Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

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Eisenherz
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von Eisenherz »

Wie man so ein Spiel zu Release kaufen und spielen kann, ist mir ein Rätsel. Der erste Teil wurde auch erst nach zig Patches ein gutes Spiel, und viele Bugfixes und Gameplayänderungen wurden später eingefügt. Ich denke, ich lass den Braten noch ein wenig im Ofen reifen, bevor ich ihn verspeise. :D
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Kasmo
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von Kasmo »

November 2018 sollte der letzte DLC kommen, dann vielleicht auf die GOTY warten, ergo 2019 werd ich das Teil zocken.
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Skippofiler22
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von Skippofiler22 »

Wo ist denn mein Beitrag hin?
Es ist nicht zu verantworten, sagte die Vernunft.
Es ist durchaus machbar, sagte der Ehrgeiz.
Es ist nicht alles richtig, sagte der Verstand
Tue es, sagte der Leichtsinn.
Du bist was du bist, sagte das Selbstbewusstsein.
Es ist einfach schön, sagte die Liebe.

Es ist das Gefühl in eine andere Welt einzutauchen, sagte der Gamer.
mistermeister
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von mistermeister »

Das beste Game seit laaaaaangem für mich, meiner Meinung nach ist es auch besser geschrieben als das vielgefeierte DOS 2 (welches mir persönlich auch ne Spur zu bunt war und das experimentelle Kämpfen nervte nach einer gewissen Zeit, ist aber Geschmackssache trozdem ein genialer Titel)...
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Ryo Hazuki
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von Ryo Hazuki »

Gibt es den Story Modus von Anfang an Diesmal? Den gab es auf der Xbox und da waren die Kämpfe sehr einfach. Da ich nicht so der Taktiker bin aber die Geschichte mag fand ich den klasse. Ich warte auf die PS4 Umsetzung ich glaube im August kommt erst einmal Divinity 2. Bei all den Games die noch kommen dieses Jahr wird es echt schwer. Ich glaube RDR2 beendet das Jahr für mich und im neuen dann POE2.
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Ryo Hazuki
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von Ryo Hazuki »

Skippofiler22 hat geschrieben: 19.05.2018 17:23 Wo ist denn mein Beitrag hin?
Unterhosen-Wichtel ... :mrgreen:
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von flo-rida86 »

Eliteknight hat geschrieben: 19.05.2018 01:11
listrahtes hat geschrieben: 19.05.2018 00:48 Leider wieder ein klassischer Hype Test mit Ansage. War zu erwarten da schon beim Vorgänger massive Schwächen (storytelling, Gefährten, Kampf, Übersetzung, ...etc) ignoriert oder kleingeredet wurden. Trotz allem irgendwie etwas traurig wie insbesondere 4P bei diesen "oldschool" basierten Spielen nicht dazu in der Lage ist Schwächen einzuschätzen oder auch nur zu erkennen.

Bevor ich das nun alles aufzähle. Der Test von Rock, Paper Shotgun ist imo wesentlich näher am Spiel in seinen Qualitäten und Defiziten.
Stimmt Meta von 89% alles nur Idioten...
Gamestar...PcGames...etc....haben alle keine Ahnung...

Vielleicht suchst eher du dir ein anderes Genre oder Hobby.

poe fand ich samt dlcs super und hat für mich durchaus seine 90 verdient,aber er hat recht das es auch einige schwächen gab gerade anfangs.
nur weil einer das spiel durchaus kritisiert muss er sich nicht glei ein neues hobby suchen.


ps.die pcgames hat wircklich keine ahnung. :D
ich sag nur nur das mit cod ghost :)
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Papinho
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von Papinho »

Brakiri hat geschrieben: 19.05.2018 15:08 Vielleicht habe ich schon zuviel Fanatasy gelesen, P&P und PC-Games gespielt, um dem extrem altbackenden und in der Gameplaymechanik echt schwachen PoE was abzugewinnen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein großer Teil des "Problems" auch für mich ist. Nach nunmehr 30+ Jahren an Fantasy gibt es nicht mehr so viel, was mich richtig umhaut. Muss ja auch nicht jedes Spiel ein neues Baldur's Gate sein (mein Favorit), aber ich bin mittlerweile so routiniert und daher auch so über alle Maßen anspruchsvoll, dass ich nur noch selten richtig gekickt werde durch ein RPG. Geht mir bei Büchern ähnlich, ich habe in den letzten 12 Monaten so viele Fantasy-Reihen angefangen und nach dem ersten Band beiseite gelegt, weil ich das alles so oder in anderer Form schon kenne. Bin da leider auch ein ganz schöner Erbsenzähler, mich stören dann schon Kleinigkeiten wie in meinen Augen katastrophale Namensgebung o. ä. Aber ist eben so, irgendwann stolpere ich dann doch wieder über für mich echte Perlen, und das genieße ich dann auch umso mehr. Soll sich nicht elitär anhören, ich ärgere mich da eher über mich selber, dass ich so überkritisch bin...
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Todesglubsch
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von Todesglubsch »

Don Benito hat geschrieben: 19.05.2018 19:22 Muss ja auch nicht jedes Spiel ein neues Baldur's Gate sein (mein Favorit), aber ich bin mittlerweile so routiniert und daher auch so über alle Maßen anspruchsvoll, dass ich nur noch selten richtig gekickt werde durch ein RPG.
Auch ein (neues) BG würde dich heute nicht mehr kicken. BG war, nüchtern gesprochen, nicht einmal wirklich gut. Es war aber halt für viele "das erste", bzw. "das erste richtig große".

Aber (!): BG hat damals seine Story schon besser präsentiert, als PoE (1). Mit kleinen Eyecatchern, aka Rendervideos, vor bestimmten Ortschaften. Wichtige Sequenzen waren voll vertont, auch in Deutsch - und ja, selbst BG1 mit seinen deutschen Dialekten empfand ich stimmiger, als die Textwulst an Nichtigkeit aus PoE1. BG2 sowieso.

Ich weiß auch nicht, ob sich da bei PoE2 groß etwas ändert.
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von johndoe452118 »

Eisenherz hat geschrieben: 19.05.2018 16:42 Wie man so ein Spiel zu Release kaufen und spielen kann, ist mir ein Rätsel. Der erste Teil wurde auch erst nach zig Patches ein gutes Spiel, und viele Bugfixes und Gameplayänderungen wurden später eingefügt. Ich denke, ich lass den Braten noch ein wenig im Ofen reifen, bevor ich ihn verspeise. :D
Auf was beziehst du dich? Ich habe null Probleme und das Spiel ist technisch ok.
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Papinho
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von Papinho »

Todesglubsch hat geschrieben: 19.05.2018 21:15
Don Benito hat geschrieben: 19.05.2018 19:22 Muss ja auch nicht jedes Spiel ein neues Baldur's Gate sein (mein Favorit), aber ich bin mittlerweile so routiniert und daher auch so über alle Maßen anspruchsvoll, dass ich nur noch selten richtig gekickt werde durch ein RPG.
Auch ein (neues) BG würde dich heute nicht mehr kicken. BG war, nüchtern gesprochen, nicht einmal wirklich gut. Es war aber halt für viele "das erste", bzw. "das erste richtig große".

Aber (!): BG hat damals seine Story schon besser präsentiert, als PoE (1). Mit kleinen Eyecatchern, aka Rendervideos, vor bestimmten Ortschaften. Wichtige Sequenzen waren voll vertont, auch in Deutsch - und ja, selbst BG1 mit seinen deutschen Dialekten empfand ich stimmiger, als die Textwulst an Nichtigkeit aus PoE1. BG2 sowieso.

Ich weiß auch nicht, ob sich da bei PoE2 groß etwas ändert.
Ich meine das auch eher im übertragenden Sinne: nicht wirklich ein neues BG (das könnte nur ein Riesenenttäuschung für mich werden), sondern ein Spiel, das einen ähnlichen Status in der Spielewelt einnimmt. Genau so im Grunde, wie du es ja schreibst, ein Spiel, das für so viele Spieler so wichtig ist. Das war damit gemeint, dass nicht jedes RPG ein neues BG sein muss. Aber PoE fehlt für meinen Geschmack das gewisse Etwas. Alle Einzelteile scheinen da zu sein, ergeben für mich aber kein stimmiges Ganzes. Es ist für mich nicht nur kein neues BG, sondern nicht mal ein sonderlich spannendes Spiel. Zumindest für Teil 1 gilt das, Teil 2 kann ich noch null beurteilen.

Aber eine Lanze muss ich dann doch noch brechen für BG: es ist ja immer in Mode, alte Klassiker der Spielewelt Jahre später kritisch zu sehen und zu sagen, dass diese Spiele "nach heutigem Standard" eher mau seien. Oftmals stimmt das ja auch, aber BG ist in meinen Augen ausgezeichnet gealtert. Das ist natürlich sehr subjektiv (was nicht?). BG ist mein absoluter zeitloser Favorit, ich spiele es immer noch regelmäßig mit Begeisterung, muss es mittlerweile 40x oder öfter durchgezockt haben. Ein neues Portrait reicht da schon, in meinem Kopf entsteht ein Bild des möglichen Charakters, und ab gehts. Ich bin ein Kopfkino-Spieler, ganz viel spielt sich in meinem Hirn ab. Ich bin über 40, aber diese kindliche Freude ist immer noch da. BG trifft da exakt meinen Nerv. Ist halt "mein" Spiel, andere sehen es anders. So hat jeder bestimmt ein Spiel, das er auch mit 90 noch immer wieder zocken wird.
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Todesglubsch
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von Todesglubsch »

Don Benito hat geschrieben: 20.05.2018 10:55 Aber eine Lanze muss ich dann doch noch brechen für BG: es ist ja immer in Mode, alte Klassiker der Spielewelt Jahre später kritisch zu sehen und zu sagen, dass diese Spiele "nach heutigem Standard" eher mau seien. Oftmals stimmt das ja auch, aber BG ist in meinen Augen ausgezeichnet gealtert. Das ist natürlich sehr subjektiv (was nicht?).
Ja und nein. Also der grundsätzliche Aufbau des Spiels, was Schwierigkeitsgrad, Fortschritt etc angeht, der funktioniert auch heute noch wunderbar. Aber das AD&D-System war schon damals etwas begrenzt und es war und ist ziemlich öde, beim Stufenaufstieg einfach nur nen Knopf anzuklicken und das war's. Vielleicht mal nen Waffenfähigkeitspunkt verteilen oder Zauber beim Magier, aber das war halt nüschts. Ist aber wohl auch WotC irgendwann aufgefallen, dass die Charakterentwicklung zu passiv verläuft.

Zudem ist die Story nicht so gut, wie sie hätte sein können. Plus QoL-Macken, die auch damals schon angekreidet wurden. Stichwort Schnellreise, Wegfindung, Feedback und dergleichen.
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von listrahtes »

Brakiri hat geschrieben: 19.05.2018 15:08 Gute Zusammenfassung. Genau so ging es mir mit PoE1 auch.
Ich fand das Ding von vorne bis hinten sterbenslangweilig.
Die Story an sich war nicht uninteressant, dramaturgische eine Katastrophe. Die Burg war spielerischer Nonsens, das Kampfsystem eine ungenau Qual und extremes Mikromanagement, die Charaktere waren größtenteils uninteressant und zu craften gab es auch nichts.
Dramaturgisch war PoE ganz ganz schwach. Es war ein komplettes Dahinplätschern ohne Spannungsbogen.

Daher werde ich PoE2 sicher nicht anfassen, ohne einen massiven Sale, egal was Luibl und alle anderen sagen.
Alleine das Kampfsystem rundenbasiert zu machen, mit blocken von Positionen ohne das die eigenen Hansel ständig nach vorne rennen, obwohl der Zauber genug Reichweite hat, hätte 10% der Wertung gerettet, aber diese Baldurs Gate-Kampfmechanik geht nur, wenn man es richtig macht und das war klar bei PoE NICHT der Fall.

PoE fand ich insgesamt extrem mittelmässig. Vielleicht habe ich schon zuviel Fanatasy gelesen, P&P und PC-Games gespielt, um dem extrem altbackenden und in der Gameplaymechanik echt schwachen PoE was abzugewinnen. Ich habe mich durchgequält in der Hoffnung es zündet irgendwann..leider war das nicht der Fall.

Allen anderen, die sich an diesme Spiel erfreuen könne, wünsche ich viel Spass, ich kann leider nichts damit anfangen.
Don Benito hat geschrieben: 19.05.2018 14:08 Hm, bin unentschlossen. Als Riesenfan von Old-School-RPGs kribbelt es schon ganz gewaltig. Aber das hat es beim ersten Teil auch getan, und der hat mich dann doch insgesamt eher enttäuscht. Kann gar nicht genau sagen, warum das so ist, aber irgendwie hat mich die Welt nie gepackt. Der Auftakt war super, aber ich bin vor allem mit diesem Seelen-Ding der Hauptstory nicht warm geworden, das hat mich einfach nicht interessiert. Das Kampf- und vor allem Magiesystem fand ich semi-gut (die Kämpfe flutschten nicht, anders kann ich es nicht ausdrücken, es war richtiggehend beschwerlich), ebenso das ganze Charaktersystem. Ich habe Teil 1 zwar mit diversen Charakteren recht weit gezockt, aber so richtig gezündet hat es nie, da habe ich mit jedem neuen Charakter wieder drauf gehofft. Ist aber nicht passiert.
Da mir ja aufgrund meiner Kritik am 4P Test nahegelegt wurde das Hobby zu wechseln habe ich mir nochmal Baldurs Gate 1 und 2 als Vergleich installiert. Baldurs Gate 1 ganz klar mit einigen Gameplaymacken heutzutage und doch im Grunde recht simpel (Gefährten,Welt..etc). Storyentwicklung aber weit besser als in POE . Die Welt insgesamt ist in PoE ausdifferenzierter. Dann Baldurs Gate 2 und leider schlägt es POE in annähernd allen Belangen um Welten (gibt noch genug andere RPG Beispiele). Obsidian haben die Angewohnheit interessante Entwicklungen mit purer Masse an Text und Quests zu ertränken (eine Tendenz die HBS bei SR: HongKong ebenfalls entwickeln) und ihre eigene Dramaturgie völlig aus den Augen zu verlieren.

Was ich allerdings vorbehaltlos empfehle ist das Addon zu PoE 1. Da haben sie gerade in dem Bereich viel richtig gemacht. Lohnt sich in jedem Fall zu kaufen.

Um das zu konkretisieren. Mich stört nicht die 90%. Das darf jeder sehen wie er will (Wertungen sind im Grunde sowieso obsolet) aber das objektive Schwachpunkte wie Umgang mit Quests / Questlog nicht herausgearbeitet werden ist einfach schwach und bei 4P eben bei Lieblingsspielen Tradition. In welchem Kontext diese Faktoren (Bsp. Ladebildschirme in PoE1, narrative Entwicklung Hauptquest ) dann für den Spieler spaßmindernd sind entscheidet jeder für sich. Statt dessen 5 Seiten schwelgen in der Euphorie. Auch das hat seinen Wert wenn man darum weiß ist aber eher ein Stimmungsbild. Etwas mehr nüchterne Distanz beim testen wäre da zu empfehlen (ich kenne die "es gibt nur Subjektivität" Vorstellung hier die in sich einem recht kindlichen Denken entspringt) und kann man tatsächlich lernen sofern man das denn will.

Ich gönne jedem das er PoE 2 genießt. Nur um einen umfassenden Eindruck über das Spiel in seinen Pro/Contrapunkten zu erhalten ist es empfehlenswert weitere Tests zu lesen oder einfach mal z.B GOG/steam Tests durchzulesen. Da findet man ebenfalls die komplette Bandbreite.
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Papinho
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von Papinho »

Todesglubsch hat geschrieben: 20.05.2018 12:00
Don Benito hat geschrieben: 20.05.2018 10:55 Aber eine Lanze muss ich dann doch noch brechen für BG: es ist ja immer in Mode, alte Klassiker der Spielewelt Jahre später kritisch zu sehen und zu sagen, dass diese Spiele "nach heutigem Standard" eher mau seien. Oftmals stimmt das ja auch, aber BG ist in meinen Augen ausgezeichnet gealtert. Das ist natürlich sehr subjektiv (was nicht?).
Ja und nein. Also der grundsätzliche Aufbau des Spiels, was Schwierigkeitsgrad, Fortschritt etc angeht, der funktioniert auch heute noch wunderbar. Aber das AD&D-System war schon damals etwas begrenzt und es war und ist ziemlich öde, beim Stufenaufstieg einfach nur nen Knopf anzuklicken und das war's. Vielleicht mal nen Waffenfähigkeitspunkt verteilen oder Zauber beim Magier, aber das war halt nüschts. Ist aber wohl auch WotC irgendwann aufgefallen, dass die Charakterentwicklung zu passiv verläuft.

Zudem ist die Story nicht so gut, wie sie hätte sein können. Plus QoL-Macken, die auch damals schon angekreidet wurden. Stichwort Schnellreise, Wegfindung, Feedback und dergleichen.
Wie gesagt, ich bin da sicherlich nicht der richtige Ansprechpartner, wenn es darum geht, BG auch kritisch zu sehen. Für mich passt es einfach. Na klar, ich kann verstehen, dass viele in heutiger Zeit (wie sich das anhört...) das Charaktersystem öde finden. Aber z. B. gerade das finde ich angenehm. Der Charakter entsteht in meinem Kopf und vor allem über die klassischen Werte wie Geschicklichkeit etc. Und ein Hexenmeister kann auf so viele Arten entwickelt werden durch die feste Auswahl an Zaubern. Was ich da gegrübelt habe, stundenlang...das ist nicht für jeden so spaßig wie für mich, klar. Aber ich brauche nicht 50 Talente, aus denen ich wählen kann (oder muss?). Das ist mir oftmals schon zu anstrengend, mich in diese Systeme einzufuchsen. Macht mir gelegentlich auch Spaß, bei Grim Dawn hocke ich auch stundenlang über dem Calculator und plane akribisch meinen Pfad durch die Devotions. Aber bei BG brauche ich das nicht, da mag ich die Simplizität des Systems. Ist heutzutage ja eine regelrechte Pest in meinen Augen, jedes F**k-Spiel braucht einen ausufernden Talentbaum, das geht mir oftmals so auf die Nüsse...klar, ein RPG kann davon profitieren, und ich spiele so was wie gesagt auch gerne, hab z. B. bei NWN das erweiterte D&D-System sehr gemocht. Aber BG ist für mich vom System her gut so, wie es ist.

Storytechnisch ist BG sicherlich auch nicht perfekt. Aber auch hier: ich erspinne mir in meiner Fantasie so viel zu dem dazu, was das Spiel vorgibt, daher ist es auch immer wieder neu, je nach Charakter, den ich da gerade spiele. Und mit den passenden Mods, von denen es wirklich wunderbare gibt, wird z. B. aus Teil 1 ein ganz neues Erlebnis.

Technik, ja nun, ist halt schon ein bisschen älter...die Wegfindung ist grenzwertig, hat mich aber nie gestört. Ich finde, die Welt ist unglaublich liebevoll gemacht, ich erfreue mich immer noch an den wunderbaren Dörfern und Städten, den Landschaften und all den skurillen Gestalten und Geschichten, auf die ich da so treffe. Ich gerate ins Schwärmen, muss wohl mal ein neues Charakter-Portrait suchen...Sorry für so viel off topic, aber bei BG gehts nun mal mit mir durch :mrgreen:
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Usul
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Re: Pillars of Eternity 2: Deadfire - Test

Beitrag von Usul »

Todesglubsch hat geschrieben: 20.05.2018 12:00Ja und nein.
Da schreibt jemand sehr deutlich "Oftmals stimmt das ja auch, aber BG ist in meinen Augen ausgezeichnet gealtert. Das ist natürlich sehr subjektiv" - und du antwortest in allgemeinen Worten darauf, aus denen man nicht wirklich herauslesen kann, ob du damit ebenfalls nur deine Meinung äußerst oder ob du das einfach so grundsätzlich meinst.

Wenn ich z.B. schreibe "Ich fand Baldur's Gate von Anfang an richtig langweilig" - ist es nicht wirklich zielführend zu sagen: "Nein, das Spiel war spannend und toll." Aber wenn geschrieben wird "Also nein, ich fand das Spiel schon richtig spannend und toll", hört sich das schon ganz anders an.
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