Ich verstehe einige Dinge an diesem Test nicht...
Das Problem, das ich vor allem in der letzten Ausgabe mit der Mechanik von WWE 2K hatte, liegt teilweise in jahrelang mitgeschleppten Mankos begründet – wie z.B. der Kontermechanik. Die wird zwar dieses Jahr dadurch aufgewertet, dass jedem Wrestler nur eine begrenzte Anzahl an sich langsam erneut aufladenden erfolgreichen Kontern zur Verfügung steht, bevor er schutzlos ist.
Das System, dass Reversals limitiert sind und sich mit der Zeit regenerieren, gibt es doch nun mindestens seit 2k17, wenn nicht sogar schon länger - da müsste ich jetzt nachsehen. An dem Konter-System hat sich absolut gar nichts geändert, wenn man davon absieht, dass das Zeitfenster genauso knapp ist wie bei 2k18, aber dafür die "Reversal"-Aufforderung dieses Jahr dazu noch bei einigen Moves ziemlich unpräziese vom Timing her ist.
Wie bereits erwähnt bekommt man VC nur als Belohnung für qualitativ hochwertige Matches – und das ist ein Kompromiss mit dem ich gut leben kann. Zumal die Ausschüttung in einem recht großzügigen Umfang stattfindet.
Mit Booster gespielt? Denn ohne braucht man die VCs ja nicht nur für die Lootbo... Sammelkarten und somit, um seinen eigenen Wrestler zu individualisieren, sobald einem die "Sekundärwährung" ausgegangen ist, sondern auch um a) die so "freigeschalteten" Moves, Attires, Entrances und Co letztlich zuzuweisen (ja, richtig, erst für eine In-Game-Währung mittels Lootboxen freischalten und dann mit einer anderen In-Game-Währung zahlen, um sie benutzen zu dürfen... oder sie ohne Freischaltung direkt kaufen und zuweisen... für noch viel mehr In-Game-Währung) und b) um den ganzen anderen Kram (Wrestler, Arenen, Belts) freizuschalten. Da sind schnell mal 200000+ Credits weg. Am Anfang bekommt man 30000 geschenkt. Der "recht großzügige Umfang" sind - für ein 5-Sterne-Match, an dem man locker 20 Minuten sitzt, ich glaub um die 700 VCs maximal (je nach Modus ggf. auch nur die Hälfte). Jetzt kann sich gern jeder selbst ausrechnen, wie lang man bei dieser "fairen Ausschüttung" farmen darf, um den ganzen Kram freizuschalten. Aber ja, mit Kickstart und Accelerator ist das kein Problem - nur sollten diese Booster, die nun einmal nicht jeder hat, nicht zu solch einer Äußerung führen. Zum Vergleich: in 2k17 hast du für ein 5-Sterne-Match noch etwa die doppelte Menge an VC bekommen und musstest davon nicht in die Individualisierung deines Wrestlers investieren, sondern konntest das alles für die "richtigen" Freischaltungen nutzen. Aber ja, es ist natürlich ein großer Fortschritt zu 2k18, bei dem du hättest Jahre grinden müssen, wenn du wirklich alles hättest freischalten wollen. Dazu trägt durchaus auch die Verbesserung bei den Lootboxen... pardon... Sammelkarten bei, die eben jetzt sortiert sind und bei denen du doppelten Kram wiederverwerten kannst.
Außerdem sei hier auch noch einmal von mir eine kleine Auswahl der Tonne von alten und neuen Bugs genannt (PC-Version)...
Wrestler, deren Gliedmaßen plötzlich um sich schlagen, als wären sie aus Knete und würden versuchen, Hubschrauberrotorblätter nachzustellen
Wrestler, die einfach mitten im Match gar nichts mehr tun... oder dauerhaft aufs Ringseil rennen
Wrestler, die durch die Ringseile fallen und dann... auch zu Knetmännchen mit Zuckungen werden, mit denen man dann auch nicht mehr interagieren kann
Kommentatoren, die das Match gern genau "falsch herum" kommentieren. Du zeigst nen Move und just in dem Moment erzählt dir Michael Cole, dass dein Gegner dir gerade einen harten Move verpasst hat und das er mehr von dir erwartet hätte...
Die (fast schon traditionell) falschen Ringansagen, bei der häufiger Mal Geschlecht, Gewinner, Gürtel u.s.w. verwechselt wird
Das automatische Matchmaking im Universe-Modus, welches Titelmatches gern mal zwischen zwei Wrestlern ansetzt, von denen keiner von beiden den Titel trägt und dem Face/Heel-Verteilung mal völlig egal ist...
Der aus 2k17 bekannte Intro-Bug, wo bei einem Showintro im Universe-Mode der Soundeffekt des Feuerwerks wieder und wieder in voller Lautstärke abgespielt wird, bis das Intro vorbei ist (war in 2k18 behoben... aber... nun ja)
Soundeffekte, die plötzlich komplett verschwinden...
Und so weiter... und so fort.
Aber... und jetzt kommt es...
Das Spiel ist trotzdem 3 Stufen besser als 2k18. Warum? Naja, viele Dinge, wie der deutlich bessere Karrieremodus (der zugegeben eher Storymodus heißen sollte) und der zurückgekehrte Showcase sowie die Towers, die wirklich deutlich reduzierten Ladezeiten und ähnliche Dinge wurden ja schon im Test genannt. Die Verbesserungen zu 2k18 in Bezug auf die In-Game-Währung hab ich oben schon aufgeführt (auch wenn ich gern den Status von 2k17 - ohne Lootboxen - zurück hätte), aber es gibt auch in anderen Modi sinnvolle und gute, wenn auch auf dem ersten Blick kleine Neuerungen:
Die Erhöhung von 6 auf 8 gleichzeitige Wrestler im Ring klingt erst einmal lapidar, ermöglicht aber gleich eine ganze Menge von neuen Matcharten. Der Universe-Mode hat jetzt einen "Matchart-Planer" mit dem du die Prozentchance für jede zur Verfügung stehende Matchart individuell einstellen kannst (du willst bei RAW grundsätzlich nur Hell In A Cell Matches und Triple-Threat-Tornado-Tag-Team-Matches? Stell beides auf 50% und fertig. Das Spiel stellt dir bei jedem RAW genau das automatisch zusammen). Du kannst im Universe-Mode jetzt auch beim Simulieren des Matches den Sieger bestimmen und jede Show hat mehr Titlespots (inkl. MITB-Koffer) zur Verfügung, Wrestlern können nun auch feste Manager zugewiesen werden, dass Gameplay ist nicht nur spielerisch ein bisschen schneller, es gibt auch weniger bis keine Framerateeinbrüche mehr wenn viele Wrestler gleichzeitig im Ring sind. Es sind einfach eine ganze Menge kleiner Tweaks und Features, die das Ganze sich ein wenig runder spielen lassen und vor allem die Langzeitmotivation erhöhen dürften. Das beim Spiel noch viel Luft nach oben ist, ist keine Frage - aber ich denke, selbst mit den ganzen Bugs und "serientypischen Makeln" ist das in der Tat der beste WWE-Titel seit mindestens 5 Jahren. Ich würde sagen, die Wertung trifft es, insbesondere, wenn man bedenkt, dass ich dem Vorgänger locker 5-10 Punkte weniger gegeben hätte.