzt und die restlichen objektiven Magazine nun im Regen stehen.

Nur wird dieser egoistische Alleingang nicht viel bewirken können. Die Redaktion hätte sich mit mehreren Magazinen zusammenschließen sollen. Anfragen solcher Art gibt es bereits. Vor allem fehlen professionelle Redakteuren mit jahrelanger Berufserfahrung, die gute Kontakte zu „Publishern“ haben.
OK, Sorry, dann bezieht sich mein Kommentar auf das Zitat.
Ich glaube nicht, daß ein "professioneller Redakteur mit jahrelanger Berufserfahrung" die Hand beißen wird, die ihn füttert.
Die "guten Kontakte zu den Publishern können sich nämlich durch kritische Kommentare schnell in Luft auflösen.

Die restlichen "objektiven Magazine" (ich halte 4p nicht für objektiv)
stehen nur im Regen, weil sie es wollen.
Es scheint in der Branche ne Menge Leute zu geben, denen ihr eigenes Ego zu wichtig nehmen und die meinen, Journalismus zu betreiben.
Dem ist nicht so. Es geht nur um Videospiele. Es wird keinen Pulizerpreis dafür geben, die Machenschaften der Spielemafia aufzudecken. Daher ist es unverständlich, daß diejenigen, die "das auch schon immer gesagt haben", nicht Ihren Beitrag dazu beisteuern, statt jetzt rumzujammern und eingeschnappt zu sein.
johndoe-freename-103547
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Beitrag von johndoe-freename-103547 »

Schon lustig, wie man missverstanden werden kann. Ich arbeite doch gar nicht mehr für den Springer Verlag - und bin auch ganz froh darüber. Ich habe rein objektiv die Testkriterien aufgeführt, die bei der CBS Maßstab sind. Das hat mit "Schleimereien" überhaupt nichts zu tun. Wenn es darauf ankommt, betreibe ich sicher lieber BILDBlog.de-Propaganda, als für genannten Ekelverlag.
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