Kleine Ergänzung von mir, sofern sie auf den unzähligen Seiten noch nicht genannt worden sind:
Ich habe jetzt etwas intensiver gespielt und schonmal einen kleinen Überblick gewonnen, was Steuerung und dergleichen angeht. Leider muss ich sagen, dass das Spiel immernoch die selbe technischen "Probleme" hat, die mich auch schon bei RDR2 gestört haben. Dennoch beindruckt mich das Spiel durchaus inhaltlich. Hier mal ein paar Punkte die mich (bisher) gestört haben:
-lange Gespräche während man reitet: Ich fand es schon immer furchtbar, dass man gleichzeitig reiten(bzw. fahren bei GTA, da ist das selbe Problem) und dann noch den komplexen Gesprächen währenddessen verfolgen muss. Vor allem wenn man kein absoluter Native ist, was Englisch angeht. Es ist super atmosphärisch, dass die Charaktere im tiefsten amerikanischen Dialekt sprechen. Für einen Nicht-Englisch-Sprecher ist das aber ziemlich schwierig zu verstehen. Untertitel existiert zwar, aber gleichzeitig lesen, zuhören und reiten ist einfach der absolute Overkill. Schade, dass Rockstar das scheinbar zu ihrem "Stil" erhoben haben. Warum sie nicht einfach mal auf Gespräche während der Fahrt/dem Ritt verzichen, versteh ich nicht.
-Tutorial während einer aktiven Mission bzw. während hektischer Aktionen(Schießerrei, etc.): Es ist einfach eine absolut Unart mMn das man Tutorials nicht in einer ruhigen, entspannten Atmosphere anbietet sondern während man von Gegner beschossen wird. Vor allem wenn das Spiel dann auch noch komplexe Tastenabfragen ala "Drücken sie erst X dann R1 und dann nochmal Dreieck". Das ist so dermaßen verwirrend und stresst mich extrem, weil ich unter Druck stehe und dann soll ich auch noch Tutorialanweisungen befolgen soll. Keine Ahnung wer bei Rockstar gedacht hat, das wäre "cool". Mich nervts.
-Die Steuerung allgemein ist weiterhin genauso fummelig und absolut unintuitiv wie im 1. Teil. Irgendwas gedrückt halten, bei gedrückthaltender Taste irgendwas mit dem Stick auswählen, dann manchmal loslassen, manchmal noch eine Taste drücken. Schultertasten drücken um Kategorien zu wechseln, etc. Da schüttele ich nach wie vor jedes Mal mit den Kopf. So komplizierte, unnötig verwirrende Tasteneingaben, dass im Hintergrund das markante Lied von "Mike Krüger" trällert. Gleiches gilt für Pferde-Steuerung und Third-Person-Steuerung. Alles ist irgendwie so massiv träge und fühlt sich seltsam langsam an. Man gewöhnt sich natürlich dran, aber schön finde ich es trotzdem nicht. Es erschwert für mich nur unnötig das "Reinfinden" in das Spiel. Im Kampf kam ich anfangs überhaupt nicht klar. Diese automatische Zielhilfe sorgt für die selbe Trägheit, wie schon bei der Charakterbewegung und irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich gar nicht richtig zielen kann. Fand ich furchtbar. Hab dann ALLE Hilfsfunktionen ausgeschalten, die es irgendwie in den Optionen gab und siehe da: Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Vorher hatte ich Schwierigkeiten geradeaus auf nen Gegner zu schießen, der 2 Meter vor mir stand. Danach lies alles wieder gewohnt flüssig und schnell, wie man es von "guten" Third-Person-Shootern gewöhnt ist. Schade, dass man an der Charaktersteuerung keine ähnlichen EInstellungen vornehmen kann. Zumindest haben die Optionen, die es gab, meine Probleme damit nicht behoben. Schade.
-Die Regie empfinde ich (in Teilen) bisher meistens eher als Hindernis. Ständig gibt es sanfte Übergänge zwischen Film- und Spiel-Abschnitt. Mancher würde das sicher als "Vorteil" verbuchen. Ich finde es nervig. Vor allem weil meine Gruppenmitglieder alle 5 Sekunden rummaulen, wenn ich nicht SOFORT tue was sie wollen. Das gleiche gilt generell auch für "Anweisungen". Die Charaktere(wie z.B. Dutch), gehen davon aus, man wüsste, was zu tun ist, darum hält er sich ständig sehr wage, was genaue Anweisungen angeht. Das ist ein klassischer Anfänger-Fehler mMn: Der Hauptcharakter ist ein erfahrenes Mitglied der Bande, der Spieler ist aber neu. Darum sollte man nicht erwarten, dass der Spieler die Anweisungen eines eingespielten Teams auf Anhieb verstehen würde. Einmal bin ich 3 Mal vom Pferd gestiegen und wieder aufgestiegen, weil mir nicht klar war, ob die Pferde nun mitgenommen werden sollen oder ob man zu Fuß weitergehen soll. Hier hat die Regie bzw. die Skript-Schreiber geschlampt. Einfach mal Dutch sagen lassen "Absitzen!" oder "Hier steigen wir erstmal ab." oder sowas, dann hätte man das auch ohne unimmersive Missionsbeschreibung bzw. Hinweiseinblendung verstanden.
-Und auch eine weitere Rockstar-Tradition ist immernoch in RDR2: Missionen bei denen man verliert, wenn man nur einen Milimeter vom Pfad abweicht oder wenn man jemanden verfolgt und man nur einen Meter zu weit hinten ist. Konkretes und krasses Beispiel war bei einer der frühen Missionen, bei den man einen entflohenen Old Griscoll mit dem Lasso fangen sollte. Mich hat es übrigens sehr angenehm überrascht, dass sie die Lasso-Steuerung in RDR2 verbessert haben! Die war im 1. Teil extrem krampfig, wie ich fand. Auf jeden Fall hatte ich zu Beginn der Verfolgung gerade mal Zeit mein Pferd um 90° zu wenden, da erschien auch schon der "Mission fehlgeschlagen"-Schriftzug. Ernsthaft? In einer Sekunde? Wtf! Beim zweiten Mal hat es dann geklappt, aber es frustriert einfach, wenn man nicht mal 10 Sekunden hat, sich nach einer Sequenz zu orientieren und die Mission sofort gescheitert ist. Oh man...
Für mich also als erstes 10 Stunden-Fazit: Im (Wilden) Westen nichts Neues. Zumindest auf den ersten Blick. Alles wie immer könnte man meinen: Die selben Rockstar-Tugenden(oder -Schwächen je nach Blickwinkel), die auch schon RDR1 und die GTA-Teile hatten. Aber da gibt es dann noch ein ABER(ein ziemlich großes): Während der technische Teil des Spiels mich ähnlich nervt wie im 1. Teil(den ich nach nen paar Missionen genervt aufgegeben hab, weil es sich mehr nach Arbeit als nach Spaß angefühlt hat), schafft RDR2 deutlich mehr mich zu motivieren, mich neugierig zu machen und mich bereits zu Beginn an die Gruppe Outlaws zu binden, mit denen ich umherziehe, bzw. generell mit denen ich dann später zu tun habe. Das kam für mich beim 1. Teil noch dazu, dass ich weder den Hauptcharakter noch die Leute mit denen er zu tun hatte sonderlich interessant, sympatisch oder sowas fand. RDR2 gelingt es sofort ein intensives "Mittendrin"-Gefühl aufzubauen, viel mehr noch als das die GTA-Teile für mich getan haben. Und das ist großartig. Darum bin ich immernoch motiviert und immer noch interessiert wie es weiter geht. Schade, dass sich das Spiel salopp zusammengefasst wie ein Backstein steuert. Darum entsteht bisher für mich ein sehr zwiespältiges Gefühl: Die Steuerung ist schrecklich und irgendwie stolpere ich dauernd über unnötige Kleinigkeiten(undeutliche Anweisungen, kein Erkennen wenn eine Film-Sequenz vorbei ist, Pferd reagiert nicht bzw. sehr träge, Kamera ist oft nicht über dem Hauptcharakter zentriert, wenn es solche Hybrid-Szenen aus Film- und Spielsequenz gibt, etc. etc.) aber dennoch zieht mich das Spiel sofort rein, lässt mich teilhaben, nimmt mich (buchstäblich) mit. Und das intensiver als bei den GTA-Teilen(selbst GTAV hat mich nicht so schnell reingezogen).
Darum bleib ich weiter am Ball und hoffe, dass ich mich noch an die furchtbare Steuerung gewöhne. Das hat beim ersten Teil leider nicht geklappt. Vielleicht gelingt es mir ja beim 2. Teil
MfG Ska