Luftschlösser aus dem Nichts

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Lt. Körschgen
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Beitrag von Lt. Körschgen »

Wulfilas hat geschrieben:Selbst wenn wir uns eines schönen Tages auf dem Holodeck treffen oder uns einen Stecker ins Kleinhirn jagen, um uns der Illusion einer perfekt geschaffenen Welt zu ergeben. Spätestens wenn der bärtige Zwerg vor dir steht und dich in den Wald schickt, um 10 Bären zu erlegen, ist der Spaß wieder vorbei.
Hehe, auf den Punkt gebracht.

@Arvin Sloane: Hier wird ja sogar die Wertung eines PC-Spiels erhöht, wenn die Grafik besser als auf den Konsolen ist...

Ich glaube ältere Spiele hatten oft einfach den Charme eines kleinen Teams. Wenn eine handvoll Menschen viel Herzblut in die Entwicklung steckt, kommt einfach etwas anderes dabei heraus, als bei einer Multimillionendollarproduktion. Diesen Charme versprühen heute ja auch viele Spiele im Appstore, PSN oder XBLA.

Hinzu kommt, dass man als junger Mensch viel begeisterungsfähiger ist, dass man noch Fantasie hat, die von einem Spiel angeregt werden kann. Oft kommt es mir so vor, als ob RTL und der graue Joballtag jegliche Fantasie langsam auffressen. Daher dann auch die früher-war-alles-besser-Floskeln.

Außerdem konnte ich als Kind/Jugendlicher nicht sofort jede Spielmechanik durchschauen. Da musste man sich noch richtig in Spiele reinarbeiten, teilweise auch dadurch begründet, dass man sie unter DOS gar nicht zum Laufen bringen konnte oder die englischen Begriffe nicht verstand. Und dann erst die Steuerung! Es hat ja nicht nur wirtschaftliche Gründe, dass heute weitgehend auf Handbücher verzichtet wird. Heute gibt es Tutorials und gewisse Standards in den Genres, beherrscht du einen Shooter, beherrscht du sie alle. Vor 15-20 Jahren sah das häufig anders aus.
Ich habe 1994 als 13 Jähriger vor UFO: Enemy Unknown gesessen und war völlig erschlagen von der Komplexität und der geheimnisvollen Atmosphäre. Das lag aber weniger an der pixeligen Grafik, sondern an meiner Unerfahrenheit. 12 Jahre später hat mir das Remake auch noch Spaß gemacht, aber ein vergleichbares Spielerlebnis war es nicht. Leider bin ich nicht mehr 13. Für die Fähigkeit, wie damals völlig in ein Spiel abzutauchen, würde ich heute viel Geld bezahlen :)
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WizKid77
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Beitrag von WizKid77 »

Damals war alles besser, weil die Entwickler mutiger und die Produktionskosten weit geringer waren.

Momentan machen mir Indy Spiele am meisten Spass, weil ich dort das gleiche Feeling habe, welches ich als Kind hatte. Es gibt ständig ein neues Spielgefühl und ständig neue Spielideen.

Viele Unternehmen sind heutzutage auch alles andere als mutig. Ständig sehe ich immer die Unreal Engine vor mir und bin dann meistens schon gelangweilt.
Sicherlich ist die Engine super und vom Preispaket vermutlich das Beste, aber es ödet halt an, immer wieder diese Engine zu sehen. Man gibt sich ja noch nicht mal Mühe die Engine so weit zu modifizieren, das es mal nach was anderem aussieht. Es ist ungefähr so, als schaut man sich 10 Filme an und jedes Mal tragen die Darsteller die gleichen Sachen oder drehen am gleichen Ort.

Tja und wer ist schuld? Wir, die Konsumenten, weil wir immer den gleichen Mist kaufen und uns von den Medien blenden lassen.
nawarI
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Beitrag von nawarI »

vielleicht waren die Spiele früher auch besser, weil vieles damals neu war. Ich erinnere mich gerne an Spyro, das interessanterweise so ziemlich alle Spielelemente enthalten hat, die die Jump'n'Runs von heute immernoch bieten (Abgesehen von den Schusswaffen)

Ob die Mystik der alten Spiele jetzt von der Poligonanzahl abhängt, wage ich zu bezweifeln. Shadow of the Colossus wurde angesprochen, aber eine Eidechse hier wird immer wie eine Eidchse aussehen, egal wie sehr man seine Fantasie anstrengt. Das geheimnisvolle liegt hier eindeutig an der Erzählweise.

Diese Spielegeneration hat das Problem, dass viele Spiele austauschbar geworden sind, weil ihnen markante Eigenheiten fehlen. Und wenn ein Spiel mal was neues bietet, wird es zu einer Reihe gemacht, bis sie niemand mehr sehen kann. Beispiel: Wie viele Splinter Cell-Teile gibt es mitllerweile?
smax
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Beitrag von smax »

Panzer Dragoon Saga.

Ain't got more to say.

*schwärmseufzschluchz*
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Crank LuCKer
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Beitrag von Crank LuCKer »

Schön geschrieben,mal eine Kolumne bei der nicht alles kritisiert wird was heute existiert :)
Spiele die einfach noch was myteriöses hatten,vermiss ich auch,wen ich an Nier denke,oder Baten Kaitos,die ja beide nmicht sooo alt sind,aber trotzdem,diese beiden werden mir bsw. ewig in Errinerung bleiben
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unknown_18
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Beitrag von unknown_18 »

Grafik ist schon wichtig, nur wird zu gern auf die Technik geschaut anstatt auf den Stil. Bei mir kann die Grafik auf technischem Niveau noch so bombastisch sein, gefällt mir das Design der virtuellen Bewohner nicht, hat es fast schon verloren, bzw. wenn es ein MMO ist hat es verloren. Gefällt mir aber das Design muss die Grafik technisch nicht der totale Überflieger sein. Warum das so ist liegt eben gerade an der Vergangenheit, da hatte man ein gutes Grafik Design aber technisch keine besonders gute Grafik.

Das man generell so auf Grafik wert legt ist auch klar: Grafik ist die einfachste Art die Spieler bereits lange vor Release auf das Spiel aufmerksam machen zu können. Im Prinzip wurden wir von den Publishern schon dazu erzogen zuerst auf die Grafik zu sehen. Der Rest des Spiels ist dann nur eine grobe Feature Liste, unter der sich Jeder selbst etwas eigenes vorstellt.
Wulfilas
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Beitrag von Wulfilas »

schlorch hat geschrieben:Hinzu kommt, dass man als junger Mensch viel begeisterungsfähiger ist, dass man noch Fantasie hat, die von einem Spiel angeregt werden kann. Oft kommt es mir so vor, als ob RTL und der graue Joballtag jegliche Fantasie langsam auffressen. Daher dann auch die früher-war-alles-besser-Floskeln.

Außerdem konnte ich als Kind/Jugendlicher nicht sofort jede Spielmechanik durchschauen. Da musste man sich noch richtig in Spiele reinarbeiten, teilweise auch dadurch begründet, dass man sie unter DOS gar nicht zum Laufen bringen konnte oder die englischen Begriffe nicht verstand. Und dann erst die Steuerung! Es hat ja nicht nur wirtschaftliche Gründe, dass heute weitgehend auf Handbücher verzichtet wird. Heute gibt es Tutorials und gewisse Standards in den Genres, beherrscht du einen Shooter, beherrscht du sie alle. Vor 15-20 Jahren sah das häufig anders aus.
Ich habe 1994 als 13 Jähriger vor UFO: Enemy Unknown gesessen und war völlig erschlagen von der Komplexität und der geheimnisvollen Atmosphäre. Das lag aber weniger an der pixeligen Grafik, sondern an meiner Unerfahrenheit. 12 Jahre später hat mir das Remake auch noch Spaß gemacht, aber ein vergleichbares Spielerlebnis war es nicht. Leider bin ich nicht mehr 13. Für die Fähigkeit, wie damals völlig in ein Spiel abzutauchen, würde ich heute viel Geld bezahlen :)

Das würde ich sofort unterschreiben.

Die jüngere Generation hat mit den heutigen Spielen bestimmt genau viel Spaß und erlebt einzigartige Momente, wie wir damals. Und in 10 Jahren werden sie genau wie wir sagen, dass damals (also heute) alles besser war.

Richtigerweise müsste es also heißen: Für uns war damals alles besser.

Das „Problem“ ist also nicht nur bei den Spielen zu suchen sondern teilweise auch bei den Spielern. Vor allem bei denen, die schon länger dabei sind.

Was aber eben nicht bedeutet, dass die Spiele-Industrie damit aus der Verantwortung entlassen ist, dieser Entwicklung Rechnung zu tragen. Es ist verdammt noch mal ihre Aufgabe, genau diese Herausforderung zu meistern und sich was zu dem Thema einfallen zu lassen. Dafür bekommt sie schließlich mein Geld. Und das ist nicht gerade wenig, nebenbei bemerkt.
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Aurellian
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Beitrag von Aurellian »

schlorch hat geschrieben:Ich glaube ältere Spiele hatten oft einfach den Charme eines kleinen Teams. Wenn eine handvoll Menschen viel Herzblut in die Entwicklung steckt, kommt einfach etwas anderes dabei heraus, als bei einer Multimillionendollarproduktion. Diesen Charme versprühen heute ja auch viele Spiele im Appstore, PSN oder XBLA.

Hinzu kommt, dass man als junger Mensch viel begeisterungsfähiger ist, dass man noch Fantasie hat, die von einem Spiel angeregt werden kann. Oft kommt es mir so vor, als ob RTL und der graue Joballtag jegliche Fantasie langsam auffressen. Daher dann auch die früher-war-alles-besser-Floskeln.

Außerdem konnte ich als Kind/Jugendlicher nicht sofort jede Spielmechanik durchschauen. Da musste man sich noch richtig in Spiele reinarbeiten, teilweise auch dadurch begründet, dass man sie unter DOS gar nicht zum Laufen bringen konnte oder die englischen Begriffe nicht verstand. Und dann erst die Steuerung! Es hat ja nicht nur wirtschaftliche Gründe, dass heute weitgehend auf Handbücher verzichtet wird. Heute gibt es Tutorials und gewisse Standards in den Genres, beherrscht du einen Shooter, beherrscht du sie alle. Vor 15-20 Jahren sah das häufig anders aus.
Ich habe 1994 als 13 Jähriger vor UFO: Enemy Unknown gesessen und war völlig erschlagen von der Komplexität und der geheimnisvollen Atmosphäre. Das lag aber weniger an der pixeligen Grafik, sondern an meiner Unerfahrenheit. 12 Jahre später hat mir das Remake auch noch Spaß gemacht, aber ein vergleichbares Spielerlebnis war es nicht. Leider bin ich nicht mehr 13. Für die Fähigkeit, wie damals völlig in ein Spiel abzutauchen, würde ich heute viel Geld bezahlen :)
Beiden Punkten kann ich uneingeschränkt zustimmen.

Man merkt heute leider vielen, gerade größeren Produktionen an, dass da mehr darauf geschaut wurde, dass sich das Spiel möglichst oft verkauft. Da bleibt dann die Hingabe zum Spiel oft zumindest teilweise auf der Strecke. Ich finds bedauerlich, auch wenn ich die meisten Entwickler nicht dafür verteufeln will - irgendwo muss das Geld dann ja auch herkommen.

Was die Begeisterungsfähigkeit angeht, hab ich die Beobachtung auch gemacht. Ich packe inzwischen ab und zu mal wieder alte Klassiker aus, die ich vor 10-15 Jahren gespielt hab, aber das Erlebnis ist doch meistens nen anderes (außer in der RA-Bunkermission für die Allies, dafür könnte ich die Deppen auch heute noch erschlagen). Die Spiele an sich sind immer noch qualitativ gut, aber mit der in der Zwischenzeit gewonnen Erfahrung spiele und erlebe ich ein CnC heute ganz anders als vor 10 Jahren. Es findet eben auch bei den Spielern eine permanente Entwicklung statt.
Cowards die many times before their deaths,
The valiant never taste of death but once.
- Julius Caesar (II, ii, 32-37)
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Cemaver
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Beitrag von Cemaver »

WizKid77 hat geschrieben:Damals war alles besser, weil die Entwickler mutiger und die Produktionskosten weit geringer waren.

Momentan machen mir Indy Spiele am meisten Spass, weil ich dort das gleiche Feeling habe, welches ich als Kind hatte. Es gibt ständig ein neues Spielgefühl und ständig neue Spielideen.

Viele Unternehmen sind heutzutage auch alles andere als mutig. Ständig sehe ich immer die Unreal Engine vor mir und bin dann meistens schon gelangweilt.
Sicherlich ist die Engine super und vom Preispaket vermutlich das Beste, aber es ödet halt an, immer wieder diese Engine zu sehen. Man gibt sich ja noch nicht mal Mühe die Engine so weit zu modifizieren, das es mal nach was anderem aussieht. Es ist ungefähr so, als schaut man sich 10 Filme an und jedes Mal tragen die Darsteller die gleichen Sachen oder drehen am gleichen Ort.

Tja und wer ist schuld? Wir, die Konsumenten, weil wir immer den gleichen Mist kaufen und uns von den Medien blenden lassen.
kann mich den Aussagen absolut anschliessen!
Der Tiefgang fehlt einfach, das liegt vieleicht ein wenig an der Grafik, aber meist an der Geldverteilung innerhalb der Produktionszeit.

Und nun gehe ich eine Runde OLDTIMER auf meinem Amigaemulator spielen.
Ene mene Muh und raus bist DU
Baazin
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An der Grafik liegt es nicht

Beitrag von Baazin »

Ich glaub nicht das die Schlechte Grafik von damals die Spiele besser gemacht hat weil wir unsere Fantasy nützten musste.

Aber damals war hallt vieles neu, Genre wurden neu erfunden und haben sich immer wieder neu definiert.
Auch war die Spieleindustrie noch noch so Professionalisiert. Heute ist das ein Milliarden Markt. Man weis wie der Massengeschmack ist und passt alle Games in diese Schablone.
Das bedeutet oft das sie an Komplexität verlieren, einfacher werden und Actionlastgier. So gleicht ein Spiel dem anderen, man erlebt kaum noch neues, das war früher hallt anders. Da hat man mit Ideen rumexperimentiert und gekuckt was geht und was nicht, diese zeit ist vorbei. Heute hat man einige Rezepturen die immer funktionieren und die nützt man auch, man geht das Risiko nicht oder kaum noch ein was neues zu Probieren.

Das ist änlich wie mit PoPMusik, früher war vieles auch aufregender da immer wieder neues passierte. Genres wurden neu erfunden oder gemixt, heute passiert so was kaum noch. Ab und zu kommen ein paar Perlen raus aber der übergroße Teil klingt sehr ähnlich und ist austauschbar.

Austauschbar ist für mich auch das Stichwort was die Spiele von heute am besten erklärt.
Deswegen bin ich ein Freund der Indiespiele, da wird von kleinen Teams wieder was Probiert und ohne Steam/PSN/XbOX live währen diese in diesen menge sicher nicht möglich gewesen.
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Lt. Körschgen
Beiträge: 512
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Beitrag von Lt. Körschgen »

Wulfilas hat geschrieben:
schlorch hat geschrieben:Hinzu kommt, dass man als junger Mensch viel begeisterungsfähiger ist, dass man noch Fantasie hat, die von einem Spiel angeregt werden kann. Oft kommt es mir so vor, als ob RTL und der graue Joballtag jegliche Fantasie langsam auffressen. Daher dann auch die früher-war-alles-besser-Floskeln.

Außerdem konnte ich als Kind/Jugendlicher nicht sofort jede Spielmechanik durchschauen. Da musste man sich noch richtig in Spiele reinarbeiten, teilweise auch dadurch begründet, dass man sie unter DOS gar nicht zum Laufen bringen konnte oder die englischen Begriffe nicht verstand. Und dann erst die Steuerung! Es hat ja nicht nur wirtschaftliche Gründe, dass heute weitgehend auf Handbücher verzichtet wird. Heute gibt es Tutorials und gewisse Standards in den Genres, beherrscht du einen Shooter, beherrscht du sie alle. Vor 15-20 Jahren sah das häufig anders aus.
Ich habe 1994 als 13 Jähriger vor UFO: Enemy Unknown gesessen und war völlig erschlagen von der Komplexität und der geheimnisvollen Atmosphäre. Das lag aber weniger an der pixeligen Grafik, sondern an meiner Unerfahrenheit. 12 Jahre später hat mir das Remake auch noch Spaß gemacht, aber ein vergleichbares Spielerlebnis war es nicht. Leider bin ich nicht mehr 13. Für die Fähigkeit, wie damals völlig in ein Spiel abzutauchen, würde ich heute viel Geld bezahlen :)

Das würde ich sofort unterschreiben.

Die jüngere Generation hat mit den heutigen Spielen bestimmt genau viel Spaß und erlebt einzigartige Momente, wie wir damals. Und in 10 Jahren werden sie genau wie wir sagen, dass damals (also heute) alles besser war.

Richtigerweise müsste es also heißen: Für uns war damals alles besser.

Das „Problem“ ist also nicht nur bei den Spielen zu suchen sondern teilweise auch bei den Spielern. Vor allem bei denen, die schon länger dabei sind.

Was aber eben nicht bedeutet, dass die Spiele-Industrie damit aus der Verantwortung entlassen ist, dieser Entwicklung Rechnung zu tragen. Es ist verdammt noch mal ihre Aufgabe, genau diese Herausforderung zu meistern und sich was zu dem Thema einfallen zu lassen. Dafür bekommt sie schließlich mein Geld. Und das ist nicht gerade wenig, nebenbei bemerkt.
Ich seh da gar kein Problem - die Spieleindustrie wird sich schon drum kümmern, an dein und mein Geld zu kommen ;)

Wii Sports finanziert halt auch das nächste Zelda...
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unknown_18
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Beitrag von unknown_18 »

Tja, man kann es auch ganz einfach sagen: das passiert nun mal, wenn aus einem Hobby für Wenige ein Produkt für den Massenmarkt gemacht wird.

Früher waren Videospiele was für Freaks, die ihr Hobby über alles geliebt haben und es entsprechend ernst genommen haben. Heute gibt es aber dank Massenmarkt so viele Spieler, die Spiele allgemein einfach nur als Freizeitbeschäftigung wie TV gucken sehen... die kann man mit relativ einfach gestrickten Spielen zufrieden stellen. Die Sorte Spieler kann man leicht an Äußerungen wie "ist doch nur ein Spiel" erkennen, für die ist ein einzelnes Spiel leicht austauschbar. Und die Spieler, die das Ganze immer noch als wichtiges Hobby ansehen, sind langsam immer mehr in der Minderheit. Und genau die beklagen sich dann über die aktuellen Spiele und wundern sich, wieso es trotz allem viele Spiele auf so hohe Verkaufszahlen schaffen.
Wulfilas
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Beitrag von Wulfilas »

schlorch hat geschrieben: Ich seh da gar kein Problem - die Spieleindustrie wird sich schon drum kümmern, an dein und mein Geld zu kommen ;)
Das dürfen sie auch gerne haben. Sie sollen halt mal einen Zahn zulegen. Wir werden schließlich nicht jünger :D
Opa
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Beitrag von Opa »

schlorch hat geschrieben: . Leider bin ich nicht mehr 13. Für die Fähigkeit, wie damals völlig in ein Spiel abzutauchen, würde ich heute viel Geld bezahlen :)
Ersteinmal stimme ich vielem zu, was du schreibst. Ich möchte dir und auch allen anderen "Leidensgenossen" aber zumindest einen Tip geben oder von meinen Fortschritten berichten.

Mir wurde genau diese Facette des Älterwerdens durch ein Shigeru Myamoto Interviev aus den späten 90ern bewusst. Er schrieb damals er versuche in seinen Spielen das Gefühl zu transportieren, das man als kleiner Junge hatte wenn man beim Spielen einen See entdeckt hatte.

Als ich diese Zeilen las begann in mir etwas zu arbeiten. Am Abend traf es mich wie ein klriner Schlag und ich hatte ein Bild vor mir wie ich als Kind mit einer Freundin durch so eine Art Busch gekrochen bin (eigentlich waren es etliche Büsche, die aufgrund ihres Wuchses Höhlen & Gänge bildeten). Aber ich hatte nicht nur das Bild vor Augen sondern auch eine Art emotionale Erinnerung. Für uns waren diese 20 Quadratmeter Busch eine aufregende Welt voller Geschichten, Phantasie und Freude.

Mir wurde an diesem Abend bewusst, dass ich diese Art von Glück seit Zwanzig Jahren nicht mehr verspürt hatte. Einen Teil mrines Lebens verwendete ich daraufhin für die Aktive Suche nach dem Kind und später dem jugendlichen in mir. Der junge Wilde Draufgänger, der auch mal spontan etwas vermeintluch nicht besonders kluges tat - einfach weil er wollte - hatte sich auch eine Weile schon nicht mehr blicken lassen.

Lange Rede, ich hab sie beide zurück. Habe viel verrücktes Zeug probiert, manches war dumm, anderes toll - vieles Beides. Mein Favorit für Einsteiger auf der Suche nach dem inneren Teenager ist der Würfeltag - nimm nen Würfel und mach jede Entscheidung vom Würfel abhängig...und wenn der Würfel sagt tue das weniger Weise, befolge es.

Ach ja, eines noch zum Topic - diese Büsche gibt es immernoch. Wie schon damal in TrueColor Full Auge Auflösung. Ich hab jetzt zwar ne Tiefenunschärfe im Bild aber sonst alles wie früher grafisch. Wenn sie mich also nicht mehr zu Abenteuern einladen, liegt es nicht an den Büschen...
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Leia2
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Beitrag von Leia2 »

WizKid77 hat geschrieben: Tja und wer ist schuld? Wir, die Konsumenten, weil wir immer den gleichen Mist kaufen [...].
Für mich das Nr. 1 Argument.

Warum sollte man sich neue Ideen ausdenken, wenn man an den Charts sieht, dass fast nur Titel mit einer Nummer von 2-xy vorhanden sind? Die Weiterentwicklung eines bereits vorhandenen Titels gestaltet sich kostengünstiger und die Kunden kaufen es zu 100% wie die Blöden. Auch wenn man sich einig ist, dass das Spiel nicht die - wie auch immer in welchen Bereichen auch immer geartete - Qualität des Vorgängers erreicht, es gibt mehr als genug Leute, die es trotzdem kaufen werden. Viel mehr Leute, als die, die ein "neues" Spiel gekauft hätten, das auch noch teurer zu entwickeln gewesen wäre.


Außerdem glaube ich auch, dass der Glauben an "früher war alles besser" in jeder Altersgrupppe irgendwann beginnt. In 10 Jahren wird gesagt "weißt du noch, damals bei Uncharted xy, da war noch alles gut!".
Also davon mal ganz abgesehen ;)
PS3, Wii, PC, XBox - was soll's?! Hauptsache gute Spiele!
Alles andere ist freiwilliger Spaßverzicht.
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