Hab' ja lange gezögert aber mir nun den neuen Teil auch zugelegt und er ist tatsächlich richtig gut geworden obwohl es ja bisher gerade mal drei Missionen gibt. Sie haben aus den Fehlern von Absolution gelernt, gute Gameplay Aspekte aber mit in den neuen Teil übernommen. Dass man jetzt sehr viel schneller stirbt ist mir fast schon etwas zu extrem. Die Möglichkeit einfach mal richtig großen Rabatz vom Zaun zu brechen ist damit leider kaum noch drin und auch das war für mich immer ein Teil von Hitman.
Sapienza gefällt mir bisher am besten. Ich würde sogar soweit gehen und es als einen der besten Hitmanlevel die es je gab bezeichnen. Hab' dort mittlerweile Mastery auf 20 aber noch längst nicht alle Challenges erledigt. Da ist ja so viel absurdes Zeug dabei.
Anfangs war ich skeptisch ob ich die ganzen Zusatzinfos eingestellt lassen sollte mit den Hinweisen wo man was machen könnte wenn man denn will aber mittlerweile finde ich es angenehm. Klar, dadurch geht der Effekt des "selber rausfindens" etwas verloren aber um ehrlich zu sein würde ich vieles einfach nie heraus finden ohne die kleinen Infos. Mir ist das in Absolution nämlich passiert, dass mir beim ersten Durchspielen unter Purist ca. 60% aller Möglichkeiten durch die Lappen gegangen sind, weil sie eben im Gegensatz zu allen anderen Schwierigkeitsgraden nicht angezeigt werden und man sie schlichtweg nicht findet oder einfach dran vorbei läuft.
Allerdings stört mich, dass man quasi jede Art von Challenge und Opportunity in einem Durchgang erledigen kann in dem man immer kurz vorher abspeichert und dann wieder lädt. Eigentlich sollte doch der Witz darin liegen, die erledigte Herausforderung auch bis zum Abschluss der Mission durch zu bringen anstatt sie einfach wie auf einer Liste unabhängig vom Erfolg der Mission abzuklappern. Das ist in meinen Augen nicht so gut durchdacht.
Auch die Tatsache, dass sich 47 während der Mission zum wandelnden Baumarkt vollstopfen kann, man sich zu Beginn der Mission aber entscheiden muss, ob man nun den Dietrich, die Münzen oder das Fläschchen Gift einpacken soll ist fast schon absurd und grenzt die spielerischen Möglichkeiten in meinen Augen unnötig ein.
Schade ist auch, dass sie nicht nur die KI aus Absolution ohne große Veränderung übernommen haben, sondern sogar die Kommunikation zwischen Wachen, Soldaten, Bodyguards usw. oft die gleichen Sätze haben wie schon im Vorgänger. Zusammen mit der leider nicht angepassten Landessprache geht sehr viel Immersion kaputt. Das ist glaube das, was ich den Entwicklern mit am meisten ankreide. Selbst Hitman Silent Assassin (2002! 14 Jahre! Kann doch heute nicht so schwer sein!) hatte schon verschiedene Sprachen. Unvergessen die japanischen Ninja-Soldaten die einen in völliger Vermummung auf 7000 Millionen Kilometer erkennen konnten und mit "Yamae! Yamae!" (keine Ahnung wie das geschrieben wird) Rufen auf einen zugestürmt sind und losgeballert haben.
Aber mir gefällt, dass in den Dialogen und Selbstgesprächen der umherstehenden Leute die ein oder andere Anspielung auf die alten Teile gibt:
Das Wasserflugzeug, über dass eine der Wachen sagt, es wäre albern weil Caruso ja nicht Rico Delgado (erste Mission in Teil 4) sei. Oder in Bezug auf den Geist der Mutter von Caruso, zu dem jemand das Beldingford Manor (Mission in Teil 3) erwähnt.
Eine Sache haben die Entwickler "natürlich" wieder vergessen die ich ihnen so richtig übel nehme: Wo ist der einst so ikonische Gewehrkoffer?!
Abgesehen davon ist es trotzdem eine riesen Gaudi diese gigantischen "Spielplätze" zu erkunden. Wobei mir Marrakesh fast eine Nummer zu groß ist und bisher auch am wenigsten zusagt. Mal sehen was da als nächstes kommt.