Oder die überaus ausgearbeiteten Antagonisten der Ezio-Trilogie, wie etwa Rodrigio Borgia, der so ausgefeilte Charakterzüge wie
böse besaß und das tiefsinnige Motiv
Weltherrschaft hatte, oder Cesare Borgia, der böse war und die Weltherrschaft wollte.
Weiß gar nicht, weshalb AC2 & Co. immer so als das Paradebeispiel angeführt werden. Die Story war in AC noch interessant, weil es was neues war. Dann ging es immer weiter bergab. Ein Gespür für das Epische hatten die bei Ubisoft noch nie. Allein der Boxkampf mit dem Papst *facepalm*
Zu Odyssey:
Bin nach den vielen guten Reviews doch schwach geworden und habs mir gegönnt. Die gängige Meinung, dass einem das Spiel gefallen wird, wenn einem Origins gefallen hat, kann ich aus Gameplay-Sicht zumindest unterschreiben. Das Setting hingegen hat ein gänzlich anderes Feeling als Ägypten. Nicht unbedingt besser oder schlechter, sondern erstmal nur anders. Vielleicht bin ich im Laufe meiner Zocker Vita einfach über zu viele grüne Wiesen und Wälder gehüpft, aber die Oase Siwa in Origins mit ihren steilen Felswänden hat mich wesentlich mehr zum Staunen gebracht. Naja, ich freue mich erstmal auf Athen, allein das dürfte phänomenal werden.
Ansonsten ist es, wie ich befürchtet hatte: die Welt gefällt, Stealth und Erkundung sind sehr spaßig, das Kampfsystem ... naja, meins ist es nicht, aber es könnte schlimmer sein. Die Story ist ansonsten auf dem üblichen AC Creed Niveau. Oh, wir müssen tausend Aufgaben machen weil der Bösewicht uns sonst tötet. Oh, die Suppe ist kalt, lass uns den Bösewicht halt einfach töten. Oh, hier steht irgendein mysteriöser Typ rum. GEH DA HIN UND KLAU EIN BOOT UND BEGINNE DEINE EPISCHE REISE. Gähn.
Bayek hatte zumindest eine Motivation. Alexio bzw. Kassandra haben geheimnisvolle Motive, die gar nicht so geheimnisvoll sind. Man hockt halt immer da und fragt sich: Warum genau soll der Char das jetzt tun? Aso, ja,!
Drachmen! *lechz* ich brauche Drachmen *sabber*!
Die Krönung sind dann die ganzen Daily/Weekly/Random-Quests (hab das System dahinter noch nicht so ganz kapiert).
"Du musst jemanden für mich töten."
"Lass mich raten: ich soll ihn töten?"
"Genau!"
"Wen soll ich töten?"
"Geh dort hin."
"Ich werde ihn töten!"
Decisions my ass ...
Diese Designentscheidungen konterkarieren tatsächlich das, was man eigentlich erschaffen wollte: eine große, zusammenhängende Welt, in der sich jede Entscheidung auswirkt. In der man einen eigenen Weg formt. Aber da man bei Ubisoft eben alles mitnehmen will, den Mikro- und den Makro-Payer, gibt es eben neben den eigentlich gut gemachten größeren Quests auch jede Menge dieser Immersionskiller.
Ich geb dem Spiel übrigens 37 Bananen von 59 Tropenfrüchten. Vernichtende Wertung, ich weiß, aber irgendein Affe muss ja mal Klartext sprechen.