Kolumne: Der totale eSports-Muffel

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Jondoan
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von Jondoan »

ludologische Apartheid ... :heart_eyes: :heart_eyes: :heart_eyes:

Fand eSports und LetsPlays immer doof. Im letzten Jahr aber regelmäßig die Overwatch League verfolgt. Gibt schlechteres ;)
Haha, now wasn't that a toot'n a holla, haha!
nawarI
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von nawarI »

Ich würd sagen, ESport ist das gleiche wie anderen beim Schach, Billiard, Dart oder Poker spielen zuzugucken. Man kann natürlich schon beeindruckt sein, davon wie gut das andere Leute können. Nach ein paar Minuten zugucken, schalte ich dann aber auch um.
Ich glaube auch nicht, dass Leute, die bei Landwirtschafts-Simulator zur Weltspitze gehören noch wirklich Spaß an dem Spiel haben.

Fußball im TV gucken ist zum Glück ok. Da sagt niemand, dass man doch raus auf den Sportplatz und selber spielen soll. Klar, selber macht auch Spaß, aber manchmal ist es ganz schön den Profis dabei zuzugucken. Genauso bei Pornos. Aber das guckt man ja wegen der Storyline oder um sich mal Techniken für den Fall eines Wunders abzugucken.
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NomDeGuerre
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von NomDeGuerre »

Weiß nicht, ob man Multiplayer-Zocker mit E-Sport-Enthusiasten gleichsetzen kann. Ich liebe es, meine.. Feinde in den Staub zu treten, umgekehrt ist es nicht ganz so toll, kann aber mit den Übertragungen überhaupt nichts anfangen.
Man muss die Spiele eben kennen, um interessiert zu sein. Wenn ich mir schmerbäuchige Fußballfans anschaue, dann egalisiert sich das mit steigender Bekanntheit. Wettkampf gucken ist eben nicht wettkämpfen.
Zuletzt geändert von NomDeGuerre am 25.01.2019 15:01, insgesamt 1-mal geändert.
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kneudel
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von kneudel »

Hätte uns 1990 jemand einen "Landwirtschafts-Simulator" gezeigt, hätten wir das für ein Experiment eines verwirrten Informatikers oder eine perfide Spionage-Software der Sowjetunion gehalten, die zur geistigen Entmilitarisierung beitragen soll.
:lol: :lol: :lol: :lol:
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PickleRick
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von PickleRick »

Es soll jeder machen, was ihm gefällt, aber wie Millionen einem Ninja beim Zocken zuschauen können, erschließt sich mir ebenfalls nicht.
Ich gucke da eher auch nie was.

Ich hab mal einem beim Dark Souls 3 spielen zugeschaut, als er mit verbundenen Augen alle Bosse gespielt hat. Das hatte was. Aber sonst ärgert es mich auch zu sehr, dass da einer Millionen im Jahr verdient, indem er zockt und irgendwelche passiv dumpfen Menschen schauen ihm dabei zu.

Und das ganze E-Sport-Gemache ist ja eh nur Werbung, um den Konsum anzukurbeln. Don't eat the frog!
...but you do as you wish.
SP1282
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von SP1282 »

Toller Artikel, es geht mir da in vielerlei Hinsicht ähnlich - bin Jahrgang 82.

Ich habe eine Zeit lang öfter mal Turniere und Übertragungen von "League of Legends geschaut", weil ich das selbst länger intensiv gespielt habe. Die Regeln und Mechaniken sind hier aber so kompliziert, dass sie Außenstehenden kaum verständlich nahezubringen sind - somit ist eine Fernsehübertragung immer nur für ein begrenztes Publikum interessant und geeignet; das Gleiche gilt für Dota 2 etc.
Bei FIFA und sonstigen Sportspielen mit Simulationscharakter finde ich etwas Anderes verstörend: Fußball gibt es - im Gegensatz zu League of Legends, Dota 2, etc. - wirklich und "in echt". Warum dann nochmal eine digitale Kopie davon ansehen? Also digital Fußball spielen, ja, kann ich verstehen. Aber ansehen? Da kann ich doch das wirkliche, reale Fußballspiel anschauen.

Let's Plays mag ich in manchen Fällen durchaus gerne, besonders unkommentierte, die mich das Spiel wie einen Film erleben lassen. Das RE 2 Remake werde ich z.B. wohl nicht selbst spielen, aber mir Teile davon als LP ansehen. So habe ich etwas vom Spiel gesehen, ohne es mir kaufen zu müssen und ohne selbst die volle Spielzeit investieren zu müssen. Erwachsen und mit Partnerin und Vollzeit-Job ist die Zeit zum Zocken nämlich wertvoll und begrenzt.
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Der Rasierer
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von Der Rasierer »

Also, ich schau ganz gerne mal Twitch, Jahrgang 80.
Manchmal habe ich einfach keine Lust selber zu spielen und sitze lieber gemütlich am Rechner und chatte mit anderen Leuten über das Spiel.


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Stalkingwolf
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von Stalkingwolf »

Mir geht es genau so wie Jörg.
Evtl liegt es am Alter? Bin 40 Jahre alt, habe auf Atari 2600 mit 5 Jahren meine ersten Spiele gespielt, haben LAN Sessions auf dem Amiga und PC gespielt in der Jugend und auf der Xbox 360 relativ viel Online CoD, NHL, Gears of War, Halo und GRAW gespielt.
Aber E-Sports holt mich absolut überhaupt nicht ab und IMO ist der Ausdruck "Sport" komplett falsch. Es ist und bleibt zocken.

Zwar kommen die E-Sports Befürworter immer mit dem Vergleich von Fußball, Tennis oder Eishockey schauen, aber sorry das ist nicht einmal Ansatzweise auf dem Level von Profisport wie Fußball oder Eishockey. Oder will mir einer erzählen das ein paar E-Sports Turniere auf dem Niveau einer 82 Spiele langen NHL Eishockey Saison gleich kommt.
Oder das der beste E-Sports Spieler in Spiel X auf dem gleichen Niveau zu sehen ist wie ein Ronaldo, Sidney Crosby oder Rodger Federer?

Insgesamt ist der kompetitive Faktor heute viel größer als damals. Damals saß man im LAN mit Kumpels im gleichen Raum und zockte Doom, Descent&Co. Heute misst man sich mit Hinz und Kunz um die ganze Welt. Aber was juckt mich John aus USA, Jin aus China oder Debby aus Australien, wenn ich gegen sie gewinne?
Evtl liegt es auch an der heutigen Ellenbogen Mentalität, das junge Menschen sich darüber profilieren wollen und deshalb ihren "Stars" im E-Sports nachjubeln?!
he who fights with monsters might take care lest he thereby become a monster

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EgyptPumpkin
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von EgyptPumpkin »

Kann mich dem nur anschließen. Mal abgesehen davon, dass ich es schlichtweg langweilig finde, jemandem bei seinen Let´s Play Videos oder bei ESports Turnieren zuzuschauen und ich lieber den klassischen Sport zum Zugucken bevorzuge, ist es auch eine Frage des Zeitmanagements. Die freie Zeit, die ich habe, verbringe ich lieber selber damit zu Zocken. Ob online oder offline, Singleplayer oder Multiplayer, egal! Hauptsache ich kann selber Hand anlegen.
johndoe711686
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von johndoe711686 »

PickleRick hat geschrieben: 25.01.2019 15:03 Aber sonst ärgert es mich auch zu sehr, dass da einer Millionen im Jahr verdient, indem er zockt und irgendwelche passiv dumpfen Menschen schauen ihm dabei zu.
Warum ärgert es dich denn, wie jemand anderes sein Geld verdient? Kann dir das nicht völlig egal sein? Klingt erst mal nur nach Neid für mich, warum machst du es nicht, wenn es nur n bisschen Zocken für Blöde ist?

Ganz ehrlich, Streaming bedeutet nicht, 8h nichts tun und damit Geld abkassieren. Streaming ist nicht selten ein Full-Time Job. Man muss die schauende Masse immer unterhalten, sonst sind die nämlich ganz schnell weg. Also mus man das Spiel wirklich sehr gut kennen, und viel viel Zeit reinstecken um dabei auch erfolgreich zu bleiben. Kaum jemand schaut einem zu, der nichts kann. Hinzu kommen die ganzen Videos, die alle geschnitten, manchmal neu vertont und hochgeladen werden müssen.

Also, da zocke ich lieber nur für mich und bekomme nicht so viel Geld, als den Stress zu haben. Zumal man das nicht ewig machen und es jeden Tag zu Ende sein kann.
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PickleRick
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von PickleRick »

Ryan2k6 hat geschrieben: 25.01.2019 15:50
PickleRick hat geschrieben: 25.01.2019 15:03 Aber sonst ärgert es mich auch zu sehr, dass da einer Millionen im Jahr verdient, indem er zockt und irgendwelche passiv dumpfen Menschen schauen ihm dabei zu.
Warum ärgert es dich denn, wie jemand anderes sein Geld verdient? Kann dir das nicht völlig egal sein? Klingt erst mal nur nach Neid für mich, warum machst du es nicht, wenn es nur n bisschen Zocken für Blöde ist?
Es IST Neid. Ich versuche natürlich davon frei zu sein, das gelingt mir nur nicht immer, und die Unterhaltung der Menschen mit Zocken scheint mir eine sehr niedere Form des Entertainments zu sein.

Gut, Ninja wird seine Qualitäten haben, ich kenne ihn ja nicht wirklich, aber finde ich da z. B. das Schlagergeschäft sogar noch ehrsamer. :lol:

Abseits meiner Gefühlswelt sollen die Streamer glücklich werden, aber das, was ich meist gesehen habe, hat mich vor allem im populären Bereich nicht im geringsten überzeugt.

Ich kenne die Namen nicht mehr, aber der eine hat seine Rossmann-Tüten ausgepackt und am Shampoo geschnüffelt, der Ami, der in Japan mal die Leiche gezeigt hat, ist JackAss für Arme und die paar anderen, die ich kenne, finde ich einfach nicht gut.

Persönlich habe ich wegen Jack Black mal einen YouTube-Account angelegt und folge bisher genau drei Leuten:

Jablinski Games: Bisher unterhaltsam und auch wegen der kurzen Laufzeiten angenehm zu konsumieren.
Tolarian Community College: Ich spiele MTG und der Typ ist da einfach am Puls der Zeit und ich teile oft seine Einschätzung.
Grand Illusions: Ich mag den einfach und er erreicht den Nerd in mir.
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LeKwas
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von LeKwas »

Ich würd mal einwerfen, dass es am wesentlich stärker ausgeprägten Personenkult bei jüngeren Zockersemestern liegen könnte, d.h. viele davon haben ihre Idole wie Ninja, DrDisRespect oder Pokimane und verfolgen dementsprechend auch öfter Streams oder E-Sport-Veranstaltungen.
Inoffizieller 4Players-Discord-Server: https://discord.gg/BQV9R54
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Spiritflare82
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von Spiritflare82 »

Unterschreib ich genau so...e-sport Turniere und let´s plays jucken mich nicht die Bohne. Problem ist das das ganze in den nächsten Jahren immer populärer werden wird und Spiele inzwischen so designt werden um den Bedürfnissen von Streamern zu entsprechen die täglich ein Programm liefern wollen (und sollen). Die nun bekannten Namen sind praktisch die erste Welle, das wird natürlich noch viel mehr an Personenkult zunehmen, die Firmen grinsen sich einen, die haben durch diese Influencer den direkten Draht zu den Kunden. ("XY spielt das auch und sagt das ist klasse, das will ich auch haben!")

Gaming hat durchs Internet schon echt viel Magie eingebüßt(alle Geheimnisse direkt offengelegt, Tricks werden verraten, keine Überraschungen mehr), dieses ganze esport Getue und Stream/Let´s Play Zeug wirds zur täglichen Soap Opera welche rechts rein und links raus geht. Anstelle selbst zu erleben wird passiv zugeguckt und die Leute denken dann mitreden zu können obwohl es genau den hauptaspekt des Gamings ignoriert: SELBST zu spielen, Hand anzulegen, sich interaktiv (und nicht passiv!) betätigen.

Und auch ich merke das umso älter ich werde(demnächst 37) umso weniger juckt mich das ganze Drumherum das da zu Spielen inzwischen stattfindet.
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an_druid
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von an_druid »

Jörg, ich glaub das hat was mit Age of Empires(1), Siedler, Anno und noch ein anderes Dosgame, das mir nicht einfällt (vorgänger von Civilsation) zu tun. Ich war damals auch total von der Animation der Bewirtschaftung fasziniert, das ich ne lange Zeit kein bock drauf hatte mir ne Armee zu gründen und stattdessen total Fixiert war Wirtschaftlich auszubauen. Ich denke das es menschen gibt die es noch viel schwerer erwischt hat, als mich :ugly: . Außerdem kan ich mir vorstellen das man bei einem LWS auch kreativität einfließen kann usw.
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Freya Nakamichi-47
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von Freya Nakamichi-47 »

Naja, wir werden alle alt. Aber ob man das immer so herauskehren muß ... Die Generation Twitch wird nicht viel Verständnis dafür haben. Übrigens, was für Dosenbier? Nicht zufällig palettenweise Karlsquell? Das war unser Standardwasser vom Aldi. Die erste Dose schmeckte bescheiden, danach wurd's erträglich.

Mich läßt so manches kalt. Ich treibe mich ja durchaus in einigen wenigen Foren herum, bin also kein Internetmuffel, aber mit Twitter, Facebook, Twitch, Snapchat, Instagram und Habichwasvergessen kann man mich jagen. Ich finde ja auch Justin Bieber, Lady Gaga, Rihanna, Robbie Williams und die Kardashians doof. Britney Spears hatte genau ein gutes Lied, darauf können wir uns einigen.
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