Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

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Wurmjunge
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Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Wurmjunge »

Chris Dee hat geschrieben: Das Problem sehe ich auch ... "mein Auto, mein Flugzeug, meine Yacht - meine Ingame-Items!" Aber es besteht natürlich ein Unterschied darin, ob sich solch virtuelle Statussysmbole auch innerhalb vertretbarer Zeit geldlos frei schalten lassen, oder ob man dafür tatsächlich tausende von Stunde braucht (oder sie gar überhaupt nur gegen Geld verfügbar sind).
Kostenpflichtige Inhalte werden ja aber nicht aus Mitleid mit den Spielern geschaffen, die weniger Zeit zum spielen haben als andere, sondern knallhart um damit mehr Geld zu verdienen. Es liegt also in der Natur der Sache, daß Spielmechaniken so designt oder manipuliert werden, daß sie den Anreiz für den Kunden zusätzlich Geld auszugeben, auf das Maximalste erhöhen, wobei der eigentliche Kniff eben darin liegt, den Spieler nichts davon merken zu lassen.
Chris Dee hat geschrieben: Wie bereits anklang, gibt's hinsichtlich Urheberrecht und Handel mit digitalen Gütern (ob Musik, Film oder Spiel) reichlich Handlungsbedarf, vor allem was internationale Abstimmung angeht, aber es gibt im Moment für mich nur wenig Anhaltspunkte dafür, dass das mit einer Stärkung irgendwelcher Verbraucherrechte enden wird.
Das sehe ich leider ganz genau so.
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Nightfire123456
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Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Nightfire123456 »

Matt.s_hit_you hat geschrieben:Eurogamer machen es doch vor: Mikrotransaktionen, die das Spielerlebnis trüben, werden durch die Wertung! abgestraft. Medien und Käufer können dem bösen Spiel ganz schnell ein Ende bereiten.
Ob das wircklich was bringt wird sich zeigen. Ist aber ein Schritt in die richtige Richtung. Bei free2play games ist ein ingame shop ja normal aber Vollpreis Titel ist das doch nichts anderes als Abzocke
johndoe1525641
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Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von johndoe1525641 »

Wurmjunge hat geschrieben:Den Glauben, daß die Qualität der geschaffenen Kunst hier den Unterschied zwischen den Gruppen ausmacht, teile ich dabei nicht. Wenn, dann höchstens andersherum, daß Kunst, die zum Zwecke materieller Verwertung geschaffen wurde, immer als korrumpiert anzusehen sei.
Warum arbeitet ein Maurer? Weil er mauern kann, und weil er damit Geld für seine Kinder verdient. Bei einem Künstler ist das nicht anders. Ein Schriftsteller schreibt, weil er hofft, eines Tages damit Geld zu verdienen -- was zum Kuckuck ist daran verwerflich? Er hat vielleicht auch Kinder, für die er sorgen muß. Ich rede hier nicht über solche schweren Multimillionäre wie Sven Regener, die Angst haben, ihr Millionenbetrag auf dem Girokonto könnte ja, der Teufel sei davor, nur noch einstellig werden. Die Mehrheit der Künstler lebt von Lust und Liebe und unter Decken, durch die der Regen tropft. Diese brauchen ein Mindestmaß an finanzieller Sicherheit.
margru
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Kommentar

Beitrag von margru »

Gelungener Kommentar.
Der Markt wirds schon regeln. Ich zocke weiter GT 5 oder eben andere Racer, bis die Hersteller wieder die Spieler als Zielgruppe ins Visier nehmen und nicht nur deren Geldbörse. Mir kommts auf das Spiel an, nicht auf die Marke. Andere Hersteller werden sich über das vergraulte Publikum freuen. Die PS4 bekommt eh ein Problem, wenn die Steam-Box einigermaßen gut laufen sollte. Also sollte man sich Gedanken machen, wie man sie attraktiver machen kann.
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Wurmjunge
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Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Wurmjunge »

nexttothemoon hat geschrieben: Warum arbeitet ein Maurer? Weil er mauern kann, und weil er damit Geld für seine Kinder verdient. Bei einem Künstler ist das nicht anders. Ein Schriftsteller schreibt, weil er hofft, eines Tages damit Geld zu verdienen -- was zum Kuckuck ist daran verwerflich?
Deswegen sag ich ja, daß man vielleicht stärker zwischen Kunst und Kunsthandwerk unterscheiden sollte.
Wenn ich als Schrifsteller etwas schreibe, um Geld zu verdienen, muß ich mich an die Wünsche des Zielpublikums anpassen, ganz genau wie der Maurer. Vampirgeschichten sind grad wieder in? Schreibe ich also einen Vampirroman in der Hoffnung auf möglichst viele Verkäufe. Das Ergebnis muß nicht qualitativ schlecht sein, mit Kunst hat es trotzdem nicht viel zu tun. Kunst muß unbequemes und unpopuläres ausprechen können, was aber traditionell in großem Widerspruch zum Ziel der Vermarktung steht.
Wenn ich mir von einem Maurer ein Haus bauen lasse, dann möchte ich, daß dieses Haus ziemlich genau meinen Vorstellungen entspricht, ich erwarte nicht, daß der Maurer mich mit Kreativität, Abstraktion oder revolutionären Ideen überrascht. Aber genau das ist die Aufgabe der Kunst - "die Axt für das gefrorene Meer in uns"(F.Kafka), Denk- und Gefühlsstrukturen aufbrechen, ein seelischer Schlag voll in die Fresse, der uns aufrüttelt, aufweckt, uns in Frage stellt, es uns ermöglicht, uns über unsere eigenen Möglichkeiten hinaus weiterzuentwickeln.
Der Handwerker macht das, was von ihm erwartet wird, er kann im besten Falle mit außergewöhnlich hoher Qualität überraschen. Der Künstler dagegen muß das machen, was niemand erwartet, er muß Dinge aussprechen, über die andere nicht einmal nachzudenken wagen. Das KANN zum Verkaufsschlager werden, in der Regel wird er aber damit leben müssen, nur von einer verschwindend kleinen Minderheit verstanden zu werden und seine Kunst mit dem Ausführen "niederer" Auftragsarbeiten finanzieren zu müssen.
Finanzielle Sicherheit braucht jedermann, nicht nur der Künstler, aber seien wir ehrlich, die gibt es einfach nicht, bzw. nur für eine Minderheit.
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DM1664
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Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von DM1664 »

Ich bin mir nicht so wirklich sicher ob sich das durchsetzen könnte, schon allein deswegen, da diese Mikrotransaktionen erst später nachgereicht werden könnten, nachdem man so ein Siegel erhalten hat.
Klingt zwar nach Betrug, aber heutzutage traue ich den Entwicklern alles zu.

Was aber meines Erachtens durchaus zu realisieren ist, ist eine DEUTLICHE Abwertung der Spiele (mind. 10 Prozentpunkte sind gefordert) der Publisher, die uns für Geldscheisser halten. Naja, auch hier nur machbar, wenn diese DLC's bereits zum Test bekannt sind.

Eine andere Methode wäre, gemeinsam solche Spiele konsequent zu boykottieren. Allerdings hat sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass das eine utopische Vorstellung ist und bleibt.

Gruß
"Zitate in der Signatur sind wirklich albern und überflüssig."
P. Machinery

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Hahle
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Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Hahle »

Gibbet doch schon. Nennt sich Premium Edition bzw. GOTY.
12 Monate Geduld und man bekommt alles hinterhergeworfen. Da fällt es mir nicht schwer etwas zu warten, wenn scheinbar 90% der Gewinn-Marge nach ein paar Monaten ohne Probleme in der Luft verpuffen. Nur für wenige Spiele mach ich da mal eine Ausnahme.

Immerhin könnte man ja vermuten, die Preise wurden bei GT6 allein deswegen so hoch gesetzt, damit überstarke Multiplayer-Gegner wirklich nur die absolute (Vollnerd-) Ausnahme sind.
Mal die Hand hoch! Wer hat sich alles für GTA5 'ne Playsi zugelegt? Und spielt es inzwischen schon gar nicht mehr? :D
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zego99
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Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von zego99 »

Super geschrieben! Manchmal wünsch ich mir meine PS & PS2 - Zeit zurück. Da war noch alles super. Wer brauch schon lästige DLCs oder so. Ich will nen fertiges Spiel kaufen und durchzocken und dann nicht noch künstlich verlängerten Inhalt spielen.

Ich bevorzuge klar und deutlich Spiele ohne DLCs und habe schon auf das ein oder andere verzichtet, einfach weil ich kein Bock hab mir sowas zu holen. Gerade auch diese Free2Play-Spiele, wo man immer sagt "man muss ja nix kaufen". Genau so ist das dann aber: wenn man nix kauft, brauch man es gar nicht spielen, denn dann kann man nie so gut wie die anderen werden.

Alles schon merkwürdig geworden...
Adonnay
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Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Adonnay »

So simpel es klingt, aber das Angebot bestimmt die Nachfrage. Wenn sich GTA6 gut verkauft, dann sind wir (als Spielergemeinschaft, falls es sowas gibt) selbst Schuld. Wenn dann noch das Bezahlmodell ausgiebig genutzt wird, dann hat der gute Publisher recht gehabt mit seiner Strategie. Dann kennt er uns Spieler besser als wir... so ist es leider.

Das einzige was Spieleentwickler zum Umdenken bringt ist wenn ein Produkt nicht gekauft wird. DANN überlegen sie erst warum es nicht gekauft wird und starten ggf. Umfragen.

Aber hier kommt die Krux... man bekommt ein komplettes Spiel vorgegaukelt hinter dem sich eigentlich ein Free to Play oder gar Pay to Win Titel verbirgt. Und da gebe ich Dir recht, solche Titel müssen klar hervorgehoben werden. Hier braucht der unwissende Käufer eine klare Aussage, ob das Spiel auch ohne zusätzliche Investitionen Spaß macht, oder ob es ohne zusätzliche Geldmittel tatsächlich nur ein Hamsterrad ist, bei dem man mit normalem Zeitauwand eigentlich erst in 5-6 Jahren das Ende erreicht.

Und Ja, das Spielen an sich muss auch Spaß machen, aber wenn ich z.B. in der Vorschau, wie eine Karotte, tolle Wagen vor die Nase gesetzt bekomme mit dem Wissen, dass ich diese eigentlich nie erreichen kann, dann macht das schlicht keinen Spaß.
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smuke
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Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von smuke »

Ich bin ganz deiner Meinung! Bitte lass diese Idee nicht fallen und verbreite sie wie einen Virus, damit alle davon was mitkriegen und die Idee vielleicht tatsächlich mal bei einem Entwickler landet.
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4P|Jan
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Re: Kommentar

Beitrag von 4P|Jan »

heiner mueller hat geschrieben:Ausreichen würde vollkommen, wenn 4players im fazit einen klaren hinweis geben würde. Mein letztes spiel z.b. von ubisoft war far cry 3. zum folgenden hätte ich gern im fazit mehr erfahren!
Wir werden mal besprechen, wie wir die Info zukünftig im Test unterbringen - vielleicht im Info-Kasten.
Bierfreund
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Re: Kommentar

Beitrag von Bierfreund »

4P|Jan hat geschrieben:
heiner mueller hat geschrieben:Ausreichen würde vollkommen, wenn 4players im fazit einen klaren hinweis geben würde. Mein letztes spiel z.b. von ubisoft war far cry 3. zum folgenden hätte ich gern im fazit mehr erfahren!
Wir werden mal besprechen, wie wir die Info zukünftig im Test unterbringen - vielleicht im Info-Kasten.
<3
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The Incredible Hojo
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Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von The Incredible Hojo »

Godless666 hat geschrieben:Ich weiß gar nicht was daran so schlimm sein soll? Früher haben wir uns auch Zeitschriften extra wegen den Cheats gekauft.
Bei Forza 5 kann man auch alles normal freispielen und wem das zu lange dauert "cheatet" halt gegen Geld.
Naja, ne Zeitschrift mit Cheats für ein Spiel hat aber auch nicht 75 EUR gekostet....

Egal, ein Gütesiegel für MTA-freie Spiele halte ich für unnötig. Ich halte nichts davon, dem mündigen Spieler alles mundgerecht vorzulegen. Ein direkt am Artikel erkennbaren Hinweis bei Spieletest wäre eine Möglichkeit, den Spielern die Möglichkeit zu geben, sich schnell zu informieren, ob ein Spiel MTA beinhaltet oder nicht. Aber ein Gütesiegel auf Spielen? Wieder ein Button von unzähligen, die eine fragwürdige Sinnhaftigkeit haben. Ist ein DLC auch eine MTA, wenn sie z.B. nur drei Maps beinhaltet? Und wer vergibt das Siegel? BIU (*lach*)? Alles wieder Verwaltung und die Chance auf Klüngelei.

Nein, hier muss der redaktionelle Beitrag seine Chance wahrnehmen: Informationsbeschaffung für die Spieler. Schnell, übersichtlich, eindeutig, unabhängig.

Sehe ich direkt bei der Überschrift "MTA-Spiel" kann ich mir entweder den Artikel - und das Geld für das Spiel - sparen oder ich lese mir durch, was genau zu kaufen ist und was es mir bringt.

Informieren vor Bevormundung.
so long thanks for all the fish
johndoe1686305
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Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von johndoe1686305 »

Klingt erstmal nach Quatsch. Aber in der Tat. Ein fettes "Ohne Mikrotransaktionen" (und artgerecht gehalten *g*) auf der Packung wäre für mich wirklich ein weiteres Kaufargument. :D

Das ist eine zwar verschrobene aber ziemlich gute Idee, und man kann nur hoffen dass sie den einen oder anderen Publisher erreicht.

Schlimm eigentlich dass es jetzt so weit gekommen ist das man sowas ernsthaft überlegen muss.
Hasselhoff
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Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Hasselhoff »

Bei einigen Android-Spielen wird ja schon damit geworben, dass es keine weiteren Kosten als den Kaufpreis gibt. Das sind meist auch die besten Spiele im Play-Store, da die Spiele nicht von IAPs zerhackstückelt worden sind.

Aber dass ein EA,Ubi oder Activision auf sowas verzichtet glaube ich nicht. Diesen Schritt muss der Konsument zuerst machen.
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