Kleines Spiel, große Zukunft

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the_Bruce
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Beitrag von the_Bruce »

hydro-skunk_420 hat geschrieben:Die Jugend wird immer dümmer, der Anspruch immer geringer. Obgleich also diese Kolumne ganz nett zu lesen ist, so sehr bezweifle ich aufgrund des genannten Umstandes, dass das Medium 'Spiel' seinen eingeschlagenen Weg Richtung Kommerz nochmal großartig umändern wird.
Hier und da wird wohl immer der ein oder andere Diamant herauszufischen sein, aber im Großen und Ganzen wird eben nur das produziert, was der Konsument verlangt.
Die Jugend wird nicht dümmer!
Diesen Runninggag gibts schon seit tausenden Jahren.(Ich würde eher medial belastet sagen, da wir nicht dümmer werden sondern immer mehr scheisse im Kopf haben)

Viele ausgestorbene Marken (auch in den letzten Jahren) beweisen: Das auf dauer der Konsument auch mal was neues will.
Eine Ausnahme: Actionspiele. Dabei verhält es sich so wie im Film mit Horrorfilmen. Es spricht so simple Reize in uns an dass es immer (mal wieder) zieht.
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nawarI
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Beitrag von nawarI »

Sid6581 hat geschrieben:
nawarI hat geschrieben:mal abgesehen von Ico und Shadow of the Colossus fällt mir kein Spiel ein, das auch künstlerisch wirklich wertvoll ist... Braid vielleicht. Da hat das Spiel auf jeden Fall noch Platz nach oben.
Ico, Shadow of the Colossus, Braid, Killer 7, Flower, Pixeljunk Eden, Rez, Child of Eden, Okami, The Path - ich finde, inzwischen gibt es da sogar einiges, welches ich mit dem Etikett versehen würde, insbesondere im Vergleich zu alten SNES/Mega Drive-Zeiten. Es ist viel passiert aber wie man oben sehen kann - bisher sind es eher kleine Titel.
Killer 7 war nicht so mein Geschmack.
Rez ist ein interessanter Rail-Shooter, aber für mich leider nicht mehr. Child of Eden hab ich noch nicht gespielt, aber wenn es sich ähnlich wie bei Rez verhält, wird sich meine Begeisterung in Grenzen halten. Jedem das seine.
Bei den anderen stimme ich natürlich zu.
Outland und (wahrscheinlich) Schattenläufer kann man noch dazunehmen.

Zusammen kommen wir spontan also auf 12. Es gibt natürlich noch mehr, aber man sieht ja, dass dies eher Ausnahmebeispiele sind, deren Zahl sich leider noch in Grenzen hält.
Und jetzt geh ich mal pennen. Gute Nacht.
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studienprophet
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Beitrag von studienprophet »

An unseren hochgeschätzten Autor
Hast du mal überlegt mit so etwas, bei einem Poetry Slam aufzutrten oder warst du sogar schon mal slammen? Live die Reaktion der Zuhörer zu deinen Texten erleben.
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mr archer
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Beitrag von mr archer »

nawarI hat geschrieben:
Sid6581 hat geschrieben:
nawarI hat geschrieben:mal abgesehen von Ico und Shadow of the Colossus fällt mir kein Spiel ein, das auch künstlerisch wirklich wertvoll ist... Braid vielleicht. Da hat das Spiel auf jeden Fall noch Platz nach oben.
Ico, Shadow of the Colossus, Braid, Killer 7, Flower, Pixeljunk Eden, Rez, Child of Eden, Okami, The Path - ich finde, inzwischen gibt es da sogar einiges, welches ich mit dem Etikett versehen würde, insbesondere im Vergleich zu alten SNES/Mega Drive-Zeiten. Es ist viel passiert aber wie man oben sehen kann - bisher sind es eher kleine Titel.
Killer 7 war nicht so mein Geschmack.
Rez ist ein interessanter Rail-Shooter, aber für mich leider nicht mehr. Child of Eden hab ich noch nicht gespielt, aber wenn es sich ähnlich wie bei Rez verhält, wird sich meine Begeisterung in Grenzen halten. Jedem das seine.
Bei den anderen stimme ich natürlich zu.
Outland und (wahrscheinlich) Schattenläufer kann man noch dazunehmen.

Zusammen kommen wir spontan also auf 12. Es gibt natürlich noch mehr, aber man sieht ja, dass dies eher Ausnahmebeispiele sind, deren Zahl sich leider noch in Grenzen hält.
Und jetzt geh ich mal pennen. Gute Nacht.
Na, da fallen mir aber schon noch weitere Titel ein, denen ich künstlerischen Anspruch und Ambition in erzählerischer Hinsicht zubilligen würde:

- Silent Hill 2
- Max Payne 1
- Psychonauts
- F.E.A.R. 1
- Thief 1 und 2
- Deus Ex 1
- System Shock 1 und 2
- Arcanum
- S.T.A.L.K.E.R. - Reihe
- Grim Fandango
- GTA: San Andreas

und einiges andere mehr. Das sind nicht einfach nur gute, zeitlose Spiele. Das sind Titel, die zum Teil eigenständige, gut geschriebene Welten einführten und die atmosphärisch und zum Teil was Spielmechaniken angeht auch von einem gestalterischen Blickwinkel aus Bahnbrechendes geleistet haben und die für mich ins popkulturelle Gedächtnis gehören.
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Jörg Luibl
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Beitrag von Jörg Luibl »

@Comic-Tipps: Danke, danke an alle! Da sind einige darunter, die ich noch nicht kannte und die sich richtig gut anhören. So komme ich wenigstens etwas weg von Kirkmans Schlurfsaga und Locke&Key. :wink:
gollum_krumen hat geschrieben:Nur in einer breiten Community prägen sich auch Strömungen aus, bzw. werden Dinge möglich, die sich bewusst vom Mainstream absetzten.
Ja, so ist es!

Aktuell geschieht genau das, wenn man z.B. das Bedürfnis nach Independent Games beobachtet, wenn man den Erfolg von kleinen Spielen à la Plants vs. Zombies berücksichtigt. Oder wenn man nur mal auf die Ausfransungen in der Rollenspielszene schaut - was es da alles für Subgenrefetische mit eigener Philosophie gibt. Es entstehen viele Strömungen.

Und genau so erging es ja dem Comic - natürlich unter etwas verschärften moralischen Voraussetzungen. Der Comic wurde nach seiner Ächtung in der 50ern für die amerikanische Masse glattbegügelt, Sex, Gewalt und Verbrechen wurden geächtet, der rechtschaffene Superheld sollte als Idol für die Jugend gefördert werden. Aber nach der Gewöhnung an all den Mainstream des Comics Code, entstand automatisch das Bedürfnis nach mehr Drama, Abwechslung und Underground.

Momentan befindet sich das Spiel in der Phase, in der der Comic vor einer Generation war. Es emanzipiert sich in der Breite. Es wird selbstbewusster, es wird aber auch selbstkritischer, weil viele Leute mehr wollen als die immer gleichen Muster.
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Sir Richfield
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Beitrag von Sir Richfield »

4P|T@xtchef hat geschrieben:Subgenrefetische
Ohne jetzt den Inhalt dieses Posts oder der Kolumne durch Nichterwähnen herabsetzen zu wollen (Weil mir, wie gesagt, die Worte fehlen, meine Zustimmung auszudrücken), das ist jetzt mein neues Lieblingswort für mindestens zwei Monate...
Jetzt weiß ich auch, wie ich mein Verlangen nach Diabloesquen Kloppmist nennen kann. (Aktuell Curse of Din - nicht ganz so fluffig wie Fate/Torchlight, aber dafür mechanisch tiefer... äh.. ach, einfach zocken!)

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Mindflare
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Beitrag von Mindflare »

Sir Richfield hat geschrieben:
4P|T@xtchef hat geschrieben:Subgenrefetische
Ohne jetzt den Inhalt dieses Posts oder der Kolumne durch Nichterwähnen herabsetzen zu wollen (Weil mir, wie gesagt, die Worte fehlen, meine Zustimmung auszudrücken), das ist jetzt mein neues Lieblingswort für mindestens zwei Monate...
Jetzt weiß ich auch, wie ich mein Verlangen nach Diabloesquen Kloppmist nennen kann. (Aktuell Curse of Din - nicht ganz so fluffig wie Fate/Torchlight, aber dafür mechanisch tiefer... äh.. ach, einfach zocken!)
Ich musste bei der "Rollenspielszene" eher an den Pen&Paper Bereich denken. Auch wenn es in der digitalen Welt sehr viele Ausprägungen des RPG Genres gibt, herrscht dort doch nicht der gleiche Glaubenskrieg zwischen den Lagern, wie in der Welt zwischen Stift und Papier.

Die Diskussion Open World vs. geniale Story kommt aber schon dicht ran *g*
goodbye
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gollum_krumen
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Beitrag von gollum_krumen »

4P|T@xtchef hat geschrieben:@Comic-Tipps: Danke, danke an alle! Da sind einige darunter, die ich noch nicht kannte und die sich richtig gut anhören. So komme ich wenigstens etwas weg von Kirkmans Schlurfsaga und Locke&Key. :wink:
gollum_krumen hat geschrieben:Nur in einer breiten Community prägen sich auch Strömungen aus, bzw. werden Dinge möglich, die sich bewusst vom Mainstream absetzten.
Ja, so ist es!

Aktuell geschieht genau das, wenn man z.B. das Bedürfnis nach Independent Games beobachtet, wenn man den Erfolg von kleinen Spielen à la Plants vs. Zombies berücksichtigt.
Oder (ich muss hier mal etwas Werbung machen, da die Community noch recht klein ist) das GENIALE Frozen Synapse.
4P|T@xtchef hat geschrieben:Momentan befindet sich das Spiel in der Phase, in der der Comic vor einer Generation war. Es emanzipiert sich in der Breite. Es wird selbstbewusster, es wird aber auch selbstkritischer, weil viele Leute mehr wollen als die immer gleichen Muster.
Ja, dennoch wird der entscheidende Unterschied, gerade in der konkreten Ausdifferenzierung, immer bleiben, dass ein Buch/Comic, eine Plastik oder Ähnliches in aller Regel eine Einzelleistung ist. Die Interpretation EINER Person, der Geist/die Kreativität eines Einzelnen. Ein Spiel/Film wird immer eine Teamleistung bleiben und somit schon intern mehr dem Konsens verpflichtet sein. Es gibt dabei immer Leute die ihren Stempel sehr tief im Atmosphäreflansch versenken (siehe z.B. Richard Linklater), aber dennoch kann ein Spiel immer nur ein Kompromiss sein, den das Team findet. Umso detailreicher ist dann jedoch das Ergebnis.

Gerade deswegen räume ich auch dem Spiel ein weit enormeres Potenzial ein, als ich es den "konventionelleren" Familienmitgliedern noch bescheinigen würde:

Ein klar konzeptualisiertes, detailverliebtes Spiel, was in 10 Jahren möglicherweise noch viel intensivere Identifikationsmechaniken (3D, Kinect/Move-Geschichten, etc.) und vermutlich beeindruckende Grafiken bereitstellt, kann doch Atmosphäre sehr viel eindrücklicher vermitteln, als es ein Film jemals schaffen wird. Das wichtigste wird dabei immer die Atmosphäre bleiben, keine Frage.

Man stelle sich doch nur mal die Dialoge eines Waking Life (sollte das hier jemand kennen...) vor, während man daneben steht und durch den Raum laufen kann. Schon die Vorstellung richtet mir die Nackenhaare auf...
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R_eQuiEm
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Beitrag von R_eQuiEm »

JesusOfCool hat geschrieben:
hydro-skunk_420 hat geschrieben:Die Jugend wird immer dümmer, der Anspruch immer geringer. Obgleich also diese Kolumne ganz nett zu lesen ist, so sehr bezweifle ich aufgrund des genannten Umstandes, dass das Medium 'Spiel' seinen eingeschlagenen Weg Richtung Kommerz nochmal großartig umändern wird.
Hier und da wird wohl immer der ein oder andere Diamant herauszufischen sein, aber im Großen und Ganzen wird eben nur das produziert, was der Konsument verlangt.
100% zustimmung von meiner seite.

man braucht sich ja nur film und fernsehen anschaun. die sind schon dort wo das spiel in 20-30 jahren vorraussichtlich sein wird.
jungs, so gern ich euch auch hab. aber so nen blödsinn hab ich nicht von euch erwartet. Das Medium Spiel geht so ziemlich den selben Weg, wie jedes andere auch das populärer und anerkannter wird in unserer Gesellschaft. Das Medium Film bringt im Jahr genug Perlen heraus (selbes gilt auch für Bücher), ebenso wie "kommerziellen Dreck" . Laufen zwar nicht unbedingt alle im Kino, aber wen kratzt das!
"Bei uns gibt es ein Sprichwort: Wenn ein Problem gelöst werden kann, ist es sinnlos sich darüber Gedanken zu machen. Wenn es nicht gelöst werden kann, ist denken auch nicht gut."
godsinhisheaven
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Beitrag von godsinhisheaven »

mr archer hat geschrieben:
Xartsadrak hat geschrieben: Und deshalb bin ich sicher, Spiele haben eine große Zukunft vor sich, vor allem in 20-30 Jahren, wenn unsere Generation die Politik macht.
Dafür wäre es meines Erachtens aber notwendig, mal langsam so etwas wie ein breit zugängliches Videospielgedächtnis jenseits von Expertenzirkeln und Game-Studies-Anhängern zu entwickeln. Jeder Comicfreund kann sich in der Stadtteilbibliothek seines Vertrauens mit den Urvätern des Genres eindecken, es gibt Neuauflagen alter Serien und, und, und. Und kein Comicfreund würde über die Vorgänger im Genre so herfallen, wie es häufig in der Videospielszene zu beobachten ist. Was heute noch alle haben möchten und ein halbes Jahr vorher vorbestellen, interessiert schon zwei Jahre später keine Sau mehr. Wie oft scheitern einfachste Diskussionen über beispielsweise FPS bereits an dem Fakt, das der Nachwuchs des Jahres 2011 schon nicht mal mehr FEAR 1 gespielt hat, um mal ein Beispiel zu nennen. Ein Spiel von 2005. Da habe ich von Doom 1 gar nicht gesprochen. So lange in der Breite diese Ex und Hop-Mentalität weiter vorherrschend ist, werden wir leider wohl kaum Aussenstehende von den künstlerischen Qualitäten unseres Hobbys überzeugen können.
Von den aktuellen 6 Seiten bis jetzt der beste Kommentar!!! Sehe das nämlich genauso. Wer sich z.B. ein halbes Jahr mit Marvel und DC beschäftigt kann Großteile ihrer Universen endecken, Hunderte Charaktere entdecken und ist in diesem Falle zumindest halbwegs im Bilde, was in diesem Fall die beiden Mainstream-Verlage zu bieten haben. Ausschuss, Perlen und Standardkost mit eingeschlossen. Er/Sie kann sich, Zeit- und Geldaufwand vorausgesetzt, bereits tatkräftig an Diskussionen beteiligen.
Das kollektive Videospielgedächtnis scheitert doch schon teilweise daran, dass man Zelda oder Mario nicht spielt da es von Nintendo ist. So hatte ich auch vor kurzem ein Diskussion mit einem befreundeten Zocker über die glorreichen PS1 Zeiten und er hatte damals kein Interesse und sich neben Zelda z.B. auch GoldenEye und Perfect Dark entgehen lassen. Man muss also schon ziemlich aufgeschlossen sein um halbwegs den Überblick zu behalten. Früher fand ich Sega auch scheiße und habe mir trotzdem einen Mega Drive ausgeliehen um Landstalker zu spielen. Wie oft liest man denn im Forum von Zockern die genau wissen, dass Wii Spiele nichts für sie sind ohne jemals eins gespielt zu haben. Kann aber auch gut verstehen, dass es schwierig ist Interesse an den Ursprüngen seiner Konsole zu haben. Ich spiele z. B. auch nichts Älteres mehr (letzte Generation) bzw. sehr sehr selten.
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violetjoker
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Beitrag von violetjoker »

4P|T@xtchef hat geschrieben: Falls jemand noch einen Comictipp hat - her damit!:
Y:The Last Man

bitte nicht von dem was man von so einem Setting erwartet abschrecken lassen :D
Wenn alle Koalas sterben kommt es zur Eukalypse!
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Jörg Luibl
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Beitrag von Jörg Luibl »

gollum_krumen hat geschrieben: Ein Spiel/Film wird immer eine Teamleistung bleiben und somit schon intern mehr dem Konsens verpflichtet sein. Es gibt dabei immer Leute die ihren Stempel sehr tief im Atmosphäreflansch versenken (siehe z.B. Richard Linklater), aber dennoch kann ein Spiel immer nur ein Kompromiss sein, den das Team findet. Umso detailreicher ist dann jedoch das Ergebnis.
Ja, ohne ein Team geht nichts. Und je mehr Leute feilen, desto mehr Konturen können entstehen. Aber wie fruchtbar ist gerade dieser Zwang zum Konsens für das Leitmotiv oder die Vision eines Spiels? Ich bin da etwas pessimistischer, weil ich aus vielen Gesprächen weiß, wie viel Kreativität Einzelner aufgrund von "Fokusgruppentests", "internen Abstimmungen" oder "Zielgruppenrücksicht" oder "Umsatzgedanken" geopfert wurde.

Manchmal ist ein starkes Ego, das mit seiner Idee ein starkes Team inspiriert und vielleicht ohne Kompromisse leitet, besser für das Ergebnis wie Fumito Ueda oder auch David Cage zeigen - beide haben sich nicht abbringen lassen. Das kann natürlich auch nach hinten losgehen, wie American McGee oder Peter Molyneux ab und zu demonstriert. Etwas mehr individuelle Tyrannei statt zielgruppenaffiner Gleichmacherei könnte der Branche ganz gut tun. :wink:
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MaxDetroit
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Beitrag von MaxDetroit »

Wobei ich beim Spiel nicht nur das Team sehe das das Spiel herstellt, sondern auch das andere 'Team', das zwischen Entwickler und Spieler entsteht. Bei anderen Medien und Kunstformen erstellt der Künstler eben sein Werk, z.B. ein Gemälde, das sich der Beobachter passiv ansehen kann, aber das Kunstwerk steht für sich und ist fertig.

Einzig beim Spiel wird der Spieler benötigt um das Kunstwerk zum Leben zu erwecken, ohne die Spieler ist das Spiel unfertig, im Grunde: nichts. Ich finde es faszinierend wie sehr doch der Spieler selber Part des Kunstwerkes wird, und ich mag besodners Spiele die dies auch verstanden haben und versuchen den Spieler als gleichwertigen Teilnehmer am Kunstwerk zu respektieren, anstatt ihn zu bevormunden. Es ist sozusagen eine 'Mitmachkunstform'. Besonders deutlich wird dies in Spielen wie Little Big Planet, Spore oder Minecraft. Oder z.B. in anderen Spielen wo man eigene Karten und Spielfelder mit Map-Editoren erstellen kann, eigene Slangs in MMO-Spielen, die ganze Mod-Szene, allgemein Communitys die sich um Spiele herum bilden. Ich finde diese Szenen die sich mit und um die Spiele bilden gehören genauso dazu wie das Artwork oder der Soundtrack.
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Jörg Luibl
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Beitrag von Jörg Luibl »

Ja, das ist natürlich nochmal eine ganz andere interaktive Komponente, quasi ein kollektives Entwicklungsfeedback der Spieler, die eine Idee wie LBP erst mit ihrem Einsatz vollenden. Und das ist nur ein Bereich, den weder Buch noch Film oder Comic abdecken - wenn man mal von Geschichten absieht, die von Lesern weiter geschrieben werden.
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Der_Doktor91
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Beitrag von Der_Doktor91 »

hydro-skunk_420 hat geschrieben:Die Jugend wird immer dümmer, der Anspruch immer geringer. Obgleich also diese Kolumne ganz nett zu lesen ist, so sehr bezweifle ich aufgrund des genannten Umstandes, dass das Medium 'Spiel' seinen eingeschlagenen Weg Richtung Kommerz nochmal großartig umändern wird.
Hier und da wird wohl immer der ein oder andere Diamant herauszufischen sein, aber im Großen und Ganzen wird eben nur das produziert, was der Konsument verlangt.
Schreib bitte viele Jugendliche werden immer dümmer ;) Weil ich bin nicht dumm :P
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