Howdie hat geschrieben:musican73 hat geschrieben:Howdie hat geschrieben:
Nein... das nennt man Stauungsspiel und hat nichts mit Menschenwürde zu tun...
Stütze Dich doch am Begriff, ich meinte das Wort ist ein Unding, welches abartig ist. Das
Stauungsspiel beschreibt einen Killer bei seinem Spiel. Darum ist es grausam und das hat nichts mit "Menschenwürde" zu tun.
Katzen sind keine Killer. Katzen sind Raubtiere. Es kann einfach nicht angehen, das heir Wörter wie Killer auf Tiere gemünzt werden. Alleine darum geht es mir. Katzen sind auch nicht grausam... Katzen kennen sowas wie Grausamkeit nicht.
Ich kann es einfach nicht haben, wenn Tiere und ihr Verhalten nach fadenscheinigen und menschlichen Moralvorstellungen gemessen werden. Und deswegen hat der Katzenvergleich in meinen Augen nichts in einer Kulturdebatte verloren.
Katzen handeln nach einem ureignen Instinkt,
welche diese durch das Spiel mit der Beute
zu einem Killeraffekt anleiten.
Der "Reiz-Reaktionsautomatismus" ist etwas,
was den Menschen vom Tier deutlich unterscheidet.
Wenn man also auf das Wort "Killerspiel" fokusiert,
sollte dem auch eine Rechenschaft folgen, welche
freilich in Bezugnahme meiner Folgerung bislang
hier gänzlich ausblieb.
Man kann diesen Begriff des Killerspiels doch NUR auf Tiere mit einem
Reiz-Reaktionsverhalten anwenden, jedoch nicht auf Menschen mit grundsätzlicher
Begabung! Nicht nur, da dieses "Wortspiel" die Würde des Einzelnen untergräbt,
sondern auch, weil es fadenscheinig als Argument herangezogen wird, sei es
durch Politik, TV oder Presse, um Rechte im Allgemeinen zu beschneiden und
quasi den freien Willen einer Weltkultur aus dessen Erbe nahezu verdrängt (, wie
auch dessen Aufarbeitung, wie man es bspw. an den WWII Spielen sieht).
Der Mensch ist mit einer Schau in die Zukunft und in die Vergangenheit begabt,
besitzt ferner ein Bewußtsein, über sein Bewußtsein und hat mit einem
Reiz-Reaktionsautomatismus nur insofern etwas gemein, dass von
virtuellen Reizen und deren Übersättigung durch das Medium ausgegangen wird.
Nennenswerte Quellen hierzu:
Schopenhauers Frühwerk:
- Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde. § 27
und
Nietzsche:
- Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben
(Wo dieser das Gleichnis von dem an den Pflock des Augenblicks
geketteten Schafes an Schopenhauer anknüpft.)
Die persönliche Freiheit lässt auch in Spielen, in welchen diese
Handlungsfreiheit deterministisch eingeschränkt ist, die Moral aussen vor,
da diese in jeder Darstellung nur Gewinner oder Verlierer vorsieht und keine
andere wertige Moral, in einer in sich selbst abgegrenzten Welt a priori gelten kann.
Wenn man sich nun als "Reiz-Reaktionsobjekt" solcher Games fühlt,
braucht man diese ergo auch nicht zu spielen, keinen Film mehr
anzusehen, keine Nachrichten mehr zu schauen und auch keinen Disput
mit Anderen mehr einzugehen. Der Diskurs besteht alleine in der Meßlatte,
wie sehr man an Reizen solcher Sorten abstumpft oder diese ähnlich einem
Ventil nutzen möchte. Ebenso sind dadurch positive Aspekte denkbar, denn sonst
wären solche Games nicht weltweit so verbreitbar, wie sie es sind. Klar ist jedes
Game nihilistisch und ergo inhaltlich nichts wert, doch bereichern sie die Kultur
wie ich finde bereits aus technischer Hinsicht enorm.
Ohne Verschränkung wird nichts verschränkt. (Nikolaus von Kues)
Killerspiel ist einfach das falsche Wort am falschen Platz.
Zweifelsohne gehört die Kritik jedoch mit hinein in diese Kulturdebatte,
welche ja von Sympathisanten solcher in DE "definierter" Kultur-Games
getragen und angeleitet wird, welche die Kunst in der Kultur,
fern von der Technik und dem Glämmer zu entlarven suchen und damit schlicht
einen Reizabsorber adakta legen, den sie in ihrem Ressentiment ohnehin nicht
verstanden haben, wenngleich sie sich dem epikurischen Willen beugen und sich
dabei selbst unaufhörlich am Grad der Einsicht verstummeln. M.E. gehört das
freilich nicht in eine solche Debatte. Es sei denn, man hat es nötig, die
eigene Kultur zu verstecken. Kulturkritik jedenfalls ist ein Thema, welches
immer eng mit der Debatte die Geister scheidet. Daher bleiben wir besser
mal bei der Ideologiekritik.