Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Hier gehört alles rein, was nichts mit dem Thema Spiele zu tun hat.

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
Halueth
Beiträge: 4446
Registriert: 25.08.2008 12:38
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von Halueth »

menias hat geschrieben: 13.09.2018 15:24 Was schief läuft mit der Welt? Immer mehr Arme und immer mehr Reiche.
Meiner Meinung nach könnte das Problem aber zumindest hierzulande relativ einfach gelöst werden. Ein festgelegtes Grundeinkommen oder auch Bürgergeld (Quelle zum Nachlesen). Wenn man schon lebt, dann möchte man doch auch gut leben, oder nicht?
Dann kann man doch aber auch was dafür tun, oder?

Immer dieses rumgeweine, dass man doch mehr will und immer mehr...Wenn es dann mal so sein sollte, dass jeder ein "gutes" Grundeinkommen vom Staat zugesichert bekommt, dann würde es doch nicht lange dauern, bis die Leute wieder schreien, dass es nicht genug wäre.

Wenn ich z.B. höre, dass eine gelernte Altenpflegerin ist und von hartz 4 leben muss und wie schlimm das wäre, kaum Geld zu haben, hörts bei mir auf. Die will mir also erklären, dass sie in Zeiten von absolutem Fachkräftemangel in der Pflege keine Arbeit findet um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen?
Und dann ist auch noch das gemecker bei solchen groß, weil das Amt das Hartz 4 nicht zahlen will, da sie wiederholt nicht zu geplanten Terminen erschienen ist. Ja was denkst du denn was passiert, wenn du keinen Bock hast da hin zu gehen, was die machen?

Dieses "ich will haben, aber nix dafür tun" geht mir so dermaßen auf den Sack.

Klar gibts immer Fälle von Leuten, die wirklich möchten, aber nicht können. Aber ich erlebe immer häufiger die Mentalität, dass die Leute einfach keinen Bock auf Arbeiten haben. Da kommt in einer regelmäßigen Selbstverständlichkeit der Krankenschein, oder eine Schülerin von uns die nach Abschluss ihrer Ausbildung (was schon ein Wunder war, dass sie das überhaupt geschafft hat) erstmal ein Jahr Arbeitslos macht, sich ner Magen-OP unterziehen will um endlich mal abzunehmen (was ja löblich ist) nur um dann noch fetter durch die Gegend zu laufen und einen auf EU-Rentner zu machen...mit Mitte 20...na dann darf man sich aber auch nicht aufregen, dass man sich nicht jedesmal das neueste Iphone holen kann...
Benutzeravatar
Peter__Piper
Beiträge: 6852
Registriert: 16.11.2009 01:34
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von Peter__Piper »

Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 11:44
menias hat geschrieben: 13.09.2018 15:24 Was schief läuft mit der Welt? Immer mehr Arme und immer mehr Reiche.
Meiner Meinung nach könnte das Problem aber zumindest hierzulande relativ einfach gelöst werden. Ein festgelegtes Grundeinkommen oder auch Bürgergeld (Quelle zum Nachlesen). Wenn man schon lebt, dann möchte man doch auch gut leben, oder nicht?
Wenn ich z.B. höre, dass eine gelernte Altenpflegerin ist und von hartz 4 leben muss und wie schlimm das wäre, kaum Geld zu haben, hörts bei mir auf. Die will mir also erklären, dass sie in Zeiten von absolutem Fachkräftemangel in der Pflege keine Arbeit findet um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen?
Hier muss ich mal einhaken.
Die Arbeits - und Gehaltssituation ist bei Pflegerischen Berufen aber auch ziemlich bescheiden.
Wenn man als gelernete Altenflegerin nur ein müh mehr verdient als Hartz 4, dann hört es bei mir schon viel eher auf :wink:
Da muss was passieren !

Hat aber immer noch nix mit Grundeinkommen zu tun :ugly:
Benutzeravatar
Halueth
Beiträge: 4446
Registriert: 25.08.2008 12:38
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von Halueth »

Peter__Piper hat geschrieben: 14.09.2018 11:57
Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 11:44
menias hat geschrieben: 13.09.2018 15:24 Was schief läuft mit der Welt? Immer mehr Arme und immer mehr Reiche.
Meiner Meinung nach könnte das Problem aber zumindest hierzulande relativ einfach gelöst werden. Ein festgelegtes Grundeinkommen oder auch Bürgergeld (Quelle zum Nachlesen). Wenn man schon lebt, dann möchte man doch auch gut leben, oder nicht?
Wenn ich z.B. höre, dass eine gelernte Altenpflegerin ist und von hartz 4 leben muss und wie schlimm das wäre, kaum Geld zu haben, hörts bei mir auf. Die will mir also erklären, dass sie in Zeiten von absolutem Fachkräftemangel in der Pflege keine Arbeit findet um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen?
Hier muss ich mal einhaken.
Die Arbeits - und Gehaltssituation ist bei Pflegerischen Berufen aber auch ziemlich bescheiden.
Wenn man als gelernete Altenflegerin nur ein müh mehr verdient als Hartz 4, dann hört es bei mir schon viel eher auf :wink:
Da muss was passieren !

Hat aber immer noch nix mit Grundeinkommen zu tun :ugly:
Würde mich mal interessieren wo das noch so sein soll? Wir zahlen aktuell 14,15 Stundenlohn plus Zuschläge und werden teils von Pflegekräften, z.B. auf Facebook dafür angegangen, dass sie dafür ja nichtmal aufstehen würden. Es gibt genügend Bedarf in der Pflege an Fachkräften, niemand muss sich mehr unter Wert verkaufen. Wer das noch tut, ist entweder damit zufrieden, oder hat seit Jahren unter einem Stein gelebt. Der Mindestlohn in der Pflege liegt übrigens derzeit bei 10,55 im Westen und 10,05 im Osten. Der Regelsatz für Hartz 4 liegt bei 409 Euro. Da frag ich mich für wie wenig Stunden eine Pflegefachkraft nur arbeiten geht um da nur knapp drüber zu sein...
Benutzeravatar
Peter__Piper
Beiträge: 6852
Registriert: 16.11.2009 01:34
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von Peter__Piper »

Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 12:06
Peter__Piper hat geschrieben: 14.09.2018 11:57
Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 11:44
Wenn ich z.B. höre, dass eine gelernte Altenpflegerin ist und von hartz 4 leben muss und wie schlimm das wäre, kaum Geld zu haben, hörts bei mir auf. Die will mir also erklären, dass sie in Zeiten von absolutem Fachkräftemangel in der Pflege keine Arbeit findet um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen?
Hier muss ich mal einhaken.
Die Arbeits - und Gehaltssituation ist bei Pflegerischen Berufen aber auch ziemlich bescheiden.
Wenn man als gelernete Altenflegerin nur ein müh mehr verdient als Hartz 4, dann hört es bei mir schon viel eher auf :wink:
Da muss was passieren !

Hat aber immer noch nix mit Grundeinkommen zu tun :ugly:
Würde mich mal interessieren wo das noch so sein soll? Wir zahlen aktuell 14,15 Stundenlohn plus Zuschläge und werden teils von Pflegekräften, z.B. auf Facebook dafür angegangen, dass sie dafür ja nichtmal aufstehen würden. Es gibt genügend Bedarf in der Pflege an Fachkräften, niemand muss sich mehr unter Wert verkaufen. Wer das noch tut, ist entweder damit zufrieden, oder hat seit Jahren unter einem Stein gelebt. Der Mindestlohn in der Pflege liegt übrigens derzeit bei 10,55 im Westen und 10,05 im Osten. Der Regelsatz für Hartz 4 liegt bei 409 Euro. Da frag ich mich für wie wenig Stunden eine Pflegefachkraft nur arbeiten geht um da nur knapp drüber zu sein...
10,55 € ist aber meines erachtens auch kein sonderlich guter Stundenlohn.
Vor allem nicht für einen examinierten Altenpfleger.
Da bekomme ich ja mehr, wenn ich für die Apotheke Pillen durch die gegend schubse 8O
Und dafür brauche ich als einzigste Qualifikation einen Führerschein.

Und beim Regelsatz für Harz 4 muss du immer auch die Mietübernahme mit einrechnen :wink:

Arbeite allerdings auch nicht in der Branche.
Kenne nur die Beschwerden der Leute die in dem Bereich arbeiten, und sehe wie es im Bereich der Altenpflege inzwischen zig Abstufungen in der Berufsbildung gibt, damit man die Leute dann doch noch für n Appel und n Ei einstellen kann.
Benutzeravatar
winkekatze
Beiträge: 2334
Registriert: 26.12.2008 15:02
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von winkekatze »

Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 12:06
Peter__Piper hat geschrieben: 14.09.2018 11:57
Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 11:44
Wenn ich z.B. höre, dass eine gelernte Altenpflegerin ist und von hartz 4 leben muss und wie schlimm das wäre, kaum Geld zu haben, hörts bei mir auf. Die will mir also erklären, dass sie in Zeiten von absolutem Fachkräftemangel in der Pflege keine Arbeit findet um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen?
Hier muss ich mal einhaken.
Die Arbeits - und Gehaltssituation ist bei Pflegerischen Berufen aber auch ziemlich bescheiden.
Wenn man als gelernete Altenflegerin nur ein müh mehr verdient als Hartz 4, dann hört es bei mir schon viel eher auf :wink:
Da muss was passieren !

Hat aber immer noch nix mit Grundeinkommen zu tun :ugly:
Würde mich mal interessieren wo das noch so sein soll? Wir zahlen aktuell 14,15 Stundenlohn plus Zuschläge und werden teils von Pflegekräften, z.B. auf Facebook dafür angegangen, dass sie dafür ja nichtmal aufstehen würden. Es gibt genügend Bedarf in der Pflege an Fachkräften, niemand muss sich mehr unter Wert verkaufen. Wer das noch tut, ist entweder damit zufrieden, oder hat seit Jahren unter einem Stein gelebt. Der Mindestlohn in der Pflege liegt übrigens derzeit bei 10,55 im Westen und 10,05 im Osten. Der Regelsatz für Hartz 4 liegt bei 409 Euro. Da frag ich mich für wie wenig Stunden eine Pflegefachkraft nur arbeiten geht um da nur knapp drüber zu sein...
Wenn du noch ne Miete bezahlen musst etc., wird das schon sehr knapp. Komm mal mit ca. 1200€ Netto in einem Ballungsgebiet über die Runden. Da ist dann nicht viel mehr drin als essen/schlafen/arbeiten...

Doc Angelo
Beiträge: 5158
Registriert: 09.10.2006 15:52
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von Doc Angelo »

myn3 hat geschrieben: 14.09.2018 07:56 Ein Grundeinkommen hat absolut nichts mit der Arm / Reich Verteilung zu tun.
Für mich ist das der Kern der Sache. Es ist ja nicht so, das es bei jeder Generation einen finanziellen Reset gibt. Das ganze verschleppt sich teils über Verwandschaft/Vererbung und teils über den Verkauf von ganzen Firmen und deren Patenten/Erfahrung/Wissen.

Peter der I arbeitet bei Karl dem I. Zusammen haben sie Erfolg. Die Firma wächst. 30 Jahre später arbeitet der Sohn von Peter I bei dem Sohn von Karl I. Insgesamt arbeiten jetzt 10 Leute für Karl II und erwirtschaften Gewinn, bauen und entwickeln Maschinen und bilden sich fort. 30 Jahre später ergeht es Peter III genau so. Jetzt arbeiten 100 Leute für Karl III. 100 Leute verfeinern die Prozesse, verbessern die Maschinen und entwickeln neue Technologien, die Karl III unter Patent stellt. 30 Jahr später arbeiten 1000 Leute für Karl IV. Auch Peter der IV. Der bekommt genau das gleiche Gehalt wie jemand, der gerade neu in die Firma gekommen ist - weil auch Peter IV gerade neu in die Firma gekommen ist.

Deswegen bin ich auch dafür, das man es nicht "bedingungsloses Einkommen" sondern Bürgerdividende nennt. Wenn ein Großteil der Gesellschaft daran gearbeitet hat das es der Gesellschaft gut geht, dann sollte es auch einem Großteil der Gesellschaft gut gehen. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist das ganz schlicht und ergreifend nicht fair. Warum sollte jemand sein Leben lang buckeln gehen, nur damit die eigenen Nachfahren nur einen Bruchteil der Leistung erben? Genau so ist es momentan, und das muss sich ändern.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
Doc Angelo
Beiträge: 5158
Registriert: 09.10.2006 15:52
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von Doc Angelo »

Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 11:44 Dann kann man doch aber auch was dafür tun, oder?
Ich bin der Meinung, das die Menschheit einen Level an technischem Fortschritt erreichen kann, so daß niemand muss, aber kann. Um das ganze mal von der Gegenseite aufzuziehen: Wer technologischen Fortschritt macht, der tut das immer damit es besser wird. Zum Teil kann man das frei gewordene Arbeitspotential für weiteren Fortschritt aufwenden, der noch gewünscht ist. Aber ab einem gewissen Zeitpunkt sollte man es auch als akzeptabel ansehen, wenn die Gesellschaft sagt: "So, wir leben jetzt auf einem Level, der uns so gefällt wie er ist. Wir haben immer noch die Neugier und den Wunsch auf weiteren Fortschritt, aber wir wollen nicht mehr 100% unseres Lebens darauf verwenden, sondern einen Teil unseres Lebens einfach das Genießen, was wir jetzt und hier haben."
Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 11:44 Wenn es dann mal so sein sollte, dass jeder ein "gutes" Grundeinkommen vom Staat zugesichert bekommt, dann würde es doch nicht lange dauern, bis die Leute wieder schreien, dass es nicht genug wäre.
Wenn es dabei bleibt, das die Menschen der Industrie glauben, das sie erst dann glücklich sind, wenn sie endlich Produkt X in den Händen halten, dann ja. Für mich ist das einer der Punkte an einer Bürgerdividende: Das Rennen der Ratten zu beenden. Oder zumindest einen Ausstieg für Einzelne zu ermöglichen. Meiner Meinung nach ist dieses Rennen der Ratten für einen guten Teil der Dinge verantwortlich, die momentan falsch laufen.
Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 11:44 Und dann ist auch noch das gemecker bei solchen groß, weil das Amt das Hartz 4 nicht zahlen will, da sie wiederholt nicht zu geplanten Terminen erschienen ist. Ja was denkst du denn was passiert, wenn du keinen Bock hast da hin zu gehen, was die machen?
Das wäre schon ein extrem harter und wirklich hochgradig seltener Einzelfall, wenn jemandem das gesamte Geld gestrichen wird. Da reicht es bei weitem nicht einfach nur ein paar mal nicht zu einem Termin erschienen zu sein. Bist Du dir sicher, das Du hier alle Informationen über den Fall vorliegen hast? Oder kann es sein, das es eine übertriebene Story ist, die rumgeistert?
Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 12:06 Der Regelsatz für Hartz 4 liegt bei 409 Euro. Da frag ich mich für wie wenig Stunden eine Pflegefachkraft nur arbeiten geht um da nur knapp drüber zu sein...
Zu den (gerade auf diesen Wert erhöhten) 409 Euro kommen noch jede Menge Zahlungen, die das Amt übernimmt. Zu aller erst kommt da natürlich die Miete. Die wird selbstverständlich übernommen. Auch die Kosten fürs Heizen werden übernommen. Dazu wird noch die Krankenkasse bezahlt. Und auch eine kleine Einzahlung aufs Rentenkonto wird getätigt. Kosten für individuell benötigte Aufwendungen werden übernommen. Die Küche geht kaputt? Man bekommt eine neue - sonst kann man sich ja nichts kochen. Das Sofa ist durch? Man bekommt ein neues. Waschbecken im Klo kaputt? Das Amt besorgt ein neues - wie soll man sich auch selbst eines kaufen können, wenn die Zahlungen auf den normalen Alltag abgestimmt sind? Fernseher im Arsch? Das Amt besorgt einen neuen, damit sich der Mensch in der aktuellen Medienwelt informieren kann (es gibt ja mehr als RTL2). Man möchte umziehen und hat dafür menschlich verständliche Gründe? Das Amt zahlt. Und alles andere, was ich gerade vergessen habe auch noch.

Selbstverständlich ist der Regelsatz nicht alles, was man bekommt.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
johndoe571688
Beiträge: 6138
Registriert: 01.08.2007 14:25
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von johndoe571688 »

Doc Angelo hat geschrieben: 14.09.2018 13:18
myn3 hat geschrieben: 14.09.2018 07:56 Ein Grundeinkommen hat absolut nichts mit der Arm / Reich Verteilung zu tun.
Für mich ist das der Kern der Sache. Es ist ja nicht so, das es bei jeder Generation einen finanziellen Reset gibt. Das ganze verschleppt sich teils über Verwandschaft/Vererbung und teils über den Verkauf von ganzen Firmen und deren Patenten/Erfahrung/Wissen.

Peter der I arbeitet bei Karl dem I. Zusammen haben sie Erfolg. Die Firma wächst. 30 Jahre später arbeitet der Sohn von Peter I bei dem Sohn von Karl I. Insgesamt arbeiten jetzt 10 Leute für Karl II und erwirtschaften Gewinn, bauen und entwickeln Maschinen und bilden sich fort. 30 Jahre später ergeht es Peter III genau so. Jetzt arbeiten 100 Leute für Karl III. 100 Leute verfeinern die Prozesse, verbessern die Maschinen und entwickeln neue Technologien, die Karl III unter Patent stellt. 30 Jahr später arbeiten 1000 Leute für Karl IV. Auch Peter der IV. Der bekommt genau das gleiche Gehalt wie jemand, der gerade neu in die Firma gekommen ist - weil auch Peter IV gerade neu in die Firma gekommen ist.

Deswegen bin ich auch dafür, das man es nicht "bedingungsloses Einkommen" sondern Bürgerdividende nennt. Wenn ein Großteil der Gesellschaft daran gearbeitet hat das es der Gesellschaft gut geht, dann sollte es auch einem Großteil der Gesellschaft gut gehen. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist das ganz schlicht und ergreifend nicht fair. Warum sollte jemand sein Leben lang buckeln gehen, nur damit die eigenen Nachfahren nur einen Bruchteil der Leistung erben? Genau so ist es momentan, und das muss sich ändern.
Das ist zwar ein interessanter Ansatz, der aber völlig unrealistisch ist. Dann müsste man ja neben den Gehältern auch alles andere standardisieren, Mieten, Lebenshaltungskosten und alles weitere. Abgesehen davon wird es wie in jedem System Schmarotzer geben und eben die, die das System für sich ausnutzen.
Doc Angelo
Beiträge: 5158
Registriert: 09.10.2006 15:52
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von Doc Angelo »

myn3 hat geschrieben: 14.09.2018 14:15 Das ist zwar ein interessanter Ansatz, der aber völlig unrealistisch ist. Dann müsste man ja neben den Gehältern auch alles andere standardisieren, Mieten, Lebenshaltungskosten und alles weitere.
Ich bin mir nicht sicher was Du mit standardisierten Mieten und Lebenshaltungskosten meinst. Vielleicht sowas wie Hartz 4, wo geregelt ist, was ein Mensch minimal braucht um an der Gesellschaft teilzunehmen? Das ist ein guter Ansatz den wir ja jetzt schon haben. Wir garantieren den Menschen hier in Deutschland ein gutes Leben, auch wenn sie im Moment keiner abgabepflichtigen Beschäftigung nachgehen. Nur die Bedingungen dahinter sind nicht mit dem zu vereinbaren, was ich weiter oben geschildert habe. Aber ansonsten ein guter Ansatz.

myn3 hat geschrieben: 14.09.2018 14:15 Abgesehen davon wird es wie in jedem System Schmarotzer geben und eben die, die das System für sich ausnutzen.
Ja, die wird es immer geben. Also kein Grund ein bestimmtes System abzulehnen. Wichtig ist hier finde ich, das ein Schmarotzer nicht unbedingt derjenige ist, der keiner abgabepflichtigen Beschäftigung nachgeht. Es gibt auch andere Definitionen. Ein Arbeitgeber kann sehr wohl ein massiver Schmarotzer sein, je nach dem unter welchen Umständen er Arbeit vergibt und wie er mit seinen Arbeitern umgeht. Viel Geld verdienen und ein Schmarotzer sein schließen sich nicht aus. Ganz im Gegenteil.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
Benutzeravatar
Halueth
Beiträge: 4446
Registriert: 25.08.2008 12:38
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von Halueth »

winkekatze hat geschrieben: 14.09.2018 12:29
Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 12:06
Peter__Piper hat geschrieben: 14.09.2018 11:57

Hier muss ich mal einhaken.
Die Arbeits - und Gehaltssituation ist bei Pflegerischen Berufen aber auch ziemlich bescheiden.
Wenn man als gelernete Altenflegerin nur ein müh mehr verdient als Hartz 4, dann hört es bei mir schon viel eher auf :wink:
Da muss was passieren !

Hat aber immer noch nix mit Grundeinkommen zu tun :ugly:
Würde mich mal interessieren wo das noch so sein soll? Wir zahlen aktuell 14,15 Stundenlohn plus Zuschläge und werden teils von Pflegekräften, z.B. auf Facebook dafür angegangen, dass sie dafür ja nichtmal aufstehen würden. Es gibt genügend Bedarf in der Pflege an Fachkräften, niemand muss sich mehr unter Wert verkaufen. Wer das noch tut, ist entweder damit zufrieden, oder hat seit Jahren unter einem Stein gelebt. Der Mindestlohn in der Pflege liegt übrigens derzeit bei 10,55 im Westen und 10,05 im Osten. Der Regelsatz für Hartz 4 liegt bei 409 Euro. Da frag ich mich für wie wenig Stunden eine Pflegefachkraft nur arbeiten geht um da nur knapp drüber zu sein...
Wenn du noch ne Miete bezahlen musst etc., wird das schon sehr knapp. Komm mal mit ca. 1200€ Netto in einem Ballungsgebiet über die Runden. Da ist dann nicht viel mehr drin als essen/schlafen/arbeiten...
Ja das stimmt, aber ich halte diesen Mindestlohn in der Pflege FÜR UNGELERNTE Kräfte für "OK". Klar könnte er besser sein, er wird ja auch über die Jahre noch steigen. Aber in der Regel kommen da ja noch Sonn- u. Feiertagszuschläge und Nachtzuschläge drauf, wodurch so manche Hilfskraft bei uns mehr am Ende verdient als eine Fachkraft, die familiär bedingt nur Frühdienst in der Woche arbeiten kann und keine Zuschläge bekommt. Und eine Pflegefachkraft geht wie schon gesagt für den Mindestlohn eh nicht arbeiten, da gibt es einfach zu viele freie Stellen. Bei uns bewirbt sich niemand mehr, wir müssen uns bei den Leuten bewerben. Ich werde immer genug Arbeit finden und kann mir den Arbeitgeber mit den für mich besten Konditionen raussuchen.

Im Handwerk solls ja nicht groß anders aussehen, da fehlen auch die Fachkräfte.

Als ich mit meiner Lehre fertig war, hab ich 1400 Euro bekommen, in einem städtischen Krankenhaus, nach öffentlichem Tarif. Das ist einige Jahre her, aber davon hätte ich in Dresden gut leben können auch wenn ich nicht in einer WG gewohnt hätte. Heutzutage sind zwar die Mieten teurer, aber auch das Gehalt gestiegen. Es muss ja nicht die Luxus 120qm Wohnung in der Altstadt sein, man kann auch was tolles in den Randgebieten finden. Und bei Hartz 4 ist man auch auf eine Maximale Wohnungsgröße beschränkt. Alleine kann ich da auch nicht in ne 90qm Wohnung ziehen. Und gerade weil ja alles sonst noch über Hartt 4 bezahlt wird, werden sich einige auch denken: warum überhaupt arbeiten? Heißt ja nicht umsonst "Hartz 4 und der Tag gehört dir".

Ich merke einfach, dass es viel mehr Leute gibt, die gerne von Hartz 4 leben oder die einfach keine Lust haben zu arbeiten, krank machen oder von einer Ausbildung zur nächsten springen. Das klingt jetzt sicherlich auch wieder vermessen: aber wer heutzutage die Ausbildung zum Altenpfleger nicht schafft, der hat einfach im Leben verloren und wirds nie zu was bringen (natürlich ist mir bewusst, dass nicht jeder Mensch für diesen Beruf geeignet ist, nicht jeder kann Ärsche abwischen). Die Ausbildung ist sowas von einfach gestaltet und selbst die Lehrer bemerken eine Verschiebung des Niveaus der Azubis nach ganz weit unten, dass ich echt Angst habe, selbst mal Alt und auf Hilfe angewiesen zu sein...

Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen hätten wir wohl noch weniger Leute in der Pflege und könnten gleich die Schotten dicht machen. Viele gehen nämlich nicht zwingend des Geldes wegen arbeiten. Wenn die nur geringfügig weniger bekommen würden ohne dafür zu arbeiten, wären die weg. Aber so extrem können die Gehälter auch nicht steigen, da die Kassen einfach überall deckeln wo es nur geht und wenn noch mehr aus der Pflege gehen würden, würde alles zusammenbrechen. Viele Arbeiten ja jetzt schon an der körperlichen Belastbarkeitsgrenze.

Und bezüglichem technischem Fortschritt und so: da sind wir noch Meilenweit von entfernt, dass sich die Menscheit auf ihrem technologischem Fortschritt ausruhen kann und ich weiß auch nicht, ob das so gut wäre. Wenn das Geld besser verteilt wäre, sprich die Reichen würden evtl. nicht mehr soviel kassieren und die Normalos dafür etwas mehr, das wäre gut. In einem Betrieb, in dem der Chef nicht Milliarden einstreicht, sondern seinen Mitarbeitern dafür lieber mehr Gehalt zahlt, mehr Tage frei gibt oder so, da will man doch gern arbeiten. Anstatt mit Mindestlohn und 20 Tagen Urlaub für einen Typen zu malochen, der sich vor lauter Geld kaum in den Schlaf lachen kann. Aber leider gibt es solche Chefs nur sehr selten, die ganz krass bösen wie eben beschrieben aber auch, zumindest meiner Erfahrung nach.
johndoe1238056
Beiträge: 27980
Registriert: 10.08.2011 17:57
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von johndoe1238056 »

Sich mit Verachtung über gleich mehrere Bevölkerungsschichten zu äußern, scheint wohl der erste Schritt bei der Lösung der Frage: "Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?" zu sein.

Na, dann hoffe ich mal, dass solche Leute die Zukunft unserer Gesellschaft bestimmen. Dann kann es ja eigentlich nur aufwärts gehen.
Doc Angelo
Beiträge: 5158
Registriert: 09.10.2006 15:52
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von Doc Angelo »

Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 20:03 Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen hätten wir wohl noch weniger Leute in der Pflege und könnten gleich die Schotten dicht machen.
Oder es gibt weniger zu pflegende Leute, weil die Menschen dann Zeit haben, sich um ihre Angehörigen zu kümmern. Keine Ahnung ob das viele machen würden, aber ich denke es wäre eine gute Sache.

Meine Mutter hat sich um ihre Mutter gekümmert als sie nicht mehr alleine konnte. Meine Mutter hat sogar ein paar Schulungen gemacht und war berechtigt Pflegestufe 1 zu versorgen. Meine Großmutter hatte ein richtig schönes Leben und war so gut wie nie allein. Ich hab mir vorgenommen das Gleiche meiner Mutter zu ermöglichen: Ein schönes Leben im Alter zu haben und so gut wie nie alleine zu sein. Das hat sie sich verdient.

Weniger Karriere und Geld, dafür mehr Mensch. Für mich ein perfekter Deal. Was soll ich auch mit der ganzen Kohle? Glückliche Menschen kann man sich davon nicht kaufen. Das geht nur mit Zeit und Nähe.
Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 20:03 Und bezüglichem technischem Fortschritt und so: da sind wir noch Meilenweit von entfernt, dass sich die Menscheit auf ihrem technologischem Fortschritt ausruhen kann und ich weiß auch nicht, ob das so gut wäre. Wenn das Geld besser verteilt wäre, sprich die Reichen würden evtl. nicht mehr soviel kassieren und die Normalos dafür etwas mehr, das wäre gut. In einem Betrieb, in dem der Chef nicht Milliarden einstreicht, sondern seinen Mitarbeitern dafür lieber mehr Gehalt zahlt, mehr Tage frei gibt oder so, da will man doch gern arbeiten. Anstatt mit Mindestlohn und 20 Tagen Urlaub für einen Typen zu malochen, der sich vor lauter Geld kaum in den Schlaf lachen kann. Aber leider gibt es solche Chefs nur sehr selten, die ganz krass bösen wie eben beschrieben aber auch, zumindest meiner Erfahrung nach.
Die Menschheit eilt mit großen Schritten in die Automation. Ich glaube das kriegen viele gar nicht so richtig mit. Foxconn ist ein riesiger Hersteller von Elektronik in China mit über einer Million Mitarbeiter. Im Jahr 2016 haben sie eine Werkhalle mit mehr Automation ausgestattet. 110.000 Mitarbeiter vorher, 50.000 Mitarbeiter danach. Wenn ich mich richtig erinnere, dann haben die gleichzeitig ihre Produktion verdreifacht. https://www.bbc.com/news/technology-36376966 Mittlerweile haben die mehrere Werkshallen so verändert.

Ein recht bekanntes Beispiel sind autonome Fahrzeuge. Selbstfahrende LKWs werden bereits entwickelt. Das kommt mit absoluter Sicherheit in der recht nahen Zukunft. Es gibt 550.000 Kraftfahrer in Deutschland (die Zahl hat mich echt gewundert... aber irgendwer steuert ja die ganzen Dinger auf der Straße.) Wenn die selbstfahrenden Dinger unterwegs sind, können sie sich verstärkt und automatisch auf Zeiten beschränken, wo die Straßen nicht so voll sind. Es kann mehr nachts gefahren werden. Und auch ohne Pausen. Es hat eigentlich nur Vorteile. Nur das halt über ne halbe Millionen Leute arbeitslos sind. Aber trotzdem wird noch die gleiche Arbeit geleistet. Ist die Arbeitslosigkeit etwa ein Problem, das für sich allein steht? Das macht eigentlich wenig Sinn.

Ab irgendeinem Punkt muss sich die Menschheit allerdings dann doch überlegen, ob der Selbstzwang zu 8 Stunden am Tag überhaupt noch Sinn macht. Es ist ja niemandem verboten so viel zu tun wie er mag. Aber warum müssen alle Bürger gezwungen werden irgendeiner (!) Beschäftigung nachzugehen? Es ist ja jetzt schon so, das viele Leute in Büros hocken und Dinge tun, die sie selbst für vollkommen bekloppt und unnötig halten. Oder die Leute, die immer wieder Straßen reparieren, weil noch Geld im Budget war. Oder die Leute, die Fernseher herstellen die dann in Fluren von Schulen enden - auch weil noch Geld im Budget war. Es gibt so viel Scheiße die gemacht wird die eigentlich keiner braucht - und oben drein noch unsere eigene Welt verschmutzt.

Das Firmen nicht Gewinne in Höhe von X machen dürfen während die Leute, die für den Gewinn verantwortlich sind - die Mitarbeiter - nur ein Gehalt von Y bekommen, das wäre ein toller Anfang. Wenn dafür Gesetze gemacht werden, dann können die Chefs so "böse" sein wie sie wollen. Dann ist Ende-Gelände für solche Chefs.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
Benutzeravatar
Halueth
Beiträge: 4446
Registriert: 25.08.2008 12:38
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von Halueth »

Doc Angelo hat geschrieben: 14.09.2018 22:42
Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 20:03 Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen hätten wir wohl noch weniger Leute in der Pflege und könnten gleich die Schotten dicht machen.
Oder es gibt weniger zu pflegende Leute, weil die Menschen dann Zeit haben, sich um ihre Angehörigen zu kümmern. Keine Ahnung ob das viele machen würden, aber ich denke es wäre eine gute Sache.

Meine Mutter hat sich um ihre Mutter gekümmert als sie nicht mehr alleine konnte. Meine Mutter hat sogar ein paar Schulungen gemacht und war berechtigt Pflegestufe 1 zu versorgen. Meine Großmutter hatte ein richtig schönes Leben und war so gut wie nie allein. Ich hab mir vorgenommen das Gleiche meiner Mutter zu ermöglichen: Ein schönes Leben im Alter zu haben und so gut wie nie alleine zu sein. Das hat sie sich verdient.

Weniger Karriere und Geld, dafür mehr Mensch. Für mich ein perfekter Deal. Was soll ich auch mit der ganzen Kohle? Glückliche Menschen kann man sich davon nicht kaufen. Das geht nur mit Zeit und Nähe.
Halueth hat geschrieben: 14.09.2018 20:03 Und bezüglichem technischem Fortschritt und so: da sind wir noch Meilenweit von entfernt, dass sich die Menscheit auf ihrem technologischem Fortschritt ausruhen kann und ich weiß auch nicht, ob das so gut wäre. Wenn das Geld besser verteilt wäre, sprich die Reichen würden evtl. nicht mehr soviel kassieren und die Normalos dafür etwas mehr, das wäre gut. In einem Betrieb, in dem der Chef nicht Milliarden einstreicht, sondern seinen Mitarbeitern dafür lieber mehr Gehalt zahlt, mehr Tage frei gibt oder so, da will man doch gern arbeiten. Anstatt mit Mindestlohn und 20 Tagen Urlaub für einen Typen zu malochen, der sich vor lauter Geld kaum in den Schlaf lachen kann. Aber leider gibt es solche Chefs nur sehr selten, die ganz krass bösen wie eben beschrieben aber auch, zumindest meiner Erfahrung nach.
Die Menschheit eilt mit großen Schritten in die Automation. Ich glaube das kriegen viele gar nicht so richtig mit. Foxconn ist ein riesiger Hersteller von Elektronik in China mit über einer Million Mitarbeiter. Im Jahr 2016 haben sie eine Werkhalle mit mehr Automation ausgestattet. 110.000 Mitarbeiter vorher, 50.000 Mitarbeiter danach. Wenn ich mich richtig erinnere, dann haben die gleichzeitig ihre Produktion verdreifacht. https://www.bbc.com/news/technology-36376966 Mittlerweile haben die mehrere Werkshallen so verändert.

Ein recht bekanntes Beispiel sind autonome Fahrzeuge. Selbstfahrende LKWs werden bereits entwickelt. Das kommt mit absoluter Sicherheit in der recht nahen Zukunft. Es gibt 550.000 Kraftfahrer in Deutschland (die Zahl hat mich echt gewundert... aber irgendwer steuert ja die ganzen Dinger auf der Straße.) Wenn die selbstfahrenden Dinger unterwegs sind, können sie sich verstärkt und automatisch auf Zeiten beschränken, wo die Straßen nicht so voll sind. Es kann mehr nachts gefahren werden. Und auch ohne Pausen. Es hat eigentlich nur Vorteile. Nur das halt über ne halbe Millionen Leute arbeitslos sind. Aber trotzdem wird noch die gleiche Arbeit geleistet. Ist die Arbeitslosigkeit etwa ein Problem, das für sich allein steht? Das macht eigentlich wenig Sinn.

Ab irgendeinem Punkt muss sich die Menschheit allerdings dann doch überlegen, ob der Selbstzwang zu 8 Stunden am Tag überhaupt noch Sinn macht. Es ist ja niemandem verboten so viel zu tun wie er mag. Aber warum müssen alle Bürger gezwungen werden irgendeiner (!) Beschäftigung nachzugehen? Es ist ja jetzt schon so, das viele Leute in Büros hocken und Dinge tun, die sie selbst für vollkommen bekloppt und unnötig halten. Oder die Leute, die immer wieder Straßen reparieren, weil noch Geld im Budget war. Oder die Leute, die Fernseher herstellen die dann in Fluren von Schulen enden - auch weil noch Geld im Budget war. Es gibt so viel Scheiße die gemacht wird die eigentlich keiner braucht - und oben drein noch unsere eigene Welt verschmutzt.

Das Firmen nicht Gewinne in Höhe von X machen dürfen während die Leute, die für den Gewinn verantwortlich sind - die Mitarbeiter - nur ein Gehalt von Y bekommen, das wäre ein toller Anfang. Wenn dafür Gesetze gemacht werden, dann können die Chefs so "böse" sein wie sie wollen. Dann ist Ende-Gelände für solche Chefs.
Naja dadurch werdens ja aber nicht weniger Kranke in den Krankenhäusern. Und du glaubst gar nicht, wieviele Arbeitslose es gibt, die sich eben nicht um ihre Angehörigen kümmern. Das ist traurig, aber eben auch wahr und umso schöner ist es, wenn es dann Menschen wie deine Mutter gibt.

Und bezüglich automation: du sagst es ja selbst, die Leute, die durch Maschinen ersetzt werden, werden Arbeitslos. Sie bekommen nicht ihr Gehalt weiter und müssen nicht mehr arbeiten gehen. Da hätten es die arbeitslosen Kraftwagenfahrer in Deutschland im Vergleich zu den Foxconnarbeitern wohl noch a besten mit ALG 1 und Hartz 4. Aber das sollte so nicht sein.

Natürlich hätte ich auch lieber mehr Zeit für meine Familie und mehr Geld bräuchte ich auch nicht. Aber gerade im Pflegebereich möchten wir uns doch lieber nicht auf Automaten verlassen, weder jetzt noch in Zukunft, daher wird es immer Menschen geben, die Arbeiten gehen MÜSSEN, weil nicht jede Tätigkeit durch Maschinen ersetzt werden kann. Aber wenn der Rest der Menschheit nicht mehr arbeiten muss, weil alles automatisch abläuft, wer will dann schon noch einen Beruf wie die Pflege ergreifen, oder Wartungstechniker (die muss es ja sicherlich auch noch geben).

Ein Utopia, wie man es sich immer so schön vorstellt, wird wenn überhaupt mit einer Energiequelle beginnen, mit der man jeden Menschen kostenlos mit Strom versorgen kann. Das würde in so vielen Bereichen die Kosten sehr dramatisch senken.
Doc Angelo
Beiträge: 5158
Registriert: 09.10.2006 15:52
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von Doc Angelo »

Halueth hat geschrieben: 15.09.2018 08:10 Und bezüglich automation: du sagst es ja selbst, die Leute, die durch Maschinen ersetzt werden, werden Arbeitslos. Sie bekommen nicht ihr Gehalt weiter und müssen nicht mehr arbeiten gehen. Da hätten es die arbeitslosen Kraftwagenfahrer in Deutschland im Vergleich zu den Foxconnarbeitern wohl noch a besten mit ALG 1 und Hartz 4. Aber das sollte so nicht sein.
Der Punkt ist ja der: Die Leistung wird immer noch erbracht. Der Gesellschaft fehlt es an nichts wenn eine bestimmte Arbeit von Maschinen gemacht wird. Ganz im Gegenteil, weil oft noch viel mehr Leistung erbracht wird als vorher. Trotzdem geht es der Gesellschaft plötzlich schlechter, denn die restlichen Angestellten müssen jetzt für mehr ALGI/Hartz4 aufkommen, während die Besitzer der Maschinen unfassbare Gewinne einfahren. Das Problem ist an der Sache nicht das die Leute ihren Job los sind. Das Problem ist die Unverhältnismäßigkeit der Verteilung dessen, was aus dem technologischen Fortschritt resultiert.

Warum haben Feldarbeiter nicht protestiert als der Traktor erfunden wurde? Weil es noch genug andere Aufgaben gab und das Essen ja immer noch auf den Tisch kam. Heute ist es so, das die Frage um das Essen auf dem Tisch schon fast irrelevant ist (zumindest in unseren Breitengraden). Das mit den Aufgaben ist allerdings nicht mehr ganz so leicht, weil sich die Menschheit so spezialisiert hat, das man nicht einfach sofort Dinge findet, die es wert sind getan zu werden. (Hilfe bei der Pflege von Menschen könnte jeder sofort tun, aber leider hat das einen schlechten Ruf. Siehe unten.)

Das darf doch nicht bedeuten, das jemand ohne Beschäftigung kein Recht mehr auf all die Vorteile haben sollte, die die Gesellschaft sich selbst durch Fortschritt beschert hat. Es ist einfach eine natürliche Folge des Fortschrittes. Das Problem ist das soziale Situation hinter dem technologischen Fortschritt hinter her hinkt. Lösen kann man das ganz einfach, und ich glaube das nur ganz wenige bestreiten, das wir die Mittel dazu haben.

Halueth hat geschrieben: 15.09.2018 08:10 Natürlich hätte ich auch lieber mehr Zeit für meine Familie und mehr Geld bräuchte ich auch nicht. Aber gerade im Pflegebereich möchten wir uns doch lieber nicht auf Automaten verlassen, weder jetzt noch in Zukunft, daher wird es immer Menschen geben, die Arbeiten gehen MÜSSEN, weil nicht jede Tätigkeit durch Maschinen ersetzt werden kann. Aber wenn der Rest der Menschheit nicht mehr arbeiten muss, weil alles automatisch abläuft, wer will dann schon noch einen Beruf wie die Pflege ergreifen, oder Wartungstechniker (die muss es ja sicherlich auch noch geben).
Da stimme ich dir absolut zu. Die Pflege von Menschen ist nicht etwas, das automatisiert werden sollte. Maschinen sollten stumpfe und anstrengende Arbeit machen weil sie das gut können. Menschen sollten Dinge tun, die nur Menschen gut können. Das sind Dinge wie Musik, Kreativität, Kultur, Liebe, Lachen, Weinen... und natürlich sich um andere Menschen kümmern.

Je weniger Zeit investiert werden muss um ein Dach überm Kopf und die Nudeln aufm Teller zu haben, desto mehr Zeit ist für andere Menschen da. Ich glaube das würde sich auch selbst katalysieren: Na klar haben heute wenige Leute bock auf Pflege - weils ein beschissener Knochenjob ist so wies jetzt ist. Aber wenn das alles etwas lockerer wird und man nicht mehr auf 1001 Menschen gleichzeitig achten muss, dann steigt nicht nur die Qualität der Pflege, sondern auch die Attraktivität der Sache. Es ist wirklich ein Dilemma aus dem wir uns befreien müssen. Pflege wird immer härter gestrafft, damit irgendwelche Leute mehr Geld verdienen. Oder es wird argumentiert, das man Pflege anders kaum bezahlen kann.

Doch, kann man. Man muss sich nur dazu entscheiden grundlegend etwas zu ändern. In naher Zukunft werden wir für solche Änderungen mehr als genug Potential haben. Und wenn man mich fragt, dann ist das schon jetzt so. Leider sind die meisten damit beschäftigt, vor ihrem eigenen Ableben noch so viel wie möglich zu scheffeln. Die Situation ist schlecht, und man will das Beste draus machen - und macht damit die Situation um so schlimmer.
Halueth hat geschrieben: 15.09.2018 08:10 Ein Utopia, wie man es sich immer so schön vorstellt, wird wenn überhaupt mit einer Energiequelle beginnen, mit der man jeden Menschen kostenlos mit Strom versorgen kann. Das würde in so vielen Bereichen die Kosten sehr dramatisch senken.
So eine Energiequelle wäre eine gute Sache, leider technisch unmöglich. Ganz ohne Kosten gehts nicht. Und wenn sich die Gesellschaft nicht ändert, dann wird auch eine Energiequelle die nur einen tausendstel von heute kostet nur dazu führen, das noch mehr Menschen die Energie mit Crypto-Coins verschwenden, anstatt die Menschlichkeit im Fokus zu haben.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
Doc Angelo
Beiträge: 5158
Registriert: 09.10.2006 15:52
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Was läuft schief mit der Welt, und was kann man dagegen tun?

Beitrag von Doc Angelo »

Um hier mal noch etwas anzufügen: Es wird oft gesagt, das Menschen nichts tun würden, wenn sie nicht müssten. Ich glaube nicht, das es so ist. So schnell ändert die Evolution den Menschen nicht. Wir sind immer noch die neugierigen Lebewesen, die es vor nicht all zu langer Zeit geschafft haben Getreide anzubauen und Tiere zu zähmen.

Es wird auch oft genug gesagt, das alle Kinder am Liebsten immer nur Süßigkeiten essen würden. Das stimmt allerdings auch nicht. Wenn Kinder frei wählen dürfen was sie essen, dann nähern sie sich nach ein paar Tagen ziemlich nah an das an, was von Ernährungsexperten empfohlen wird. Und das ganz von selbst, ohne Aufsicht und Anleitung. Da gabs einige Tests in Kindergärten.

Mein Punkt: Wo niemand gezwungen wird, da drückt sich auch niemand.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
Antworten