Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

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marschmeyer
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von marschmeyer »

White Wolf_1986 hat geschrieben:
"Das sind die Spiele, die heutzutage zu den Konsolen passen."

Action und Shooter
Naja und da hat er aber leider Recht. Es geht hier eigentlich nicht um Technik , schon in
Super Nintendo Klassikern gab es tolle Storys (Terranigma , Final Fantasy 6 , Secret of Mana)
und jede menge Emotionen und Gefühlsausdruck. Ab der der Playstation 1 und Dreamcast
sowieso bzw. bis heute hält man dort maßstäbe.

Aber ´wer kauft sich denn heute sowas? Außer Randgruppen?
Hier gehts eher um Geld und Action verkauft sich nun mal besser als komplexe Storys mit Emotionen. Es sei denn man hat etabierte Marken wie ein Final Fantasy.
Die Masse an Mainstream spielern sind meiner Meinung nach schuld dass sich Spiele nicht weiterentwickeln , keine Publisher.
Das ist immer zweischneidig, man kann eine Nachfrage auch erzeugen.
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KATTAMAKKA
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von KATTAMAKKA »

Wir brauchen keine neue Grafik Diskusion mit der neuen Masche Emotion in Verbindung mit Fotorealissmus.

WIR BRAUCHEN EINE DISKUSION über das MIESE und ERBàRMLICHE GAMEPLAY ,den MAGEREN SPIELEINHALT , der NICHTVORHANDENEN SPIELERISCHEN FREIHEIT/KREATIVITàTS Möglichkeiten die uns die puplisher ständig andrehen wollen und über STORIES die selbst jede Seifenoper aus dem TV an Orginalität und Feeling locker übertrumpft :D
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magandi
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von magandi »

Seelenflug1279 hat geschrieben: Ich hab in meiner 15jährigen Spielekarriere noch niemals Ekel oder Hass einem Protagonisten gegenüber oder tiefste Trauer empfunden. Und warum nicht? Weils eben doch nur Text und Pixelbrei vor mir ist.
dann spiel mal silent hill 2. am ende wusste ich echt nicht was ich vom hauptcharakter halten sollte. sein verhalten wirkte einfach sehr realistisch und das allein reciht schon aus.
du hast doch selbst ff VII erwähnt. zwar ein pixelbrei aber trotzdem sehr emotional.
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papperlapapp
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Beitrag von papperlapapp »

videospiele brauchen keine fotorealistische optik um emotionale reaktionen zu erzeugen.wer aber behauptet, videospiele kommen ganz ohne geile grafik aus und sollten sich nie hin zum fotorealismus bewegen, macht sich lächerlich. eine der standbeine und absoluten triebfedern des videospiels ist die grafikleistung und eine realistische darstellung senkt den abstraktionsgrad den das gehirn vollführen muss, um die szenerie glaubhaft wirken zu lassen, ungemein. strichmännchen filme haben es auch ein wenig schwerer als richtige schauspieler emotionen zu erzeugen würd ich mal behaupten. wenn aber fotorealistische visagen nur dummes zeugs labern, wirkt das genauso beknackt.
[Shadow_Man]
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von [Shadow_Man] »

Das ist halt das Problem heutzutage in der Spielebranche. Da haben Leute das Sagen, die von Spielen und Spielekultur keinerlei Ahnung haben und von den Spielern und deren Wünschen/Bedürfnissen so weit entfernt sind, wie die Erde vom Mond. Sind reine Zahlendreher, so nenn' ich die immer.

Gerade solchen Leuten sollte man mal die Textadventure zeigen. Das waren früher Spiele, die quasi keinerlei Grafik hatten, sondern alles in Textform erzählten. Diese hatten auch Geschichten, Emotionen, dafür braucht man keine "supertolle Grafik", sondern viel Kreatitivität. Und diese fehlt entweder anscheinend oder ist nicht gewünscht. Stattdessen haut man einen dumpfen Shooter nach dem anderen raus, der auf die Zielgruppe "Gangsta-Sonderschul-Typ" ausgerichtet wird. Traurig.
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Wigggenz
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von Wigggenz »

Sehr guter Kommentar.

Natürlich absolut nicht polarisierend in der (nicht völlig stumpfsinnigen) Videospielcommunity, aber das muss es ja auch nicht immer sein.
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Scorcher24_
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von Scorcher24_ »

Spec Ops : The Line ist ein sehr emotionales Spiel.
Wer davon unberührt bleibt ist entweder ein Eisblock oder hat weit schlimmeres erlebt.

p.s.: http://www.youtube.com/watch?v=1jdG2LHair0
Sarabi
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von Sarabi »

@Shadowman

Das ist leider nicht nur in der Spielebranche so. Die Zahlendreher sitzen überall. Kreative Menschen haben für gewöhnlich erst dann eine Chance, wenn sie sich (zumeist erst) mit „Standardklumpatsch(TM)“ etabliert haben und irgendwann einmal die Erlaubnis bekommen, ein 100prozentig eigenes Werk erstellen zu dürfen.

@Seelenflug
Es ist von Mensch zu Mensch verschieden, wie stark er sich von einem Medium mitreißen lässt oder nicht. Es mag vielleicht für dich gelten, dass ein Film bei dir stets mehr auslöst als ein Spiel, aber das muss nicht auch für andere Leute gelten.

Ich zum Beispiel hatte damals bei STALKER ein viel beklemmenderes Gefühl als bei jedem Film über den Reaktorunfall. Warum? Weil ich mich umsehen konnte in den alten Betonbauten, stehenbleiben konnte um die Umgebung aufzusaugen. Das kann ein Film nicht so gut, auch wenn alles realistischer aussieht.

Phantasmagoria 1 – Kapitel 7 hat mich viel stärker mit fiebern lassen als jeder Horrorstreifen, den ich bislang gesehen habe. Warum? Weil mich das Spiel 6 Kapitel lang die Hauptfigur hat steuern lassen. Weil im Gegensatz zu den linearen Filmen ICH den nächsten Schritt der Protagonistin bestimmen konnte und mich deshalb viel stärker mit ihr identifizieren konnte.

Es gibt auch Bücher (Die Herrin vom Nil z.B.) die wochenlang ein dumpfes Gefühl in mir auslösen.

Natürlich können Filme das alles auch. Aber das sie es in jedem Fall besser können, wage ich zu bezweifeln. Wer das Pech hatte, einen Uwe Boll Film oder einen von Asylum sehen zu müssen, weiß genau was das bedeutet. Du schreibst ja auch selbst, dass es eher an der Inszenierung der Spiele liegt, dass sie bei dir nicht dasselbe auslösen wie Filme. Das kommt schon eher hin als das reine fixieren auf die Grafik oder Technik. Es nur darauf zu schieben ist eine billige Ausrede. Wo soll denn das enden? Wenn die Computer irgendwann zu 3D-Fotorealität fähig sind, kommt wieder einer daher und ist der Meinung, dass man „echte Emotionen“ nur dann richtig transportieren kann, wenn man die Figuren und Umgebung mit Partikelsynthese in den Raum projiziert.

Und es muss auch nicht Hass oder Ekel sein. Jede Emotion zählt. Wobei ich mich frage, welchen Charakter in einem Film du gehasst hast und warum das in einem Spiel völlig unmöglich sein soll.

@Thema allgemein

Eine gute Geschichte, glaubwürdige Charaktere, welche gut ausgearbeitet sind und logisch agieren sowie eine vernünftige KI sind genauso wichtig wie die Grafik. Es bringt nichts, sich auf einen Aspekt zu stürzen und sich dann daran festzubeißen. Interaktion wird in nächster Zeit immer an Grenzen stoßen, aber das ist ok, solange am Ende das Gesamtbild stimmt.
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YBerion
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Re: Kommentar

Beitrag von YBerion »

papperlapapp hat geschrieben: strichmännchen filme haben es auch ein wenig schwerer als richtige schauspieler emotionen zu erzeugen würd ich mal behaupten.
Falsch! Es ist sogar wesentlich leichter. Der uncanny valley gilt auch für die leistung eines Schauspielers.

Grade die Spiele mit einfacher/ abstrakter Pixeloptik schaffen es oft am besten, starke & emotionale Figuren zu bieten. Aber Videospiele haben einen wesentlichen Vorteil gegenüber Film&Buch: Sie können auch mit dem Gameplay emotionen hervorrufen oder gar erzählen! Es ist zwar sehr selten in der derzeitigen Spielelandschaft, es kommt aber vor. Als Beispiele nehme ich da mal Braid, Flowers und auch ein Browsergame: The company of myself. Wers nicht kennt: ausprobieren!
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KarmaGuy
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von KarmaGuy »

4P|Benjamin hat geschrieben:
KarmaGuy hat geschrieben:Die Presse hat hier aus 2 Sätzen, die sogar durch einen Absatz getrennt sind, einen für sich passenden zusammengeschustert.
Um den richtigen Zusammenhang zu erfassen, haben wir die Veröffentlichung des vollständigen Interviews abgewartet und sind nicht bereits auf die zuvor veröffentlichte Zusammenfassung der Aussagen eingegangen.

Im kompletten Interview bleibt in meinen Augen dann kein Zweifel: In den beiden Absätzen, die du anführst, geht es um Technik, um das angebliche Problem der Interaktion, um Gefühle und um neue Genres. Für mein Empfinden trennt er die Themen hier schon nicht, sondern meint mit neuen Genres auch emotionalere Spiele. Das mag interpretierbar sein.

Im darauf folgenden Absatz sagt er allerdings wörtlich: "To dramatically change the industry to where we can insert a whole range of emotions, I feel it will only happen when we reach the point that games are photorealistic"

Der Sachverhalt ist ehrlich gesagt glasklar.
Kann man vielleicht so sehen. Wenn man dann jedoch weiterliest, drängt sich mir eher der Gedanke auf, dass er schon weiß was er sagt. Er schließt Emotionen ja nicht aus, es wird für die Masse an Entwicklern in Zukunft möglich sein, sich mehr auf die Emotionen zu konzentieren, weil dann die Technologie nicht mehr ein wichtiger Teil des Entwicklungsprozesses ist.

Man kann darüber diskutieren und seinen eigenen Standpunkt haben. Ich denke, dass seine Aussagen weder komplett richtig, noch komplett falsch sind und er nicht so ignorant ist, wie er dargestellt wird.

Du bist in deiner Kolumne auch auf die finanziellen Aspekte angeschnitten (wenn man das überhaupt so nennen kann) und hast dies mehr als stiefmütterlich getan. So kann der Leser nur ein noch schlechteres Bild von der Industrie bekommen. Dabei ist der Spagat der Profitabilität der Unternehmen, mit den sehr verschiedenen Ansprüchen der unternehmenseigenen Abteilungen, Erfüllung aller Kundenwünsche kaum für alle Seiten befriediegend zu erreichen. Es gibt ganze Studiengänge die sich mit diesem Dilemma befassen weil die Marktwirtschaft so kompliziert ist. Und du unterstützt den unwissenen Leser dann noch mit deiner Aussage.
Hier wäre mal eine Kolumne nötig, um dier Spielergemeinde etwas aufzuklären. Denn fehlende Aufklärung ist das größte Problem, was die Menschheit seit Jahrtausenden mit sich herum schleppt.
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johndoe702031
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von johndoe702031 »

KarmaGuy hat geschrieben:Hier wäre mal eine Kolumne nötig, um dier Spielergemeinde etwas aufzuklären. Denn fehlende Aufklärung ist das größte Problem, was die Menschheit seit Jahrtausenden mit sich herum schleppt.
Joar, wobei zu fragen wäre, ob eine ausgewogene, möglichst alle Aspekte und Sichtweisen umfassende Aufklärung wirklich Aufgabe einer Kolumne ist. Die ist ja nun eigentlich gerade dazu da, ganz bestimmte Aspekte zu fokussieren, Position zu beziehen und gezielte Anstöße zu geben - bisweilen kann das auch provozieren und polarisieren bedeuten. Dass man damit auch ganz hervorragend anecken und auch heftig Gegenwind bekommen kann, hat ja jüngst z.B. die Kickstarter-Kolumne gezeigt. Oder die Gewalt-Kolumne. Ist mir aber dennoch lieber als so ein allumfassendes, pseudoobjektives Einerseits-Andererseits-Gewurschtel. Hier ist doch genau der richtige Ort für Subjektivität, "Extreme", Austausch und Meinungsbildung.

Ohnehin finde ich die anschließenden Diskussionen wichtiger (und nicht selten auch interessanter) als die Kolumnen selbst. Der Diskussionsthread ist für mich der eigentliche Ort der "Aufklärung". Aufklärung von außen mit dem belehrenden Zeigefinger funktioniert sowieso nie. Und gerade deshalb dürfen Kolumnen auch gerne der polarisierende und meinetwegen auch hemmungslos unausgewogene Stein des Anstoßes sein...

...solange sie meine eigene Meinung widerspiegeln, sonst gibt's natürlich ordentlich Dresche :mrgreen:
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Stummelschnorrer
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Beitrag von Stummelschnorrer »

Fotorealistische Bilder sind nicht wichtig um Gefühle zu transportieren. Vielmehr hängt es davon ab wie stilsicher die Grafik ist und wie die musikalische Untermalung und das Artdesign zusammenspielen.Ein Limbo schafft es so zum Beispiel, eine extrem beklemmende und traurige Stimmung hervorzurufen, ohne das ich vergesse das dies Spielgrafik und nicht Realität ist.
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KarmaGuy
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von KarmaGuy »

@SardoNumspa
Für mich trotzdem ein fader Beigeschmack. Hatte man doch selbst vor einiger Zeit ein Statement veröffentlicht, in dem man die geschaltete Werbung hier auf 4players verteidigt und den Leuten die Wichtigkeit dieser klar gemacht hat. Völlig nachvollziehbar und richtig. Wenn dann jedoch andere Unternehmen, die genauso wie 4players (in ihrem Segment) am Markt überleben wollen, mehr oder weniger suggestiv Geldgeilheit unterstellt, finde ich diese Art von einseitigen Kolumnen nicht sehr seriös.

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Sarabi
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Re: Kommentar: Emotionslose Spielezukunft?

Beitrag von Sarabi »

@Karmaguy

Niemand unterstellt dem Mann Geldgeilheit. Es ist lediglich eine berechtigte Frage, die man sich durchaus stellen kann und auch sollte.

Was Herr Hartmann da sagt, ist schlichtweg falsch. Also entweder ist er einfach nur tatsächlich unfähig, emotional starke Momente in einem Videospiel zu erkennen beziehungsweise sie selbst zu produzieren – oder es sind finanzielle Aspekte, die ihn dazu bewogen haben das Hauptproblem in der mangelnden Technik zu suchen. In beiden Fällen wäre es einfach nur eine Ausrede.

Dass die Kolumne einseitig wirkt, liegt daran dass Herr Hartmann logischerweise nicht auf die in den Raum gestellten Fragen antworten kann und dass sein eigener Standpunkt keinerlei Argumente bedarf.
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SHEG
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Beitrag von SHEG »

wenn ich mich an das Ende von HL2:EP2 erinnere, brauchte es da keinen Fotorealismus, um mich emotional mitzureißen...
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