Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

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mr archer
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von mr archer »

4P|Bodo hat geschrieben:

Allerdings bedeutet eine längere Spielzeit durch den Tester nicht automatisch eine bessere Bewertung, denn es gibt einfach Sachen, die einem nicht liegen. Ich glaube nicht, dass etwa Ben "Pathologic" wesentlich anders gesehen hätte, wenn er es zu Ende gespielt hätte
Hi hi. Das glaube ich auch.

Und danke, dass Ihr drüber nachdenkt, was zu schreiben. Da freu ich mich wirklich drauf.
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mr archer
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von mr archer »

Obelus hat geschrieben: Auf jeden Ed Wood kommen 100 Uwe Bolls oder Michael Bays...
Und klar können die alle machen, was sie wollen, aber man sieht ja auch, wohin das immer führt. Deshalb ist "Fresse halten" nicht immer eine Tugend.
Nee, an dem Punkt kommen wir nicht zusammen. Was wäre die Welt ohne Bloodrayne, von Uns-Uwe? Vielleicht ein besserer Ort, aber auch ein langweiligerer. Was habe ich in dem Film gelacht!

Und nicht mal mit Bay kriegst Du mich. Das hat alles auch irgendwo seine Berechtigung - und sei es, um als schlechtes Beispiel und Warnung für andere zu dienen. Eine Welt, in der nur noch künstlerisch Wertvolles (wie auch immer das deffiniert wird) im Einklang mit dem Publikum erzeugt wird, erfüllt mich mit mittelschwerem Grusel.

Und letztlich: wie sollte das denn rein praktisch laufen? Die Leute haben doch den lieben langen Tag über was anderes zu tun, als sich mit Kreativen - oder Menschen, die sich dafür halten - über deren kommendes Produkt zu fetzen. Selbst Nerds brauchen hin und wieder mal Nahrung, die sie von irgendwas kaufen müssen. So gesehen mache ich mir da auch gar keine Sorgen. Es hat schließlich seinen Grund, wieso der Mensch in seiner Entwicklungsgeschichte vom Alleskönner zum Spezialisten geworden ist. Ein paar Crowdfunding-Titel werden daran mit Sicherheit nix ändern, da bin ich ganz entspannt.
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The Incredible Hojo
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von The Incredible Hojo »

Spieler sind keine Investoren...
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arillo
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von arillo »

Jetzt schon. :3

Ich freu mich immer über deine qualifizierten Beiträge, mr archer. :>
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Boesor
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von Boesor »

arillo hat geschrieben:Jetzt schon. :3

Ich freu mich immer über deine qualifizierten Beiträge, mr archer. :>
Und ich freue mich sogar mehr über seine anderen Beiträge :D

Und im Ernst:
Spieler als Investoren (natürlich mit anderer Motivation) für Spiele zu gewinnen ist prinzipiell ein gutes Konzept, solange klar ist wer das sagen hat...nämlich eben ausnahmsweise nicht der Geldgeber.
Dann aber können, wenn auch in viel kleinerem Maßstab, gemessen an AAA Produktionen, Spieleperlen entstehen die sonst keine Chance hätten.
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Obelus
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von Obelus »

mr archer hat geschrieben:
Obelus hat geschrieben: Auf jeden Ed Wood kommen 100 Uwe Bolls oder Michael Bays...
Und klar können die alle machen, was sie wollen, aber man sieht ja auch, wohin das immer führt. Deshalb ist "Fresse halten" nicht immer eine Tugend.
Nee, an dem Punkt kommen wir nicht zusammen. Was wäre die Welt ohne Bloodrayne, von Uns-Uwe? Vielleicht ein besserer Ort, aber auch ein langweiligerer. Was habe ich in dem Film gelacht!

Und nicht mal mit Bay kriegst Du mich. Das hat alles auch irgendwo seine Berechtigung - und sei es, um als schlechtes Beispiel und Warnung für andere zu dienen. Eine Welt, in der nur noch künstlerisch Wertvolles (wie auch immer das deffiniert wird) im Einklang mit dem Publikum erzeugt wird, erfüllt mich mit mittelschwerem Grusel.

Und letztlich: wie sollte das denn rein praktisch laufen? Die Leute haben doch den lieben langen Tag über was anderes zu tun, als sich mit Kreativen - oder Menschen, die sich dafür halten - über deren kommendes Produkt zu fetzen. Selbst Nerds brauchen hin und wieder mal Nahrung, die sie von irgendwas kaufen müssen. So gesehen mache ich mir da auch gar keine Sorgen. Es hat schließlich seinen Grund, wieso der Mensch in seiner Entwicklungsgeschichte vom Alleskönner zum Spezialisten geworden ist. Ein paar Crowdfunding-Titel werden daran mit Sicherheit nix ändern, da bin ich ganz entspannt.
Bloodrayne gab mir auch nichts als eingeschlafene Füsse, zählt aber imho nicht direkt zu Bolls größten "Schwerverbrechen", Postal jedoch schon. Zwar kann man bei der Steilvorlage in Sachen Totalausfall nichts erwarten, jedoch reicht es schon, dass Herr Boll sich sowas überhaupt anlacht. Und er macht mit Vorliebe aus öden Games noch ödere Filme (Far Cry, Dungeon Siege - wobei letzteres als Spiel sogar noch halbwegs unterhaltsam war). Ist aber auch egal und mitunter eine Geschmacksfrage...

Denn eigentlich plädiere ich ja auch nicht gleich für ein pauschales Mitspracherecht um so die Masse der Fanboys quasi über Bande gespielt zum Regisseur erklären, sondern viel mehr sehe ich kein Problem darin, wenn einem Kreativen auch mal dann und wann die Meinung gegeigt wird, ohne dass diesem dadurch gleich ein Zacken aus der Krone geschlagen wird. Auch ein Künstler kocht nur mit Wasser und nicht jede Kritik ist ein Angriff auf Würde oder stellt einen persönlichen Eingriff in seinen Wirkungsbereich dar.

Und selbst wenn - warum soll man einen "Kreativen" bloß um alles in der Welt in Ruhe lassen, wenn doch jeder andere an seinem Arbeitsplatz und unter Zeitdruck, Bevormundung durch Vorgesetzte etc. zu bestehen hat, ohne dass man deshalb mit schlechten Ergebnissen dieser Person zu rechnen hätte?
Sind die Künstler alle so zart beseelt, dass ihnen schon beim kleinsten Anflug von Widerstand nichts mehr einfällt?
Gehören sie zu einer anderen Spezies, die sich nicht evolutionär durchgebissen hat, wie der Rest?

Genau da setzt mein Denken an, wenn ich die Fresse nicht halten will um den Herren der Kunst das esoterische Geschwurbel in deren Köpfen auf geerdete Bahnen zu leiten, damit diese nicht den Bodenkontakt verlieren ;-).

Ich sehe da keine Fremdbestimmung durch den Kunden, solange es sich um berechtigte Kritik handelt, die konstruktiv dargereicht vielleicht sogar noch für ein paar Ideen gut ist. Es ist ein Geben und Nehmen, wenn man so will. Niemand muss sich gleich in die Hose machen, ob der kulturellen Verödung, wenn ganz zeitgemäß die Leute beginnen Interaktivität richtig zu leben. Das funktioniert nicht nur in Spielen, sondern sollte ein Bestandteil aller gesellschaftlichen Prozesse sein. Sowohl im Netz, als auch in Spielen wird das seit Jahren gelebt und ich sehe überhaupt kein Problem darin, wenn sich das auch auf andere Bereiche des gesellschaftlichen Tuns erstreckt. Solange ein gewisser Rahmen gesteckt bleibt, natürlich.
Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.
-Orson Welles-

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armitage81
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Beitrag von armitage81 »

Sehr schöne Kolumne, die sich 100% mit meiner Meinung deckt. Man sollte die Entscheidungen über die Werke den Autoren überlassen und als Konsument etwas Zurückhaltung üben.
Isterio
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Re: Kommentar

Beitrag von Isterio »

armitage81 hat geschrieben:Sehr schöne Kolumne, die sich 100% mit meiner Meinung deckt. Man sollte die Entscheidungen über die Werke den Autoren überlassen und als Konsument etwas Zurückhaltung üben.
Herrje, ich sollte diesen Post vermutlich ignorieren ... kann es aber nicht :(

1. Benjamin vermischt mindestens 3 verschiedene Themen in seinem Kommentar. Wenn sich das also 100% mit Deiner Überzeugung deckt, dann kann vermutlich auch niemand Deine Sichtweise ändern.
2. Inwiefern haben Autoren bei PC-Spielen freie Hand? Auch hier gibt das Geld den Takt an.
3. Von welchen Autoren spricht man überhaupt? Oft ist da ja nicht eine einzelne Person zuständig und dann bliebe diese vermutlich auch nicht für alle Teile erhalten. Was also, wenn andere Autoren die Absichten der originalen Autoren ignorieren und alles umschreiben?
4. Wieso sprichst Du nur von den Autoren? Was ist mit den Designern, Entwicklern und so weiter? Du sprichst also nicht von der Kunst (die vermutlich auch die Putzkolonne beinhaltet, welche die Arbeitsumgebung der "Kreativen" sauber hält), sondern nur von der Story? Wie gesagt ... wenn Autoren wegfallen, wie der "Lead-Schreiber" bei Mass Effect, dann sind die neuen Autoren nur Mitarbeiter und es gibt keine Vision mehr. Also ist die Story ein Produkt und diese hat nunmal nicht gefallen, da sie schlecht ist (bevor nun Leute schreiben, dass sie nicht schlecht ist, lest bitte die unzähligen Beiträge zu dem Thema durch).

Benjamin sagt im Kern, dass Spieler keinen Einfluss auf Spiele nehmen sollten (zumindest verstehe ich das so). Er erwähnt die Schattenseiten der Spieleindustrie nicht und stellt sich auf deren Seite. Er sieht die Gefahr, dass bei Crowd-Funding die Spieler diktieren, wo es lang geht:

- Erstens ignoriert er dabei, dass Investoren und Produzenten normalerweise Einfluss auf die Spiele nehmen und den Verkauf mit Marketing und gekauften Magazinberichten und gefälschten Metascores pushen. Ich finde es etwas blauäugig zu unterstellen, dass Spiele allein von kreativen Köpfen entwickelt werden. Es ist ein Geschäft mit unzähligen Mitarbeitern, die auch ausgetauscht werden. Wieso wäre es schlimmer, wenn nun Spieler den Ton angeben, anstelle von Investoren, die noch weniger Ahnung haben?
- Zweitens nehmen Spieler beim Crowd-Funding nicht wirklich Einfluss. Und wenn sie das aus demokratische Weise tun dürfen, ist das ja nicht schlecht. Die Idee hier ist ja, dass die Entwickler eben Geld kriegen ohne, dass sie bevormundet werden. Wieviel sie dann die Spieler einbeziehen, ist deren Sache. Falls Spieler denken, sie hätten ein Recht auf Mitbestimmung, weil sie im Voraus Geld bereitstellen, ist das deren Problem. Ich denke aber nicht, dass es sich um viele handelt. Die Spieler wollen einfach ein Produkt, das sich nicht zu sehr am Massenmarkt ausrichtet.

Jawohl, nicht jeder Habasch sollte in der Lage sein Änderungen in einem Spiel, Buch oder Film umsetzen zu können. Sofern es sich aber, wie bei Mass Effect 3 um falsche Versprechen und damit Betrug handelt und wenn eine Grosszahl an Spielern Unmut formuliert und diesen auch noch begründet, dann ist eine Kompensation ja wohl nicht zuviel verlangt?

Nein, ich habe kein neues Ende verlangt, obwohl ich es schlecht fand. Und es gibt ja auch kein neues Ende. Es wird nur erweitert. Wo liegt also das Problem?

Okay, Du bist anderer Meinung. Ich versuche das zu akzeptieren.
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The Incredible Hojo
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von The Incredible Hojo »

Petitionen hin, Crowd-Funding her - Spieler sind keine Investoren. Aber selbst Investoren haben kein Mitspracherecht an der Entwicklung eines Spiels, sondern eben der Entwickler, darum heisst er so. Dass natürlich am Schluss der Geldgeber für die Entwicklung das Sagen hat, ist auch klar. Bei Crowd-Funding gebe ich aber mein Geld quasi als Spende und nicht als Investition, denn ich bekomme ja kein Geld dafür zurück, schon gar nicht verzinst. Ich als Spieler gebe jemanden Geld, von dem ich mir erhoffe, dass er ein Spiel entwickelt, das mir gefällt. Ist es dann doch Müll, habe ich Pech gehabt und in Zukunft diesem Studio oder Entwickler kein Geld mehr geben. Manchmal ist Wirtschaft doch komplizierter als ein Anno-Spiel
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4P|Bodo
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Re: Kommentar

Beitrag von 4P|Bodo »

armitage81 hat geschrieben:Sehr schöne Kolumne, die sich 100% mit meiner Meinung deckt. Man sollte die Entscheidungen über die Werke den Autoren überlassen und als Konsument etwas Zurückhaltung üben.
Die Macher jubilieren über dein konformistisches Konsum-Geschwafel. Du kannst dich direkt mal bei ner Spielefirma bewerben... Viel Spaß auf der dunklen Seite!
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JohnMatrix
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Re: Kommentar

Beitrag von JohnMatrix »

darkrockerXX hat geschrieben: Das ist nicht mein Punkt. Negative Kritik ist wichtig und eine Dienstleitung des Journalisten am Konsumenten. Auch wenn der ein oder andere Konsument fachlich selbst in der Lage wäre ein kompetentes Urteil zu fällen, so hebt sich dessen Relevanz für die Allgemeinheit im Sog der Ich-auch-Onlinegesellschaft und der darin enthaltenen unreflektierten, polemischen Stimmung auf.

Die anonyme Kommunikation im Internet lädt die Menschen dazu ein sich für fachkompetent und relevant zu halten und auf empfundener Augenhöhe mit qualifizierten Fachleuten zu kommunizieren. Im Endeffekt löst das aber nur qualitätssichernde Hierachien auf und führt in Kombination mit der Kostenlos-Kultur darüber hinaus zum Verlust von Wert und Wertigkeit.
Dann definiere doch mal "qualifizierte Fachleute" in der Videospielbranche und bedenke dabei bitte auch so einige "Redakteure" diverser Printmedien.

Vielen Dank
johndoe981765
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von johndoe981765 »

The Incredible Hojo hat geschrieben: Aber selbst Investoren haben kein Mitspracherecht an der Entwicklung eines Spiels, sondern eben der Entwickler, darum heisst er so. Dass natürlich am Schluss der Geldgeber für die Entwicklung das Sagen hat, ist auch klar.
Ja wie denn nune? 8)
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The Incredible Hojo
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von The Incredible Hojo »

Der Geldgeber ist, wenn er nicht selber Entwickler ist, eine Firma, die Geld in ein Projekt pumpt. Beispielsweise EA mit Westwood nach der Übernahme von C&C. Aber deshalb hat kein Investor, der Geld in EA investiert hat (daher der Name), ein Mitspracherecht bei Alarmstufe Rot gehabt. Als Investor gebe ich Geld einer Firma entweder als Teilhaber oder Aktionär oder andere, wie die verrufenen Mezzanine-Investitionen oder Fonds. Dieses Geld steht dem Unternehmen zur Verfügung, er versucht durch seine Produkte mehr Geld daraus zu machen und zahlt dann den Investoren wieder was zurück. Herausgeber wie EA bei manchen Titeln geben Geld Entwicklerstudios, sind damit indirekter Investor, weil sie durch den Verkauf das investierte Geld vermehren möchten. Da am Beispiel bleibend EA eine größere Vertriebs- und Marketingmöglichkeit hat, als einzelne Entwicklerstudios, sagen sie natürlich den Studios, wo der Hase lang zu laufen hat, nach dem Motto "das verkauft sich besser, siehe CoD!". In diesem Fall ist EA vielleicht besser als "Finanzier" zu bezeichnen.
Aber ein Spieler ist und bleibt eben Endkunde und ist kein Investor, auch nicht bei Crowd-Funding...
Zuletzt geändert von The Incredible Hojo am 20.04.2012 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
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TabithaLee
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Beitrag von TabithaLee »

Wenn ich mir die Kommentare und den Artikel von Benjamin durchlese hier, dann vermisse ich, wovon ursprünglich die Rede war, nämlich, dass die Hersteller ein Spiel versprechen, bei dem es Entscheidungsfreiheit gibt und die Möglichkeit, die Richtung zu bestimmen, die eine Story einschlägt.

Entscheidungsfreiheit bedeutet, dass ich zwischen einem Ding und seinem Gegenteil entscheiden kann. Das wurde versprochen. Im krassesten Fall zwischen Leben und Tod zu entscheiden, so sollte es sein. In Teil I bedeutete das, ich muss entscheiden, ob ich den Rat am Leben lasse oder nicht.

Neben den Storylöchern, die von den Spielern in Teil III beschrieben wurden, beklagten die Spieler, dass für das Ende von ME 3 die Entscheidungsfreiheit nicht mehr gewährleistet sei. Der Vorwurf, den die Spieler gemacht haben, lautet: ich kann nur zwischen drei Varianten des einen vorgegebenen einen (schlechten) Endes entscheiden, nicht aber zwischen einem Ende und seinem gegenteiligen anderen Ende.

Hierin hat der Hersteller also eine Produkteigenschaft versprochen, die das Produkt (Spiel) nicht gehalten hat.

Im normalen Einzelhandel nennt man das einen versteckten Mangel, der sich erst durch Benutzung offenbart. Und hier hat der Spieler, wie jeder andere Konsument, sehr wohl das Recht, eine Sache zu reklamieren.

Für meinen Teil hoffe ich sehnlichst, dass die Hersteller von Spielen sich ein bisschen mehr Gedanken darüber machen, welche Versprechungen sie machen. Und dass sie sich mehr darüber im Klaren werden, das Qualität bedeutet, eine wirklich gute Geschichte zu erzählen, die es auch wert ist, erzählt zu werden. Also: lieber weniger Versprechungen aber dafür bessere Geschichten.


Wieso soll ich mich nicht beschweren dürfen, wenn ein Produkt ein Versprechen nicht hält? Das ist eine ganz legale Sache, die man Verbraucherschutz nennt.

Vielleicht hätten die Macher und die Vertreiber von Mass Effekt das Produkt nur anders bewerben müssen. So, wie sie es beworben haben, wurde bei den Spielern eine (falsche) Erwartungshaltung geweckt und da ist es nur natürlich und rechtens, wenn man dazu seine Meinung sagt. Die Bewerbung von Mass Effekt wird als Wettbewerbsverzerrung gesehen.
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The Incredible Hojo
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von The Incredible Hojo »

eine Aussage darüber, dass du Entscheidungsfreiheiten hast, ist relaitv und extrem dehnbar. Entscheidung heisst nicht immer automatisch das Gegenteil. Und wenn es drei Varianten eines Endes gibt, ist das auch eine Entscheidungsfreiheit.
Eine Darstellung, was in der Story möglich sein soll, ist ziemlich wage, um daraus eine zugesicherte Eigenschaft zu machen. "Läuft unter Windows 7'" ist eine zugesicherte Eigenschaft, aber ein kreatives Vorhaben als Produkteigenschaft zu deklarieren, dürfte als "künstlerische Freiheit" ausgelegt werden.
Kein Händler muss ein Spiel zurücknehmen, weil der Käufer mit der Story nicht zufrieden ist. Und bevor wieder alle Online in den Himmel loben - macht amazon auch nicht...
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