armitage81 hat geschrieben:Sehr schöne Kolumne, die sich 100% mit meiner Meinung deckt. Man sollte die Entscheidungen über die Werke den Autoren überlassen und als Konsument etwas Zurückhaltung üben.
Herrje, ich sollte diesen Post vermutlich ignorieren ... kann es aber nicht
1. Benjamin vermischt mindestens 3 verschiedene Themen in seinem Kommentar. Wenn sich das also 100% mit Deiner Überzeugung deckt, dann kann vermutlich auch niemand Deine Sichtweise ändern.
2. Inwiefern haben Autoren bei PC-Spielen freie Hand? Auch hier gibt das Geld den Takt an.
3. Von welchen Autoren spricht man überhaupt? Oft ist da ja nicht eine einzelne Person zuständig und dann bliebe diese vermutlich auch nicht für alle Teile erhalten. Was also, wenn andere Autoren die Absichten der originalen Autoren ignorieren und alles umschreiben?
4. Wieso sprichst Du nur von den Autoren? Was ist mit den Designern, Entwicklern und so weiter? Du sprichst also nicht von der Kunst (die vermutlich auch die Putzkolonne beinhaltet, welche die Arbeitsumgebung der "Kreativen" sauber hält), sondern nur von der Story? Wie gesagt ... wenn Autoren wegfallen, wie der "Lead-Schreiber" bei Mass Effect, dann sind die neuen Autoren nur Mitarbeiter und es gibt keine Vision mehr. Also ist die Story ein Produkt und diese hat nunmal nicht gefallen, da sie schlecht ist (bevor nun Leute schreiben, dass sie nicht schlecht ist, lest bitte die unzähligen Beiträge zu dem Thema durch).
Benjamin sagt im Kern, dass Spieler keinen Einfluss auf Spiele nehmen sollten (zumindest verstehe ich das so). Er erwähnt die Schattenseiten der Spieleindustrie nicht und stellt sich auf deren Seite. Er sieht die Gefahr, dass bei Crowd-Funding die Spieler diktieren, wo es lang geht:
- Erstens ignoriert er dabei, dass Investoren und Produzenten normalerweise Einfluss auf die Spiele nehmen und den Verkauf mit Marketing und gekauften Magazinberichten und gefälschten Metascores pushen. Ich finde es etwas blauäugig zu unterstellen, dass Spiele allein von kreativen Köpfen entwickelt werden. Es ist ein Geschäft mit unzähligen Mitarbeitern, die auch ausgetauscht werden. Wieso wäre es schlimmer, wenn nun Spieler den Ton angeben, anstelle von Investoren, die noch weniger Ahnung haben?
- Zweitens nehmen Spieler beim Crowd-Funding nicht wirklich Einfluss. Und wenn sie das aus demokratische Weise tun dürfen, ist das ja nicht schlecht. Die Idee hier ist ja, dass die Entwickler eben Geld kriegen ohne, dass sie bevormundet werden. Wieviel sie dann die Spieler einbeziehen, ist deren Sache. Falls Spieler denken, sie hätten ein Recht auf Mitbestimmung, weil sie im Voraus Geld bereitstellen, ist das deren Problem. Ich denke aber nicht, dass es sich um viele handelt. Die Spieler wollen einfach ein Produkt, das sich nicht zu sehr am Massenmarkt ausrichtet.
Jawohl, nicht jeder Habasch sollte in der Lage sein Änderungen in einem Spiel, Buch oder Film umsetzen zu können. Sofern es sich aber, wie bei Mass Effect 3 um falsche Versprechen und damit Betrug handelt und wenn eine Grosszahl an Spielern Unmut formuliert und diesen auch noch begründet, dann ist eine Kompensation ja wohl nicht zuviel verlangt?
Nein, ich habe kein neues Ende verlangt, obwohl ich es schlecht fand. Und es gibt ja auch kein neues Ende. Es wird nur erweitert. Wo liegt also das Problem?
Okay, Du bist anderer Meinung. Ich versuche das zu akzeptieren.