Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Viel Spaß beim Diskutieren unserer Kolumnen und Kommentare!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Pit|Nix Treff
Beiträge: 190
Registriert: 29.10.2010 15:50
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Pit|Nix Treff »

Leute die ihr Geld für Microtransaktionen aus dem Fenster schmeissen, vorallem für virtuellem nonsense, sind idioten... Ohne ausnahme, das ist Betrug par excellence.
johndoe1525641
Beiträge: 983
Registriert: 10.11.2012 15:03
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von johndoe1525641 »

forenopa hat geschrieben:Ich hab mich dieses mal einfach zu wenig informiert, habe erst im Laufe meiner gestrigen Sitzung gesehen, das es keinen B_Spec Modus mehr gibt, der Editor fehlt usw.
So weit bin ich noch nicht vorgedrungen, wie gesagt ist mein Fanatec-Wheel kaputt, aber ich habe gehört, daß man z. B. bei 24-h-Rennen auch den B-Willy fahren lassen kann. Kann das jemand bestätigen?

Der Editor hat mich nie interessiert, die generischen Sttecken sahen einfach zu steril aus und machten auch nicht unbedingt Lust darauf, sie auswendig zu lernen, um noch die letzten Zehntel rauszuquetschen.

Angeblich soll ja irgendwas mit GPS-Ortung kommen. Das kombiniert mit Google Street View wäre natürlich nicht schlecht, so ein Formel-1-Rennen von der Schanze zur Reeperbahn und wieder zurück ... Doch, das hätte was. :)

Ja, ein bißchen mulmig ist mir auch dabei, "GT6" jetzt so kritiklos gekauft zu haben. Betrachtet man es mal für sich, so ganz ohne politische Erwägungen, ist es wohl das beste Rennspiel, das die PS3 je gesehen hat. Die Grafik ist für PS3-Verhältnisse unglaublich gut, zum Handling kann ich nicht viel sagen, da ich nur ein paar Runden mit dem Controller gedreht habe. Verschiedene Kommentatoren scheinen sich aber dahingehend einig zu sein, daß die Physik sich zum Besseren entwickelt hat.

Was mir aber neben den serientypisch schlechten Motorensounds unangenehm aufstößt, ist das permanente Reifenquietschen. Das ist absolut lächerlich.
Bierfreund
Beiträge: 55
Registriert: 13.06.2009 08:07
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Bierfreund »

Pit|Nix Treff hat geschrieben:Leute die ihr Geld für Microtransaktionen aus dem Fenster schmeissen, vorallem für virtuellem nonsense, sind idioten... Ohne ausnahme, das ist Betrug par excellence.
Im Prinzip fallen Spiele selbst auch unter die Kategorie virtueller Nonsense. Das was täglich an Werbung durch deutsche Wohnzimmer flimmert grenzt viel stärker an Betrug. Immerhin weiß der Käufer bei virtuellem Gut was er sich kauft wenn er es denn tut.
Ich will sicher als allerletzter Mikrotransaktionen (selbst schon ein Euphemismus) schön reden, aber mit zweierlei Maß sollte man dann auch wieder nicht messen.

Moment ich bin mir gerade nicht ganz so sicher ob er es weiß. Sind gekaufte virtuelle Items als Teil von Spielen eigentlich tatsächlich "Eigentum" :Blauesauge: ?
Benutzeravatar
Wurmjunge
Beiträge: 417
Registriert: 11.11.2004 14:31
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Wurmjunge »

Chris Dee hat geschrieben: Dass all diese Dinge nur dann negativ bewertet werden, wenn sie sich wirklich in relevanter Weise negativ auswirken (und nicht für ihr bloßes Vorhandensein), versteht sich natürlich von selbst ...
Das Problem, das ich sehe, ist, daß Mikrotransaktionen grundsätzlich eine Mehrklassenspielerschaft generieren. Wer sich um Geld keine Sorgen machen muß, der kann auch ein paar hundert Euro in ein einzelnes Spiel versenken und alles ist super. Negative Auswirkungen haben diese Dinge doch nur für diejenigen, die vielleicht den ganzen Tag für 5€ die Stunde im unterirdischen DHL-Bunker Pakete stapeln oder schlimmeres und die sich selbst mit Centbeträgen für zusätzliche Spielinhalte überfordert fühlen - für diese sind Mikrotransaktionen IMMER negativ.

Sicher, wir leben im Kapitalismus, einem Beschubsersystem, in dem viele ihren Lebenssinn darin sehen, sich mehr und besseres leisten zu können als andere, in Bezug auf Kulturgüter finde ich das jedoch nur schwer umzusetzen. Auf andere Medien übertragen wird der Schwachsinn schnell deutlich, Musik-CDs bei denen man einzelne Instrumente oder den Gesang für kleine Beträge freischalten muß, Bücher mit kostenpflichtigen Zusatzkapiteln, oder Kinoblockbuster bei denen der Held gegen Aufpreis eine andere Jacke trägt oder ein anderes Auto fährt - klingt irgendwie lächerlich? Willkommen in der Welt der Videospiele.....
Azzurri1988
Beiträge: 1
Registriert: 08.12.2013 12:36
Persönliche Nachricht:

Kommentar

Beitrag von Azzurri1988 »

Ich finde diese Idee mit einem Siegel gar nicht so schlecht.
Dass man DLCs oder kleine Packs kaufen muss, um den Spielspaß zu erweitern, ist jedem selbst überlassen. Ab und zu habe ich auch solche gekauft, wenn sie auch Nutzen für kleines Geld bieten.
Ich finde es aber total überzogen, wenn man so viel Geld für GT6 zahlt und dann noch richtig Geld investieren soll, um ein anständiges Fahrzeug zu fahren.

Welchen Erfolg kann man sich dann noch auszeichnen, wenn man alles kaufen kann?
Aber man kann den Publisher nicht mal unbedingt die Schuld geben. Die Kunden müssen das System boykottieren, damit es abgeschafft wird.
Lieber darf das Spiel statt 70€ auch 80€ kosten, wenn dafür keine In-Apps verfügbar sind und auch ausreichend Spielspaß auf langer Zeit gewährleistet wird. Hier versteht sich ein Spiel mit mehr als 20 Stunden, das mittlerweile mehr als üblich geworden ist.
Benutzeravatar
Godless666
Beiträge: 156
Registriert: 07.03.2012 15:27
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Godless666 »

Ich weiß gar nicht was daran so schlimm sein soll? Früher haben wir uns auch Zeitschriften extra wegen den Cheats gekauft.
Bei Forza 5 kann man auch alles normal freispielen und wem das zu lange dauert "cheatet" halt gegen Geld.
-in flames we trust-
Benutzeravatar
Lord Hesketh-Fortescue
Beiträge: 867
Registriert: 26.04.2013 22:40
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Bierfreund hat geschrieben:Sind gekaufte virtuelle Items als Teil von Spielen eigentlich tatsächlich "Eigentum" :Blauesauge: ?
Ziemlich komplexe Frage, die aber bei weiterer Ausuferung des Mikrotransaktionswahns immer relevanter und drängender werden dürfte. Da sind auch zunehmend Rechtsstreite über virtuelle Gegenstände vorprogrammiert (etwa bei "Eigentumsverlusst" durch Server-Abschaltung, bei Abweichung der vereinbarten Qualität [z.B. Schwert sollte laut Shop +10 Eisschaden machen, macht aber nur +3. :) ] usw. Klingt erstmal voll meschugge, aber das ist rechtlich gar nicht so ohne. Wie z.B. folgender Vortrag zeigt:
http://www.hans-bredow-institut.de/webfm_send/87

Beiträge können Spuren von Erdnüssen enthalten.



5ancho
Beiträge: 1307
Registriert: 02.10.2012 09:43
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von 5ancho »

mr archer hat geschrieben:Tut mir leid, mir ist diese gesamte Kolumne zu devot. Und was soll dieser Vergleich mit der Bio-Branche? Mal dahingestellt, dass zwischen Nahrung und einem Luxusgut wie Videospielen schon noch ein gewisser Unterschied besteht - der relative Erfolg der Bio-Branche ist das Ergebnis eines über Jahrzehnte hinweg von unten geführten Kampfes gegen den erklärten Widerstand der Agrarindustrie und des Einzelhandels. Völlig freiwillig hat keine der Supermarkt-Ketten ein Biosortiment aufgemacht. Veränderung erreicht man nicht mit Appellen an die Gutmütigkeit der Produzenten. Sondern mit knallharter Opposition und Konfrontation, wo sie nötig ist. Es ist Eure Aufgabe als Videospiel-Magazin, wenn Ihr hier ein Problem seht, Mikrotransaktionen zu geißeln wo immer sie Euch begegnen. Ansonsten wäre diese Kolumne nix als Augenwischerei. Die einzigen, die hier ein Gütesiegel einführen müssen (wenn es denn schon dieses deutscheste aller deutschen Verfahren sein soll) seid IHR. Ist ganz einfach: Mikrotransaktionen im Spiel vorhanden, wie im vorliegenden Fall bei GT 6 = prinzipiell kein Award. Und da könnt Ihr dann ja auch ein hübsches Siegel draus machen.
Achso... und einfach keinen Award vergeben, bis die Mikrotransaktionen aufhören ist kein Appell an die Spieleindustrie?!?
Benutzeravatar
mr archer
Beiträge: 10329
Registriert: 07.08.2007 10:17
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von mr archer »

5ancho hat geschrieben: Achso... und einfach keinen Award vergeben, bis die Mikrotransaktionen aufhören ist kein Appell an die Spieleindustrie?!?
Ja. Natürlich. Verstehe die Frage nicht.

Übrigens gäbe es auch andere Möglichkeiten, als Magazin, das hier ein Problem sieht, offen sein Veto zu bekunden. Beispielsweise kann man auch einfach eine abschließende Wertung am Ende der Review verweigern.
Kószdy kozow swoju brodu chwali.
[sorbisch] Jeder Ziegenbock lobt seinen Bart.

Meine Texte und Fotos http://brotlos.weebly.com

Easy Lee
Beiträge: 5375
Registriert: 06.08.2008 17:03
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Easy Lee »

Sowas von gut, diese Kolumne! Und ja - pro Gütesiegel! Unbedingt machen!
johndoe1525641
Beiträge: 983
Registriert: 10.11.2012 15:03
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von johndoe1525641 »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:
Bierfreund hat geschrieben:Sind gekaufte virtuelle Items als Teil von Spielen eigentlich tatsächlich "Eigentum" :Blauesauge: ?
Ziemlich komplexe Frage
Das ist eine Frage für Juristen. Als Laie würde ich sie aus dem Bauch heraus so beantworten: Wenn ich mir zum Beispiel eine Rennspiel-Disc kaufe, auf der 3.000 modellierte Fahrzeuge enthalten sind, dann habe ich das Recht dazu, die privat mit einem Hex-Editor oder sonstigen Werkzeugen für mich freizuschalten. Ich habe allerdings keinen rechtlichen Anspruch darauf, daß diese Fahrzeuge im Spiel kostenlos oder überhaupt zugänglich werden, und natürlich darf ich mit meinem persönlichen Crack auch kein Geld verdienen. Ob ich den Crack veröffentlichen darf, ja, da bin ich überfragt. Möglicherweise ist das noch juristisches #neuland und von Land zu Land unterschiedlich oder überhaupt nicht geregelt.
Benutzeravatar
Wurmjunge
Beiträge: 417
Registriert: 11.11.2004 14:31
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Wurmjunge »

nexttothemoon hat geschrieben:
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:
Bierfreund hat geschrieben:Sind gekaufte virtuelle Items als Teil von Spielen eigentlich tatsächlich "Eigentum" :Blauesauge: ?
Ziemlich komplexe Frage
Das ist eine Frage für Juristen. Als Laie würde ich sie aus dem Bauch heraus so beantworten: Wenn ich mir zum Beispiel eine Rennspiel-Disc kaufe, auf der 3.000 modellierte Fahrzeuge enthalten sind, dann habe ich das Recht dazu, die privat mit einem Hex-Editor oder sonstigen Werkzeugen für mich freizuschalten. Ich habe allerdings keinen rechtlichen Anspruch darauf, daß diese Fahrzeuge im Spiel kostenlos oder überhaupt zugänglich werden, und natürlich darf ich mit meinem persönlichen Crack auch kein Geld verdienen. Ob ich den Crack veröffentlichen darf, ja, da bin ich überfragt. Möglicherweise ist das noch juristisches #neuland und von Land zu Land unterschiedlich oder überhaupt nicht geregelt.
Soweit ich das beurteilen kann, würde ich behaupten, daß unser Rechtssystem eben auch sehr stark von den hauptsächlich vorherrschenden materialistisch orientierten Weltanschauungen geprägt ist. Man betrachte nur die hitzigen Diskussionen um "geistiges Eigentum", die Einen meinen, geistiges Eigentum sollte unbedingt besser geschützt sein, die Anderen, so etwas wie geistiges Eigentum existiere überhaupt nicht.
Ich persönlich vertrete jetzt die Auffassung, daß ein Monopol auf was auch immer grundsätzlich nicht schützenswert sei, das sehen die Inhaber der Monopole aber nunmal ganz anders. Von einer eindeutigen Rechtslage sind wir hier Lichtjahre entfernt.
Vielleicht argumentiere ich damit ein Stück weit am Thema vorbei, allerdings sehe ich doch eine ganze Reihe von Berührungspunkten zur Problematik des "virtuellen Eigentums".
Wenn ich zum Beispiel privat ein virtuelles Auto für GranTurismo selber bastele und das dann für 100€ pro Kopie versuche zu verkaufen, dann mache ich mich mit Sicherheit damit strafbar, aber auf welcher rechtlichen Grundlage eigentlich?
johndoe1525641
Beiträge: 983
Registriert: 10.11.2012 15:03
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von johndoe1525641 »

Wurmjunge hat geschrieben:
Soweit ich das beurteilen kann, würde ich behaupten, daß unser Rechtssystem eben auch sehr stark von den hauptsächlich vorherrschenden materialistisch orientierten Weltanschauungen geprägt ist.
Nein. Beim Schutz von geistigem Eigentum geht es ja gerade um immaterielle Werte, das ist ein alter Hut, mit dem unsere Rechtsprechung auf lange Erfahrung zurückblicken kann. Einige Künstler, also vornehmlich Softwareschaffende, Filmemacher, Schriftsteller und Musiker haben das historische Pech, daß ihre Werke auf Nullen und Einsen reduziert und frei hin und her geschoben werden können. Das bedroht die Existenz des Künstlers, der vielleicht drei Jahre unbezahlt an einem Roman sitzt, aber auch einen vollen Kühlschrank und eine erträgliche Altersvorsorge haben will.

Ich bin deshalb immer skeptisch, wenn die Piraten Freibier für alle fordern. Natürlich soll es nicht darum gehen, einem Fünfzehnjährigen, der sich mal Photoshop, ein cooles Game oder das neueste Buch seines Lieblingsschriftstellers illegal aus dem Netz zieht, gleich mit einem Staatsanwalt zu kommen. Wir müssen aber auch gucken, wie wir Künstler schützen können. Denn wenn sich die ganze Schose nicht mehr lohnt, als Lebensmodell nicht mehr infrage kommt, dann wird es halt auch weniger Künstler geben.

Und ohne Kunst wäre das Leben nur halb so schön, da sind wir uns hoffentlich einig.
Chris Dee
Beiträge: 478
Registriert: 26.11.2012 17:43
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Chris Dee »

Wurmjunge hat geschrieben:
Chris Dee hat geschrieben: Dass all diese Dinge nur dann negativ bewertet werden, wenn sie sich wirklich in relevanter Weise negativ auswirken (und nicht für ihr bloßes Vorhandensein), versteht sich natürlich von selbst ...
Das Problem, das ich sehe, ist, daß Mikrotransaktionen grundsätzlich eine Mehrklassenspielerschaft generieren. ...
Das Problem sehe ich auch ... "mein Auto, mein Flugzeug, meine Yacht - meine Ingame-Items!" Aber es besteht natürlich ein Unterschied darin, ob sich solch virtuelle Statussysmbole auch innerhalb vertretbarer Zeit geldlos frei schalten lassen, oder ob man dafür tatsächlich tausende von Stunden braucht (oder sie gar überhaupt nur gegen Geld verfügbar sind).

Wer sich Gedanken um "Eigentum" macht, sollte nichts kaufen, von dem er nicht a) eine eigene Kopie anfertigen kann, und/oder dass er b) nicht ohne irgendeine serverseitige Online-Authentifizierung nutzen kann. Alles andere ist asking for trouble. Wie bereits anklang, gibt's hinsichtlich Urheberrecht und Handel mit digitalen Gütern (ob Musik, Film oder Spiel) reichlich Handlungsbedarf, vor allem was internationale Abstimmung angeht, aber es gibt im Moment für mich nur wenig Anhaltspunkte dafür, dass das mit einer Stärkung irgendwelcher Verbraucherrechte enden wird.
Zuletzt geändert von Chris Dee am 08.12.2013 19:47, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Wurmjunge
Beiträge: 417
Registriert: 11.11.2004 14:31
Persönliche Nachricht:

Re: Ein Gütesiegel gegen In-App-Käufe

Beitrag von Wurmjunge »

nexttothemoon hat geschrieben: Denn wenn sich die ganze Schose nicht mehr lohnt, als Lebensmodell nicht mehr infrage kommt, dann wird es halt auch weniger Künstler geben.
Vielleicht sollte man hier auch unterscheiden zwischen Kunst und Kunsthandwerk, ein "echter" Kunstschaffender hat gar keine Wahl, er ist immer seinem Talent oder seinem Willen sich auszudrücken verpflichtet, wenn es sich finanziell auszahlt - gut, wenn nicht, kann er nicht einfach die Branche wechseln und statt Romanen Möbel zuzammenzimmern oder Kühlschränke reparieren. Und wenn ich in diesem Zusammenhang von materialistisch orientiertem Recht spreche, dann meine ich damit, daß wir ja die Künstler mit jedem anderen Handwerksberuf versuchen gleichzusetzen.

Als Folge davon haben wir im Bereich der Kunst die gleiche Trennung wie in allen Bereichen unseres Zusammenlebens. Auf der einen Seite haben wir eine gewisse Elite, die sich auf ihrem einmal erreichten Status der gesellschaftlichen Akzeptanz ausruhen darf, auf der anderen Seite eine grosse Masse an Kunstschaffenden, die aus reinem Idealismus tut was sie tut, während sich sich mit Gelegenheitsjobs oder Sozialhilfe über Wasser halten muß. Den Glauben, daß die Qualität der geschaffenen Kunst hier den Unterschied zwischen den Gruppen ausmacht, teile ich dabei nicht. Wenn, dann höchstens andersherum, daß Kunst, die zum Zwecke materieller Verwertung geschaffen wurde, immer als korrumpiert anzusehen sei.
Antworten