Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

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4P|BOT2
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Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von 4P|BOT2 »

2K Games: verdammt guter Laden! Seine Plakette klebt auf einem Schwergewicht wie Civilization, auf dem großen BioShock, auf Mafia und dem ersten Darkness.Es ist  kaum zu übersehen: 2K Games liebt Action. Den Shooter. Die Gewalt. Und so kommt es wohl, dass GamesIndustry vom Präsidenten des Publishers, Christoph Hartmann, wissen will, ob es nicht auch mit weniger Gewalt ginge. Immerhin kritisierte U...

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johndoe1318996
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Beitrag von johndoe1318996 »

Sign !!!!

Mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Top Kommentar.

Vielleicht noch ergänzend. Er meint bestimmt die Emotionen beim Blick auf den Firmenkontoauszug. Er empfindet Trauer mangels Umsatz und hofft auf Euphorie wenn die nächste Konsolengeneratiom herauskommt.
Baralin
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Beitrag von Baralin »

Mir fällt als Beispiel Actionfilme ein. Die besten Filme sind die, die nicht nur Explosionen, Verfolgungsjagden und Schießereien am laufenden Band abliefern, sondern auch ihre Charaktere wichtig nimmt und deren Motivation und Probleme aufzeigt - also deren Emotionen! Beispiele sind die Stirb Langsam-Filme oder die Leathal Weapon-Reihe. Wenn der Entscheidungsträger eines so großen Unternehmens derart denkt, müssen wir wohl hoffen, dass sich ein Indi-Entwickler findet, der das Gegenteil beweißt: Dass Emotionen darzustellen auch schon mit der aktuellen Hardware möglich ist. Warren Spector hat nämlich recht.
MajinMaik
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Beitrag von MajinMaik »

Bitte schick das was du hier geschrieben hast, (dann natürlich in Englisch) dem Herrn Hartmann..
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4P|Benjamin
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von 4P|Benjamin »

Der Herr Hartmann spricht ganz gut Deutsch. ;)
G.Wels
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von G.Wels »

Sehr guter Kommentar und kann ich nur unterschreiben. Emotionen werden nicht in erster Linie durch fotorealistische Bilder übertragen, sondern durch das künstlerische Arrangement, die Situation im Spiel auf die man hingespielt hat und viel auch durch passende Musikuntermalung. Das entsteht im Kopf.

Als ich zB damals in Terranigma auf dem SNES im Epilog stand und die ganzen Zusammenhänge der Story immer mehr klarer wurden, (mit der Endgültigkeit des letzten Tages, an dem das was die Bewohner dahinsagten plötzlich in völlig anderem Licht stand.. und dem anschließenden Traum), konnte ich letzendlich einer Träne nicht entbehren. So eine melancholische Stimmung hat kein andres Spiel mehr hinbekommen - und sowas sind große Spiele, trotz Urzeitgrafik, die bleiben immer in Erinnerung!

Anderes Beispiel das recht aktuelle Indie-Game Braid.. übermittelt mit wenigen Texten, guter Musik und gutem Gameplaydesign sehr viel Emotion. Interpretationsspielraum ist das Zauberwort, Emotionen kannst du nicht in einem Tutorial erklären und dann auf Knopfdruck abrufen..
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JuJuManiac - Angewidert von den 4P Eigentümern
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von JuJuManiac - Angewidert von den 4P Eigentümern »

Was hat Grafik denn mit Emotionen zu tun?

Er soll mal Kana: Little Sister durchspielen, da gibt es sogar nur Standbilder mit Musik und Text, aber weitaus mehr Emotionen als in seinen Machwerken. Final Fantasy VII hatte grottenschlechte Grafik nach heutigem Maßstab aber sehr viele Emotionen. Das war wirklich eine unqualifizierte Aussage, für die sich der Herr wohl jetzt schon schämen dürfte.

Ich sehe das Problem in Spielen wie TV momentan eher bei den unterirdischen Storyschreibern, die in der Branche arbeiten. Die taugen wirklich absolut überhaupt nichts. Man nehme sich Spiele wie Diablo 3, das trotz 10 Jahren Entwicklungszeit es nicht schafft als Story mehr als eine alberne Schlumpfstimmmung zu erzeugen. Die Antagonisten sind inhaltlich nicht einmal auf Gargamel Niveau von ihren Äußerungen (is ja egal das Du Höllentor kaputt machst, stört michse gar nicht, jaja, ich mach Dich platt, jaja) und die Dialoge könnten aus Dr. Snuggles abgeschrieben sein. Wenn dann der große Templer anmerken muss, dass er nicht mal geschwitzt hat, dann fragt man sich schon, ob man hier gerade Kinderkanal schaut, oder ein Spiel im düsteren Apokalypse Setting spielt.

Es werden dieselben Klischees und dieselben NPCs aus der Grabbelkiste immer und immer wieder verwurstet. Anscheinend gibt es nur eine handvoll Leute in der gesamten Spielebranche, die in der Lage sind eigene Storys und Charaktere zu entwerfen. Selbst Umfangmonster wie Fallout: New Vegas oder Skyrim verlieren für mich am Ende bei den total flachen Charakteren und der schon siebzehn mal abgenudelten Story ohne emotionalen Tiefgang. Um das zu ändern braucht man aber keine neue Grafik-Engine, sondern Leute die sich trauen gute, neue Geschichten zu schreiben und interessante Charaktere zu entwerfen.
Ich höre mich gerne reden. Es ist eines meiner größten Vergnügen.
- Oscar Wilde
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mindfaQ
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von mindfaQ »

Weil Filme ja das einzige Medium sind, wo man Emotionen im Betrachter auslösen kann? Geht in Büchern, Bildern, Liedern oder eben auch Spielen - mal mehr und mal weniger zuverlässig.
DotA > all
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Green-Link84
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von Green-Link84 »

Kann ich nur unterschreiben.

Ein Heavy Rain bzw. bald Beyond zeigen, dass man mit dem aktuellen Hardwarestand Emotionen zeigen kann. Und die Mimikanimationen eines LA Noire sind auch nicht von schlechten Eltern. Und wie schon gesagt Emotionen kann man nicht von jetzt auf gleich erzeugen, diese entwickeln sich über das gesamte Spiel. Wenn es nur Knall, Bäng und Puff macht KANN keine Emotion entstehen, wenn nicht auch das zwischenmenschliche Beachtung findet. Ein Mass Effect kann nicht wirken, wenn neben den Missionen nicht auch Interaktionen der einzelen Mitglieder des Teams und der Gesamtkonflikt beleuchtet werden.
Die gewählten Beispiele sind gut gewählt. Zeig mir den, der keinen Hass auf Sephiroth verspürt, nachdem Aeris in den Lebensstrom überging.

Aber was will man von hohen Tieren der Firmen halten. Im Nacken sitzen die Investoren und Aktionäre, die nur eines wollen: RENDITE, RENDITE, RENDITE und zwar soviel wie möglich in möglichst kurzer Zeit. Da muss man nicht entscheiden. Entweder man ist gegen die Geldgeber, die ein Projekt finanzieren oder man ist gegen die Geldgeber, die auch zukünfitg Investionen, in Form vom Spielekäufe, tätigen.
Meist ist letztgenannter der Verlierer :| .
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crewmate
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von crewmate »

mindfaQ hat geschrieben:Weil Filme ja das einzige Medium sind, wo man Emotionen im Betrachter auslösen kann? Geht in Büchern, Bildern, Liedern oder eben auch Spielen - mal mehr und mal weniger zuverlässig.
Können wir uns darauf einigen, das es Hartman wie auch Kotick und Ricotello nur ums Geld und den Aktienkurs geht. Und er sich mit haarsträubenden Argumenten versucht zu rechtfertigen?
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MaxDetroit
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von MaxDetroit »

Was soll ich sagen, dieser Kommentar war ein 'Sure Shot', da darf man wenig Widerspruch oder Kontroversen erwarten. Volle Zustimmung! :-)
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Cojonuri
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Beitrag von Cojonuri »

Also ich kann Herr Hartmann nun wirklich nicht verstehen. Um hier mal das Beispiel Bioshock 2 aufzugreifen: Das Ende hat mich wirklich ergriffen. Die Szene in der man zum rettenden U-Boot rennen muss und die Bombe den Weg versperrt. *Möglicher Spoiler* Deine "Tochter" wird von der Explosion ergriffen und du weißt zunächst nicht ob sie überlebt hat oder nicht. Das war für mich der größte Moment der Gefühle in diesem Spiel! Das Ende von Bioshock 2 war genial und definitiv eines der besten die ich kenne.
Also das Argument des Fotorealismus ist eindeutig falsch. Der Herr Hartmann hat wohl noch nie in seinem Leben ein Galge oder Eroge gezockt und da die Emotionen gesehen/gespürt.
In diesem Sinne: Emotionen in Spielen sind wichtig udn tragen entscheidend zum Spielspaß bei!
Heruwath
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von Heruwath »

Man kann Emotionen innerhalb weniger Sekunden wecken. Beispiel: Journey (PS3). Man kann Emotionen auch auf heutigen Konsolen wecken. Einige der Vertreter wurden bereits erwähnt.

Allerdings muss ich auch der anderen Partei (mr. Spector) wiedersprechen bzw. seine Aussage etwas erweitern. "Ich glaube, die meisten Probleme, die wir lösen müssen, sind kreativer, nicht technischer Natur". Ja das sind sie. Die meisten Probleme, aber nicht die größten. Das größte Problem ist psychologischer Natur. Die gamer wollen ballern. Sie wollen das nächste CoD/Battlefield. Sie wollen action. Sie wollen nicht mit dem Sinn des Lebens konfrontiert werden wie in Heavy Rain oder anderen psychologisch anspruchsvollen Spielen. Ihr wollt anspruchsvolle Spiele, dann fangt damit an, indem ihr den nächsten shooter nicht kauft. Wie oft habe ich schon gehört, dass sich die Leute über ein Spiel beschweren (Halo Reach, CoD, Battlefield), wenn man sich dann ihre Profile anschaut, dann wird ihre Aussage direkt durch "100% achivements in Halo Reach" ausgehebelt. Wieso kaufen sich die Leute Spiele, die sie nicht mögen und vor allem wieso spielen sie diese Spiele bis zum Umfallen? In erster Linie seid ehrlich zu euch selbst, bevor ihr eure Meinung hinausposaunt. Mag ich das Spiel wirklich nicht, oder ist es nur ein weitere Vorwand um mal richtig drüber zu meckern? Nach dem Motto weil ich es darf und kann! Jeder sollte sich mal zuerst an seine eigene Nase fassen.

Aber das wird nicht passieren. Die Leute werden weiterhin meckern und klagen und sich die schlechten Spiele trotzdem kaufen.

Und bitte kommt mir nicht mit Ergumenten wie HR hat sich 3 mio mal verkauft. Wayne bei einem CoD/GTA mit 20 mio.? Wen interessiert Pulp Fiktion oder Kill Bill, wenn Avatar doch so geil ist? So lange es sich verkauft wird es dem Markt dominieren. Es geht immer ums Geld und jeder sollte das mittlerweile eingesehen haben. Selbst bei dem gamern ist es nicht anders. "So viel wie möglich für so wenig Geld wie möglich" Wenn die gamer die selbe Einstellung gegenüber Geld haben, warum sollten Entwickler oder Publisher da anders sein?

Die Frage bleibt: Wieso schreibt niemand eine Kolumne über das Problem aller Probleme? Egoismus und Gier? Veranschaulichung aus allen Blickwinkeln. Ich weiß warum. Denn dann muss man ja seine eigene Maske abnehmen und sich selbst die Hosen ausziehen. Es ist leichter über andere zu meckern.

Irgendwie habe ich diese Heuchelei langsam satt.
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sYntiq
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von sYntiq »

Evtl. sollte mal jemand den Herrn Hartmann mit den existierenden Gegenbeispielen bez. Emotion konfrontieren um mal zu sehen was er dann dazu sagt.

Evtl. kommt auch in den nexten Tagen von einem Presse-/Marketingsprecher einfach ein standard "Er wurde falsch verstanden, was er in Wahrheit meint ist..." Schreiben. :)
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johndoe702031
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von johndoe702031 »

MaxDetroit hat geschrieben:Was soll ich sagen, dieser Kommentar war ein 'Sure Shot', da darf man wenig Widerspruch oder Kontroversen erwarten. Volle Zustimmung! :-)
Allerdings. Ich überlege noch, ob ich es überflüssig oder löblich finden soll, diesem hirnlosen Gebrabbel, dass ja wohl ganz offensichtlich rein strategischer Natur war, auch noch ne Kolumne und damit Aufmerksamkeit zu widmen. Aber ok, vielleicht zu Demonstrationszewcken, was für ein unfassbarer Bullshit da aus Teilen der Branche abgesondert wird...
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