Halueth hat geschrieben: ↑15.09.2018 08:10
Und bezüglich automation: du sagst es ja selbst, die Leute, die durch Maschinen ersetzt werden, werden Arbeitslos. Sie bekommen nicht ihr Gehalt weiter und müssen nicht mehr arbeiten gehen. Da hätten es die arbeitslosen Kraftwagenfahrer in Deutschland im Vergleich zu den Foxconnarbeitern wohl noch a besten mit ALG 1 und Hartz 4. Aber das sollte so nicht sein.
Der Punkt ist ja der: Die Leistung wird immer noch erbracht. Der Gesellschaft fehlt es an nichts wenn eine bestimmte Arbeit von Maschinen gemacht wird. Ganz im Gegenteil, weil oft noch viel mehr Leistung erbracht wird als vorher. Trotzdem geht es der Gesellschaft plötzlich schlechter, denn die restlichen Angestellten müssen jetzt für mehr ALGI/Hartz4 aufkommen, während die Besitzer der Maschinen unfassbare Gewinne einfahren. Das Problem ist an der Sache nicht das die Leute ihren Job los sind. Das Problem ist die Unverhältnismäßigkeit der Verteilung dessen, was aus dem technologischen Fortschritt resultiert.
Warum haben Feldarbeiter nicht protestiert als der Traktor erfunden wurde? Weil es noch genug andere Aufgaben gab und das Essen ja immer noch auf den Tisch kam. Heute ist es so, das die Frage um das Essen auf dem Tisch schon fast irrelevant ist (zumindest in unseren Breitengraden). Das mit den Aufgaben ist allerdings nicht mehr ganz so leicht, weil sich die Menschheit so spezialisiert hat, das man nicht einfach sofort Dinge findet, die es wert sind getan zu werden. (Hilfe bei der Pflege von Menschen könnte jeder sofort tun, aber leider hat das einen schlechten Ruf. Siehe unten.)
Das darf doch nicht bedeuten, das jemand ohne Beschäftigung kein Recht mehr auf all die Vorteile haben sollte, die die Gesellschaft sich selbst durch Fortschritt beschert hat. Es ist einfach eine natürliche Folge des Fortschrittes. Das Problem ist das soziale Situation hinter dem technologischen Fortschritt hinter her hinkt. Lösen kann man das ganz einfach, und ich glaube das nur ganz wenige bestreiten, das wir die Mittel dazu haben.
Halueth hat geschrieben: ↑15.09.2018 08:10
Natürlich hätte ich auch lieber mehr Zeit für meine Familie und mehr Geld bräuchte ich auch nicht. Aber gerade im Pflegebereich möchten wir uns doch lieber nicht auf Automaten verlassen, weder jetzt noch in Zukunft, daher wird es immer Menschen geben, die Arbeiten gehen MÜSSEN, weil nicht jede Tätigkeit durch Maschinen ersetzt werden kann. Aber wenn der Rest der Menschheit nicht mehr arbeiten muss, weil alles automatisch abläuft, wer will dann schon noch einen Beruf wie die Pflege ergreifen, oder Wartungstechniker (die muss es ja sicherlich auch noch geben).
Da stimme ich dir absolut zu. Die Pflege von Menschen ist nicht etwas, das automatisiert werden sollte. Maschinen sollten stumpfe und anstrengende Arbeit machen weil sie das gut können. Menschen sollten Dinge tun, die nur Menschen gut können. Das sind Dinge wie Musik, Kreativität, Kultur, Liebe, Lachen, Weinen... und natürlich sich um andere Menschen kümmern.
Je weniger Zeit investiert werden muss um ein Dach überm Kopf und die Nudeln aufm Teller zu haben, desto mehr Zeit ist für andere Menschen da. Ich glaube das würde sich auch selbst katalysieren: Na klar haben heute wenige Leute bock auf Pflege - weils ein beschissener Knochenjob ist so wies jetzt ist. Aber wenn das alles etwas lockerer wird und man nicht mehr auf 1001 Menschen gleichzeitig achten muss, dann steigt nicht nur die Qualität der Pflege, sondern auch die Attraktivität der Sache. Es ist wirklich ein Dilemma aus dem wir uns befreien müssen. Pflege wird immer härter gestrafft, damit irgendwelche Leute mehr Geld verdienen. Oder es wird argumentiert, das man Pflege anders kaum bezahlen kann.
Doch, kann man. Man muss sich nur dazu entscheiden grundlegend etwas zu ändern. In naher Zukunft werden wir für solche Änderungen mehr als genug Potential haben. Und wenn man mich fragt, dann ist das schon jetzt so. Leider sind die meisten damit beschäftigt, vor ihrem eigenen Ableben noch so viel wie möglich zu scheffeln. Die Situation ist schlecht, und man will das Beste draus machen - und macht damit die Situation um so schlimmer.
Halueth hat geschrieben: ↑15.09.2018 08:10
Ein Utopia, wie man es sich immer so schön vorstellt, wird wenn überhaupt mit einer Energiequelle beginnen, mit der man jeden Menschen kostenlos mit Strom versorgen kann. Das würde in so vielen Bereichen die Kosten sehr dramatisch senken.
So eine Energiequelle wäre eine gute Sache, leider technisch unmöglich. Ganz ohne Kosten gehts nicht. Und wenn sich die Gesellschaft nicht ändert, dann wird auch eine Energiequelle die nur einen tausendstel von heute kostet nur dazu führen, das noch mehr Menschen die Energie mit Crypto-Coins verschwenden, anstatt die Menschlichkeit im Fokus zu haben.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.