Das war mal wieder eine treffende Kolumne.
Ich finde, dass auch ein Spiel eine Software ist, und deshalb der Begriff Usability eine Rolle spielt.
Ausserdem soll es Funktionen wie Schnellreisen geben, denn ich komme auch damit in jedem Durchgang Fallout auf über 150 Stunden Spiel und man kann ja nicht einfach Leute ausschliessen, die Gamen nicht als einziges Hobby haben.
Auch ein vernünftiges Leit-System durchs Spiel ist sinnvoll, denn wo ich in der Realität keine Orientierungschwierigkeiten in unbekannten Umgebungen haben, geht mir das in Spielen offenbar völlig ab, und ich hätte in meinen ersten Durchgängen in Fallout 3 teilweise schreien können. Ja, es hat einen Kompass, nur ist der lausig umgesetzt.
Das ist aber immer eine Frage des Masses und da wird immer mehr übertrieben.
Was mir auf den Keks geht, sind aufleuchtende Pfade und Kisten, da schiesst z.B. Red Faction: Armageddon den Vogel ab. Wie wenn man in dem Schlauch, der mir statt einer offenen Welt wie im Vorgänger vorgesetzt wird, irgendwie den Weg verfehlen oder eine Kiste übersehen könnte. Für mich soll eine Umgebung eine gutes Mass an Realismus umsetzen und solche leuchtenden Teiler reissen mich da raus.
Offenbar meine nicht nur ich in meinem Beruf, dass der Begriff Usability wichtig ist, nur wird der immer häufiger falsch verstanden.
Wollen Sie wirklich speichern?, Wollen Sie wirklich das Spiel verlassen? Und anschliessend nochmals: Wollen sie wirklich das Hauptmenu verlassen und auf den Desktop zurückkehren?
Wollen sie wirklich das Spiel weiterfahren? Wollen sie dieses Item wirklich kaufen? Fehlt nur noch, dass ich gefragt werde, ob ich diesen Feind wirklich erschiessen möchte. Und dann wird mir auch noch immer die falsche Auswahl voreingestellt, wie in diesen f*** Installern, wo Zusatzsoftare gecheckt ist. Also muss ich immer wieder von "Nein, ich möchte diesen Skill doch nicht kaufen." auf "Ja, ich möchte diesen Skill kaufen." umstellen. Meine professionelle Meinung dazu: Man fragt nur dann nach, wenn man mit einem falschen Klick eine Atomrakete startet.
Und dann diese haufenweise Warnungen, Meldungen und Hints, meist noch in grobschlächtigem und bunten Design.
ME2 als Schlauch-Shooter geht mir mit seiner Meldung auf den Sack, dass ich mit Klick auf den linken Stick den Weg finden kann und diese Meldung bleibt solange auf dem Bildschirm, bis ich das Ziel erreicht habe und wird mir zudem auch noch nach 10 Stunden Spiel angezeigt.
Und wieso muss ich in manchen Spielen jedes Mal wieder Meldungen weglicken, dass das Spiel ein Auto-Save-Feature hat oder dass man ungespeichteren Spiel-Fortschritt verliert, wenn man aus dem Spiel geht? Ja, bin ich denn blöd, dass ich mir das nach dem zweiten Mal nicht merken kann?
Eine wirkliche Sünde sind diese andauernden und nicht deaktivierbaren bunten Icons mit zusätzlicher ausführlicher Beschreibung der Funktion, die mir für jede Kontext-Aktionen eingeblendet werden. An einigen Orten mag es Sinn machen, aber in einem Spiel reisst es mich raus, wenn mir bei jeder Deckung angezeigt wird, dass das eine Deckung ist und dass ich jetzt die Option habe, mit dem dicken blauen X-Button daran festzukleben. Auch ein Renner ist GoW, wo mir angezeigt wird, dass ich jetzt nach links oder rechts abrollen kann, sind ja richtige kleine Kunstwerke, diese Icons.
Ich habe einen Gamer-PC, bin aber auch noch Konsolen-Spieler, aber so blöd bin ich auch nicht, dass ich in Icons ersaufen muss.
Ganz lustig ist da FEAR 3, das ich mit Pad auf PC zocke, wo mir auch nette Icons angezeigt werden. Okay, bin ja nicht blöd, dass ich ein Shift-Icon nicht als blauen X-Button übersetzen kann
Auf jeden Fall hatte schon die Gamebryo-Egine die Fähigkeit, die Platfform UND den Controler zu checken. Jämmerliche Leistung für ein Spiel, das als Gamepad-Enabled bezeichnet ist. Und wie man es nicht anders erwarten kann, ist das noch nicht mal zu deaktivieren.
Ich finde es ja in Ordnung, dass Hersteller ihre Spiele benutzbarer machen möchten, nur bitte schätzt uns dabei nicht als Idioten ein und bitte macht solche Dinge konfigurierbar. Ich möchte gerne selbst bestimmen können, wie hoch die Hilfe ist, die ich benötige.