Mehr Humboldt, weniger Napoleon!

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johndoe-freename-44630
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BigN als Vorbild

Beitrag von johndoe-freename-44630 »

du sprichst mir wirlich aus der Seele Jörg. Deine beste Kolumne bisher! Allerdings muss ich auch sagen, dass \"Mainstreamgames\" positive Seiten haben, insbesondere für den e-sports. Stellt euch doch mal vor es gäbe in der Zukunft nur noch Shooter wie Stalker (weil es gerade als Beispiel gebracht wurde). Wie soll man dort spannende, tunierartige Duelle zwischen menschlichen Spielern abhalten. Daher brauch der Markt Spiele wie UT, CS oder Doom. recht geben muss ich auch Merandis, dass gerade für den GCN (nicht NGC, denn es heißt Gamecube of Nintendo) noch Spiele rauskommen, die nicht für den Massenmarkt bestimmt sind. Da wären zum Beispiel Animal Crossing, Donkey Konga, Harvest Moon, Wario Ware etc. Und es gibt noch einige weitere (Konsolen-)games (nicht nur für die Nintendokonsolen), die nicht für die breite Masse entwickelt werden, jedoch dann meistens leider nur in Japan erscheinen, da man \"Angst\" hat, dass man in Europa bzw. den USA keinen Absatz findet...ich weiß ich bin jetzt etwas vom der eigentlichen Kolumne weg, aber egal...
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Max Headroom
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:-)

Beitrag von Max Headroom »

Fantastische Kollumne. Eindeutig ! Respekt !
Ich bin ja einer der \"ewigen\" Story-Verfechter und propagiere Storylines soweit es geht. Aber manchmal muss ein Zocker ausspannen und Prügelspiel-ähnlich die Sau rauslassen :)

Dennoch.. ein FarExplorer... DAS wäre wahrlich ein genialer Titel. Nehmen wir z.Bsp. das alte Die Hard (Nakatomi Plaza). Anstatt einen gradlinigen Shooter zu basteln, hätte man eine komplexe RPG/DeusEx ähnliche Mechanik einbauen können. Es existieren aber hier und da *glücklicherweise* immer noch Langzeit-Perlen wie z.Bsp. Gothik im Fantasy-Adventure Bereich oder X/X2 im Space-Opera Bereich. Doch in der Shooter-Welt sind solche Spiele leider eine Rarität.

Seit einiger Zeit schwirrt mir im Kopf eine Spielidee rum, bei der man die Rolle eines 007-ähnlichen Geheimagentes annehmen muss. Der Unterschied zu den klassischen Spielen ist, es ist KEIN Haudrauf-Shooter wie die übrigen Bond-Titeln, sondern stark an Deus Ex und NOLF angelehnt. Die Werte pusht man sich langsam auf, indem man Sidequests löst oder besonders unauffällig handelt. Eine spezielle intelligente Engine bastelt im Hintergrund an der Storyline und ermöglicht hunderte von Aufträge, ohne Wiederholung. Die Landschaften sind ähnlich weitläufig wie in Project IGI und die Missionen schwanken vom simplen Beschatten bis hin zur Industriespionage und Sabotage. Man kann selbst die Sache in die Hand nehmen, oder Leute rekrutieren, ... und und und.
Die Idee ist da, die Lust auch... nur kein Team dafür ;)

Viele Spiele versprechen Freiheit. Neuerdings soll Fable eine \"vollkommen neue\" Erfahrung bringen. Ich habe es noch nicht gespielt, aber was ich im Netz gelesen habe und was ich auf GIGA gesehen habe, haute mich überhaupt nicht vom Hocker. Es erschien mir wie eine X-Box Version von Maximo (2) mit neuen Texturen. Da wird hoffentlich mehr zu sehen sein, das muss ich abwarten.
Aber im Grunde genommen sind der Grossteil der Spiele alle auf dem selben Grundmuster gestrickt. Ob es ein Halb-Leben oder ein FEAR oder ein STALKER, es hat Potenzial, aber ob es genutzt wird ? Doom 3 ? Ich hätte Quake 4 als MP-Titel only konzipiert und mich bei D3 ausser der Grafik auch um eine komplexere Storyline bemüht. Aber es musste eine Gradwanderung zwischen Oldschool-Schlachterei und neuer Engine beschlossen werden.

Ich bin mal gespannt, was für \"Ideen\" uns in den nächsten 3 Jahren erwarten werden. Und vor allen Dingen, ob wir uns vom Dauer-Bleispucker zum Entdecker verwandeln ? ;)

-=MAX HEADROOM=- - Der Virus der Gesellschaft
johndoe-freename-69294
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Beitrag von johndoe-freename-69294 »

Das Problem ist glaube ich, dass sich Gelegenheitsspieler nicht mit etwas komplizierteren Spielen auseinandersetzten wollen/können.

Das beobachte ich sowohl bei meinem Bruder als auch bei Freunden. Man muss schnell ins Spiel reinkommen, darf bestenfalls 2-3 Knöpfe benötigen und wenn keine Nonstop-Action geboten wird, verschwindet das Spiel ganz schnell wieder in der Ecke...
So spielt mein Bruder nur Ego-shooter der einfachen \"Jeden erschießen der auf dem Bildschirm zu sehen ist\" art.
Und meine Kumpels zumeist Sportspiele(Olympia und Fußball) und natürlich auch Ego-shooter.

Ein Shenmue,Ico oder SOS-the final escape würden sie nach 5 Minuten gelangweilt weglegen.

P.S.Ich finde dass Metroid Prime genau die richtige Mischung zwischen Napoleon und Humboldt darstellt.
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Jörg Luibl
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Re: BigN als Vorbild

Beitrag von Jörg Luibl »

Nintendoholik hat geschrieben:du sprichst mir wirlich aus der Seele Jörg. Deine beste Kolumne bisher!...
Danke, danke - auch an alle anderen wie Max_Headroom, Doggy, Eisregen121, Merandis, Icesurfer007 oder gre_bug. Obwohl ich mir beim Verfassen gar nicht sicher war, ob der Humboldt`sche Ansatz greift. Mein Anliegen ist immer, andere Ideen, Philosophien und Gesichtspunkte in die Welt der Spiele zu transportieren. Manchmal gelingt`s...
Nintendoholik hat geschrieben:da man "Angst" hat, dass man in Europa bzw. den USA keinen Absatz findet...
Angst ist ein gutes Stichwort. Denn vor allem Publisher zittern sich gerne in sichere Mainstram-Häfen; mutige Entwickler gibt es genug.
Max_Headroom hat geschrieben:Ich bin ja einer der "ewigen" Story-Verfechter und propagiere Storylines soweit es geht.
Ja, die Story, der Inhalt und die Dramaturgie werden auch immer weiter in den Vordergrund drängen. Irgendwann haben wir den Fotorealismus erreicht - aber auch der 12-Millionen-Polygonen-Mann braucht eine Seele, einen Charakter.
Max_Headroom hat geschrieben:Neuerdings soll Fable eine "vollkommen neue" Erfahrung bringen. Ich habe es noch nicht gespielt, aber was ich im Netz gelesen habe und was ich auf GIGA gesehen habe, haute mich überhaupt nicht vom Hocker. Es erschien mir wie eine X-Box Version von Maximo (2) mit neuen Texturen.
Hihi - das war ein köstlicher Vergleich! Aber noch habe ich es auch nicht gespielt. Trotzdem bin ich gespannt wie ein Flitzebogen, inwieweit sich Molyneux mit seiner an sich grandiosen Idee dem Mainstream angenähert hat...oder eben nicht.
MüderJoe hat geschrieben:Ein Shenmue,Ico oder SOS-the final escape würden sie nach 5 Minuten gelangweilt weglegen. (...)P.S.Ich finde dass Metroid Prime genau die richtige Mischung zwischen Napoleon und Humboldt darstellt..
Ja, die ersten drei Spiele gehören zu den Perlen jedes Konsolenarchivs. Und es stimmt mit Metroid Prime: Vor allem das Scannen und Sammeln von fremdartigen Daten erinnert an Humboldt`sche Philosophie...

Bis denne
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