Eldritch Horror - Special

[4P|BOT2]

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[James Dean]

Basiert das eigentlich zu 100 % auf Lovecraft oder auch auf diesen Müll von Derleth? Dank ihm ist vom berühmten Lovecraft-Horror nämlich nichts mehr übrig geblieben, weil er plötzlich meinte, er müsse zwischen all den "Göttern" irgendwelche Verwandtschaftsbeziehungen aufbauen.

[proglizzard]

Schöner Bericht. Da ich den Vorgänger Arkham Horror geliebt hatte, aber es für Neueinsteiger wirklich zu zäh war, scheint diese Version endlich das zu sein, was man sich gewünscht hat. Eine stimmigere Version von AH. Da muss ich eigentlich wieder zuschlagen.

@ Dean: Die Olympiavariante von Derleth ist mir hingegen neu. Was hat es denn im genauen damit auf sich?

[nawarI]

Das Spiel klingt interessant, aber auch recht knackig. Wobei ein hoher Schwierigkeitsgrad nicht zu verachten ist. Bei Pandemie beispielsweise hatten wir einen recht erfahrenen Spieler dabei, der schon recht genau sagen konnte, was jetzt am besten wer machen soll, dass wir jedes mal ohne Probleme gewonnen haben. Wir haben daher schnell das Interesse an Pandemie verloren, weil es so auch keinen Spaß gemacht hat. Schätze das Würfelglück wird bei EH einiges zu beitragen, dass es weniger berechenbar wird.
Mir gefällt es aber irgendwie nicht, dass jetzt die ganze Welt bereißt werden kann. Eine Villa, die Kleinstadt oder ein Museum bei Nacht zu erforschen klingt doch viel unheimlicher als eine Sightseeing-Tour rund um den Globus.

[James Dean]

Derleth war früher eine Briefbekanntschaft von Lovecraft, mit dem er auch in alter Jolly Cooperation-Manier einige Werke geschrieben hat, und hat nach dessen Tod den sog. Cthulhu-Mythos weitergesponnen (Lovecraft hat ja jedem die Erlaubnis erteilt). Ich habe fast alle Werke von Lovecraft gelesen, auch die ganzen Cthulhu-Werke und was alles mit dazu gehört. Dann hatte ich mal vor ein paar Jahren spaßeshalber so im Internet geschaut, was es sonst noch so alles gibt und mal in den Wikipedia-Artikel reingeschaut. Da gab's dann Infos zu den ganzen Gestalten, die ich so noch gar nicht kannte. Ich muss auch sagen, dass ich die Werke, in denen er mit Lovecraft kooperierte, gelesen habe.

Zum Beispiel gibt es die Gottheit "Shub Niggurath", die dann plötzlich der Ehemann / die Ehefrau von Hastur (einem Gott, der von einem ganz anderen Autor erschaffen wurde) sein soll.

Ein kleiner Wikipedia-Auszug etwa zu den "Großen Alten":

August Derleth ging sogar so weit, diese Wesen nach Zugehörigkeit zu den vier Elementen zu kategorisieren, was jedoch bei genauerer Betrachtung in sich unstimmig zu sein scheint.

Oder auch:

Nach Lovecrafts Tod im Jahre 1937 nahm er einige seiner unveröffentlichten Geschichten an sich und überarbeitete oder vollendete diese, um sie in Weird Tales oder in Buchform zu publizieren. Dabei verwendete er den Begriff des Cthulhu-Mythos, um eine Mythologie zu definieren, die hinter Lovecrafts Werk stand. Derleth fügte dem Mythos weitere Gottheiten und Geschöpfe zu, wandelte ihn teilweise ab und brachte ihn mehr in Zusammenhang mit seiner eigenen christlichen Auffassung vom Kampf Gottes mit dem Bösen.

Ich bin möglicherweise ein Korinthenkacker, ein Spaßverderber oder ein Autist. Aber ich kann mich echt nicht mit den Werken und Änderungen der anderen Autoren anfreunden, da bleibe ich lieber bei "Vanilla Lovecraft". Manchmal habe ich den Verdacht, dass etwa Shub Niggurath nur wegen jenen Autoren tatsächlich öfters als Ziege dargestellt wird (das Dingen wird wohl irgendwo mal als "Ziege mit 1000 Jungen" bezeichnet, kann mich an den genauen Ursprung aber nicht erinnern). Aber naja, ist halt wie Monkey Island 4. Die einen hat es amüsiert, für die anderen gibt nur 3 Monkey Island Teile.

[Jörg Luibl]

Aber so tief schürft das Brettspiel nu auch wieder nicht im Mythos.. :wink: .

[CaptainGen]

Das Spiel ist in Sachen Einsteigerfreundlichkeit massiv vor Arkham Horror. Ich besitze beide inkl. aller AH Erweiterungen. Und EH ist schon sehr stark vereinfacht, im positiven Sinne. Der Ablauf ist fast schon intuitiv, es gibt weniger Aktionen und Spezialregeln. Und dieses rote Symbol auf allen Karten die getriggert werden können in der Mythosphase helfen enorm, nichts zu übersehen.
Man schaue sich nur mal die ganzen Flowcharts an, dies auf BGG zu AH gibt. Bei EH ist sowas eigentlich gar nicht nötig.
Insgesamt großes Kino, die Atmoshpäre ist nämlich ebensogut wie bei AH. Nur der Spielfluss geht wesentlich lockerer von der Hand, man merkt eben AH doch das 80er (ists ursprünglich aus den 80ern?) Spieldesign an, während EH die wirklich störenden Punkte, die keine Komplexität hinzufügen, das Spiel aber komplizierter machen, rausnimmt.

[proglizzard]

@ Dean: Danke. Ich kenne nur eine größere Lovecraft- Hörbücherserie, welche ich sehr gern zum Brettspiel AH gehört hatte. Und zum Teil was Hohlbein in dem Hexerzyklus draus gemacht hatte. Bevorzuge aber die Originalen.

@ Captain Gen: Du bestätigst mich gerade noch mehr, einen 2. Anlauf in meinen Freundeskreis durchzustarten

[danibua]

Feine Sache, schöner Beitrag - das Spiel ist schon seit ner Woche bestellt aber noch nicht bei mir eingetrudelt (was an der bei amazon noch nicht erschienenen Mage Wars Erweiterung liegt), jedenfalls freue ich mich drauf und krieg direkt Lust wieder mal AH rauszuholen!

[LueyTV]

Auch ich kann den Test hier nur bestätigen: Es ist zwar Arkham Horror sehr ähnlich, aber halt auch komplett anders - quasi eine Art "Arkham Horror light". Bitte nicht falsch verstehen: Auch für Eldritch Horror braucht man eine gewisse Eingewöhnungs- und Vorbereitungszeit, aber die einfacheren Regeln und auch die vielen neuen Ideen lassen einen schnelleren Spielfluß zu im Gegensatz zum manchmal recht trägen Arkham Horror. Wer auf gute Teamplay-Spiele steht und wer dem Cthulhu-Mythos etwas abgewinnen kann, dem kann ich auch Eldritch Horror nur wärmstens ans Herz legen!


der Mike von LueyTV

Das System ist aber angenehm klar, denn für jeden Punkt z.B. auf Einfluss darf ich einen Würfel werfen. Danach zählen alle Fünfer und Secher als Erfolge;

Kleinen Tippfehler gefunden. :wink:

[Spielpunkt]

Japp, schöner Testbericht.
Gemessen an einem "durchschnittlichen Brettspieler" ist die Vorbereitungszeit aber nicht wesentlich kürzer als bei Arkham Horror. Tolles Spiel.
Unbedingt mal ausprobieren!

Grüße
_________________________
Brettspiel-Blog:
http://spielpunkt.jimdo.com

[M_Coaster]

Arkham Horror war nicht Einsteigerfreundlich? Ich kriege echt Angst wenn ich das lese, weil so komplex war es nun ganz sicher nicht. Klar das erste mal die Regeln lesen, aber grundsätzlich ist das Spiel wesentlich leichter zu lernen als ein Civilizations, Eclipse, Space Alert...

Was mich gestört hat, war das eher ziellose, glücksbehaftete Ausrüsten eines Charakters und das das Spiel manchmal immer so kurz vor dem "jetzt" gewinnen wir Punkt stand, sich aber nichts tat. Also kurzum, von 4 Stunden spielen, eine Stunde dabei war wo sich nicht wirklich etwas tat.

[danibua]

Arkham Horror fand ich auch aus dem Grund einsteigerunfreundlich weil die Anleitung wirklich schlecht geschrieben ist, es gerade mit hinzunahme der Erweiterungen viele Sonderregeln gibt und weil der Leerlauf den es in fast jeder Partie gab es den Neueinsteigern schwer machte sich wirklich dafür zu begeistern (vor allem wenn man mit der Thematik nichts anfangen kann).

Mittlerweile habe ich Eldritch Horror auch zu Hause und mein einziger Kritikpunkt ist das es relativ wenige Mysterien und nur vier Endgegner gibt, wenn man viel spielt passiert es halt schnell das sich etwas wiederholt - mal sehen wie lange es so ohne Erweiterung auf dem Tisch landet ansonsten bin ich schon recht begeistert davon.
Ich hoffe halt das die deutsche Übersetzung der ersten Erweiterung nicht lange auf sich warten lässt, bisher aber definitiv das beste Spiel das in der AH Welt angesiedelt ist!

[Will Soon Wait]

Ach ich liebe euch einfach für eure Brettspiel Tests!
Finde Arkham grade in kombination mit ein par Hausregeln und der Dunwich Erweiterung total super aber abgesehn von ein-zwei alten Pen&Paper/Tabletop Haudegen war es für den rest der Truppe doch etwas "Zäh"
vondaher scheint Eldritch da schon besser zu passen, direkt mal geordert

@ Jörg: Du hättest nicht zufällig noch nen guten Tipp für einen Cthulhu-Soundtrack?
Anbei mal meine "Playlist":
https://www.youtube.com/watch?v=lC2T6Uy ... MUv4zJmQiL

[Rooster]

wir sind am letzten samstag mit sehr gemischten gefühlen vom tisch aufgestanden. auf der einen seite kommt wirklich nette stimmung auf, aber auf der anderen seite ist es wirklich ein sehr zäher einstieg wie jörg schon beschrieben hat. vorallem nachdem wir von andor so verwöhnt worden sind (eine bessere spieleinführung ist kaum möglich ). es waren wohl eher die kleinigkeiten die einen immer wieder rausgerissen haben. z.b. waren wir am anfang erstmal heillos überfordert die zig karten richtig zuzuordnen. ich verstehe ja dass vorallem ein spiel wie eldritch horror viel wert auf stimmungsvolles design legt aber in diesem fall wäre eine einfache beschriftung schon hilfreich gewesen. bei jedem ziehen erstmal das regelwerk wieder aufschlagen um nachzugucken was den nun welche karte ist... hält nur unnötig auf und stört den spielfluss. dazu kommen dann noch umständliche begrifflichkeiten die oft sehr ähnlich klingen und einen dazu verdammen im glossar nachzulesen. gleiches gilt für viele regelfragen die während den ersten runden trotz abarbeiten der eigentlichen spielanleitung auftreten. aber das sind alles einsteigerhürden und meckern im detail. von was ich (bis jetzt) enttäuscht bin, sind die ganzen ereignisse die während des spiels ständig passieren. bei uns liefen bis jetzt alle ereignisse wie "andere welt betreten" "hinweis-ereignis" oder "expedition" usw. auf eine schnöde würfelprobe hinaus die begleitenden textpassagen dazu sind meistens schön geschrieben aber irgendwie habe ich mir mehr erwartet. wenn man dann noch die kämpfe hinzunimmt wird sehr viel von purem würfelglück entschieden. irgendwie hat sich nach ein paar runden ein recht monotoner spielablauf eingestellt. rache ereignisse sind eingentlich genial aber eben auch wieder nur eine würfelprobe. ein bisschen schade ist es auch das die monster sich so passiv verhalten. eigentlich sind die doch nur türstopper zum nächsten ereignis oder?

na ja, auf jeden fall war unserer erste runde eldritch dann doch etwas ernüchternd. wir haben die partie auch nicht ganz zu ende gespielt was aber vorallem an später stunde und eintretender müdigkeit lag. trotzdem haben wir dann doch lust gehabt uns demnächst noch einmal frisch dranzusetzen. uns ist klar das wir nur an der oberfläche gekratzt haben (die meiste zeit des abends war tatsächlich vorbereitung/regeln). von einer taktischen komponente haben wir z.b. noch gar nichts bemerkt.

alles nur ein ersteindruck und ich würde mich gerne eines besseren belehren lassen warum eldritch horror doch noch ein spannendes spiel wird