Detroit: Become Human - Test

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johndoe1197293
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von johndoe1197293 »

Raskir hat geschrieben: 24.05.2018 16:44Und Detroit könnte mir richtig gut gefallen. Aber ich weiß jetzt schon, dass die Emotionen vermutlich wieder zu sehr Holzhammer sein werden.
Genau das wird auch in diesem Fall von vielen kritisiert. :P Einfach ärgerlich. Cage hat dieses Studio einfach nicht verdient. :P
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Raskir
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von Raskir »

So extrem seh ich das dann auch nicht. Denn Cage hat mich mit HR trotz einiger Schwächen mehr abgeholt als jedes andere PS3 game (Remastered ausgenommen). Und ich halte es dem Mann zu gute, dass er es sich als einer der allerersten zum Ziel gemacht hat, Filmische Spiele in toller Optik zu realisieren, ohne den Schwerpunkt auf das kompetetive. Und Sony auch, dass sie das unterstützt haben. Würde ich mir einen anderen Schreiber wünschen? Jo, schon. Aber ganz ehrlich, ich habe auch schon viel schlimmeres gespielt. Und um mich unbeliebt zu machen: Ich fand Life ist strange in der Hinsicht viel schlimmer und das wird ja doch sehr geliebt :)
Denke die Holzhammermethode kommt halt dennoch gut an :)
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Skabus
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von Skabus »

Der Chris hat geschrieben: 24.05.2018 16:39 Videospiele versuchen ja eh massiv vom Film zu lernen...allerdings tun sie das auch mMn tatsächlich eigentlich nur im Bezug auf die Inszenierung der Geschichte und weniger hinsichtlich erzählerischer Qualitäten. Man könnte auch sagen, dass sie die "falschen" Dinge vom Film lernen. Was du sagst steht in meinen Augen stellvertretend für so gut wie alle "Story-Spiele".
Der große Fehler ist mMn genau das sie versuchen von Filmen zu lernen. Videospiele sind keine Filme und sollten darum auch nicht unbedingt versuchen Filme nachzuahmen. Klar QD hat eine eigene Art Videospiele zu machen. Ihre Spiele sind eben mehr Inszenierung und weniger kompetitive Elemente bzw. Herrausforderungen im Allgemeinen.

Dennoch finde ich nicht, dass Videospielentwickler so einfach davonkommen, wenn es darum geht, das Medium Videospiele optimal zu nutzen. Ein Spiel inhaltlich linear zu gestalten und die Interaktionsmöglichkeiten isoliert auf das reine "vorantreiben" der Geschichte zu fokusieren ist leider Standard. War in den 90igern Standard in der Erzählstruktur, war in den 2000er Standard in der Erzählstruktur und ist leider bis heute ein Standard in der Erzählstruktur.

Entwickler verlassen sich viel zu sehr auf die filmische Natur ihrer Erzählstrukturen und versuchen nur selten das Medium Videospiele adäquat zu nutzen um Geschichten zu erzählen. Für mich ist das bloße "Auslösen" der weiteren, linearen Story nicht ausreichend. Videospiele, als interaktive Medien, sind eben keine reinen Filme. Der permanente Verweischarakter auf Filme und deren ständige inhaltliche Zitierung führt nur eben genau zu dem Problem das auch QD hat: Sie machen keinen Film, aber sie werden aufgrund ihrer eindeutigen Orientierung am Film kritisiert. Und sie schaffen es nicht, eine von beiden Welten wirklich gut zu bedienen. Sie sind weder gute Filme, in Sinne ihrer handwerklichen Machart, noch sind sie gute Spiele, weil sie ja von sich selbst behaupten, keine "typischen" Spielelemente wie herausfordernde Rätsel, Kämpfe, etc. anbieten zu wollen.

Aber in dem einzigen Punkt, den sie dann nutzen könnten, wenn Rätsel, Kämpfe, etc. keine Rolle spielen, nämlich der Narration, vor allem der interaktiven Narration, verwehren sie sich dem Fortschritt und bleiben stehts ein Zitat des Films. Und genau das Problem habe ich mit Davi Cages "Vision" vom sog. "interaktiven Film". Der "interaktive Film" nach seiner Vision ist ein Film, den man mithilfe des Spieler linear vorantreibt. Meine Vision wäre, dass der Spieler die interaktiven Elemente nicht nur dafür einsetzt, die lineare Abfolge durch sein aktives Teilhaben "beizuwohnen", sondern aktiv teilnimmt. Nicht als quasi "Angestellter" der Narration, die ihm stehts genau vorgibt was er tun soll, damit es weitergeht, sondern als Mitarbeiter der Narration, in dem er selbst Akzente setzt. Zwar nicht so, dass er die Story mal eben um 180 Grad dreht oder einfach sagt: "Nö ich geh nach Hause" so krass muss es gar nicht sein. Aber wenn Stories stehts und ständig nur vorgeben, was man als Spieler nun tun muss, dann treten wir weiterhin auf der Stelle. Denn der Film, mit all seinen modernen Elementen und Entwicklungen, kann das Videospiel als Medium nur sehr bedingt voranbringen. Leider scheinen Videospieleentwickler diesen Ansatz generell kaum bis gar nicht zu verfolgen.


MfG Ska
Bye Bye 4Players. War ne schöne Zeit! :)
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Raskir
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von Raskir »

Der Chris hat geschrieben: 24.05.2018 17:09
CryTharsis hat geschrieben: 24.05.2018 16:54
Der Chris hat geschrieben: 24.05.2018 16:39

Videospiele versuchen ja eh massiv vom Film zu lernen...allerdings tun sie das auch mMn tatsächlich eigentlich nur im Bezug auf die Inszenierung der Geschichte und weniger hinsichtlich erzählerischer Qualitäten. Man könnte auch sagen, dass sie die "falschen" Dinge vom Film lernen. Was du sagst steht in meinen Augen stellvertretend für so gut wie alle "Story-Spiele".
Damit tust du einigen Spielen aber Unrecht. :wink: Klar, so viele gibt es davon noch nicht, aber im AAA-Bereich haben wir z.B. TLOU und Witcher 3, an denen sich viele andere Entwickler orientieren, wodurch allgemein das Niveau angehoben wird. Im Indie-Bereich ist etwas mehr los, wie man z.B. an What remains of Edith Finch, Firewatch und Hellblade sehen kann.
Die Aussage hat nicht den Anspruch auf alle Spiele zutreffend zu sein. ;) Was die "falschen" oder "richtigen" Dinge sind, die Spiele vom Film lernen, liegt am Ende auch mehr oder weniger im Auge des Betrachters. Das Thema kam schon in einem anderen Thread hoch...ich denke halt, dass die Präsentation bei einem Story-Ansatz, das ist wo dann auch lieber investiert wird, weil man an der Stelle mehr aus der Story machen kann, als eigentlich drin ist. Und es ist sicherlich in der Umsetzung von den Entwicklern auch effizienter machbar.

Davon abgesehen: man sieht ja auch aktuell in den Filmtrends, dass nicht zwingenderweise eine "gute Story" gefragt ist...meistens ist läuft es auf eine "funktionierende/pragmatische Story" heraus, die durch Präsentation und andere Dinge am Ende "nach mehr" aussieht.
Dem stimme ich teilweise zu. Meines erachtens ist es aber tatsächlich viel wichtiger wie eine geschichte erzählt wird, und nicht was erzählt wird. Klar gibt es clevere Storys aber die müssen dennoch gut geschrieben sein um zu gefallen (zb Lucy, In time hatten beide interessante Stories, aber wie es erzählt wurde, hat den ganzen film vermurkst). Anders können aber Filme mit einer eigentlich nicht so originellen Story dennoch absolut begeistern. Filme wie der Pate, 7 Samurai, 12 Geschworene, Die Verurteilten, Citizen Kane, Zwei glorreiche Halunken und wie sie alle heißen, haben allesamt keine wirklich spannende Story. Aber wie sie erzählt wird, dass verleiht ihnen Seele. Die Art des "wie" ist mMn deutlich wichtiger als die Art des "was". Beides zusammen ist natürlich auch super (Kubrik lässt grüßen), aber wenn ich mich entscheiden muss, bin ich immer für das "wie" :)
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Spiritflare82
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von Spiritflare82 »

Resümee von Kotaku: "Flawed premise, dopey script, counterintuitive controls, total failure to meaningfully engage with the real-world issues it invokes." yep, hört sich nach einem Quantic Dream Game an.... :lol:

das doch das gleiche wie Heavy Rain, erst gut bewertet und ein paar Wochen später wird einigen klar das die Wertungen mal wieder viel zu hoch gegriffen waren. Im Kern ists und bleibt ein interaktiver Film mit der üblichen "und jetzt, Emotionen auf Knopfdruck" Geschichte die man von Quantic Dream gewohnt ist.

Prädikat: für Fans, der Rest greift mal zu wenns 15€ kostet und hat dann einen interaktiven Kinofilm.
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Raskir
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von Raskir »

@der chris
Ja, das stimmt auch wieder. Eine simple normale Story kann dennoch intelligent geschrieben sein. Punkt für dich :)
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key0512
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von key0512 »

Ohne ordentlich Gameplay fällt es mir schwer sowas zu "spielen". Gute Serien und Filme gibt es wie Sand am Meer heutzutage. Irgendwie habe ich gehofft, dass die mal mehr Spiel als ein Film mit Quicktime- Events entwickeln.
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Chibiterasu
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von Chibiterasu »

Ich habe leider mit allen Quantic Dreams Spielen so meine Probleme gehabt.
Heavy Rain konnte ich nicht weit spielen, weil das seltsamerweise immer meine PS3 zum Abstürzen brachte...
Und Beyond Two Souls fand ich wirklich sehr wirr erzählt und spielerisch richtig nervig.

Das hier interessiert mich trotzdem wieder. Mal schauen.
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DonDonat
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von DonDonat »

CryTharsis hat geschrieben: 24.05.2018 16:31
DonDonat hat geschrieben: 24.05.2018 16:26David Cage Spiele wollen nicht mehr als ein interativer Film sein. Dementsprechend sind sie in dem was sie sein wollen, sehr gut.
Hängt davon ab, worauf man bei einem Film mehr Wert legt: Schauwerte oder Geschichte und writing.
Im ersten Fall gehören QDs Spiele zur Speerspitze, im zweiten Fall sind sie weit davon entfernt.
Weit davon entfernt bei welchem Maßstab? Nehmen wir hier Filme wie Schindlers Liste, Der Pate, Die Verurteilten als Vergleich? Oder vergleichbare Filme, was bei Detroit so was wie Bladerunner wäre?
Und welches Studio macht bessere interaktiven Filme als QD? Telltale?

Natürlich sind die QD interaktiven Filme nicht perfekt, dass habe ich aber auch nie behauptet. Sie sind aber aktuell einfach in dem was sie machen/ sein wollen mit das Beste was es gibt. Ob einem das Ergebnis dann gefällt, ist eine ganz andere Frage ;)
I tried so hard and got so far
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I had to fall to lose it all
But in the end it doesn't even matter
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RIP Chester :,(
johndoe1197293
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von johndoe1197293 »

DonDonat hat geschrieben: 24.05.2018 18:26Weit davon entfernt bei welchem Maßstab? Nehmen wir hier Filme wie Schindlers Liste, Der Pate, Die Verurteilten als Vergleich? Oder vergleichbare Filme, was bei Detroit so was wie Bladerunner wäre?
Einfach nur Filme mit einem soliden writing. Selbst das haben die bisherigen QD-Spiele nicht geschafft.

Und weil`so schön passt, aus einem anderen review:

The game believes it's a sci-fi version of Eyes on the Prize, when really it's closer to a sci-fi Kendall Jenner Pepsi commercial.

:lol:
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cM0
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von cM0 »

Den Test hier wollte ich noch abwarten und er fällt gut aus, wie erhofft. Ich habs mir direkt nach der Arbeit gekauft und werde Detroit nun antesten.
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ElCapitano
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von ElCapitano »

Storytelling ist eine Sache die Quantic Dream nicht so hinbekommt.
Wobei man sagen muss das sie meist ab der 2ten Hälfte verkacken.
Was mich interessieren würde wäre ein Spiel von Quantic Dream und die Story gibt Hideo Kojima oder Ken Levine vor.
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DARK-THREAT
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von DARK-THREAT »

Gut das ich den Test erst lesen werde, wenn ich mit dem Spiel durch bin. Groß ist die Angst vor Spoiler.
Aus dem Haus Quantic Dream kann es nur gut werden.
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johndoe1730081
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von johndoe1730081 »

Ist das auch so ein Walking&Talking Simulator mit seltsamer Steuerung, wie Heavy Rain?
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R_eQuiEm
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Re: Detroit: Become Human - Test

Beitrag von R_eQuiEm »

o2319388 hat geschrieben: 24.05.2018 18:37 Storytelling ist eine Sache die Quantic Dream nicht so hinbekommt.
Wobei man sagen muss das sie meist ab der 2ten Hälfte verkacken.
Was mich interessieren würde wäre ein Spiel von Quantic Dream und die Story gibt Hideo Kojima oder Ken Levine vor.
Beyond Two souls war schon einigen zu wirr erzählt. Was denkst du kommt da bei einem Herrn Kojima raus? :D
Antiidiotika hat geschrieben: 24.05.2018 18:46 Ist das auch so ein Walking&Talking Simulator mit seltsamer Steuerung, wie Heavy Rain?
4players hat nen Test dazu gemacht. Glaub da steht auch was übers Gameplay drin.
"Bei uns gibt es ein Sprichwort: Wenn ein Problem gelöst werden kann, ist es sinnlos sich darüber Gedanken zu machen. Wenn es nicht gelöst werden kann, ist denken auch nicht gut."
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