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Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 14.12.2017 19:00
von Ernesto Heidenreich
statler666 hat geschrieben: 03.09.2017 17:49 Top Game. Wer auf Schwertkampf, nordische Mythologie, UE4 und höllische Kämpfe steht -das ganze garniert mit etwas Rätselei- wird hier bestens bedient!!! Klare Kaufempfehlung!

Ich spiele es gerade. Genau mein Ding!^^

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 15.12.2017 18:50
von Ernesto Heidenreich
ronny_83 hat geschrieben: 15.12.2017 09:38 Hab das Spiel gestern geholt....weil meine Freundin es haben wollte...lol

Sie hat davon gelesen und fand die Thematik des nordischen Szenarios und vor allem der psychischen Erkrankung der Hauptprotagonistin so interessant, dass sie es sehen wollte. Hab sie aber vorgewarnt, dass nur deutsche Untertitel vorhanden sind. Und sie will auch, dass ich spiele und sie kann zusehen. Na mal schauen. Mich hatte das Spiel ja auch interessiert und jetzt hatte ich nen zusätzlichen Grund. Bin auf jeden Fall gespannt, ob uns die Spielerfahrung zusagt.
Ich hättet es natürlich auch ganz entspannt bei mir ansehen können ;)

Viel Spaß!

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 27.03.2018 12:26
von Aidn
Meine persönlich größte Enttäuschung 2017: Senua's Sacrifice
Nicht falsch verstehen. Das Spiel an sich ist ja ganz nett. Und ein nettes Experiment mit der psychologischen Charakterstudie.
Aber letztlich ist es leider auch nicht wirklich mehr als das. Das Spiel fühlt sich wie ein Prototyp, wie die nicht fertiggestellte
Entsprechung des schon zwei Jahre zuvor gesehenen Trailers an.
Die Umgebungsrätsel sind so schwach, die Level-Architektur so arm. Das ist fast so als wenn man bei Assassin's Creed nur
den Ladebildschirm spielen kann. Nun gut, eventuell ist das etwas übertrieben, aber letztlich muss man schon blind sein,
wenn man nicht erkennt was schmerzhaft fehlt. Wenn einem die Psycho-Studie reicht, dann ist das Spiel ok, mehr nicht.
Ist hier wohl wie bei "des Kaiser neue Kleider", oder beim hoffnungslos überbewerteten "Interstellar".
Senua ist nicht wie das bewusst reduzierte (Meisterwerk) Shadow of the Colossus, es wirkt schlicht unfertig.
Entwickler, wie Spieler feiern die Figur mit ihren Flüsterstimmen ab, sehen aber offensichtlich den Rest der Spielwelt aus purer
Huldigung nur noch mit tränenverschleierten Augen. ;)
Der unbändige Hunger nach neuen (spielerischen) Eindrücken, oder aber DER "einzigartigen" Erfahrungen macht den Tester und Spieler gefügig.
Am Rande: Warum ist heute eigentlich neben dem (weitestgehend) AAA-Rotz von UBI und EA (fast) alles darksoulig.? Warum muss die Herausforderung immer gnadenloser, immer extremer und immer unzugänglicher für Spieler mit geringerem Zeitkontingent werden?
Selbst Entwickler wie die Pyranha Bytes haben in Elex eine deutlich zu hohe Dosis Souls injiziert und bekommen dafür gleich
ein paar Wertungspunkte mehr? Gothic war schwer aber deutlich ausbalancierter und zugänglicher.
Ich als Spieler brauche nicht mehr Herausforderungen, oder eine eierlegende Wollmichsau, wie z.B. das neue Ni no Kuni und andere optional/additive Basemangement Spiele. Ich möchte unterhalten werden und mir nicht die Unterhaltung wie auf 'ner Kirmes aussuchen müssen. Und ich will auch nicht dafür arbeiten müssen. Mit Spaß etwas erarbeiten vielleicht.
Senua ist da natürlich ganz krass auf der anderen Seite spielerischer Inhalte. So stark reduziert, das ich stundenlang die Protagonistin anschauen darf und ihre tollen Flüsterstimmen vom Bildschirm ablesen muss. Prima.
Nun, ich kann kein Spiel wie Senua abfeiern, das mit seinem Charakter wortwörtlich "besticht" aber in allem anderen unfertig wirkt.
Das Spiel hat im jetztigen Early Access ähnlichen Zustand vielleicht 'ne 75-80 verdient. Mehr nicht.
Ich sch**ss auf Innovationen, wenn sie halbgar sind. Warum gibt es keinen echten System Shock Nachfolger?
(Prey ist ja auch nur Early Access, sieht man am fehlenden Monsterdesign ;) und warum ist der Meisterdieb im Reboot nur Bling, Bling? Warum versuchen die Entwickler nicht tatsächlich mal wieder die Qualität und Rundheit der Spiele der späten Neunziger zu erreichen? Halt. Sie versuchen es ja, aber...scheitern wegen den Ansprüchen der Spieler nach ständig neuem und ständigem (oft deplaziertem) mehr. Warum erfinden die Entwickler nicht mehr neue innovative Geschichten, bei bewährtem Spieldesign?
Letztlich wird bei Senua eher das Experiment in der Wertung honoriert, als das Spiel, habe ich das Gefühl. Nun..das ist..pädagogisch bestimmt sinnvoll. :?

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 27.03.2018 13:01
von Usul
Aidn hat geschrieben: 27.03.2018 12:26oder beim hoffnungslos überbewerteten "Interstellar".
Da habe ich dann aufgehört zu lesen, weil ich Interstellar für einen der besten SciFi-Filme halte. Das Problem ist nun nicht, daß es auch Leute gibt, die den Film nicht gut finden - sondern das Wörtchen "überbewertet". Oft genug darüber gelabert, daher nur ganz kurz: Damit urteilst du nicht nur über den Film, sondern auch über all jene, die ihn eben gut bewerten. Laß das doch einfach sein und sprich über den Film/das Spiel und deine Meinung dazu. Da mir z.B. bei Hellblade nicht wirklich etwas fehlt, muß ich nach deiner These ja blind sein... toll.

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 27.03.2018 13:54
von Aidn
Hm. Ja Interstellar hat eine starke 1. Hälfte, in der zweiten erklärt er Menschen mit mittlerer Bildung die Relativitätstheorie auf eine filmisch so dämliche Art und Weise, das er spätestens dann am Ende mit dem Space-Cowboy der sich ein Schiff klaut und in den Sonnenuntergang reitet, mich doch etwas ratlos zurückgelassen hat. Dieser Film ist gut, aber in jedem, jedem Fall überbewertet. Ich habe aber nicht gesagt, dass er schlecht ist, sondern halt nur gut. Das ist kein Kultfilm. Ist aber auch 'ne Frage der Altersgruppe. Ich bin nicht so leicht zu beeindrucken. da ich mit den Filmen der 80er groß geworden bin. Filme sind im Ganzen heutzutage etwas grobmotorischer. Duplo, oder Lego. ;) Aber, wie gesagt, Interstellar ist gut, aber eben nicht sehr gut.
Und ja..blind..aber freiwillig und glücklich und zufrieden, oder?. Faktisch ändert das aber nichts am gestreckten, sehr schwachen Welten-Design. Ich mag auch durchaus Spiele, die im 60er Bereich bewertet worden sind, weil sie halt ihre Defizite haben. Da würde ich aber auch keine 90er Bewertung erwarten. Spaß kann das ja trotzdem machen. Persönlicher Geschmack halt. Aber es sollten hier ja auch Fakten bewertet werden. Ok. Ist bei 4Players eher schwierig, weiß ich. Und nochmals..ja..blind, oder halt stark fokussierter Tunnelblick. Ist aber ok. Ich hätte das Spiel ja auch gerne abgefeiert. Vielleicht bin ich einfach zu anspruchsvoll geworden und darum nicht so zufrieden mit dem Endergebnis. Ich spiele aber auch schon sehr, sehr lange Videospiele und gehöre mit ziemlicher Sicherheit einer ältere Generation Spieler an, als die meisten hier. Meine Geduld ist sicherlich auch eine andere und meine Wahrnehmung auch.
Ich denke letztlich haben wir beide Recht. Du hast nur mehr Glück gehabt, weil Du bekommen hast was Du wolltest.

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 27.03.2018 14:01
von Usul
Aidn hat geschrieben: 27.03.2018 13:54 Hm. Ja Interstellar hat eine starke 1. Hälfte, in der zweiten erklärt er Menschen mit mittlerer Bildung die Relativitätstheorie auf eine filmisch so dämliche Art und Weise, das er spätestens dann am Ende mit dem Space-Cowboy der sich ein Schiff klaut und in den Sonnenuntergang reitet, mich doch etwas ratlos zurückgelassen hat. Dieser Film ist gut, aber in jedem, jedem Fall überbewertet. Ich habe aber nicht gesagt, dass er schlecht ist, sondern halt nur gut. Das ist kein Kultfilm. Ist aber auch 'ne Frage der Altersgruppe. Ich bin nicht so leicht zu beeindrucken. da ich mit den Filmen der 80er groß geworden bin. Filme sind im Ganzen heutzutage etwas grobmotorischer.
Nun gut... dann ist er überbewertet... ich hab zumindest versucht klarzumachen, warum das einfach ein deplatziertes Wort ist. Aber evtl. ist das ja auch eine Frage des Alters. Da ich erst 11 Jahre alt bin, sehe ich das vermutlich anders als jemand, der mit den Filmen der 80er groß geworden ist oder schon sehr, sehr lange Videospiele spielt.

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 27.03.2018 14:36
von Aidn
Was soll denn der Sarkasmus? Ist meinte das mit dem Alter schon ernst. Ist ja für mich eher Nachtteil, als Vorteil, da ich ja
dadurch nicht so euphorisch im Kreis rumhüpfen kann wenn Nolan seinen nächsten Wunderfilm abliefert.
Ich beneide eigentlich alle, für die das Leben und all die modernen geistigen Errungenschaften so sehr Droge sind.
Ich habe dich aufgrund Deines Alters nicht degradieren wollen. Aber wieso solltest Du denn eigentlich Recht haben.
Hat die "Masse" recht? Werde ich nicht umgekehrt genauso beleidigt und als Vollpfosten gesehen, weil ich die Dinge
anders wahrnehme? Ich empfinde die Platinbewertung eines zu Unrecht überbewerten Spieles doch auch als Beleidigung meines Intellekts. ;) Wohlgemerkt gäbe ich Senua eine 75-80er Bewertung. Das ist doch fair für ein unfertiges Spiel.
Übrigens Respekt. Für einen 11 jährigen schreibst Du echt sehr gut.

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 27.03.2018 14:48
von Usul
Aidn hat geschrieben: 27.03.2018 14:36Was soll denn der Sarkasmus? Ist meinte das mit dem Alter schon ernst.
Da du das Ernst meinst, kann ich leider nur in Ironie flüchten... denn es gibt nix Sinnloseres als das Altersargument - vor allem in der Anonymität eines Internetforums, wo man gar nicht weiß, wie die Altersstruktur tatsächlich ist... geschweige denn überhaupt irgendeine Aussage darüber machen kann, ob und wie das Alter der Leute sich auf ihre Einstellungen zu den unterschiedlichen Dingen auswirken. Daher meine Ironie. Solange du das Alter als ernsthafte Diskussionsgrundlage für die subjektive Bewertung von Unterhaltungsmaterial betrachtest, gibt es auch nix zu diskutieren.

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 27.03.2018 15:39
von Aidn
Du musst auch richtig lesen. Zweifelsohne bin ich in meinem Alter schon sehr weit weg von der zentralen Spielergruppe.
Das ist so. Und ebenso zweifelsohne ziehe ich um einiges mehr Referenzen zu Spielen und Filmen heran, als jemand, der
aufgrund seines statistisch jüngeren Alters konsumieren konnte. Darum bewerte ich zwangshalber anders
war meine Vermutung. Das sogenannte Altersargument ist ein schlüssiges Argument, ob Dir das so passt, oder nicht.
Wieso sollte das vergangene Konsumieren von Inhalten keine Rolle spielen? Es geht hier nicht um mein biologisches Alter (46),
sondern um die Anzahl an medialen Inhalten die ich in ca. 35 (Spiel- und Film-)Jahren inhaliert habe.

Wenn ich verschiedene Reize halt schon mehrfach in unterschiedlichen Variationen erlebt habe, gehe ich damit auch nüchterner um. Den Reiz des neuen erlebe ich halt nicht mehr so häufig und werde darum davon (leider) genauso wenig geblendet.

Und das ändert überhaupt nichts an der faktischen Unfertigkeit dieses Spiels. Rumlaufen in einem Schlauchlevel, um Umgebungs-Schablonenrätsel zu lösen und das mehrfach? Echt jetzt? Das ist doch verarsche und ein Zeit Schinder des Entwicklers um über die
Unfertigkeit hinwegzutäuschen, insbesondere wenn man sich dann auch noch die Gesamtspielzeit anschaut.
Wenn der Psycho-Faktor nicht da wäre würden man das Spiel wegen dieser frechen Einfallslosigkeit ganz sicher abstrafen, oder
zumindest kritischer damit umgehen.
Aber wie gesagt, wenn ich nicht so ein alter Nerd wäre...

PS: Interstellar hat bei IMDB 8,6, auf Metacritic 74%
und Life of PI hat auf IMDB 7,9 und auf Metacritic 79%
Interstellar: Berechtigter Hype, oder nicht? Laut IMDB soviel besser als Life of PI??
Oh Nolan. Aber Memento und Inception waren wirklich, wirklich gut. Man kann also historisch gut erkennen wie der Anspruch sank. :wink:

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 27.03.2018 17:36
von Usul
Aidn hat geschrieben: 27.03.2018 15:39 Du musst auch richtig lesen. Zweifelsohne bin ich in meinem Alter schon sehr weit weg von der zentralen Spielergruppe.
Das ist so. Und ebenso zweifelsohne ziehe ich um einiges mehr Referenzen zu Spielen und Filmen heran, als jemand, der
aufgrund seines statistisch jüngeren Alters konsumieren konnte. Darum bewerte ich zwangshalber anders
war meine Vermutung. Das sogenannte Altersargument ist ein schlüssiges Argument, ob Dir das so passt, oder nicht.
Wieso sollte das vergangene Konsumieren von Inhalten keine Rolle spielen? Es geht hier nicht um mein biologisches Alter (46),
sondern um die Anzahl an medialen Inhalten die ich in ca. 35 (Spiel- und Film-)Jahren inhaliert habe.
Dann verrate ich dir mal ein Geheimnis: Ich habe ebenfalls ca. 35 Spiel- und Filmjahre auf dem Buckel - d.h. in der Hinsicht unterscheiden wir uns nicht. Und dennoch halte ich Interstellar für einen der besten SciFi-Filme und Hellblade für ein einzigartig gutes Spiel. Wie willst du das mit deiner kruden Alterstheorie in Einklang bringen?

Wenn du dich in Gesellschaft von 20jährigen befindest, kannst du vielleicht mit so etwas argumentieren. Aber wenn du mit Gleichaltrigen oder Älteren diskutierst, wird das Ganze sehr schnell sehr sinnlos. Und genau das tust du hier - weil du gar nicht weißt, wer wie alt ist und wer was alles schon gespielt/gesehen/erlebt hat.

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 27.03.2018 18:02
von Aidn
Moment mal. Ich rede doch in aller erster Linie von mir. Mein Alter ist mein Argument für meine Reaktion und mein Empfinden
in Bezug auf das Spiel. Ich habe gesagt, ich vermute das ICH deswegen mit dem unfertigen Spiel nicht so klar komme.
Wenn DU die Schwächen des Spiels besser ausblenden kannst ist doch super. Ich vermute das alle anderen Spieler dieses
Spiels auch auf die 50 zugehen? Oder ist Dein Alter jetzt der Beweis für die Großartigkeit des Spiels und damit die Vernichtung meiner
Kritik an eben diesen. Wenn der Rest des Spiels mich so flashen würde wie Dich könnte ich über den Rest ja sicher auch hinwegsehen.
Du nimmst auch immer noch keinen Bezug auf meine Spielkritik und reagierst auch immer noch nicht auf meine Aussage in Bezug auf den albernen Kinderkram in Interstellar, der den Film leider sehr entwürdigt und im Niveau arg runterreißt.
Hast Du nichts von alldem bemerkt? Das lässt mich doch sehr an Deiner Beobachtungsfähigkeit zweifeln. Und das mit Deiner ungeheuren Erfahrung. :wink: Aber egal. Über Geschmack lässt sich nicht streiten, oder doch? Mich haben in jedem Fall der Film und auch das Spiel enttäuscht. Dafür kann doch nur der einzige
Grund sein, das ICH (zu?) anspruchsvoll bin. (Immerhin habe ich beiden dennoch die Schulnote "gut" verpasst, oder nicht?)
Und ich bin Sch**ße nochmal so anspruchsvoll, weil ich verd*mmt nochmal schon genug anderen Kram gesehen habe der runder und besser war. Abgesehen davon hat "Einziartigkeit" doch nicht zwangshalber eine hervorragende Note verdient?? Man muss doch immer
noch das ganze bewerten. "Was für ein großartiges neues Auto, es kann tauchen. Gut es hat keine Sitze, aber..." :roll:

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 27.03.2018 18:15
von Usul
Aidn hat geschrieben: 27.03.2018 18:02Oder ist Dein Alter jetzt der Beweis für die Großartigkeit des Spiels und damit die Vernichtung meiner
Kritik an eben diesen.
Jetzt wird es aber etwas absurd. DU hast doch mit dem Altersargument angefangen. Du redest doch davon, daß du so alt und erfahren und anspruchsvoll bist und dich nicht von Interstellar oder was auch immer blenden läßt. Und ich halte dir mich als Beispiel entgegen - ähnlichen Alters, ähnlicher Erfahrung, aber eben mit ganz anderem Eindruck.

Das soll nicht deine Kritik vernichten, sondern dir vor Augen führen, daß deine Alterstheorie einfach nix bringt.

Wenn dir das Spiel oder der Film oder was auch immer nicht gefällt, ist es halt so - aber tu bitte zum einen nicht so, als ob nur junge Hüpfer das anders sehen... und zum anderen nicht so, als ob alle, die anders bewerten als du, es einfach nicht drauf haben - und GENAU DAS sagt der Begriff "überbewertet" aus.

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 27.03.2018 18:56
von Aidn
und GENAU DAS sagt der Begriff "überbewertet" aus
Nein sagt er nicht. Die Dinge messen sich ja nicht (nur) an mir, sondern an anderen Dingen.
Unsere Zeit hypt einfach sehr schnell. Und nicht jeder Hype ist berechtigt, auch wenn es einer der wenigen anspruchsvollen SF-Filme ist und Mister Nolan die Regiekeule schwingt. Dazu kommen durch soziale Medien initiierte, manipulierende und meinungsbildende Bewegungen. Fügen wir noch den unbändigen Hunger nach etwas neuem hinzu. Dann wird schon mal überbewertet. Man kann einen Film durchaus faktisch bewerten und mit anderen Filmen vergleichen, oder aneinander messen. Deswegen kann man ja trotzdem auch Gefallen an z.B. Trash finden. Es bleibt aber Trash. (Nein, Interstellar ist kein Trash. Na ja, in der zweiten Hälfte, so manchmal.. :wink: )
Außerdem drehst Du meine "Erfahrungen" einfach in ein anders besetztes "erfahren" um. Das ist auch absurd und etwas abgedroschen.
Alter bedeutet ja auch nicht zwangshalber am Ende zum gleichen Schluss zu kommen. Es kann aber im (scheinbaren) Einzelfall wie bei mir den Anspruch an ein Spiel schmerzvoll erhöhen. Ich habe einfach keine Lust mehr durch ein völlig belangloses Level-Design mit peinlichen Umgebungsrätseln zu streifen. Hätte der Entwickler an der Stelle genauso viel Liebe reingetan wie in das Charakter-Design wäre das Spiel trotz fehlender vollständiger Lokalisierung super. Vermutlich gab es Abgabedruck, oder so was.
Ich will es gar nicht "drauf haben". Ich wünsche das aber den Entwicklern, die sollten "es drauf haben" und dem Tester, das er ein
nun wirklich deutlich unfertiges Spiel als solches auch entlarvt. Und wenn das von mir beschriebene Element nicht unfertig sein sollte, dann ist es einfach...schlecht. Gerade dieser Entwickler kann das doch eigentlich v i e l besser.

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 27.03.2018 20:50
von Usul
Aidn hat geschrieben: 27.03.2018 18:56Nein sagt er nicht.
Doch, das tut er. Wenn viele Leute ein Spiel gut bewerten und ich sage, das Spiel ist überbewertet, dann sagt das:

1. Das Spiel ist nicht gut.
2. Die Leute, die das Spiel gut bewerten, irren sich.

Der erste Punkt wäre meine Meinung über das Spiel. Kann ich haben. Der zweite Punkt ist meine Meinung über die Leute, die das Spiel bewerten, und das sollte ich tunlichst vermeiden, weil ich keine Ahnung habe, wer was wie warum bewertet. Den ganzen Rest mit dem Hype oder den manipulierenden Medien kann man sich sparen - denn ich weiß schlichtweg nicht, wer sich wovon beeinflussen lässt.

Damit habe ich mich glaube ich ausreichend wiederholt in diesem Punkt. "Überbewertet" ist einfach ein ganz blöder Ausdruck und sagt so viel mehr aus.

Re: Hellblade: Senua's Sacrifice - Test

Verfasst: 27.03.2018 22:26
von Aidn
1. Das Spiel ist nicht gut.
2. Die Leute, die das Spiel gut bewerten, irren sich.
Du unterteilst in Schwarz und Weiß.
Wenn ich sage etwas ist überbewertet heißt das doch nicht dass es deswegen nicht gut ist!?
Es bedeutet lediglich und das doch recht eindeutig in der Bedeutung des Wortes das es "über" das
angemessene Maß bewertet wird.

Interstellar ist ein guter SF-Film, hat aber auch seine Schwächen und ist ganz gewiss kein Meilenstein der Filmgeschichte.
Wird aber gerne so gesehen und gefeiert. Da wird (vermutlich aus Mangel von Referenzen) mehr daraus gemacht als er ist.
Und das nenne ich überbewertet.

Der Unterschied zwischen einer guten und sehr guten (Über-)Bewertung ist ja doch eher gering.
Der Enthusiasmus macht da wohl auch den Unterschied aus. Die Leute, die das Spiel so sehr abfeiern irren sich
damit in diesem Sinne nicht wirklich. Es ist eher eben die Begeisterung, das Verzeihen gewisser Fehler im Spiel,
die sie höher bewerten lassen. Wir diskutieren hier immer noch, ob gut, oder sehr gut, nicht vergessen.

Senua ist durchaus ein gutes Spiel, wenn man den Fokus ganz klar auf den inneren Kampf, den kranken Geist der Protagonistin legt.
Blendet man aber den Kontext zur Spielfigur, also die Spielwelt realistisch mit ein, sehe ich keine Berechtigung für Platin.
Es ist ein gutes Spiel, sicher. Aber kein Platin aus meinem Sichtwinkel.
Darum nenne ich das überbewertet und darum war ich mit meiner zugegeben hohen Erwartung auch enttäuscht worden.
Ich hatte bei DIESEM Entwickler echt noch 'ne Schippe mehr erwartet. Ja, ich hätte Platin erwartet. :(
Hätten die noch ein Jahr weiter geschraubt. Wer weiß.
manipulierenden Medien kann man sich sparen - denn ich weiß schlichtweg nicht, wer sich wovon beeinflussen lässt.
:roll: Äh, ja. Genau. Wo soll ich denn da jetzt anfangen.