Scythe - Brettspiel-Test

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M_Coaster
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Re: Scythe - Brettspiel-Test

Beitrag von M_Coaster »

Im Prinzip ist ja alles gesagt, einfach mal den Gegner niederknüppel - falsches Spiel! Scythe macht Spaß und es gelingt durch das Artdesign und dem großartigem Spielmaterial wirklich zu beeindrucken. Es macht auch Spaß, aber ich denke ein modulares Spielfeld, und ein paar mehr Besonderheiten bei den Fraktionen, hätte wahre Wunder gewirkt. So macht Scythe so lange Spaß bis man seinen Weg gefunden hat. Man startet halt mit den Fraktionen ja immer in der gleichen Ecke, hat immer die gleichen Fähigkeiten, hat immer die gleichen Möglichkeiten an Ressourcen zu kommen. Es mag sich hier und da durch das Ausbreiten der Spieler anders spielen, grundsätzlich ist die erste Hälfte des Spiels aber völlig gleich, wenn ich weiß was ich tue. Ich bin ja sogar beschränkt in der Ausbreitung, weil ich durch die Mechfähigkeiten nur von speziellen Feldern übersetzen kann (je nach Fraktion unterschiedlich) und ohne Mech begrenzt erstmal das Wasser für fast alle Fraktionen das vorwärtskommen.

Das ist in Eclipse eine völlig andere Nummer. Ich weiß nicht wie sich das Spielfeld entwickelt, wer wo und wie anglegt. Ich kann, Spielerweiterungen vorrausgesetzt, richtige Allianzen bilden. Ich weiß, so lange das Universum nicht komplett erforscht ist, nicht welche Ressourcen ich viel und welche ich wenig habe werde, ich weiß auch nicht welche Technologien gezogen werden und selbst wenn dort welche liegen die ich brauche, ist es nicht gegeben das ich sie bekomme. Ich bin frei im Bau meiner Raumschiffe - da habe ich je nach Spielrunde und Wahl der Gegenspieler, völlig andere Raumschiffe erstellt. Und die Fraktionen bietet zum Teil völlig andere Spielmechaniken, die sich mit den Erweiterungen noch steigern. Der Nachteil, durch viel Pech, kann mein Spielerlebnis wirklich leiden in Eclipse. Aber rein vom 4X-Faktor, dem modularen Anteil und der Langzeitmotivation ist aus meiner Sicht Eclispe Scythe um ein vielfaches überlegen.

@nawarI Deine Einstellung ist genau die falsche für Scythe. Es sieht so aus, mit seinen Kampfmechs, seinen Hexfeldern. Dem Erobern und Erbeuten. Das Artdesign und die Aufmachung suggeriert ein gewissen Spielgefühl - und das ist Scythe dann gar nicht. Aber nochmal, es haben andere ja auch oft genug gesagt, es ist trotzdem ein cooles Spiel.

@Raskir
Wir fangen erst im neuen Jahr mit Seafall an. Aber ich kenne einige Spielrunden die Seafall gar nicht so schlecht finden. Es gab das Spiel vor kurzem um die 50€, da kann man sicher zuschlagen. Das größte Problem von Seafall ist Pandemic Legacy. Vor allem Spieler die letzteres kennen und dann bei Seafall ähnliches erwarten, sind wohl herb enttäuscht.
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Skippofiler22
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Re: Scythe - Brettspiel-Test

Beitrag von Skippofiler22 »

Ich sollte echt wieder ein Brettspiel-Abend einführen lassen bzw. wissen, wo es in der Nähe von mir ein "Brettspiel-Cafe" gibt.
Es ist nicht zu verantworten, sagte die Vernunft.
Es ist durchaus machbar, sagte der Ehrgeiz.
Es ist nicht alles richtig, sagte der Verstand
Tue es, sagte der Leichtsinn.
Du bist was du bist, sagte das Selbstbewusstsein.
Es ist einfach schön, sagte die Liebe.

Es ist das Gefühl in eine andere Welt einzutauchen, sagte der Gamer.
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Jörg Luibl
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Re: Scythe - Brettspiel-Test

Beitrag von Jörg Luibl »

Seafall werde ich neben Ein Fest für Odin auch noch anschauen; mal sehen, was ich dieses Jahr noch schaffe.
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danibua
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Re: Scythe - Brettspiel-Test

Beitrag von danibua »

Dann freue ich mich ja schon auf die nächsten wochen.
Ein Fest für Odin hat bei mir Agricola vom Rosenberg Thron gestossen, momentan in dieser Sparte mein absolutes Lieblingsspiel (Die Kolonisten muss ich mir aber erst genauer anschauen).

Auf einen Jörgschen Seafall Test freue ich mich ebenso, an und für sich sieht die Box wie ich finde sehr ansprechend aus und erinnert ein wenig an Korsaren der Karibik - welches ich gerne spiele, ich bin gespannt wie das Fazit ausfällt wenn mal mehr als der Prolog gespielt wird.

Überraschend gut finde ich auch Great Western Trails, habe ich mir neulich spontan mitgenommen obwohl ich es gar nicht am Zettel hatte, für mich ist 2016 ein bisher grandioses Brettspieljahr, ich werde dranbauen müssen wenn es in dieser Schlagzahl weitergeht.
winterblink
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Re: Scythe - Brettspiel-Test

Beitrag von winterblink »

Wie ist denn die ungefähre Spieldauer einer Runde? Habe in den Kommentaren was von 1,5 - 2 Stunden gelesen. Klingt also in größerer Runde dann nach epischer (abendfüllender) Spieldauer?

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danibua
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Re: Scythe - Brettspiel-Test

Beitrag von danibua »

Mit 90-120 minuten kann man (je nach spielerzahl und regelkenntnis) schon rechnen, was ich für ein spiel dieser art sehr im rahmen finde.
Da gibts in diesem segment doch deutlich längere brettspiele.
2 partien bringt man an einem längeren abend also normalerweise schön unter.

Jedenfalls hat die zweite dreierpartie bei uns ungefähr zwei stunden gebraucht.
Solo gehts deutlich schneller, da brauche ich ungefähr eine stunde.
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M_Coaster
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Re: Scythe - Brettspiel-Test

Beitrag von M_Coaster »

danibua hat geschrieben: Überraschend gut finde ich auch Great Western Trails, habe ich mir neulich spontan mitgenommen obwohl ich es gar nicht am Zettel hatte, für mich ist 2016 ein bisher grandioses Brettspieljahr, ich werde dranbauen müssen wenn es in dieser Schlagzahl weitergeht.
Great Western Trail ist bei mir von purer Begeisterung auf "ganz gut" gesunken. Da gibt es leider ein zwei Dinge die mir nach ein paar Spieldurchgängen den Spielspaß etwas rauben.
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danibua
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Re: Scythe - Brettspiel-Test

Beitrag von danibua »

Mir gefällts, trotz leichtem monopoly charakter, sehr viel besser als gedacht, vielleicht auch deshalb weil meine frau da auch ganz gerne mitspielt.
Hatte es eigentlich nur mitgenommen weil mein lokaler händler ne black friday aktion auf pegasus spiele hatte und ich es da um 30€ mitnehmen konnte.

Erwartet hatte ich nicht viel davon, die idee rinder durch die pampas zu treiben hatte einfach keine faszination auf mich ausgeübt.
Umso schöner wenns letztenendes gefällt :)
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M_Coaster
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Re: Scythe - Brettspiel-Test

Beitrag von M_Coaster »

Ich glaube das ist auch einer der Vorteile des Spiels - man kann es obwohl es komplexer ist, mit vielen Leuten spielen. Ich finde ab dem Midgame wird das Spiel aber uninteressanter und wenn man es häufiger spielt, dann wird es schnell monoton, obwohl das Spiel modular ist. Ich habe es auf der Spiel16 für 50€ gekauft - ich bereue den Kauf nicht, es war aber einer der schlechteren Investitionen.
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TanteDörte
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Re: Scythe - Brettspiel-Test

Beitrag von TanteDörte »

Vielen Dank für den guten und ausführlichen Test. Mir macht das Spiel sehr viel Spaß, ich habe aber auch noch nicht so viele Runden hinter mir..

Zocke gerade "The Others" und "Die Kolonisten". Beide würden sich auch recht gut für einen Test eignen, falls sie noch nicht auf dem Radar waren :D .

Als altes Netrunner-Wesen freu ich mich natürlich auch nächstes Jahr auf "New Angeles"...

Habt ein paar entspannte Weihnachtstage!
Redshirt
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Re: Scythe - Brettspiel-Test

Beitrag von Redshirt »

Lieber Jörg,
mit großem Interesse habe ich deine Review kürzlich gelesen, da ich derzeit schwer überlege, mir dieses Spiel zuzulegen. Erste Tests und Eindrücke waren damals ja voller Begeisterung; mittlerweile scheinen Reaktionen aber gemischt auszufallen. Kritik kommt dabei hauptsächlich in Bezug auf den Wiederspielwert und die Abwechslung auf. Da ich für gewöhnlich modulare Spiele liebe, wo sich jede Partie etwas anders gestaltet, bin ich hellhörig geworden. Und die Kritiken lesen sich schlüssig: Die Fraktionen starten auf vorgegebenen Feldern. Bewegungen über Wasser kann man freischalten, jedoch ist bei jeder Fraktion vorgegeben, über welche Felder sie Flüsse überqueren kann. Die Spielermatten wechselt man zwar durch, aber die Unterschiede sollen sich nur marginal auswirken.

Alles in allem liest es sich so, als spiele man hauptsächlich für sich selbst und auch da irgendwann nach Schema F, Abwechslung und Wiederspielwert kämen da zu kurz. Demgegenüber stehen Meinungen, die das Gegenteil behaupten oder zumindest sagen, dass sie auch nach 30+ Partien nach wie vor begeistert vom Prinzip sind.

Nach deiner Review damals ist ja etwas Zeit ins Land gegangen, vermutlich hast du auch danach noch die ein oder andere Partie gespielt. Könntest du einen kurzen Eindruck geben, ob und inwiefern sich deine Meinung zum Spiel gewandelt hat? Würdest du es immer noch mit demselben Urteil wie 2016 empfehlen oder hat sich auch bei euch ein Ermüdungseffekt eingestellt? Mangelt es wirklich an Abwechslung und Varianz? Falls ja, beheben die Addons diese Probleme? Über ein kurzes Statement würde ich mich freuen, da ich bei so vielen Fragezeichen noch davor zurückschrecke, ~70 Euro in die Hand zu nehmen.

Die Frage richtet sich auch an alle anderen Besitzer und Leute, die Erfahrungen mit dem Spiel haben. Packt ihr das Spiel heute auch noch gerne auf den Tisch oder ist die Luft raus?
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Dat Scharger
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Re: Scythe - Brettspiel-Test

Beitrag von Dat Scharger »

Ich entschuldige mich fürs Ausgraben, denke aber, dass Folgendes für den ein oder anderen durchaus interessant sein dürfte:

Scythe hat auf Steam seit Ende letzten Jahres eine digitale Umsetzung spendiert bekommen, gemeinsam mit der Erweiterung "Invasoren aus der Ferne", die jedoch separat erworben werden muss. Zudem bietet es ein umfangreiches Tutorial, das jedes einzelne Spielelement genau erläutert und KI-Gegner in drei Schwierigkeitsgraden. Natürlich kommt es auch mit den pdfs der (deutschen) Regelbücher.

Wer mit dem Spiel liebäugelt, aber befürchtet dafür keine RL-Gruppe finden und/oder Angst hat sich nicht jede noch so kleine Regel merken zu können - wie ich ;) -, dürfte vielleicht mit der digitalen Umsetzung glücklich werden. Und günstiger ist sie allemal.
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