Kleines Spiel, große Zukunft

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Sir Richfield
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Beitrag von Sir Richfield »

Mindflare hat geschrieben: Ich musste bei der "Rollenspielszene" eher an den Pen&Paper Bereich denken. Auch wenn es in der digitalen Welt sehr viele Ausprägungen des RPG Genres gibt, herrscht dort doch nicht der gleiche Glaubenskrieg zwischen den Lagern, wie in der Welt zwischen Stift und Papier.

Die Diskussion Open World vs. geniale Story kommt aber schon dicht ran *g*
West-RPG vs. Japan RPG
Rundenbasierte Kämpfe vs. Echtzeit
DSA vs. D&D
D&D gegen den Rest der Welt
Action vs. Rätsel
Ist Kloppmist ein RPG?
Fable or WTF??

Es gibt auch im CRPG Bereich eine Menge Scharmützel, was die Definition des "RPG" ausmacht. Klar, im P&P Bereich hat es das auch.
Welchen Glaubenskrieg abseits von DSA vs. D&D gibt's denn noch? Oder sind das da auch Kleinkriege zwischen Regelwerken, Versionen von Regelwerken??

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Mindflare
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Beitrag von Mindflare »

Sir Richfield hat geschrieben: Welchen Glaubenskrieg abseits von DSA vs. D&D gibt's denn noch? Oder sind das da auch Kleinkriege zwischen Regelwerken, Versionen von Regelwerken??
Genau das. Wie z.B. OWOD vs. WOD 2.0 oder D&D3.5 vs D&D 4.0 vs. Pathfinder. Dann noch Streit um Interpretationen von Regeln innerhalb derselben Version, die Qualitäten von verschiedenen Würfelsystemen etc.

Auf der digitalen Seite gibt es einfach weniger Reibungspunkte (subjektiv!), weil durch das große Angebot die Grenzen wesentlich flüssiger sind. Ebenfalls ein enormer Vorteil.
Zudem sind RPGs relativ häufig noch reine Singleplayer-Veranstaltungen. P&P benötigt immer einen Gruppenkonsens, so dass dort einfach vehementer Diskutiert wird.

Um nun aber den Bogen zur Kolumne zu bekommen möchte ich noch anbringen, dass eben die genannte Vielfalt die große Chance für das noch junge Spiel ist. Wenn es für fast jeden ein Angebot gibt, findet auch so gut wie jeder Zugang zum Medium. Ob man Fuchtelspiele mag, oder Shooter. Man muss nicht alles mögen. Das vergessen leider einige noch ziemlich oft.
goodbye
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Cemaver
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hmm...

Beitrag von Cemaver »

etwas sehr ... abstrakt geschrieben

warum der vergleich mit comics?
der vergleich ist mit jedem medium passend!

bis zur jahrhundert wende waren in deutschland bücher der sinnvollen literatur vorenthalten, inzwischen gibts sogar mangas und so einen dreck.

musik war ausschliesslich den opernhäusern bzw. den klassischen instrument vorenthalten, viel gesang, extrem kirchlich das ganze, inzwischen gibts sogar satanistische heavymetal musik und den ganzen dreck.

filme waren schwarz/weiss und selbst heutzutage wird gerade in deutschen filmen auf den tieferen sinn geachtet, dennoch gibts inzwischen auch sci-fi und so einen dreck.

naja und das TV, als jüngstes medium, hat nunmal vor 20 jahren noch uncut filme gezeigt, in den letzten 10 jahren talkshows hervorgebracht und inzwischen gibts da sogar dokus die keine sind und so einen dreck.

und überall ists das gleiche - ein neuer weg wird eingeschlagen, alle vermuten satanistische, jugendgefärdende propaganda der ausserirdischen weltenfresser und es gibt großes tamtam.

20 jahre später stellen wir dann fest, dass die breite masse nur müll will (bildzeitung, house und trance, pcaction und duke nuk'em - dumm, dümmer, brachial)

braucht das eine extra kolumne?
ich gönne mir weiter meine nischenprodukte und haue einfach jedem mainstream kiddie was auf die fresse
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Mindflare
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Re: hmm...

Beitrag von Mindflare »

Cemaver hat geschrieben: braucht das eine extra kolumne?
ich gönne mir weiter meine nischenprodukte und haue einfach jedem mainstream kiddie was auf die fresse
Was ist denn am Mainstream an sich schlecht? Nicht alles muss Anspruch haben. Auch wenn sich einige Negativbeispiele finden lassen, die du ja auch genannt hast, ist nicht gleich alles schlecht, was der Masse gefällt. Es gibt auch schöne Popsongs. Genauso wie Spiele, die aufgrund ihrer Qualität von vielen gespielt werden.

Die Anti-Mainstream Bewegung ist doch sowieso größer als der Mainstream. Das fällt nur nicht auf, weil diese sich in unglaublich viele Subgernres zerstückelt.
goodbye
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Wigggenz
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Beitrag von Wigggenz »

Das Problem der "Mainstream"-Medien ist, dass sie eine möglichst große Zielgruppe ansprechen sollen, aber jeder andere Präferenzen hat. Das geht natürlich auf die Kosten von Tiefe und Komplexität, denn je komplexer ein Game beispielsweise in einem Bereich wird, desto mehr schreckt es bestimmte Leute ab. Das hat zur Folge, dass bestimmte Genres manchen Leuten auf einmal anfangen zu gefallen, aber "alten Hasen" auf einmal nicht mehr.

Ich freue mich z.B. auf das nächste Hitman, weil ich das eventuell sogar durchspielen kann, aber habe Angst, dass Zelda Skyward Sword am Ende noch leichter wird als Twilight Princess.

Lässt sich natürlich auch auf andere Medien übertragen, wie z.B. Musik.
Ich freue mich z.B. über den erhöhten Melodieanteil der neuen In Flames, bin aber trotzdem traurig über die zurückgegangene Gitarrenpower in der letzten Kamelot.

Da sieht man das Problem des Mainstreamtrends. Aber er ist nicht zwangsläufig schlecht, aber auch nicht nur gut.
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Mindflare
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Beitrag von Mindflare »

@Wiggenz:
Du sprichst ja jetzt speziell Serien/Bands an. Wäre ja schade, wenn diese stagnieren würden. Allerdings kann man bei der Entwicklung Glück oder Pech haben. Nicht alle entwickeln sich ja zum Mainstream. Einige wollen sich auch abgrenzen. Sowohl bei Spielen als auch der Musik findet man das sehr spezielle im Indiebereich. Für eine Band, die "zu groß" wird kommen drei neue Garagenbands nach. Dann muss man eben wechseln. Wenn die harten Fans wegbrechen, merken das auch die Bands irgendwann.

Gut produzierter Mainstream kann ja - wie gesagt - auch Unterterhaltung sein. Es gibt ja auch Spielereihen, die nie etwas anderes als Mainstream waren. Mario zum Beispiel. Ist die Reihe jetzt schlecht?
goodbye
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Wigggenz
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Beitrag von Wigggenz »

@Mindflare
Ich wollte mit meinem Post nur darauf eingehen, was die Problematik von Medien ist, die vermutlich dem Mainstreamtrend folgen.

Natürlich bestreite ich nicht, dass sich auch einige abgrenzen wollen. Aber viele versuchen auch, sich die größtmögliche Zielgruppe zu erschließen, was eben dieses genannte Problem bzw. diese Ambivalenz mit sich bringt.

Und natürlich gibt es auch im Mainstreambereich völlige Perlen. So etwas wie Mario hat ja, wie du richtig gesagt hast, immer eine große Zielgruppe gehabt.

Wie gesagt, mir ging es nur um die Produkte, denen als Kritik vorgeworfen wird, sich von "Kernzielgruppen" zum "Mainstream" entwickelt zu haben, und dass man diese Entwicklung nicht als schwarz oder weiß ansehen kann.
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Cemaver
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Beitrag von Cemaver »

@mindflare:
mainstream ist häufig nicht innovativ, das ist dann aber auch schon alles.

ging mir darum den kontrast zu wahren, da ich ja erst die nischen "beleidigte" und dann halt den mainstream ;)

ich persönlich habe einfach meine vorlieben, z.B. sci-fi
und obwohl avatar mainstream ist, find ich den film toll
aber ich spiele auch gerne eine runde spacechem ;)

(und ich hab immer noch angst heavy metall platten rückwärts abzuspielen, weil man damit ja den satan anruft (quelle: filme und nachrichten aus den '70-'80 jahren) :D )
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Mindflare
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Beitrag von Mindflare »

Gut, dass wir uns dann ja doch einig sind.

Habe echt befüchtet, dass ich es hier mit ein paar Hobby-Rebellen zu tun habe ;-)
goodbye
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Acer1111
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Beitrag von Acer1111 »

Genial wie immer
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FreshG
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Beitrag von FreshG »

Ich hoffe das der in letzter Zeit sehr stark angestiegene Kommerz in der Spieleindustrie wieder etwas abklingt. Einfach mal die Beispiele das EA sein eigenes "Steam" braucht und die Spieleentwickler schon vor dem release eines Games wissen das sie dann nochmal Geld mit DLC machen wollen.

Ich bin zwar kein alter Hase aber alt genug um zu wissen, dass früher ein Spiel raus kam und dann war es entweder Schlecht, Mittel oder Gut und man hat dann gesehen was aus dem 2. Teil wird falz es einen gab. Heute ist es so es wird ein vermeintlich komplettes Spiel veröffentlicht und man muss später nochmal tief tief tief in die Taschen greifen um dann wirklich das komplette Spiel zusammen zu haben. Das finde ich echt ungerecht da die Spieleindustrie ja nur durch uns Gamer funktioniert und wenn wir quasi sagen würden nö wir kaufen keine DLC´s mehr dann würden die auch keine mehr machen und sich mehr mühe geben aber das ist genauso wie bei CoD. Die Serie ist schon seit dem 5. Teil tot aber es gibt immer noch so viele Idioten die sich das Kaufen damit Rekordzahlen entstehen.

Ich bin der Meinung die Spielehersteller sollten sich ein beispiel an DICE nehmen denn die Jungs finde ich bis jetzt am besten. Eine engere zusammenarbeit mit der Community gibt es nicht und die meisten Sachen wie neue Spielmodes und etliche neue Maps werden für lau raus gehauen. Tja bei den Kollegen von Activision zahlt man für nur wenige neue Maps und noch net mal neue Spielmode´s jedes Mal 15 oben drauf.

Ich bin dafür das sich wieder etwas hin zum verbraucherfreundlichen in der Spielebrange ändert und das so mancher Freak sich mal überlegt wem er da gerade eigentlich sein (denke ich mal) hart erarbeitetes Geld in den Rachen wirft.

Grüße an alle die sich das bis hier hin durchgelesen haben :D
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Wigggenz
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Beitrag von Wigggenz »

@ FreshG

Soweit ich weiß zahlt man auch bei BF für Mappacks.

Ansosten muss man dir zurecht zustimmen und sagen:
-> Früher kaufte man ein Spiel zum Vollpreis, spielte alles und musste sich nur Add-Ons oder Fortsetzungen kaufen.
-> Heute kauft man ein Spiel zum Vollpreis, bei dem bestimmte Features einfach nicht freigeschaltet sind und nach Geldzahlung aktiviert werden müssen.
-> Add-Ons gibt es viel seltener, stattdessen fast alljährlich Fortsetzungen, die alle den Vollpreis kosten.

Aus einer breiten Masse großer Spiele wurde ein Markt einiger weniger dominierender Serien, die regelrecht ausgeschlachtet werden (Merchandise und DLC inklusive).

Aber warum kam es erst soweit?
Weil jemand damit angefangen und es funktioniert hat.

Der größte Teil der Zockercommunity nimmt halt einfach was es gibt. Die Qualität heutiger Spiele möchte ich hier nicht diskutieren, aber heutzutagen wird gerne mal öfter ohne groß nachzudenken gekauft.

Meine Theorie ist, dass das Internet dran schuld ist, sowie die Vereinfachung sämtlicher Verkaufsabläufe. Früher musste man noch in den Laden, heute reicht ein Klick auf einem blinkendem Steam-Popup. Leute sind viel eher geneigt, sich mal auf den ersten Blick Sachen zu kaufen, wenn es keine Umstände macht.
vogelpommes
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Beitrag von vogelpommes »

LOL, was fürn Quatsch is das denn! Leute, bei Spielen gehts nicht um Story oder Kunst oder son Scheiss, da gehts um GAMEPLAY!

Wenn ich story will dann schau ich nen Film, wenn ich zocken will dann will ich zocken, Story stört da nur!

Ich wünschte die würden wieder mehr echte Spiele machen, im Moment ist alles voll mit interaktiven Filmen. Diese ganze Klugscheisserei von wegen Spiele sind Kunst, kommt mal wieder klar leute, das soll ENTERTAINMENT sein und keine Kunst.
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Wigggenz
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Beitrag von Wigggenz »

vogelpommes hat geschrieben:ENTERTAINMENT sein und keine Kunst.
Und Entertainment ist keine Kunst oder was?

Sag mir dein Lieblingsspiel und ich werd dir zeigen wo du selbst da deine verhasste Kunst findest.

Wie sich manche Leute echt immer selbst disqualifizieren...
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TheLastUn1c0rn
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Beitrag von TheLastUn1c0rn »

Absolut genial geschrieben, finde ich. Trifft genau den Kern der Sache!

Und der Schlussatz ist das perfekte Sahnehäubchen ;-)
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